8. Juli 1941
GEO INFO | ||||
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Podhajce[1] |
Nach drei Ruhetagen setzen wir den Vormarsch fort. Es regnet in Strömen.[2] Bald ist die umgehängte Zeltbahn durchnässt, und langsam sickert das Wasser durch die Bekleidung bis auf die Haut. Zuerst oberhalb der Knie, wo die Ränder der triefnassen Zeltbahn an den Hosen scheuern. Von da läuft es in die Stiefel. Ebenso tropft es von den nassen Haaren in den Hals. Selbst der aufgesetzte Stahlhelm nützt nichts, denn von seinem Rand fallen die Tropfen auf die Schultern, die auch schon durchgeweicht sind. Zum Glück sind wenigstens die Straßen noch gepflastert, so dass man nicht auch noch durch den Schlamm waten muss. Einmal nur werden sehnsüchtige Erinnerungen wach, als wir an einem langgestreckten See vorbeimarschieren, in dessen Schilfgürtel sich ein weißes Boot auf den Wellen wiegt.[1] Da der Regen ununterbrochen niederrauscht, brechen wir den Marsch vorzeitig ab und machen in einem ärmlichen Dorf Quartier. Ich versuche mit einem Mädchen (natürlich!) ein Gespräch und bin erstaunt, wie gut es geht. Meine Unterkunft ist eine kleine Lehmkate. Wir schlafen auf dem Erdboden auf ausgebreitetem Stroh. Am nächsten Morgen geht es bei klarem Wetter weiter.
Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang |
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- ↑ 1,0 1,1 Wahrscheinlich war es der See ostwärts Podhajce, vgl. KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1803 Frame 000322; der Autor erinnert sich an das weiße Boot, in dem er mit Lotte über die märkische Seenplatte fuhr.
- ↑ Diese Wetterlage herrschte am 3.–4. (KTB OKW S. 506 ff., Benary S. 30) und am 9.–10. Juli 1941 (KTB OKW S. 430, Benary S. 30ff.); der Vormarsch pausierte vom 5.–7. (KTB 257. I.D. T-315 Roll 1803 Frame 000316/322, vgl. auch Benary S. 30f.).