13. Mai 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English

Heute nacht sind sie schon wieder näher gekommen. Sie sammeln sich offensichtlich vor der Försterei, denn sie wälzen sich genau vor unserem Abschnitt herum. Wie das zornige Brummen gereizter Ungetüme hört es sich an, wenn die wuppernden Motoren – wohl bei Schwenkungen oder Hindernissen – laut aufbullern. Sie sind höchstens noch hundert Meter entfernt, aber das dichte Unterholz, das uns nach dreißig Metern schon die Sicht versperrt, verbirgt sie noch unseren Blicken. Und nachts kann man schon gar nichts sehen, so sehr unsere Blicke auch das nachtschwarze Gebüsch zu durchdringen versuchen. Es ist nervenaufreibend. Heute greifen sie sicherlich an. Ich weiß nicht, ob es der 17. oder 18. Mai ist.[1]

Kaum ist Schusslicht, da setzt sich der Panzer, der gestern schon auf der Schneise erschienen war, wieder auf den Weg und beginnt zu feuern. Seine Granate krepiert in den Baumkronen. Nun setzen sich auch die anderen Panzer in Bewegung und bohren sich brummend und brüllend einen Weg durch das Stangenholz vor unseren Bunkerstellungen. Es splittert und kracht, wenn die jungen Stämme und Bäumchen von den Ketten zermahlen werden. Aber die Panzer sind immer noch unsichtbar, obgleich sie höchstens noch fünfzig Meter entfernt sein können. Es ist eine widerliche, zermürbende Situation. Man hört die Kolosse heranbrummen, zurücksetzen und aufbrüllend mit neuem Anlauf das Unterholz zermalmen. Näher, langsam immer näher, und man kann nichts dagegen tun. Man weiß nur, dass es noch schlimmer wird, wenn sie wirklich erscheinen. Stundenlang scheint dieses nervenfressende Warten zu .dauern. Ich setze unsere Granatwerfer ein und streue den Wald vor uns ab. Vielleicht trifft es die russische Begleitinfanterie, die sicher bei den Panzern ist. Außerdem befreit es die Männer etwas von ihrer Spannung. Mittag ist vorüber. Bei den Männern meldet sich der Hunger, und sie essen etwas aus ihrem Brotbeutel. Das ist ein gutes Zeichen. Andrerseits soll man vor Gefechten besser nichts essen, weil es dann bei Bauchschüssen Komplikationen geben kann. Der Darm sollte dann besser leer sein. Aber man kann das nicht immer durchführen, denn dann dürften wir manchmal tagelang nichts essen. Es wird Nachmittag. Immer noch dieselbe Lage. Wir stumpfen ab. Die Hoffnung auf die baldige Dunkelheit beruhigt uns etwas, denn bei Nacht greifen die Panzer nicht an, obgleich man auch in diesem Punkt bei den Russen vor Überraschungen nicht sicher ist. Die Nacht ist Erlösung. Das Tageslicht beginnt zu verlöschen. Dieser Tag ist überstanden.


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Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. Es ist weder der 17. noch der 18., sondern der 13., der Tag vor dem Beginn der Nahkämpfe, die am 14. und 15. stattfanden (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000962/63/93); ins Soldbuch wurden später irrtümlich der 15. und 16. eingetragen.