21. Januar 1945

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Inhaltsverzeichnis

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English

Einige Zeit später war ich nochmals hier, kam aber nur bis zum Kommandeursbunker. Hier hatten wir uns gerade gesetzt und ein Gespräch begonnen, als jenseits des Waldes einige Abschüsse und gleich darauf die donnernden Einschläge zu hören waren. Wir spitzen die Ohren. Rumm-rumm-wumm-bupp---bruuuchch. Brach-brumm. Russische Artillerie! Das Feuer liegt auf meinem Kompanieabschnitt. Daran ist bei der kurzen Entfernung gar kein Zweifel. Einige Einschläge liegen auch im Wald. Man hört das an dem Widerhall und dem Splittern der Äste. Nach der Stärke des Feuers zu urteilen, handelt es sich nur um eine Batterie. Es scheint auch keine große Aktion zu sein.[1] Trotzdem entschließe ich mich doch, lieber zurückzukehren. Es wäre peinlich, wenn der Iwan einen Besuch machen wollte, und der Hausherr ist nicht daheim. Der Bataillonskommandeur ist derselben Ansicht und verabschiedet mich mit einem freundlichen Klaps auf die Schulter.

Ich gehe also den schönen Waldweg zurück. Man hat mir einen Melder mitge••• S. 235 •••geben für den Fall, dass mir etwas zustößt. Außerdem soll er dem Bataillon[2] gleich einen Lagebericht zurückbringen. Der Wald ist hier knapp zwei Kilometer breit, und die Schneise führt schnurgerade hindurch. Wir sehen bald, dass die Einschläge außerhalb des Waldes auf meinem Graben liegen, aber auch den Waldrand erfassen. Etliche Granaten schlagen in die Baumkronen, dass die Äste splittern und krachend zu Boden wirbeln. Der Donner der Explosionen rollt mit vielfacher Verstärkung dröhnend durch die Halle des Hochwaldes. Wir gehen dem Feuer entgegen, aber je näher wir dem Ende des Waldes kommen, umso schwächer wird der Beschuss. Als wir den Waldrand erreicht haben, ist der Überfall verstummt. Ich schicke den Melder wieder zurück und melde mich meinerseits wieder beim Bataillon zurück.

Die russische Artillerie wird immer besser. Neuerdings wendet sie bei Großangriffen eine neue Taktik an, das sogenannte „Gassenschießen“. Sie legen massiertes Trommelfeuer auf einen kleinen Raum, den sie buchstäblich umpflügen. Aber innerhalb dieses Feuerwirbels lassen sie einen schmalen, meist etwas schrägen Streifen frei. Durch diese Gasse dringen dann, nach beiden Seiten durch schweres Feuer abgeschirmt, starke Panzereinheiten hindurch. Beim ersten Angriff dieser Art sind sie fast bis zum Korps[3] durchgestoßen.


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Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. KTB HGr N vom 21.01.1945 S. 159: „Seit 09.00 Uhr starkes Feindfeuer im Raum Gederti und westlich“; am 21. wurde ein sowjetischer Großangriff (16 Divisionen auf 20 km Breite, gem. v.g. KTB ein Abtasten der Front) bei Prekuln abgewiesen (KTB OKW 1944–1945 S. 1117, Eintrag unter 22.); danach herrschte einen Tag Ruhe.
  2. hier als Kurzform für den Bataillonskommandeur oder -gefechtsstand
  3. hier als Kurzform für den Korpsgefechtsstand