18. Dezember 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English

Wenige Tage nach unserer Ankunft bin ich wieder mit Urlaub dran, vom 18.12.42 bis 4.1.43. Er kam so überraschend, dass ich wieder nichts für die Eltern mitnehmen konnte. Hier in dem kleinen Ort gibt es sowieso nichts zu kaufen. Das letzte Mal war ich auch mit fast leeren Händen nach Hause gekommen. Deshalb beschloss ich, einen Urlaubstag zu opfern. Ich stieg in Plouaret-Trégor um[1] und machte einen Abstecher nach Lannion. Hier steige ich zunächst in unsrem alten Hotel am Bahnhof ab, wo seinerzeit die Offiziere des Bataillons wohnten. Die Wirtin erkennt mich natürlich wieder, denn wir sind ja noch nicht lange fort. Sie weist mir ein Zimmer an, ich stelle meinen Koffer hinein und gehe sofort auf Tour. Mein erster Besuch gilt dem elsässischen Kaufmannsehepaar. Ich frage nach Butter. Die Frau gibt mir zwei Pfund und sagt, wenn ich sie früher benachrichtigt hätte, hätte sie mir noch mehr geben können. Anschließend gehe ich zum Wehrmachtsheim. Dort kenne ich den Verpflegungsunteroffizier, der mir auch noch drei Pfund verkauft. Inzwischen ist es dunkel geworden[2], aber ich will unbedingt noch zum Schneider. Das Geschäft ist noch geöffnet, aber es ist alles dunkel. Von der Treppe, die nach oben in die Wohnung führt, fällt ein schwacher Lichtstrahl. Als bei meinem Eintritt die Türschelle klingelt, ruft Jeannine von oben herunter: „Y a-t-il personne?“ Ist da jemand? Ich antworte nur: „Oui!“ Ja! Da höre ich sie überrascht ausrufen: „Oh, c’est Monsieur Herbert. J’en suis sûre!“ Oh, das ist Monsieur Herbert. Dessen bin ich mir sicher! Und während sie das noch sagt, kommt sie schon eilig die Treppe herunter. Es gibt eine herzliche Begrüßung mit Küsschen. Nach einer längeren Unterhaltung mit den Eltern verlasse ich das Haus mit einer dicken Tafel Schokolade und kehre spät abends in mein Hotel zurück. Die Wirtin sitzt noch mit einigen Gästen am Tisch. Auch ich nehme im Schankraum Platz, und als die Gäste dann gegangen waren, kommt die Wirtin zu mir. Im Verlauf des Gesprächs kommt sie noch einmal auf den Fotoapparat zu sprechen, der ihr während unseres Aufenthaltes in ihrem Hotel gestohlen worden war. Sie hat Maxens Burschen im Verdacht. Ich erzähle ihr, dass dieser Gefreite wegen eines anderen Deliktes, das er inzwischen schon wieder begangen hatte, zum einfachen Soldaten degradiert worden sei.[3] Diese Nachricht hört sie mit Genugtuung.


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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. Schnellzug für Fronturlauber SF 824, Abfahrt in Brest um 13:16, Ankunft in Plouaret um ca. 15:11 (gem. 14. Verzeichnis der SF-Züge)
  2. Sonnenuntergang ca. 17:30 Uhr
  3. Diese Erzählung folgt als Rückschau am 3.2.43.