19. Juli 1943

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

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Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO & MIL INFO
Dnjepropetrowsk Karte — map
Kriegslazarett 905[1]

Wir fahren die ganze Nacht durch und kommen im Morgengrauen hundemüde in Dnjepropetrowsk an, wo wir mit Sankras ins Lazarett gefahren werden.

19.7.43.[2] Kriegslazarett 905 Dnjepropetrowsk. Ich sitze in einem blütenweiß bezogenen Bett. Außer mir liegen noch fünf Offiziere in dem Zimmer. Gerade hat mir ein russisches Mädchen meinen wüsten Bart abgehackt. Als sie an mein Bett trat und den mehrere Tage alten Bart sah, stieß sie einen leisen Schreckensruf aus, und beim Rasieren prüfte sie immer wieder ihr armes Messer, ob es auch keine Scharten bekommen hat. Sie tat mir leid, denn dieses Messer ist ihr ganzer Reichtum, ••• S. 147 •••mit dem sie hier etwas Geld verdient. Wenn das Messer nicht mehr taugt, ist sie hier ihre Beschäftigung los.

Nun bin ich wieder frisch rasiert. Anschließend hatte ich noch einem Schreibstubengefreiten einen Brief an meine Eltern diktiert, und nun genieße ich in Ruhe das wunderbare Frühstück: Weißbrot mit guter Butter, Wurst, Marmelade, Obst und eine ganze Flasche Obstsaft, der bei der herrschenden Julihitze besonders wohltut.

Die Verpflegung ist phantastisch. So etwas habe ich seit Kriegsbeginn in Russland noch nicht erlebt. Das Essen ist sehr reichlich, wohlschmeckend und abwechslungsreich. Dazu täglich eine Flasche erfrischenden Saftes. Die Betreuung ist sehr ordentlich, und die Schwestern sind nett. Eine russische Angestellte kommt öfter in unser Zimmer, um mit einem Offizier zu schäkern, den sie in ihr Herz geschlossen hat. Die Russin ist ein bildhübsches Teufelsmädchen mit kohlschwarzen Augen und pechschwarzem Haar. Jetzt steht sie am Fußende des Bettes und kitzelt den jungen Offizier an den Füßen. Als dem die Krabbelei zu viel wurde, will er sie rausschmeißen und schimpft in scherzhaftem Ton: „Hörst Du jetzt endlich auf! Was willst Du überhaupt hier?“ Da beugt sie sich über das Fußende, blitzt ihn mit ihren schwarzen Augen schelmisch an und entgegnet spitzbübisch: „Ssspiilen mit deutsche Soldaten!“ Sie ist ein mutwilliger Kobold.


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Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. Die Kriegslazarette unterstanden dem jeweiligen Armeearzt (LdW)
  2. Soldbuch S. 12/13