1946/April/27: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Oktober 2019, 15:26 Uhr

Vorlage:Kn 27. u. 28.4. 400 g Brot, 40 g Zucker, 800 g Kleie. Die Fälle von Wasserdistrophie mehren sich. Erste Fälle von Sehstörungen und völliger Erblindung bei Nacht. Einige von uns suchen den Wald – das Lager reicht in einen Wald hinein – nach sämtlichen genießbaren Unkräutern und Grünpflanzen ab. Wilde Möhre, Schafgarbe, Hirtentäschelkraut, Vogelmiere, Brennnessel, Löwenzahn und einfaches Gras. Zweck: Vitaminzufuhr und Magenfüllung zur Beseitigung des Hungergefühls. Sie kochen das Zeug dann wie Spinat und essen es oder geben es ihrer Mittags-Suppe bei. Manche kochen sich aus Faulbaum, Lindenblättern und Zucker eine Art Marmelade. Einmal fangen sie eine junge Drossel und machen daraus eine Fleischbeilage. Auch Frösche werden in steigendem Maße gegessen. Birken werden angezapft und der Saft getrunken. Der Ideenreichtum auf diesem Gebiet ist erstaunlich, aber diese Zusatznahrung ist nicht ungefährlich, denn bei der gierigen Suche nach essbaren Kräutern ist manches giftige Gewächs dazwischengeraten und hat Vergiftungen verursacht. Einer von uns hatte sich eine fast tödliche Vergiftung zugezogen und ist nur wie durch ein Wunder wieder genesen. – Die¬jenigen, die unter unserem Verpflegungsmangel am meisten leiden, sind die ehemals wohlgenährten Zahlmeister und Etappenhengste. – Ich selbst habe solches Grünzeug nie gegessen. Ich wiege sogar wieder 118 Pfund (59 kg).