Barop

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Der heute als Barop bezeichnete Bereich besteht aus mehreren Ortslagen.

Ursprünglich bestanden zwei Dörfer

Zwischen beiden Orten liegt der Friedhof.

Später entstanden, wie das Messtischblatt nachweist, die Siedlungen

  • Station Barop um den heute noch bestehenden Bahnhof mit dem Baroper Marktplatz
  • Städtisch Barop nördlich des Marktplatzes bis zur Stockumer Straße
  • Baroper Haide zwischen Pulverstraße und Am Beilstück

Seit 2001 soll auch

dazugehören. Die städtische Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile weist Schönau jedoch getrennt aus.

Geschichte

Im 13. Jh. wohnten die Ritter von Badorpe (Barop) auf dem Schultenhof in Klein Barop.[1]

Aus der Barop-Hombrucher Heimatgeschichte

Im Web Archive sind leider nur noch die wenigen hier wiedergegebenen der ursprünglich zahlreichen Seiten dieser Arbeit[2] zu finden.

Alter und Entstehung des Namens

Verloren

Aus Barops Vergangenheit

Während der Dortmunder Fehde hatte Barop unter den Plünderungen und Brandschatzungen der Dortmunder viel zu leiden. Der Graf Engelbert III, von der Mark eröffnete den Angriff gegen die Stadt Dortmund 1388 von Dorstfeld aus. Um vor den Angriffen und Plünderungen der Dortmunder sicher zu sein, ließen sich einige Baroper Bauern Velicheitsbrief, also Sicherheitsbriefe ausstellen. Im September 1388 begann die Stadt Dortmund mit der Ausfertigung solcher Briefe. An Hofbesitzern in der Grafschaft Dortmund, die solche Velicheitsbriefe erhielten, werden die von Höfen in Deusen, Eving, Brackel, Lindenhorst aus der Grafschaft Mark solche von Höfen in Wellinghofen, Persebeck, Kirchderne, Barop genannt.

Meistens galten die Geleitsbriefe nur für einen bestimmten Tag, doch wurden sie auch auf längere Zeit für das Haus, den Hof und die Scheunen erteilt. Es waren also diese Briefe schon Vorboten der Friedensverhandlungen. Zunächst kam es aber noch zu zahlreichen, größeren und kleineren Scharmützeln, die bis in alle Einzelheiten aufgezeichnet sind. Von diesen Unternehmungen seien hier einzelne erzählt.

Der Chronist berichtet, daß die Beschießung Dortmunds bis zum 10. Juli 1388 dauerte. Bei einem Streifzug im Osten der Stadt erbeuteten die Dortmunder am 27. Mai drei Pferde im Werte von 80 Gulden. Bei einem Ausfall im Osten gerieten am 16. Juli zwei Dortmunder in Gefangenschaft, dagegen zerstörten die Dortmunder am 27. Juli ein feindliches Bollwerk im Osten der Stadt. Am 1. September trafen 50 Reisige des Erzbischofs von Köln in Hörde ein, urn dort für die Dauer von zwei Monaten die Angriffstätigkeit der Märkischen zu unterstützen. Bei einem Ausfall am 9. November 1388 wurde der Mentlers Hof von Dortmunder Söldnern niedergebrannt. In der Nacht zum 17. September erbeuteten die Dortmunder Vieh in Kirchderne und Barop.

Schon im August machten Dortmunder Soldaten einige Gefangene in Barop und plünderten mehrere Höfe aus. Im Herbst des Jahres versuchten die Dortmunder noch einmal die Hörder Burg zu stürmen, der Angriff blieb aber erfolglos. Daraufhin brannten sie alle Dörfer im Umkreis von Hörde nieder. Durch Vermittlung des Soester Rates kam es zu Friedensverhandlungen, die am 20. November 1389 abgeschlossen wurden.

Harte Schicksalsschläge mußten die Baroper Bauern erdulden bei dem Bruderstreit der Herzöge Adolf und Gerhard von Cleve im Jahre 1424, als die meisten Dörfer unserer Heimat zerstört und die Höfe in Flammen aufgingen. Damals wurden die Hofgebäude vorübergehend zerstört, aber die bäuerliche Substanz, die Ackerflur mit Weiden und Wiesen blieb erhalten.

Auch Barop hat die Schrecken und Leiden des Dreißigjährigen Krieges durchstehen müssen. Zwar blieb Barop während der ersten Hälfte des Krieges ziemlich verschont. Aber im Jahre 1628 erschien der kaiserliche Oberst von Witte mit seinem Heer vor Dortmund, Die Bewohner hatten viel zu leiden, mußten seine Soldaten versorgen und sich noch Diebereien gefallen lassen. Am 21. Juli 1632 belagerte der kaiserliche General Pappenheim die Stadt Dortmund. Am 6. Februar 1633 erschien der Landgraf von Hessen mit 16 Regimentern vor der Stadt. Am 26. September 1637 stand als neuer Bedränger der kaiserliche General Götze vor den Toren und begehrte Einlaß. Durch plündernde und marodierende Soldaten brannte Barop am Ende des Dreißigjährigen Krieges fast ganz ab. Aus dem ältesten Kirchenbuch von Barop, das 1655 einsetzt, ist zu ersehen, daß um diese Zeit alle Höfe und Kotten wieder bewohnt waren, die vor dem Krieg bestanden hatten. Daraus ist zu folgern, daß die Bauern bei Kriegsende ihre Häuser wieder aufbauten und ihre Ländereien wieder in Kultur nahmen.

Um in den Schutz der großen Grundherren zu kommen, gingen damals viele Güter in das grundherrliche Verhältnis der Kirche oder des Adels. Die Abtei Werden an der Ruhr und das Stift Essen spielten in Persebeck und Barop eine große Rolle. Auch durch Schenkungen kamen damals Höfe in den Besitz der Kirche. Während alle rings um Dortmund liegenden Höfe entweder zur Grafschaft Dortmund oder zur Grafschaft Mark gehörten, war der Reichshof Huckarde im Besitze der Abtei Essen. Im 9. Jahrhundert hatte der König Ludwig der Deutsche den Reichshof Huckarde (Hucrithi) der Äbtissin des Stiftes Essen zum Geschenk gemacht. Dadurch wurde Huckarde der Oberhof für die in Klein- und Groß-Barop liegenden Essener Höfe. Nach dem Essener Kettenbuch und der Höferolle gehörten folgende Baroper Höfe zum Oberhof Huckarde.

Kettenbuch: 1. to luttyken Badorpe 2. Gildehuis 3. des Storkes 4. Hermani uppen Tyye 5. Everhardi van Badorpe 6. des Jungen 7. Smakepepers

Höferolle: 1. Grasekamp 2. Gildehaus 3. Stork 4. Tyheuer/Schepers 5. Hummelbeck 6. Junge 7. Voß

Es ist ungewiß, wie lange diese sieben Baroper Höfe schon im Besitze des Reichshofes Huckarde gewesen sind, man konnte vermuten daß die Baroper Höfe schon bei der Bildung des Huckarder Hofesverbandes in karolingischer Zeit dazu gehört haben. Karl der Große gründete speziell für militärische Zwecke längs des Hellwegs, dieser uralten Heerstraße vom Rhein zur Weser, zur Sicherung der Zufahrts- und Verbindungswege und um seinen Truppen Unterkunft und Verpflegung zu gewähren, Reichshöfe mit militärischer Besatzung in Abständen von größeren und kleineren Tagesmärschen. So in Duisburg, Essen, Steele, Bochum, Huckarde, Dortmund, Brackel, Unna, Steinen, Werl, Soest und Paderborn. Als diese Königs- oder Reichshöfe nach Beendigung des Sachsenkrieges ihre militärische Bedeutung verloren, gingen sie unter den Nachfolgern Karls des Großen durch Vergabungen und Schenkungen in die Hände ihrer geistlichen oder weltlichen Getreuen über.

Der Reichshof Huckarde gehörte auch zu den ehemaligen Reichshöfen, deren Hofeshörige von altersher zu Frondiensten für die Reichsstadt Dortmund verpflichtet waren. So mußten die Baroper Bauern als Stapelleute jährlich zur Instandsetzung des Hellwegs zwischen Dortmund und Dorstfeld Steinfuhren leisten. Das Stapelrecht bedeutete einerseits eine Belastung der Stapelgüter in Gestalt der jährlichen Fuhren, andererseits aber eine Vergünstigung, die in der Zollfreiheit auf dem Dortmunder Markt und in dem Recht bestand, kein höheres Wegegeld, als es bei den Dortmunder Bürgern üblich war zahlen zu brauchen. Die folgenden Baroper Bauern waren zu Steinfuhren verpflichtet:

1486: Schult, Hans Loedwich, Derich Heymsait, Jan Jonge (Essens), Herman Storck (Essens), Mertyn Giddehuys (Essens), Derik Scheper (Essens), Peter Graisenkamp (Essens) 1630: Schulte,Lüeg, Hemsoth, Junge, Storck, Gilhaus, Thieheuer, Grasekamp. 1645: Schult, Hof (v. Plettenberg), Lueg Hof (Kurfürstl. Domäne), Heimsoet, Hof (Gasthaus Dortmund), Junge, Hof (Stift Essen)(Huckarde Storck, Hof (Stift Essen) Gillhaus, Hof (Stift Essen), Tyhewer, Hof (Stift Essen)(Huckarde), Grasekamp, Hof ( Stift Essen)(Huckarde). Soweit die Baroper Bauern nicht zum Reichshof Huckarde gehörten,hatten sie folgende Grundherren:

Der Schultenhof zu Barop, dessen Geschichte sich bis 1322 zurückverfolgen läßt, war im 14. Jahrhundert ein Lehen der Grafen von der Mark, später der Herzöge von Cleve, schließlich der Könige von Preußen. Die damit belehnten Grundherren waren die von Plettenberg, die von Altena und davor die von Witten. Nach einer Urkunde von 1322 gehörte der Schultenhof dem Kapitel des St.-Andreasstifts in Köln, dem der Knappe Gerhard von Witten jährlich Pacht zahlen mußte.

Heimsaths Hof war jahrhundertelang im Besitze des Gasthauses zu Dortmund, einer wohltätigen Stiftung des Priesters Hildebrand Kaiser aus dem 14. Jahrhundert.

Der Wortmanns Hof, der 1470 urkundlich erwähnt ist, gehörte dem Dominikanerkloster zu Dortmund. Der Nöllen Hof, wo sich heute das Altenheim "Lutherhof" befindet, gehörte seit 1437 der Petrikirche in Dortmund.

Luegs Hof als kurfürstliche Domäne hatte als Lehnsherren die Grafen von der Mark, die Herzöge von Kleve und schließlich den großen Kurfürsten von Brandenburg.

Als Grundherr des Mentlerhofes erscheint um 1400 der Erzbischof von Köln. Anschließend wird Heinrich von Plettenberg zu Engstfeld als Grundherr genannt. Am 8. Juni 1665 wird der Hof an Konrad Philipp von Romberg zu Brünninghausen verkauft.

Die Groß-Baroper Höfe von Gildehaus, Junge, Stork, Hummelbeck, Voß und Thieheuer gehörten jahrhundertelang zu dem Reichshof Huckarde. Die umfassendste Aufzeichnung des Essener Güterbesitzes und zugleich die wichtigste Quelle fur die stiftische Wirtschaftsgeschichte ist das Kettenbuch, so genannt, weil es mit einer Kette an seinem Aufbewahrungsort, dem Jakobsaltar in der Krypta des Essener Münsters, befestigt war. Es wurde in lateinischer Sprache niedergeschrieben auf Geheiß der Äbtissin Elisabeth von Nassau in den Jahren von 1408 und 1412 unter Benutzung älterer Register, vor allem desjenigen von 1332. Darüber hinaus ist es eine Sammlung von Aufzeichnungen der einzelnen Hofverbände, so schreibt Franz Arens, EB 34/1912, die wohl durch deren Hofschulten verfaßt worden sind. Das Essener Kettenbuch enthält Angaben über die einzelnen Oberhöfe mit ihren Unterhöfen, zu denen auch die sieben Klein- und Groß-Baroper Höfe gehörten.

Im Spätmittelalter waren nur adelige Verwalter des Reichshofes Huckarde. Erst Ende des 15. Jahrhunderts treten die Baroper Bauern Gildehaus, Johan Junge, Dietrich Junge, Henrich Tyhover und Andreas Junge als Richter auf. Anfang des 18. Jahrhundert verliert das Huckarder Hofesgericht für die essendischen Bauern zu Barop an Bedeutung da nunmehr das Amtsgericht in Hörde zuständig wurde. Die Getreideabgaben mußten aber bis zur Bauernbefreiung weiter an den Oberhof Huckarde abgeliefert werden. Am 12. Dezember 1808 erließ Kaiser Napoleon eine Verordnung, durch die im Großherzogtum Berg die Leibeigenschaft, Hörigkeit und alle Verbindlichkeiten ohne Entschädigung abgeschafft, der Gesindedienstzwang und alle persönlichen Dienstleistungen aufgehoben wurden, insbesondere die Fron-, Hand- und Spanndienste. Aber die Bauernbefreiung setzte sich erst viel später durch.

Der König von Preußen war nach der Säkularisation und Aufhebung der geistlichen Stifter Rechtsnachfolger des Stiftes Essen einschließlich des Oberhofes Huckarde und den Baroper Unterhöfen geworden. Die vom Stift Essen herrührenden Abgaben an Getreide mußten in der Folgezeit regelrecht abgelöst werden.

Groß-Barop hat sich im Verlauf der Jahrhunderte kaum verändert und seinen dörflichen Charakter beibehalten. Durch den Bau der Dortmunder Universität werden Klein- und Groß-Barop in Zukunft einschneidend umgestaltet und neben den äußerlichen Veränderungen wird mancher Hof, mit Ackerflur, Wiesen und Weiden einer anderen Bestimmung zugeführt und zur Universität gehören.

Barop in alter Zeit

Frühzeit

Die Landesherren

Das bäuerliche Barop

Bis zur Aufteilung der Heidegebiete

Der Bergbau in Barop

Verkehrswege

Industrieort Barop

Das Amt Barop

Baroper Kirchen- und Schulgeschichte

Groß-Barop

Klein-Barop

Fußnoten

  1. Archiv Karl-Heinz Strothmann
  2. Autor: Herbert Boos, Menglinghausen