Försterei Hombruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Försterei im Hombruch''' lag, wie die Übersichtskarte vom königlichen Forst Hombruch aus dem Jahre 1750 zeigt, am Ostrande des Hombruchs an der Löttringhauser Straße. 1939 stand dort das Haus des Stadtbaumeisters Böckmann, der beim Bau seines Hauses auf die alten Grundmauern stieß. Ältere Leute konnten sich damals noch des früheren Gebäudes entsinnen.
Haus des Stadtbaumeisters Böckmann stand, der beim Bau seines Hauses auf die alten Grundmauern stieß. Ältere Leute konnten sich damals noch des früheren Gebäudes entsinnen.
 
  
Als 1827 die Auflösung des hiesigen Domänenbesitzes mit der Parzellierung und dem Verkauf des Hombruchs begann, erwarb der damalige Kgl. Unterförster Kuhn das Gebäude und die dazu gehörigen Grundstücke. Die Zeit der Errichtung des Försterhauses ist ungewiss; doch lässt eine Bemerkung in den Akten über die Verpachtung der Rentei Hörde von 1727/33 vermuten, dass es vor der 2. Hälfte des l7. Jhdts. noch nicht bestanden hat. Dort heißt es:  
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== Bezeichnung ==
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Die Stelle, wo das Försterhaus stand, hieß "am Schnarum", auch "Schnorumb". Diese Bezeichnung — wohl ein Flurname — kommt in den Kirchenbüchern von 1670-1740 vor. 1698-1711 wohnt der Walddiener am "Schnorümb". In der Karte der Grafschaft Mark von 179l<ref>Dortm. Beitr. 37</ref> ist das Försterhaus an dieser Stelle als Einzelhaus unter der Bezeichnung "Schnorim" eingetragen.
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== Geschichte ==
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Die Zeit der Errichtung des Försterhauses ist ungewiss; doch lässt eine Bemerkung in den Akten über die Verpachtung der Rentei Hörde von 1727/33 vermuten, dass es vor der 2. Hälfte des l7. Jhdts. noch nicht bestanden hat. Dort heißt es:  
  
 
:Der Kamp am Hombruch (südlich der Försterei), dessen Nutzung zum Gehalt des Walddieners gehöre, sei irrtümlich zum Lentzen-Hofe in Klein-Holthausen gerechnet worden. Das rühre daher, dass ein ehemaliger Besitzer dieses Hofes gleichzeitig Walddiener gewesen sei.  
 
:Der Kamp am Hombruch (südlich der Försterei), dessen Nutzung zum Gehalt des Walddieners gehöre, sei irrtümlich zum Lentzen-Hofe in Klein-Holthausen gerechnet worden. Das rühre daher, dass ein ehemaliger Besitzer dieses Hofes gleichzeitig Walddiener gewesen sei.  
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Lentz‚ der kurz vor 1663 infolge eines Güteraustausches Domänenpächter geworden war, hatte also die Walddienerstelle nebenamtlich verwaltet, so wie das auch in früheren Jahrhunderten der Fall gewesen war.
 
Lentz‚ der kurz vor 1663 infolge eines Güteraustausches Domänenpächter geworden war, hatte also die Walddienerstelle nebenamtlich verwaltet, so wie das auch in früheren Jahrhunderten der Fall gewesen war.
  
== Bezeichnung ==
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Für den eigenen Bedarf standen dem Walddiener 10 preußische Morgen 40 Ruthen (gute 2 <sup>1/2</sup> Hektar) Land zur Verfügung.
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Nach dem Grundbuch von 1827 war die Försterei, in der damals der Unterförster Kuhn wohnte, Domäneneigentum. Als 1827 die Auflösung des hiesigen Domänenbesitzes mit der Parzellierung und dem Verkauf des Hombruchs begann, erwarb der damalige kgl. Unterförster Kuhn das Gebäude und die dazu gehörigen Grundstücke.
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== Walddiener und Förster im Hombruch ==
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* Lentz vom Lentzen-Hofe in Klein-Holthausen<ref>Domänenpächter und nebenamtlicher Walddiener</ref>
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* Joh. Bentheim (Benthen) um Schnarumb<ref>erster namentlich bekannter hauptamtlicher Walddiener, erscheint von 1670-1677 in den Wellinghofer Kirchenbüchern (reformiert)</ref>
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* 1698-1711 Walddiener Hermann Trappe am Schnorümb
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* um 1723 Walddiener Bernhard Trappe
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* 1750-1776 Unterförster Arnold Henr. Kloth
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* 1779-1798 Unterförster Herm. Henr. Schniewind von Unna; ihm folgte sein Sohn
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* J. Peter Moritz, der bereits 1792 als Förster bezeichnet wird.
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* bis 1827 Unterförster Kuhn
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== Literatur ==
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* Hücker S. xxx
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* Archiv Karl-Heinz Strothmann
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== Fußnoten ==
  
Die Stelle, wo das Försterhaus stand, hieß "am Schnarum", auch "Schnorumb".
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<references />
Diese Bezeichnung — wohl ein Flurname — kommt in den Kirchenbüchern von 1670-1740 vor. In der Karte der Grafschaft Mark von 179l (Dortm. Beitr. 37) ist das Försterhaus an dieser Stelle als Einzelhaus unter der Bezeichnung "Schnorim" eingetragen.
 
  
== Walddiener im Hombruch ==
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[[Kategorie:Hombruch]]
  
Der erste Walddiener im Hombruch war wahrscheinlich Joh. Bentheim (Benthen) um Schnarumb, der von 1670-1677 in den Wellinghofer Kirchenbüchern (reformiert) erscheint. Als Nachfolger konnte ich noch folgende finden: von 1698-1711 Walddiener Hermann Trappe am Schnorümb, um 1723 Walddiener Bernhard Trappe, 1750-1776 Unterförster Arnold Henr. Kloth, 1779-1798 Unterförster Herm. Henr. Schniewind von Unna; ihm folgte sein Sohn J. Peter Moritz, der bereits 1792 als Förster bezeichnet wird. Nach dem Grundbuch von l827 war die Försterei, in der damals der Unterförster Kuhn wohnte, Domäneneigentum.
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<small>''Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018''</small>

Aktuelle Version vom 1. Mai 2018, 00:27 Uhr

Die Försterei im Hombruch lag, wie die Übersichtskarte vom königlichen Forst Hombruch aus dem Jahre 1750 zeigt, am Ostrande des Hombruchs an der Löttringhauser Straße. 1939 stand dort das Haus des Stadtbaumeisters Böckmann, der beim Bau seines Hauses auf die alten Grundmauern stieß. Ältere Leute konnten sich damals noch des früheren Gebäudes entsinnen.

Bezeichnung

Die Stelle, wo das Försterhaus stand, hieß "am Schnarum", auch "Schnorumb". Diese Bezeichnung — wohl ein Flurname — kommt in den Kirchenbüchern von 1670-1740 vor. 1698-1711 wohnt der Walddiener am "Schnorümb". In der Karte der Grafschaft Mark von 179l[1] ist das Försterhaus an dieser Stelle als Einzelhaus unter der Bezeichnung "Schnorim" eingetragen.

Geschichte

Die Zeit der Errichtung des Försterhauses ist ungewiss; doch lässt eine Bemerkung in den Akten über die Verpachtung der Rentei Hörde von 1727/33 vermuten, dass es vor der 2. Hälfte des l7. Jhdts. noch nicht bestanden hat. Dort heißt es:

Der Kamp am Hombruch (südlich der Försterei), dessen Nutzung zum Gehalt des Walddieners gehöre, sei irrtümlich zum Lentzen-Hofe in Klein-Holthausen gerechnet worden. Das rühre daher, dass ein ehemaliger Besitzer dieses Hofes gleichzeitig Walddiener gewesen sei.

Lentz‚ der kurz vor 1663 infolge eines Güteraustausches Domänenpächter geworden war, hatte also die Walddienerstelle nebenamtlich verwaltet, so wie das auch in früheren Jahrhunderten der Fall gewesen war.

Für den eigenen Bedarf standen dem Walddiener 10 preußische Morgen 40 Ruthen (gute 2 1/2 Hektar) Land zur Verfügung.

Nach dem Grundbuch von 1827 war die Försterei, in der damals der Unterförster Kuhn wohnte, Domäneneigentum. Als 1827 die Auflösung des hiesigen Domänenbesitzes mit der Parzellierung und dem Verkauf des Hombruchs begann, erwarb der damalige kgl. Unterförster Kuhn das Gebäude und die dazu gehörigen Grundstücke.

Walddiener und Förster im Hombruch

  • Lentz vom Lentzen-Hofe in Klein-Holthausen[2]
  • Joh. Bentheim (Benthen) um Schnarumb[3]
  • 1698-1711 Walddiener Hermann Trappe am Schnorümb
  • um 1723 Walddiener Bernhard Trappe
  • 1750-1776 Unterförster Arnold Henr. Kloth
  • 1779-1798 Unterförster Herm. Henr. Schniewind von Unna; ihm folgte sein Sohn
  • J. Peter Moritz, der bereits 1792 als Förster bezeichnet wird.
  • bis 1827 Unterförster Kuhn

Literatur

  • Hücker S. xxx
  • Archiv Karl-Heinz Strothmann

Fußnoten

  1. Dortm. Beitr. 37
  2. Domänenpächter und nebenamtlicher Walddiener
  3. erster namentlich bekannter hauptamtlicher Walddiener, erscheint von 1670-1677 in den Wellinghofer Kirchenbüchern (reformiert)

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018