Grafschaft Mark: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Westmärker Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 21: Zeile 21:
  
 
{| class="wikitable hombruch-eng gm"  
 
{| class="wikitable hombruch-eng gm"  
| colspan="6" class="b" | [[w:Adolf I. (Berg)|Adolf I. von Berg]] (* um 1045, † 1106), 1101 [[w:Gograf|Graf (comes)]] im [[w:Deutzgau|Deutzgau]]
+
| colspan="6" class="b" | [[w:Adolf I. (Berg)|Adolf I. von Berg]] (* um 1045, † 1106), 1101 [[w:Gograf|Graf (comes)]] im [[w:Deutzgau|Deutzgau]]. Nicht vor 1090 heiratete er [[w:Konrad II. (Werl-Arnsberg)|Konrad II. von Werl-Arnsberg]]'s Nichte [[w:Adelheid_von_Lauffen|Adelheid]]. Durch diese Verbindung kamen westfälische Besitzungen von Adelheids Großvater Bernhard II. von Werl an Berg.
  
 
|-
 
|-
| colspan="4" class="b" | [[w:Adolf II. (Berg)|Adolf II. von Berg]] (* 1090er[1]; urkundlich 1115–1160; † 1160/1170 in Odenthal-Altenberg), baut [[w:Schloss Burg|Schloss Burg]]; Altenberg wird 1133 den Zisterziensern überlassen.
+
| colspan="4" class="b" | [[w:Adolf II. (Berg)|Adolf II. von Berg]] (* 1090er[1]; urkundlich 1115–1160; † 1160/1170 in Odenthal-Altenberg), baut [[w:Schloss Burg|Schloss Burg]]; Altenberg wird 1133 den Zisterziensern überlassen. Spätestens 1120 heiratete er die Tochter Adelheid des Grafen von Arnsberg und erweiterte und festigte seine Besitz in Westfalen.
  
 
| colspan="2" class="e" | [[w:Bruno II. von Berg|{{gm|e||Bruno II. von Berg}}]] Erzbischof von Köln 1131-1137, weihte 1133 sein Stammschloss Altenberg an der Dhünn zum Kloster der Zister­zienser; erste Kirche ist die heutige [[w:Markuskapelle (Altenberg)|Markuskapelle]], der [[w:Altenberger Dom|gotische Dom (Mitte 13.Jh.)]] wird zur Grablege der Grafen bzw. Herzöge
 
| colspan="2" class="e" | [[w:Bruno II. von Berg|{{gm|e||Bruno II. von Berg}}]] Erzbischof von Köln 1131-1137, weihte 1133 sein Stammschloss Altenberg an der Dhünn zum Kloster der Zister­zienser; erste Kirche ist die heutige [[w:Markuskapelle (Altenberg)|Markuskapelle]], der [[w:Altenberger Dom|gotische Dom (Mitte 13.Jh.)]] wird zur Grablege der Grafen bzw. Herzöge

Version vom 23. September 2020, 15:47 Uhr

Wikipedia logo
Grundlegende Informationen:
Grafschaft Mark in der Wikipedia
GenWiki logo
Grundlegende Informationen:
Grafschaft Mark im GenWiki

Die Grafen von der Mark war lange Zeit Herrscher über das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Hombruch. Daher wird hier ein Überblick der Geschichte der Mark und ihrer Verflechtung mit der bergischen und limburgischen Geschichte gegeben.

Sagenhafte Frühgeschichte

Die Thidrekssaga, deren Handschriften in Nordeuropa entdeckt wurden und die Ritter-Schaumburg für eine Vorlage des Nibelungenliedes hält, soll wahre Begebenheiten der Völkerwanderungszeit, des 6. Jh. erzählen.[1]

Unter anderem berichtet sie von Markgraf Rodinger (auch Rodolf, Rödger, der Rüdiger von Bechlaren des Nibelungenliedes), der auf der Burg (besser Herrensitz, Gutshof) Bakalar (auch Becculär, Päclär, Päkler) saß, welches Ritter-Schaumburg (S. 65 ff.) als Altenberg identifiziert hat. Rodinger unterstand und war verwandt mit einem in Soest residierenden westfälischen (somit sächsischen) Herrscher.

Anfänge im Bergischen

unten rechts: Tuzihgowe = Deutzgau[2], Mitte rechts: Trotmonin = Dortmund
Die Entwicklung der Grafschaft Mark vom 12. bis zum 15. Jahrhundert

Die Abseitsstellung des Bergischen Landes, bedingt durch die gebirgige Bodengestaltung, die immer die Bildung kleinerer Territorien begünstigte, ließ aus dem zunächst kleinen Eigengut (Allod aus dem Königsgut oder Reichsgut an der Dhünn, aus den auch durch Erbschaft hinzuerworbenen Besitzungen zwischen Rhein und Westfalen, aus den Vogteien von Essen, Werden, Gerresheim, durch den Besitz der Deutzer Vogtei, die Forsthoheit über den Königsforst, die Vogtei Siegburg mit dem Auelgau und dem Waldbezirk Miselohe etwa seit der Mitte des 11. Jahrhunderts die Grafschaft Berg entstehen. In einem Zeitraum von etwa fünf Jahrzehnten hatten die Herren von Berge (Altenberg) so viel an Besitztümern und Ämtern erworben, dass sie zu einem mächtigen Geschlecht im Deutzgau geworden waren. Ihr Aufstieg, mitbegünstigt durch die geschwächte Reichsgewalt, ging so schnell vor sich, dass zunächst nur Hückeswagen und Hardenberg gelang, sich selbständig halten. Die Grafen von Berg waren das einzige landesherrliche Geschlecht zwischen Sieg und Ruhr, zwischen den Grafen von Sayn und denen von Kleve. Sie erschienen schon lange in der Umgebung der Kaiser und Kölner Erzbischöfe, bevor Graf Adolf I. im Jahr 1101 urkundlich als Graf von Berg genannt wurde.

Der aus dem Hause der Ezzonen stammende Vater von Adolf I. von Berg, dem ersten nachweisbaren Grafen aus dem Hause Berg, hatte seine erste Burg, Burg Berge bei Altenberg, inmitten seines dortigen Lehngutes.

Genealogie

Adolf I. von Berg (* um 1045, † 1106), 1101 Graf (comes) im Deutzgau. Nicht vor 1090 heiratete er Konrad II. von Werl-Arnsberg's Nichte Adelheid. Durch diese Verbindung kamen westfälische Besitzungen von Adelheids Großvater Bernhard II. von Werl an Berg.
Adolf II. von Berg (* 1090er[1]; urkundlich 1115–1160; † 1160/1170 in Odenthal-Altenberg), baut Schloss Burg; Altenberg wird 1133 den Zisterziensern überlassen. Spätestens 1120 heiratete er die Tochter Adelheid des Grafen von Arnsberg und erweiterte und festigte seine Besitz in Westfalen. Bruno II. von Berg Erzbischof von Köln 1131-1137, weihte 1133 sein Stammschloss Altenberg an der Dhünn zum Kloster der Zister­zienser; erste Kirche ist die heutige Markuskapelle, der gotische Dom (Mitte 13.Jh.) wird zur Grablege der Grafen bzw. Herzöge
Engelbert I. von Berg ⮦ Die Grenze zwischen Berg und Mark verläuft – sicher nicht zufällig – ungefähr entlang der Sprachgrenze zwischen dem Niedersächsischen Westfalens und dem Fränkischen des Rheinlandes.

Eberhard I. 1147 Graf von Berg, besitzt die Vogteirechte über die Abtei Werden und das Stift Essen

1161 Graf von Altena (sicher in Abstimmung mit dem Erzbischof von Köln), † 1180; Vorläufer der Burg Altena war sicher eine Wehranlage der Grafen von Arnsberg

1175 Erbteilung unter den Söhnen:

Friedrich II. von Berg Erzbischof von Köln 1156-1158[3] Bruno III. von Berg Erzbischof von Köln 1191-1193, Amts­verzicht, um Zister­zienser­mönch in Altenberg zu werden; † um 1200
Adolf III., starb 1218 auf dem Kreuzzug ohne Erben Friedrich * um 1155, 1173 Graf, † 1198 oder 1199, kaufte um 1170 den Oberhof und baute ab 1198 Burg Mark: Jüngere oder Linie Altena-Mark. Arnold (* um 1150) baute zwischen 1180 und 1200 in der Nähe seines Bruders eine Burg in Nienbrügge[4] und baute bei Hattingen eine Burg auf dem Isenberg: Ältere oder Linie Altena-Isenberg Adolf von Altena, Erzbischof von Köln
Adolfs jüngerer Bruder Erzbischof Engelbert I. übernahm als Engelbert II. die Grafschaft Berg, um Erbansprüchen seitens der Limburger zuvorzukommen, in das Adolfs Tochter Irmgard eingeheiratet hatte. Friedrich von Isenberg, verheiratet mit Sophie von Limburg (an der Maas), Schwester Heinrichs IV. von Limburg, übte die bergischen Vogteirechte über die Abtei Werden und das Stift Essen unrechtmäßig aus, ließ im Streit darüber 1225 Erzbischof Engelbert umbringen, wodurch sein Schwager Heinrich Graf wurde, und wurde dafür 1226 hingerichtet; seine Grafschaft fiel größtenteils an die Grafschaft Mark.
Nach seiner Ermordung machte das Erbrecht 1225 endlich Heinrich IV. von Limburg (an der Maas), I. von Berg, den Schwager des Mörders, zum Grafen von Berg, ab 1226 war er auch Herzog von Limburg-Nieder-Lothringen und Vogt von Deutz.[5] An seinem Hof wuchs sein Neffe Dietrich von Isenberg auf.

Adolf IV. von Berg (1246–1259) heiratete Margarete von Hochstaden, Schwester des Kölner Erzbischofs Konrad. Sein Bruder Walram erhielt das Herzogtum Limburg.

Graf Adolf I. von der Mark nannte sich 1202 Graf von der Mark. Er hielt treu zum Erzstift, belagerte und zerstörte Friedrichs Burgen Isenberg und Nienbrügge. Anstelle von Nienbrügge wurde Hamm gegründet.

Otto von der Mark, später Otto von der Mark, Graf von Altena, oder kurz Otto von Altena trat aus dem geistlichen Stand 1249 aus, erhielt einige Burgen wie Altena und Blankenstein sowie das zugehörige Land, † 1262 ohne Nachkommen.

Mit und nach ihm regierte sein Bruder Graf Engelbert I. von der Mark († 16. November 1277).

Eberhard I. Graf von der Mark († 1308), Vogt zu Essen, verheiratet mit Irmgard, († 1294), Tochter Adolfs IV. von Berg

Sein Sohn Dietrich von Isenberg, Neffe des Herzogs Heinrich IV. von Limburg (an der Maas), errichtete zwischen 1240 und 1242 einen befestigten Stützpunkt an der unteren Lenne, wobei er zunächst eine damals bereits bestehende Wallburg namens Sieben Gräben nutzte. In ihrem Schutz ließ er die steinerne Limburg erbauen, die heute als Schloss Hohenlimburg fortbesteht. 1242 übertrug Dietrich die Burg seinem Onkel Heinrich, Herzog von Limburg und Graf von Berg, und erhielt sie von ihm als bergisches Lehen zurück. 1243, nach seiner Niederlage in den Isenberger Wirren, erhielt er dazu deren Umland, einen kleinen Teil der väterlichen Besitzungen, die kleine Grafschaft Limburg [ebenfalls zu Lehen].
Adolf V. (1259–1296) nahm 1288 in der Schlacht bei Worringen den Erzbischof von Köln, Siegfried von Westerburg, gefangen.[6]

Ihm folgte sein Bruder Wilhelm I. (1296–1308), heiratete Irmgard von Kleve.

Ihm folgte der Sohn seines weiteren Bruders Heinrich von Windeck, Adolf VI. (1308–1348); er heiratete Agnes von Kleve, starb 1348 kinderlos: Mit ihm erlosch die Linie Limburg-Berg.

Berg fiel an Adolfs Nichte, die Gräfin Margarete von Ravensberg-Berg, Erbin der Grafschaft Ravensberg, die 1338 den Grafen Gerhard von Jülich-Berg, Sohn des Herzogs Wilhelm von Jülich, geheiratet hatte.

1289 erkannte der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg die märkische Landeshoheit an.

Engelbert II. von der Mark († 1328), Graf von der Mark und durch Heirat Graf von Aremberg

Adolf II. († 1347) regierte die Grafschaft Mark und später auch die Grafschaft Kleve, Vogt des Stifts Essen. Durch seine Ehe mit der Gräfin Margarete von Kleve, der Tochter des Grafen Dietrich VIII. von Kleve und Erbin der Grafschaft, konnte sein Sohn diese später übernehmen.

Engelbert III. von der Mark (* um 1330; † 1391) regierte die Grafschaft Mark von 1346 bis 1391.

1288, in der Schlacht bei Worringen, stand Dietrich auf Seiten des Verlierers, des Kölner Erzbischofs Siegfried von Westerburg.

Eberhard I. von Isenberg-Limburg zu Styrum (* 1252; † 1304), Graf von Isenberg-Limburg und Herr zu Styrum. Er gilt als Stifter der Linie Limburg-Styrum.

Dietrich III. von Limburg (* um 1291; † 1364)

Eberhard II. von Limburg verstarb um 1354, vor seinem Vater.

Dietrich IV. von Limburg (* um 1330; † 1400), Graf von Limburg und Herr zu Broich. Durch seine Heirat mit Lukardis von Broich entwickelte sich die Grafenlinie Limburg-Broich.

Graf Wilhelm II. von Berg und Ravensberg erhielt am 1380[7] die Herzogswürde. Neuer Regierungssitz wurde Düsseldorf. Sein Bruder Adolf III. von der Mark, der ehemalige Bischof von Münster und Elekt von Köln, erbte 1368 die Grafschaft Kleve, wurde 1391 Graf von der Mark, gab diese bereits 1393 an Dietrich II. weiter, starb 1394; Kleve ging an Adolf II.. Verheiratet mit Margarete von Berg, Tochter Graf Gerhards I. von Berg-Ravensberg. Um 1376/77 Fehde mit Wilhelm II. von Berg, der die Lehenshoheit über Broich erzwingt.
Adolf VII. († 1437) war ab 1408 Herzog von Berg und bekam nach dem Tode des Herzogs Rainald von Jülich und Geldern 1423 die Herzogtümer Jülich und Geldern. Vereinigung zum Territorialverbund Jülich-Berg. Er überlebte seinen Sohn aus erster Ehe, die zweite Ehe blieb kinderlos. Dietrich II. Graf von der Mark (* 1374; † 14. März 1398), Vogt über Werden und Essen, regierte ab 1393.

Adolf (II.) von Kleve aus dem Haus Mark (* 1373; † 1448) war Graf von Kleve ab 1394 und Mark ab 1398. Kleve wurde 1417[8] zum Herzogtum erhoben.[9]

1397 Fehde mit Dietrich II. von der Mark

Dietrich V. von Limburg-Broich (1400–1412)

Wilhelm I. von Limburg-Broich (* 1385; † 1459), Graf von Limburg und Herr zu Broich

1442 erhielt der Ehemann seiner Tochter Margarethe, Graf Gumprecht II. von Neuenahr die Grafschaft Limburg.

Ihm folgte der Sohn seines Bruders Wilhelm, Gerhard II. von Jülich-Berg (* um 1416/17; † 1475), seit 1428 Graf von Ravensberg und seit 1437 Herzog von Jülich und Berg.

Wilhelm von Jülich-Berg (* 1455; † 1511) war als Wilhelm III. Herzog von Berg und als Wilhelm IV. Herzog von Jülich sowie Graf von Ravensberg.

Gerhard von der Mark zu Hamm (* um 1387; † 1461), Sohn Graf Adolfs III., beanspruchte ab 1409 gegenüber seinem Bruder Adolf II./IV., Graf von Kleve und Mark, Teilhabe am väterlichen Erbe („Märkischen Bruderstreits“). 1427 eroberte Gerhard für kurze Zeit die Hörder Burg. Gerhard erhielt beim Friedensschluss 1430 unter Druck der Landstände einen Großteil der Grafschaft Mark, darunter das Amt Hörde. Er durfte allerdings nur den Titel „Graf zur Mark“ führen, während Adolf weiterhin „Graf von der Mark“ blieb. Er regierte bis 1461.

Nach dem Tod Adolfs II. 1448 hatte Johann I. (1419–1481) die Nachfolge in Kleve angetreten; über die Grafschaft Mark konnte er erst nach dem Tod seines Onkels Graf Gerhard zur Mark 1461 voll verfügen. Seitdem wurden Kleve und Mark gemeinsam verwaltet.

Graf Gumprecht II. von Neuenahr (nun Zweig Neuenahr-Alpen) regierte in Kondominium weiter

Gumprecht (I.) III. von Neuenahr-Alpen (1465–1504), 1484 Kölner Erbvogt und Graf von Limburg (in Kondominium)

Die drei Enkel des Grafen Wilhelm, Wilhelm II. (reg. 1459–1473), Dietrich VI. (reg. 1459–1478) und Heinrich von Limburg-Broich (reg. 1459–1486), erhoben Anspruch und wurden 1459 durch Herzog Gerhard von Jülich-Berg ebenfalls mit der Grafschaft Limburg belehnt. 1460 wurde die Grafschaft durch Schiedsspruch Kondominium aller Beteiligten.

Johann von Limburg-Broich 1473–1508 († 1511) (1484 von Herzog Wilhelm von Jülich-Berg belehnt)

Johann II. (1458–1521), ältester Sohn des Herzogs Johann I. von Kleve, war von 1481 bis 1521 Herzog von Kleve und Graf von der Mark.

1510 heiratete sein Sohn, Jungherzog Johann (III.) von Kleve-Mark, die Erbprinzessin Maria von Jülich-Berg, Tochter von Herzog Wilhelm von Jülich-Berg und Sibylle von Brandenburg. Nach dem Tod seines Schwiegervaters Herzog Wilhelm von Jülich-Berg, des letzten bergischen Herrschers, übernahm er 1511 die Herrschaft in Jülich, Berg und Ravensberg. 1521 trat er auch das Erbe seines Vaters in Kleve mit Ravenstein und der Mark an und bildete damit die Vereinigten Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg (Personalunion), wodurch er zum mächtigsten Fürsten im deutschen Westen wurde.

1505 verglichen sich die Vormünder von Gumprecht (II.) IV. von Neuenahr-Alpen mit Graf Johann von Limburg-Broich wegen der Belehnung mit Limburg. Er regierte ab 1504. 1511 starb Graf Johann als letzter männlicher Vertreter der Linie Limburg. Seine adoptierte Erbtochter Irmgard von Sayn hatte er 1505 mit Graf Wirich V. von Daun-Falkenstein[10] verheiratet, der nun mit der anteiligen Grafschaft Limburg belehnt wurde.
Wilhelm V., genannt Wilhelm der Reiche (* 1516; † 1592), war ab 1539 Herzog von Jülich-Kleve-Berg sowie Graf von Mark und Ravensberg, 1538–1543 Herzog von Geldern; vermählt mit Maria von Habsburg, einer Nichte Karls V.; später teilweise gelähmt, womöglich geisteskrank.

Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Mark (* 1562) war ab 1574 bis 1585 Bischof von Münster und ab 1592 Herzog von Jülich-Kleve-Berg sowie Graf von Mark und Ravensberg. 1609[11] starb er geisteskrank und kinderlos, als letzter Märker. 1609 oder 1614, im Vertrag von Xanten, fielen Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg, Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg[12]

1546 erbte Graf Gumprecht (II.) IV. von Neuenahr-Alpen gemäß Ehevertrag von 1542 mit Amöna von Daun, nach dem Tod ihres Vaters Wirich den Rest des Kondominiums von Limburg.

1555 erbte Gumprechts einziger Sohn Graf Adolf von Neuenahr, Limburg und Moers[13][14]

(Qu.a) 1602–1627 Magdalena von Neuenahr-Alpen, Schwester von Adolf.

Philipp Ludwig, 1569–1614

Wolfgang Wilhelm, 1614–1653

Philipp Wilhelm, 1653–1690

Johann Wilhelm, 1690–1716

Karl Philipp, 1716–1742

Karl Philipp Theodor, 1742–1799

Maximilian Joseph, 1799–1808, seit 1806 König von Bayern

Johann Sigismund 1608–1619 Kurfürst von Brandenburg, 1609 (oder 1614?) Herzog von Kleve, Graf von der Mark und von Ravensberg, 1618 Herzog von Preußen.

Georg Wilhelm 1619–1640

Friedrich Wilhelm, „der Große Kurfürst“ 1640–1688

Friedrich III. 1688–1713, 1701 König in Preußen

Friedrich Wilhelm I., „der Soldatenkönig“ 1713–1740

Friedrich II., „der Große“/„Alter Fritz“ König von Preußen 1740–1786, kinderlos

sein Neffe Friedrich Wilhelm II. 1786–1797

Friedrich Wilhelm III. 1797–1840; erwirbt 1803 die Reichsstifte Essen und Werden; bis 1806 letzter Erzkämmerer und Kurfürst von Brandenburg

1606 nach einer Erbteilung im mittlerweile reichsgräflichen Haus Bentheim entstanden Haus Bentheim-Tecklenburg, Bentheim-Limburg und Bentheim-Alpen.

1612, evtl. erst 1669 endet die Lehnsherrschaft der Herzöge von Berg.

1627–1629 Friedrich Ludolf von Bentheim-Tecklenburg

1629–1643 Moritz von Bentheim-Tecklenburg zusammen mit Bruder Friedrich Ludwig von Bentheim-Tecklenburg

1643–1674 Moritz von Bentheim-Tecklenburg allein

1669, evtl. bereits 1612 endet die Lehnsherrschaft der Herzöge von Berg.

1674–1681 Johann Adolf von Bentheim-Tecklenburg zusammen mit Bruder Friedrich Moritz von Bentheim-Tecklenburg

1681–1710 Friedrich Moritz von Bentheim-Tecklenburg allein

1710–1768 Moritz Kasimir I. von Bentheim-Tecklenburg

1768–1805 Moritz Kasimir II. von Bentheim-Tecklenburg

1805–1806 Moritz Kasimir III. von Bentheim-Tecklenburg

Am 15. März 1806 trat König Maximilian I. Joseph von Bayern sein Herzogtum Berg an Napoleon ab.

Dieser übertrug noch am selben Tag die Souveränität über die Herzogtümer Berg und Kleve[15] an seinen Schwager, den französischen Prinzen Murat. Im Juli 1806 erklärte Murat im Zuge der Gründung des Rheinbundes den Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich.

Mit Wirkung vom 1. August 1806 beanspruchte er die Souveränität und nahm den Titel eines Großherzogs an. Bis zum Januar 1808 kamen Kloster Werden, die ehemalige Reichsstadt Dortmund u.a. hinzu.

1807 wurde die Grafschaft an Frankreich abgetreten. Napoleon verband durch ein Dekret vom 1. März 1808 die Grafschaft Mark mit dem Großherzogtum Berg. 1806 souverän, Landesherr Graf Emil Friedrich I. zu Bentheim-Tecklenburg

Am 12. Mai 1808[16] Abtretung an Frankreich

Vermutlich umgehende Abtretung an das Großherzogtum Berg

1808 übernahm Napoléon die Herrschaft über das Großherzogtum Berg in Personalunion mit dem französischen Kaisertum.

Am 3. März 1809 ernannte Napoléon seinen vierjährigen Neffen Napoléon Louis Bonaparte zum Großherzog von Berg, behielt aber die Regentschaft.

Bald nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 löste sich das Großherzogtum de facto auf; Preußen richtete eine interimistische Verwaltung ein.

1813 bis 1815[17]/1816 (Alliiertes) Generalgouvernement Berg 1813 Generalkommissar von Vincke

anschl. Militärgouvernement; Militärgouverneur Generalmajor von Heister, Zivilgouverneur von Vincke[18]

1814 bis 1815[17] (Alliiertes) Generalgouvernement zwischen Weser und Rhein, umfasste auch Dortmund
1815 (tätig ab 1816) preußische Provinz Jülich-Kleve-Berg

1822 Zusammenschluss mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein zur Rheinprovinz

1815 preußische Provinz Westfalen, Oberpräsident von Vincke

Fußnoten

  1. Heinz Ritter-Schaumburg: Die Nibelungen zogen nordwärts. Reichl Verrlag der Leuchter, St. Goar (2. Aufl.) 2002
  2. Im Fränkischen Reich bezeichnete der Gau i.S.v. comitatus im Wesentlichen den Amtsbezirk eines Grafen (comes, grafio), des so genannten Gaugrafen. Dieser war gleichzeitig oberster Richter und Führer eines Heerbanns im Auftrag des Herrschers. Dem Gau zugeordnet waren Zentmarken oder Hundertschaften, die oft durch Zentgrafen verwaltet wurden. Im Zent(grafen)gericht fungierten diese als Schöffen. Den süddeutschen Zentgerichten entsprachen in Norddeutschland die Gogerichte.
  3. Vorgänger Rainald von Dassels, der die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln brachte, und Philipps I. von Heinsberg, der das Herzogtum Westfalen für das Erzstift Köln erwarb
  4. am Lippeübergang an der alten Heerstraße, die vom Hellweg über Münster zur Ostsee führt (evl. schon vom Vater errichtet)
  5. Heinrich war ein treuer Anhänger der Staufer. Er kommandierte das Heer Friedrichs II. auf dem Fünften Kreuzzug 1228 bis 1229 nach Jerusalem.
  6. Mit dem Sieg war die vom Erzbistum Köln ständig ausgehende Existenzgefährdung der Grafschaft Berg endgültig gebannt.
  7. auf dem Reichstag zu Aachen von König Wenzel
  8. durch Kaiser Sigismund während des Konzils von Konstanz
  9. Titulatur: "Herzog von Kleve, Graf von der Mark"
  10. Er war ein einflussreicher Hofrat der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg.
  11. erst 1628 beigesetzt
  12. Der Erbanspruch des Hauses Hohenzollern beruhte auf der Heirat der Erbtochter w:Marie Eleonore von Jülich-Kleve-Berg mit dem Herzog von Preußen Albrecht Friedrich und der Verbindung ihrer ältesten Tochter mit Johann Sigismund, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, dessen Linie auch das Herzogtum Preußen erbte, da Albert Friedrich ohne männlichen Erben blieb.
    Mit dem Tod Johann Wilhelms von Jülich, Kleve und Berg kam es zum Jülich-Klevischen Erbfolgestreit, der mit dem Vertrag von Xanten 1609 oder 1614 vorläufig endete. Die endgültige Teilung wurde jedoch erst im Klever Hauptvergleich 1666 zwischen den beiden Parteien besiegelt.
  13. Bis 1570 waren Hermann von Neuenahr und Moers und Amöna von Daun-Falkenstein Vormünder Adolfs.
  14. Der frühe und kinderlose Tod von Graf Adolf 1589 führte zum Erbstreit. Der Herzog von Jülich-Kleve-Berg ignorierte den Erbanspruch Magdalenas und erhob als Lehnsherr Anspruch auf die Grafschaft als heimgefallenes Lehen. Andererseits ließ der Kölner Kurfürst mit Unterstützung des Kaisers die Grafschaft Limburg bereits 1584 besetzen, um die Expansion von Jülich-Kleve und Berg zu verhindern und dieses Gebiet für Kurköln zu gewinnen.
  15. Das rechtsrheinische Kleve wurde mit dem Herzogtum Berg verbunden.
  16. mit rund 100.000 Einwohnern
  17. 17,0 17,1 Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden Berg, Mark und Limburg endgültig Preußen zugesprochen. Den Fürsten von Bentheim-Tecklenburg blieben von 1817 bis 1848 standesherrschaftliche Rechte in Limburg (zum Beispiel Gerichtsbarkeit). Die Schlossanlage und umfangreicher Grundbesitz in Hohenlimburg befinden sich noch heute im Eigentum der Familie.
  18. Der Beschreibung im Artikel Generalgouvernement zwischen Weser und Rhein entnehme ich, dass die ehemals preußischen Gebiete nicht dem Generalgouvernement, sondern dieser direkten preußischen Verwaltung unterstellt wurden.