Meldinghausen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Westmärker Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Fußnoten: clean up)
 
(16 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
'''Meldinghausen''' war ein in der [[Bolmke]] gelegenes Dorf, das schon 1827 verlassen war.
 
'''Meldinghausen''' war ein in der [[Bolmke]] gelegenes Dorf, das schon 1827 verlassen war.
 
Rittersitz mit Gräftenhof...
 
 
  
 
== Hücker ==
 
== Hücker ==
Meldinghausen. Dieser Ortsname rührt von dem untergegangenen adeligen Hause
 
gleichen Namens her. Die genaue Lage dieses Rittersitzes an der Emscher ist nicht mehr be—
 
kanntß") Sehr wahrscheinlich lag das Haus als Wasserburg zwischen der Steinernen Brücke
 
und der heute verschwundenen Mühle, die in der Karte der Grafschaft Dortmund von 1804 als
 
Bürgermeister Schäfers Mühlen“) und in einer Karte des adeligen Gutes Brünninghausen von
 
1794 als Hauen Mühlem) bezeichnet wird. Vordem hieß sie lange Zeit nach den damaligen
 
Eigentümern v. Hövel die Hövelmühle und ist vermutlich identisch mit der 13-19 erwähnten
 
Papelomühle (das Papelo lag gegenüber der ltenninghauser Becke). Die Mühle zu Melding-
 
hausen gehörte um 1345 NValther v. Redinchusen, seiner Mutter und Schwester; zweifellos war
 
sie früher im Besitz der Herren des Hauses Meldinghausen gewesen. Wann dieses aufgehört
 
hat, als Herrensitz zu dienen, ist nicht bekannt. Vielleicht hat noch Bertold v. Meldinchusen.
 
der 1305 mit Einwilligung des Grafen v. d. Mark als Lehnsherrn Güter zu Meldinghausen an
 
den Dortmunder Bürger Albert Spissenagelverkaufte, darin gewohnt, vielleicht auch noch die
 
Herrin (domina) v. Meldinchusen, die in der Zeit von 1306 bis 1316 erwähnt wird. Sehr wahr-
 
scheinlich war der Rittersitz Meldinghausen um die Mitte des 14. Jhdts. nicht mehr bewohnt.
 
Bestehen geblieben war der dazu gehörige Wirtschaftshof, die curtis oder der Schultenhof, der
 
vermutlich nicht weit von dem adeligen Hause gelegen hat. Nachdem die beiden dazu gehö-
 
rigen Ketten schon liingere Zeit eingegangen waren, verschwand auch der Schultenhof zu
 
Meldinghausen nicht lange nach 1583 von der Bildfläche.
 
 
7) Der Schultenhof zu Meldinghausen. Der Hof (curtis) Meldinghausen
 
wird zuerst in einer Urkunde vom 31. Oktober 1349 erwähnt, wonach die Brüder Sudermann
 
zu Dortmund für den Stephanus- und Laurentius-Altar in der Reinoldikirche l2 Morgen Land
 
bei der Mühle Papelo und 12 Morgen Land innerhalb der Grenzen der Höfe Meldinghusen
 
und liruninchusen stifteten. Die im Bereich des Hofes Meldinghausen liegenden Grundstücke
 
hatten sehr wahrscheinlich ursprünglich zu dem Rittergut gleichen Namens gehört. Die Zer—
 
 
121) Ich verweise auf die Ausführungen von Dr. Aug. Meininghaus in den Dortm. Beitr. 16 S. 74 ff.
 
über den Rittersitz Meldinghausen und auf die beigefügte Karte, in der der Name „Meldinghausen“ an der
 
richtigen Stelle eingetragen ist. Die dort genannten Quellen werden hier nicht wiederholt angegeben. In
 
meiner noch nicht veröffentlichten Geschichte des Hauses Brttnninghausen habe ich alle erreichbaren Nach-
 
richten über die Lage von Meldinghausen herangezogen. auf Grund deren ich zu der oben geäußerten Auf-
 
fassung gelangt bin.
 
 
12") Dortm. Beitr. 25 S. 111.
 
 
123) Buldern, Arch. Brünninghausen.
 
  
- - „ t: waren bereits Güter 3 -
+
Der Ortsname Meldinghausen rührt von dem untergegangenen adeligen Hause gleichen Namens her. Die genaue Lage dieses Rittersitzes an der Emscher ist nicht mehr bekannt.<ref>Siehe hierzu die Ausführungen von Meininghaus über den Rittersitz Meldinghausen und auf die '''''beigefügte Karte''''', in der der Name „Meldinghausen“ an der richtigen Stelle eingetragen ist. In seiner 1939 noch nicht veröffentlichten Geschichte des Hauses Brünninghausen hat Hücker alle erreichbaren Nachrichten über die Lage von Meldinghausen herangezogen. auf Grund deren er zu der geäußerten Auffassung gelangt ist.</ref> Sehr wahrscheinlich lag das Haus als Wasserburg zwischen der Steinernen Brücke und der heute verschwundenen Mühle, die in der Karte der Grafschaft Dortmund von 1804 als Bürgermeister Schäfers Mühle und in einer Karte des adeligen Gutes Brünninghausen von 1794 als Hanen Mühle bezeichnet wird. Vordem hieß sie lange Zeit nach den damaligen Eigentümern, von Hövel, die Hövelmühle und ist vermutlich identisch mit der 1349 erwähnten Papelomühle (das Papelo lag gegenüber der Renninghauser Becke). Die Mühle zu Meldinghausen gehörte um 1345 Walther von Redinchusen, seiner Mutter und Schwester; zweifellos war sie früher im Besitz der Herren des Hauses Meldinghausen gewesen. Wann dieses aufgehört hat, als Herrensitz zu dienen, ist nicht bekannt. Vielleicht hat noch Bertold v. Meldinchusen, der 1305 mit Einwilligung des Grafen von der Mark als Lehnsherrn Güter zu Meldinghausen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel verkaufte, darin gewohnt, vielleicht auch noch die Herrin (domina) von Meldinchusen, die in der Zeit von 1306 bis 1316 erwähnt wird. Sehr wahrscheinlich war der Rittersitz Meldinghausen um die Mitte des 14. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt. Bestehen geblieben war der dazu gehörige Wirtschaftshof, die curtis oder der Schultenhof, der vermutlich nicht weit von dem adeligen Hause gelegen hat. Nachdem die beiden dazu gehörigen Kotten schon längere Zeit eingegangen waren, verschwand auch der Schultenhof zu Meldinghausen nicht lange nach 1583 von der Bildfläche.
splitterung dieses Ging; hatte (Chon vor 1;]? Ehnfeliieslzlianldälleasich dabei, wie SpäterezuNall-i.
 
d'ingnausen im Besitz von Demmunder BLäei‘lDietruich von Limbtlrg. war wegen dieser Güter
 
richten zei:en. meistens um Landeremm G.aI ‚.I— d h Beendidutl‘l der l’elttlt.‘ den Dort—
 
nnt der Stadt Dortmund in Streit :eraten und 50m“ “3C .. * . . .
 
  
_ . . _ 2. _‚ -. .. Igr war anscheinend zu diesu ÄL‘tl. noch
+
====Der Schultenhof zu Meldinghausen====
mundcrn das freie Eucnitnn an ’1ICSCl’l Gutern Zu-_ ' b x d=linen Gute D'd'
+
Der Hof (curtis) Meldinghausen wird zuerst in einer Urkunde vom 31. Oktober 1349 erwähnt, wonach die Brüder Sudermann zu Dortmund für den Stephanus- und Laurentius-Altar in der Reinoldikirche l2 Morgen Land bei der Mühle Papelo und 12 Morgen Land innerhalb der Grenzen der Höfe Meldinghusen und Bruninchusen stifteten. Die im Bereich des Hofes Meldinghausen liegenden Grundstücke hatten sehr wahrscheinlich ursprünglich zu dem Rittergut gleichen Namens gehört. Die Zersplitterung dieses Gutes hatte schon vor 1270 eingesetzt. Damals waren bereits Güter
Lehnshcrr des Gutes Äleidinabaasen. W16 fit—”h be' dem 09mm “an a L ‘ä , G l ing.
+
zu Meldinghausen im Besitz von Dortmunder Bürgern. Es handelte sich dabei, wie spätere Nachrichten zeigen, meistens um Ländereien. Graf Dietrich von Limburg war wegen dieser Güter mit der Stadt Dortmund in Streit geraten und gestand nach Beendigung der Fehde den Dortmundern das freie Eigentum an diesen Gütern zu. Er war anscheinend zu dieser Zeit noch
hofen. Später war es Graf Eberhard v. d. Mark. der 130.) als Lehnsherr’ iesccls "1 utes den
+
Lehnsherr des Gutes Meldinghausen, wie auch bei dem benachbarten adeligen Gute Didinghofen. Später war es Graf Eberhard von der Mark, der 1305 als Lehnsherr dieses Gutes den
Verkauf von Gütern zu Heldinzhausen an Albert SPlSSenQSEI SEPSlalle‘e- Die. C" 3” “Sa A‚_Uf'
+
Verkauf von Gütern zu Meldinghausen an Albert Spissenagel gestattete. Die endgültige Aufteilung des ehemaligen Rittergutes war vermutlich noch vor 1350 erfolgt. Ein Teil der Ländereien mit einem Kotten beim Hofe Meldinghausen kam an Dietrich Nortkerke, den Drosten
teilun: des ehemaligen Rittersu-tes war vermutlich noch vor 13130 Üfok‘it' Em_Tell der Lan-
+
von Hörde, der um 1350 auf diesem Grund und Boden eine Wasserburg baute, die zuerst_Nortkerkenhaus, später Haus Brünninghausen hieß. Dieser Teil mit der neuen Burg blieb in der folgenden Zeit ein Lehen der Grafen von der Mark und ihrer Rechtsnachfolger. Vielleicht gleichzeitig, sicher aber ungefähr in derselben Zeit, als Dietrich Nortkerke einen großen Teil des Gutes Meldinghausen in seinen Besitz brachte, fiel der Schultenhof zu Meldinghausen an
dereien mit einem Rotten beim Hofe Fieldinchausen kam fln'DlCll‘lk‘h ‚Norlkerke. den Drosten
+
das von Conrad von der Mark um 1340 gegründete Kloster Clarenberg bei Hörde. Die Schenkungsurkunde ist verloren gegangen, doch erfahren wir aus der 1522 erneuerten Gedächtnistafel des Klosters Clarenberg, dass der Schultenbof (curia) zu Meldinchusen, der jährlich die dritte Garbe zu liefern hatte, zu den Gütern gehörte, die Conrad von der Mark und seine Frau Elisabeth dem
von Horde. der um 17150 auf diesem Grund und Boden eine llassverburg baute. die zxterst_l\ort-
+
Kloster geschenkt hatten. Da Conrad 1353 und seine Frau Elisabeth als Äbtissin des Klo-
kerkenhaus. Später Haus liriznnindiausen hießfz‘i Dlt-‘FCF T‘C'l m“ der neuen Burg 1’119.19 Inlder
+
sters 1361 gestorben waren, muss die Schenkung zwischen 1340 und 1353 oder, falls Elisabeth
folgenden Zeit ein Lehen der Grafen v. d. Mark und ihrer Rechtsnachfolger. helleicht
+
die Stifterin war,  zwischen 1353 und 1361 erfolgt sein.
Gleichzeitig. sicher aber ungefähr in derselben Zeit. als Dietrich NOFlkCFkC einen. großen 1011
 
des Gutes' Meldinghausen in seinen llesitz brachte. fiel der Schultenhüf ZU _‘tfeldinghausen an
 
das von Conrad v. d. Mark um 1340 gegründete Kloster Clarenberfl bCl Hördc. DHK‘ Schenkungs-
 
urkunde ist verloren ge:angen_ doch erfahren wir aus der 1.322 erneuerten Gedachtnistafel des
 
Klosters Clarenberg. da6 der Schultenbof tcuriai zu Meldinchusen. der iiihrlrch die dritte Garbe
 
zu liefern hatte. zu den Gütern gehörte. die Cunrad v. d. Mark und seine Frau ‚lglisabeth dem
 
Kloster gesr-hcnkl hangnjln D3 Cnnrad 1333 und seine l’rau Elisabeth als Abtissin des Klo-
 
sters 1361 gestorben waren. Innfl die Schenkun: zwischen 1340 und 1353 oder. falls lLlISflbi‘lh
 
die Stifterin war. /_\‘.i\('lli'lt 13;."th und 1:th erfolgt sein.
 
  
 
Der Schultenhof blieb dauernd bis 1580 im Besitz des Klosters Clarenberg und kam in
 
Der Schultenhof blieb dauernd bis 1580 im Besitz des Klosters Clarenberg und kam in
diesem Jahre durch Austausch gegen den Schultenhof zu Renninghausen (s. S. 250) an _Conrad
+
diesem Jahre durch Austausch gegen den Schultenhof zu Renninghausen an Conrad
v. Romberg. In dem an den Herzog von Cleve gerichteten Gesuch vom 6. August 1080 um
+
von Romberg. In dem an den Herzog von Cleve gerichteten Gesuch vom 6. August 1580 um
Genehmigung dieses Austausches gab Conrad v. Romberg an. dafl die Grundstücke des ganz
+
Genehmigung dieses Austausches gab Conrad von Romberg an, dass die Grundstücke des ganz
 
nahe bei seinem adeligen Wohnsitz gelegenen Gutes Mellinghaus kreuz und quer zwischen
 
nahe bei seinem adeligen Wohnsitz gelegenen Gutes Mellinghaus kreuz und quer zwischen
seinen Lfindcrcien gelegen seien. lnfolgcdesscn habe er durch die auf die Hude getriebenen
+
seinen Ländereien gelegen seien. Infolgedessen habe er durch die auf die Hude getriebenen
Pferde. Kühe und Schweine des Pilchters vom Älellinghaus-Gute sehr hiiufig an seinen Korn-
+
Pferde, Kühe und Schweine des Pächters vom Mellinghaus-Gute sehr häufig an seinen Kornfrüchten großen Schaden erlitten. Deswegen sei es auch oft zu Streitigkeiten zwischen ihm
früchten großen Schaden erlitten. Deswegen sei es auch oft zu Streitigkeiten zwischen ihm
 
 
und seinem Hausgesinde einerseits und Mellinghaus und seinen Leuten anderseits gekommen.
 
und seinem Hausgesinde einerseits und Mellinghaus und seinen Leuten anderseits gekommen.
Schon seine Vorfahren hatten wie er selbst sich lange bemüht. durch einen Austausch der
+
Schon seine Vorfahren hatten wie er selbst sich lange bemüht, durch einen Austausch der
Güter diesem Übel abzuhelfen. Endlich sei er mit dem Kloster Clarenberg in dieser Angele-
+
Güter diesem Übel abzuhelfen. Endlich sei er mit dem Kloster Clarenberg in dieser Angelegenheit übereingekommen.
genheit übereingekommen.
 
  
Das bei dieser Gelegenheit angefertigte und von dem Hörder Amtsrichter Henrich v. d.
+
Das bei dieser Gelegenheit angefertigte und von dem Hörder Amtsrichter Henrich von dem
Brocke gerichtlich bescheinigte Grundstücksverzcichnis des Mellinghaus-Gutes zeigt in der Tat.
+
Brocke gerichtlich bescheinigte Grundstücksverzeichnis des Mellinghaus-Gutes zeigt in der Tat,
dafl die Ländereien der beiden Grundherren sich in Gemengelage befanden.'°“) Danach hatte
+
dass die Ländereien der beiden Grundherren sich in Gemengelage befanden. Danach hatte
der Schultenhof einen ziemlich geräumigen Hofraum mit zahlreichen lliiumen, dessen Gebäude
+
der Schultenhof einen ziemlich geräumigen Hofraum mit zahlreichen Bäumen, dessen Gebäude
 
und sonstigen Einrichtungen sich in ziemlich gutem Zustande befanden. Im Nordwesten grenzte
 
und sonstigen Einrichtungen sich in ziemlich gutem Zustande befanden. Im Nordwesten grenzte
ein wüst gewordener Kollcn der v. Romberg an den Hofraum. wiihrend sich nordöstlich nahe
+
ein wüst gewordener Kotten der von Romberg an den Hofraum, während sich nordöstlich nahe
der Emscher die Hofstütle des ebenfalls wüst gewordenen Khtlens der Nicolaikirchc zu Dort-
+
der Emscher die Hofstätte des ebenfalls wüst gewordenen Kottens der Nicolaikirche zu Dortmund daran anschloss. Das Grundstücksverzeichnis dieses Kottens vom 22. Mai 1850 gibt an, dass damals das Backhaus des Schulten Mellinghaus auf dieser Hofstätte stand. Letzltere lag in der "Schlenke" (= sich krümmende Talrinne) vor dem Hause. Dann muss der
mund daran anschlofl. Das Grundstücksverzeichnis dieses Kotlens vom 22. Mai 1850 (s. S. 288)
+
Schultenhof westlich des Baches gelegen haben, der durch das Tälchcn von Süden nach Norden
gibt an. daß damals das Backhaus des Schulten Mollinghaus auf dieser Hofs-[Zille stand. Letz-
+
floss und nicht weit davon sich in die Emscher ergoss. Die ungefähre Lage des Schultenhofes
l‘erc lag in der ‚.Schlcnke“ (z sich krümmendc ’l‘alrinne) vor dem Hause. Dann Inuß der
+
lässt sich auch aus einer Urkunde vom 23. Oktober 1492 erschließen. Danach verkaufte Wilhelm Nortkerke, der vom Hause Brünninghausen stammte, an Dietrich Brinckmann eine Scheffelsaat Land, die sich hinter dem Meldynchus Garten<ref>
Schultenhot’ westlich des Baches gelegen haben. der durch das Tiilchcn von Süden nach Norden
+
Dieser Garten ist nicht zu verwechseln mit dem Garten vor der Pforte des Klosters Clarenberg, den Goswin Holtey 1410 dem in Hörde wohnhaften Gerlach Meldinchusen 1443 verpfändete, und den der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus 1443 an Ludwig von Wickede abtrat. Das ist aus dem Grunde unmöglich, weil die Klosterpforte ungefähr 1/2 km von der Emscher entfernt war, und zwischen beiden die Freiheit und die Burg Hörde lagen.</ref>
flotl und nicht weit ‚davon sich in die Emscher ergoß. Die ungefähre Lage des SchultenholL‘S
+
neben dem Wege befand. Der am Garten
läßt Sieh auch aus einer l'rkunde fern 23. Oktober 1492 erschließen???) Danach verkaufte Wil-
+
entlang zu der "Stenkuller brugen" führte. Dieser Name ist die frühere Bezeichnung für die
helm .\ortkcrl<e.. der vom Hause Brunmnghausen stammte. an Dietrich Brinckmann eine. Schell'cl-
+
Steinerne Brücke, auf_der die von Dortmund nach Brünninghausen führende Straße die Emscher überquert (s. Karte Nr. 7). Als erstes und größtes Grundstück des Schultenhofes zu Meldinghausen wird 1580 das Steinkuhlerstück genannt, das mit der dabei liegenden Steinkuile im Norden an das Emschertal und im Westen mit dem Waldanschluss an den Hilwegh grenzte.<ref>
saat Land. die. sich hinter dem Meldynchus Gartenm) neben dem Wege befand. der am Garten
+
Folgende Ackerstücke werden in dem Grundstücksverzeichnis von 1580 angegeben:  
entlang zu der „Stenkuller brugen fuhrte„ Dieser Name ist die. frühere Bezeichnuno für die
+
#) dat Steinkulerstucke ist mit der steinkuilen 7 1/2 morgen 1andtz und liggen dar beneden int west norden nha der Emscher ethliche eycken boeme an dem vurß. stuck landtz, ein deel des landtz dat vull beißen (Binsen) und nit dienlich tho beseyen,  
steinerne. Brücke, auf_dcr dlc voll Dortmund nach Brünninghausen führende Straße “die EI“-
+
#) noch an dem vurß. lande ein anschott, und schutt (schießt, zeigt) up den hilwegh int westen,
;rit‘ilolr "lbcliilmllvll'ä iägblidaygtf')lk als erstes und großlcs Grundstück des Sclndlcnhofcs 2"
+
#) dat Boemstucke 5 morgen und schutt up deß Schulten landt tho Bruininckhuisen die Kollenberg genandt, int suiden und norden,  
 
+
#) boven des Gastmeister wysche 5 scheppelsede landtz‚  
‘ (mg 1a “’n " ‘ un u ”Slmk genannt, das mit der dabei liegenden Steinkuilc
+
#) 3 1/2 morgen up dem Rovegarden tho Bruininckhuisen schetende int suiden,  
 
+
#) 6 scheppelsede an dem Bruninckhuiser Wege op dat Schaffstallstucke scheitende,  
124) S. Anm. 105 S. 267.
+
#) 3 scheppelsede scheitet op die 3 1/2 morgen landtz vurgenant,
 
+
#) 1 scheppelsede by dem garden,  
’25) Merx, U. B. 429.
+
#) an dem Hecke by dem Mersche 1/2 morgen landtz vull beysen,  
 
+
#) 1/2 morgen landes by den Rige Eicken schutt int oisten up 10 scheppelsede denn Roembergen gehörich,
12") Münster, St. A.‚ Clevc-Mark L. A. 60,
+
#) 1/2 morgen schutt op den Steinbom und op den Hoerder wegh,  
 
+
#) 3 scheppelsede schutt mit einen ende up den Grönen wegh und mit dem anderen ende up den Steinborn,  
121) Merx, U. B. 384.
+
#) 5 scheppelsede scheitet up den Ermelinckhauwer Brock int suiden und int norden up den Hörder wegh,  
 
+
#) im Ermelinckhauwer Brocke 5 scheppelsede landes scheiten int osten und westen,  
12") Dieser Garten ist nicht. zu verw '
+
#) 1 scheppelsede an dem Steinwege und schutt up den langen dick, die nha Ermelinckhauwen gehortt, int osten,
den Goswin Holtey 1410 dem in Hörde wohnlaicahfülril Glzäa‘ämgääznhvor der Pforte des Klosters Clnrenlbegf:
+
#) 6 scheppelsede am Hoerder wege schutt mit einem ende up der Kercken land von Wellinckhoffen, #) noch 3 scheppelsede beneven dem Ravenstucke,
namige Sohn dieses Gerlach Meldinchus 1443 an Ludwig v Wick cd “8e: Verpfnndr'gte, und den der 5e! n-
+
#) noch 3 1/2 morgen lands an den Ryge Eycken schutt op den wegh die na Wellinckhauwen gehet und mit dem anderen up dat Kercken landt tho Wellinckhouven,  
möglich, weil die Klosterpforte ungefähr ‘A km von der Eimgch e e artrat. Das ‚St “5.de Grun e ‘die
+
#) 5 scheppelsede dat Bornestucke und scheitet mit einem ende up den Hasselover und hefft Mellinckhuiss vorweßer vor und er nha alletid den anschott gebruicket,
Freiheit und die Burg Hörde lagen (vgl. Merx, U. B. 261 und 25;) ent ernt war, und zwrschen beiden
+
#) 5 scheppelsede scheitet mit einem ende upt Mersch Hecke und mith dem anderen ende up dath Bornestucke,  
 
+
#) noch 2 memorien morgen der ein gelegen by des pastors tho S. Niclauß 10 scheppelseden und schutt up 5 morgen so thom huiße Bruninckhuisen gehoerdt, und die ander morge am Gronen wege die nha Hoerde gehet, von diesen vurß. 2 morgen seine vorweßers vor und er nha in Dortmundt den gegeven 1/2 daler,
t‘ll' — 285 —
+
#) noch ein Mersch so by dem hoffe tho Mellinckhuisen gelegen der tho gedencken.
ui
+
Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.</ref>
ab im Norden an das Ellischertal und im Westen mit dein Waldanscliuli an den Hilwegh grenzte")-
+
Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses
“i Der H|l\vegli‚ anuih Hylstrale genannt, ist die Hoestrale oder die elien erwalinte alte von Dort-
+
Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die 1492 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke<ref>
x mund über lirunningliausen nach Herdecke und llagen führende Straße. Die Karte des Hauses
+
Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".</ref>,
i1 münniugliausen V011 L794 nennt das Waldstück süd\\'csllicli der Steinernen ltrücke „Auf der
+
und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.
1: Sieiiikulile“. Demnach ist unzweifelhaft die H92 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Stei—
 
l) iierne llrüekefu") und der Schultenhof zu Meldinghausen inull unweit dieser Brücke und der
 
1‘ Emsclier ZWISclien der Straße und dem sog. Rellenskainp (Fl. Hachenei 111 257, 258 und 259)
 
1' etwa indem Grundstück F1. III 269 oder in unmittelbarer Niilic zu suchen sein. Die Lage der
 
1‘ Grundst'ueke killt sich. im einzelnen nicht mehr genau l'eststellen‚ da die Katasterkarte von
 
‚i 1827 bei den Landereien des Hauses lirünninghausen keine Ackergrenzen. sondern nur zwei
 
t1 große von Straßen und Wegen durclischuittene Ackerflaclien zeigt, den Dortmunder Kanip (1‘1-
 
‘1 Haclienei II 1216 und 136) und das Hörder Feld (Fl. l H2, 1.13 und l-H). Auch die Karte des
 
|t Hauses lii'ünmngliausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschlull, da hier nur wenige Il’lur—
 
t namen angegeben sind, und die Grundstücke fast siiintlieh von Süden nach Norden schießen.
 
i während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreck-
 
i teii. Es inull also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der l’lureinteilung erfolgt sein.
 
u Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt
 
i sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit
 
1 den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund
 
gepachtet waren, gehörten 1580 35% Morgen Land dazu. Davon lagen 14% Morgen im ‚.HÖchr
 
l Feld“, und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch.
 
; den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenliruch 13|. 1 160), ferner ein kleinerer
 
‘ Teil beim Wesselberg, bei dein Grundstücke der Wellinglioler Kirche (Fl. 1 145 und 146). Die
 
übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen 'l‘eil des „Dortmunder Kamp" zu suchen.
 
darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuti südwestlich von der
 
Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und
 
der Renninghauser Becke. 7
 
Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580
 
noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad v. Romberg veranlaßt,
 
mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Seliultenhofes zu Meldinghausen einen
 
12°) Folgende Ackerstücke werden in dem Grundstücksverzeichnis von 1580 angegeben: „1) dar.
 
Steinkulerstucke ist mit der steinkuilen 7% morgen 1andtz und liggen dar beneden int west norden nha
 
der Emscher ethliche eycken boeme an dem vurß. stuck landtz, ein deel des lundtz dat vull beißen (Bin-
 
sen) und nit dienlich tho beseyen, 2) noch an dem vurß. lande ein anschott, und sehutt up den hilwegh
 
int westen. 3) dat Boemstucke 5 morgen und schutt up deß Schulten landt tho Bruininckhuisen die Kollen-
 
berg genandt, int suiden und norden, 4) boven des Gustmeister wysche 5 scheppelsede landtz‚ 5) 355 mor-
 
gen up dem Rovegarden tho Bruininckhuisen schetende int suiden, 6) 6 scheppelsede an dem Bnminck-
 
huiser Wege op dat Schaffstatistucke scheitende, 7) 3 scheppelsede scheitet op die 3% morgen landtz vur-
 
genant, 8) 1 scheppelsede by dem garden, 9) an dem Hecke liy dem Mersche 5% morgen landtz vull beysen,
 
10) 1A morgen landes by den Rige Eicken schutt int oisten up 10 scheppelsede denn Roembergen gehörich,
 
11) JA morgen schutt op den Steinbom und op den Hoerder wegh, 12) 3 scheppelsedc schutt mit einen ende
 
up den Grönen wegh und mit dem anderen ende up den Steinborn, 13) 5 scheppelsede scheitet up den
 
Ermelinckhsuwer Brock int suiden und int: norden up den Hörder wegh, 14) im Ermelinckhauwer Brocke
 
5 scheppelsede landes scheiten int osten und westen, 15) 1 scheppelsede an dem Steinwege und schutt up
 
den langen dick, die nha Ermelinckhauwen gehortt, int Osten. 16) 6 scheppelsede am Hoerder wege schutt
 
mit. einem ende up der Kercken lsnd von Wellinckhofl'en, 17) noch 3 scheppelsede beneven dem Raven-
 
stucke, 18) noch 3% morgen lands an den Ryge Eycken schutt op den wegh die nn Wellinckhauwen gehet
 
und mit dem anderen up dnt Kercken landt tho Wellinckhouven, 19) 5 scheppelsede dat Bornestucke und
 
scheitet mit einem ende up den Hasselover und hefl’t Mellinckhuiss vorweßer vor und er nhs alletid den
 
nnrchott gehrulcket, 20) 5 scheppelsede scheitet mit einem ende upt Mersch Hecke und mith dem ande-
 
ren ende up dath Bornestucke, 21) noch 2 memorien morgen der ein gelegen by des psstors tho S. Nlclauß
 
10 scheppelseden und schutt up 5 morgen so thom huiße Bruninckhuison gehoerdt, und die ander morge
 
am Gronen wege die nha. Hoerde gehet, von diesen vurß. 2 morgen seine vorweßers vor und er nha in
 
Dortmundt den gegeven v. daler. 22) noch ein Mersch so by dem hoffe tho Mellinckhuisen gelegen der tho
 
gedencken.
 
Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover er—
 
streckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im
 
a’s'ten begrenzt von dem Kampehen, das dem_ Pastoral: der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der
 
hölräe des Gasthauses zu Dort‘mund; _ diese Wiese hatte einen Ertrag von 1% Fuder Heu. Schließlich ge-
 
noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, emgezsuntes Kümpchen von etwa 3 Scheffel-
 
saat Land dazu.
 
Gasthaxzagr: 5233:1133 (geile B:321}? bereits '13?“ bä“88:{“.„_1)ie in der Anm. 129 erwähnte Wiese.des
 
in Brünnin h" ‚ h e wes l von elr iese es e inghaus (1580) lag, wurde 1630 an Strätor
 
Sißdtarehivf‘ß länlveBrioiägfiet, sie ag westl ch von der 8ten bruggen by Rombergs ksukamp (Dortmund.
 
 
 
Weiter S. 286
 
 
 
==Beitr. Bd. 16==
 
 
 
Von Meldinghusen war schon wegen der Güter, deren Eigentum Graf Dietrich von Limburg den Dortmundern um 1270 streitig machte 0), die Rede. Eine „curtis Meldinchusenü begegnet uns urkundlich zuerst im Jahre 1349 1), während ein Ritter von Meldinchusen schon 1236 vorkommt 2). Für das weiter an der westlichen Grenze der ehemaligen Grafschaft Dortmund an der Emscher gelegene M engede, das schon 928 als königliche „villa" bezeugt ist 3), ist das im Jahre 1252 von Kaiser Heinrich III. dem Dorastift Goslar geschenkte Eigengut (nostre proprietatis predium) Mehgida 4) als „curtis" mit den dazu gehörigen Gütern durch Urkunden aus 1283 und 1299 5) gekennzeichnet. Ob der Stammsitz des urkundlich 1249 zuerst auftretenden Rittergeschlechts von Mengede 6) in dem auf dem rechten Ufer der Emscher gelegenen Haus Mengede oder mit v. Steinen in dem anscheinend auf beiden Emscherufern gelegen gewesenen Rittersitze Altenmengede 7) oder vielleicht an der ebenfalls an der Emscher unterhalb Mengedes gelegenen, „Borgstätte" heißenden Befestigung 8) zu suchen ist, steht noch dahin.  
 
 
 
0) Dortm. Urk.-Buch I, Nr. 136.
 
1) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 466.
 
2) Westfäl. Urk.-Buch VII, Nr. 447. Das Nähere über sein Geschlecht unten unter Meldinghausen.
 
3) Näheres bei Rübel, Reichshöfe, S. 84 und Rubel, Dortm. Reichsleute, S. 19 u. S. 3, Anm. 3.
 
4) Goslarer Urk.-Buch I, Nr. 52.
 
5) Ebendort, II, Nr. 307 u. Nr. 567.
 
6) Siehe unten unter Mengede. 6
 
7) v. Steinen, Westphäl. Geschichte III, S. 477.
 
8) Rübel, Reichshöfe, S. 84.
 
 
 
...Gleichfalls an der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen, die villa Schuren (Schüren), der Aldinghof (Aldinghofen) zwischen Schüren und Didinghofen, Meldinchusen (Meldinghausen) westlich von Didinghofen, ferner südwestlich von Lindenhorst zu Deusen der Dosinchof und schließlich noch weiter unterhalb von Königsberg das bereits im 10. Jahrhundert als königliche villa bezeugte Mengide (Mengede)...
 
 
 
 
 
=== Meldinghausen. ===
 
 
 
Von Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die
 
Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg
 
und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen,
 
Didinghofen und Wambel 12 ). 1345 wird eine dem Wal-
 
therus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner
 
 
 
  
 +
Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder des verstorbenen Bernd von Romberg dem Kloster Clarenberg aus den Brünninghauser Ländereien 54 Morgen Land "gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Scheffelsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters, „gelegen boven dem Ophus“, ferner 5 Scheffelsaat Land „in dem Hoirder velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepelsede landes, dat hort in die kerke toe Wellynchoven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des "Hörder Feldes" (Fl. I 142 und 143) neben einem Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet, später die von Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch „die stede bi Mellynchusen, die den Rodenbergen tohort“, vermutlich ein Teil von der Hofstätte des den von Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Kottens zu Meldinghausen. Das Kloster Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu Meldinghausen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp, 4 Rüggen oberhalb des Wesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach den Wellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück genannt Wesselberg in der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145 und 146 "baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Steinkuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter anderen der alte Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.
  
J ) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 311.
+
Bereits 1393 tauschte Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke mit dem Kloster Clarenberg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen. Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde (sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 2 1/2 Morgen Land genommen waren, die der Dortmunder Bürger Conrad Schoneweder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatte, ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Rinderbecke (so hieß früher der Bach, der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen dieses Tauschvertrages war Conrad Melinchus, der sehr wahrscheinlich Schulte zu Meldinghausen war.
* 2 ) Ebendort, Nr. 312.  
 
  
8 ) Ebendort, Nr. 314 u. 816.  
+
Anfänglich nicht zum Schultenhof gehörten einige Grundstücke, die von dem untergegangenen Gut Ophus herrührten. Mit diesem Gut waren zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Kinder Werners von Bruninchusen von den von Elverfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren 8 1/2 Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Statius von Greverode, der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentumsrecht an diesen Grundstücken erwarb. Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Clarenberg gekommen, in dessen Archiv sich die Urkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: "Dat gut to Ophusen leget hy Brunychus, hort in Mellynckhus lant". Daraus geht hervor, dass diese Grundstücke mit denen des Schultenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. Teile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz des Hauses Brünninghausen geblieben sein, denn Rotger von dem Vitinchove genannt Nortkerke erhielt 1425 bei der Erbteilung auch 15 Scheffelsaat Land und eine Wiese aus dem Elverfelder Lehen. Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist, ob das Dorf oder das Haus Brünninghausen gemeint war, lässt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.
  
*) Ebendort, Nr. 824.  
+
Als das Kloster Clarenberg 1580 den Schultenhof an Conrad von Romberg abtrat, betrug die Pacht von den Ländereien, die zehntfrei waren, je l2 Malter Roggen, Gerste und Hafer; als Binnerpacht waren jährlich zu liefern 3 Schuldschweine, 4 Gänse und 12 Hühner. Dazu mussten noch 18 Schillinge Hofgeld gezahlt werden. Der Hofespächter hatte gemäß einer sehr alten an dem Hofe haftenden Verpflichtung den "Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung rührte sicher aus der Zeit her, als es noch üblich war, die Bauern zur Landesverteidigung aufzubieten. Dirich Mellinckhuiß, der letzte Schulte zu Meldinghansen, bekundete aber, dass er zeit seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. In dem Tauschvertrag vom 24. Juni 1580 war vereinbart worden, dass die herrschaftlichen Dienste, die auf dem Hofe zu Meldinghausen ruhten, auf den Schultenhof zu Rennninghansen übergehen sollten. Dementsprechend beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve, der den Tauschvertrag am 22. April 1581 genehmigt hatte, den Rentmeister Jürgen Schell zu Hörde, den Hof zu Meldinghausen von den Diensten oder sonstigen Leistungen, die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hatten, zu befreien und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern. Bemerkt sei noch, dass nach einer Urkunde vom 11. Juni 1582, in der es sich um die Verpfändung von Einkünften der Rentei Hörde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge Mai- und Herbstbede zu zahlen hatte.
  
B ) Ebendort, Nr. 322.  
+
Zu dem Schultenhofe gehörten 3 1/2 Gaben Holz in dem Großen Lötte (Hacheneier Mark), die das Kloster Clarenberg bei dem Austausch für sich behielt, und 4 1/2 Gaben Holz in der Bittermark, die noch dem Eingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünninghausen blieben.
  
<) Ebendort, Nr. 312 u. 314. (Siegel gut erhalten.) .  
+
Kurz nachdem Conrad von Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine erhebliche Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatländereien in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken einen geschlossenen Weidekamp schuf, der sich vom Hanse Brünninghausen westwärts bis "nach der Hylstraße an die Emmersche Brugk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen nach Dortmund führende Straße in der Nähe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden grenzte der Kamp an die Emscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nordwärts zur Emscher fließenden Mühlenbach. Im Süden reichte der Kamp vermutlich bis an den vom Hause Brünninghausen zur Steinernen Brücke führenden Weg. Dieser Weidekamp mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad von Romberg den Provisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jahresrente von 15 Talern gegen ein Darlehn von 250 Talern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weidekamp verkaufte. Seine Absicht, die Ländereien des Schultenhofes restlos mit den seinigen zu vereinigen, führte Conrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. März dieses Jahres den Pächter Dietrich Mellinckhuiß veranlasste, den Schultenhof zu räumen und auf den Münchshof - später Mellinghaushof - zu Brüninghausen zu ziehen. Die Hofesgebäude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen Pachtverzeichnisse von 1616/33 und 1675/80 erwähnen weder einen Hof noch einen Kotten in dieser Gegend. Erst im 18. Jahrhundert haben die von Romberg hier wieder einen Kotten errichtet, den Zimmermanns Kotten, der auch in der Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 eingetragen ist. Nicht lange danach sind dann noch 3 Kotten nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname Meldinghausen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.
  
7 ) Ebendort, Nr. 268 u. Stadtarchiv Dortmund, Nr. 1447 (Dortm
+
Abgesehen von dem Conrad Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch von 1393 Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren wir von einem Bauern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom 26. Juni l412, wonach Johan, des Schulten Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Meldinghausen, sich als Eigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekannte. Er stammte also von dem Schultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und hatte sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu Meldinghausen eingeheiratet. Es wurde ihm das Recht zugestanden, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu vererben; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster zurückfallen.
Urk.-Buch in, Nr. 457) ;
 
  
8 ) 8t.-A. Münster, Klarenberg Nr. 270.
+
Bei dem Grundstücksaustausch von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem Hause Brünninghausen waren Herman Mellinchus, der alte Schulte, und Rotger Schulte zu Mellinghusen als Zeugen vertreten.
») Ebendort, Nr. 291.  
 
  
10 ) Ebendort, Nr. 268.  
+
Nach Brünninghauser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Herman Schulte zu Mellinchusen bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hörde Zeuge, als Bernd von Romberg Renten aus seinen Gütern zu Brünninghausen, Renninghausen und Persebeck verkaufte. Er hieß eigentlich Barenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht, und hatte demnach sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte Dietrich Schulte zu Meldynchusen, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsgericht Zeuge war, als Hinrich Duysscher dem Bernd von Romberg eine Rente aus seinem Schultenhofe zu Rüdinghausen verkaufte. Er wurde auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den baulichen Zustand des Hauses Brünninghausen vernommen. im Jahre 1565 hatte er Streit mit Conrad von Romberg wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch. Nach den Zeugenaussagen gehörte das Mersch damals noch zum Schultenhofe‚ jedoch hatte schon um 1500 das Haus Brünninghausen das Recht, des Nachmittags die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen, im Sommer aber nicht‚ falls dort Getreide gesät worden war, dann erst wieder nach der Ernte. Von den Zeugen hatte Thonis Haselhoff noch bei Herman Barenberg, dem damaligen Schulten zu Meldinghausen, gedient. Dagegen war Schotte Timmermaan vor etwa 25 Jahren, also um 1540 bei dem derzeitigen Schulten Dietrich Schweinehirt gewesen. Dieser Dietrich Schulte zu Meldinghausen erschien auch 1563 als Zeuge bei einer Dortmunder Morgensprache. Ferner wird auch ein Dietrich Schulte zu Meldinghausen in den Jahren 1521, 1573 und 1577 als Zeuge bei Dortmunder Morgensprachen erwähnt. Es erscheint aber fraglich, ob dieser Dietrich, der 1580 Pächter des Schultenhofes war und 1583 auf den Mönchshof im Dorfe Brünninghausen zog, noch derselbe war, der 1533 zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dass er um 1583 ein hochbetagter Mann war. Aiii 23. Februar und 12. Juni 1582 war Dietrich Schulte zu Mellinghausen mit seinen Söhnen Johan und Cordt Zeuge bei gerichtlichen Verhandlungen über die Beilegung eines Streites zwischen dem Gasthaus zu Dortmund und Conrad von Romberg. Es handelte sich dabei um die Überlassung einer alten krummen Weide, die auf der Grenze zwischen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer Wiese des Gasthauses in der Nähe der Emscher stand.
") Ebendort, Nr. 291.  
 
J ») Dortm. Urk.-Buch 1, Nr. 186.  
 
  
 +
==== Der Vikarien-Kotten zu Meldinghausen ====
 +
Conrad von Romberg nannte in seinem Testament vom 3. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten sollte, auch den Hof zu Mellinckhaus und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vikarien—Kotten. Das erweckt den Anschein, als ob diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden hätten. Nachweislich war das aber nicht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die von diesen Gütern herrührenden Ländereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarien-Kotten war sehr wahrscheinlich der Kotten, den das Pastorat der Nicolaikirche besessen hatte. Conrad von Romberg erwarb ihn am 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hatten, den Schultenhof zu Meldinghausen an sich zu bringen. Er verpflichtete sich, jährlich 10 Malter Hartkorn an das Pastorat der Nicolaikirche zu liefern. Die Hofstätte dieses Kottens lag nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes in der Nahe der Emscher. Der Kotten war schon längere Zeit nicht mehr selbständig bewirtschaftet werden. Um 1580 stand das Backhaus des Schulten Dietrich Mellinghaus auf dem Hofraum, den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wusste nicht, seit wann die jährliche Pacht von 18 Pfennigen und 2 Hühnern an das genannte Pastorat entrichtet werden musste. Nach dem Grundstücksverzeichnis des Kottens gehörten 8 1/4 Morgen Land dazu. Abgesehen von einem anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 1/2 Morgen großen Kämpchen lagen 7 Scheffel Land im Mersch und die übrigen 6 Morgen im "Hörder Feld" in Gemengelage mit den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen, und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld. Eines der Grundstücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung.<ref>
 +
Das Grundstücksverzeichnis lautet:
 +
#) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schulten Backhues aufstund, welche gehet durch die Schlenke für dem Hause her unter dem Honigbeerenbaum und scheust auf den Nussebohme,
 +
#) 1/2 morgen genannt das Kempchen, scheust auf die Duistere strasse,
 +
#) oben dem Mersche 10 scheffelsede lands, schießen auf Rombergs Steinborn undt mitt dem anderen ennde uff das Mersch,
 +
#) 3 schepelsede obenn dem Steinborne dadurch der wegh nach Höerde gehett,
 +
#) einen langen morgen scheust mitt einem ende auff denn Ermelinckhoveschenn broch und mitt dem anderenn ennde uff dem Steinborne,
 +
#) 1 scheffelsede bei dem Gairtenn zwischen der Klarenn landt,
 +
#) 6 scheffelsede bei dem Guldenen Morgen scheust mitt einem ende auff der Junfferenn zu St. Klarenn landt und mitt dem anderenn ennde uff Himpendals landt,
 +
#) 7 scheffelsede binnenn dem Mersch,
 +
und alles zusammen 8 morgen und 1 scheffelsede. (Auf dem Gute lasteten keinerlei Abgaben.)</ref>
  
 +
Wann der Kotten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir nicht.<ref>
 +
Nach der Chronik von Westhoff war der Pastor der Nicolaikirche im Jahre 1375 mit Wissen des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus - später Haus Brünninghausen genannt - ermordet worden. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben. Sollte es sich vielleicht um Streitigkeiten wegen der Meldinghauser Besitzungen gehandelt haben?</ref>
 +
Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Rittergut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.
  
Digitized by VjOOQlC
+
Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde, war nichts in Erfahrung zu bringen.
  
 +
==== Der Vogedes-Kotten zu Meldinghausen ====
  
 +
Nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes zu Meldinghausen grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst gewordener Kotten, der den von Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kotten kann m. E. nur der sog. Vogedes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei dem Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstätte der von Romberg bei Meldinghausen wird_auch bei dem Grundstücksaustausch von 1506 erwähnt, als damals anscheinend ein Teil des Hofesgeländes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und damit an den Schultenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegangenen Rittergutes Meldinghausen aus der Hand der Grafen von der Mark erhielt. Vermutlich war dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 handelt.<ref>
 +
Der in der Beschwerdeschrift erwähnte Rentmeister, dem das Amt Hörde anvertraut worden war,
 +
* Heinrich von Lüdenscheid, wird 1405 als Amtmann von Hörde erwähnt.
 +
Vorher waren Drosten oder Amtmänner des Amtes Hörde
 +
* Franke Voss 1374-1379
 +
* Arnold von Heggenscheid 1379
 +
* Goswin Holtey 1386-1392
 +
* Herman von Berchem 1392-1400</ref>
 +
Er beschwerte sich darüber, dass die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein Weg, den man über fremde Ländereien nehmen musste, um zu dem eigenen Gute zu gelangen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutes Meldinghausen war also schon im Besitz des gleichnamigen Vaters von Dietrich von dem Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.
  
— 75 -  
+
Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter Arnd op der Emscher gewohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und 6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brünninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem Kotten. Am 29. August 1519 übergab der märkische Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas Duden im Namen seines Herrn dem Bernd von Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emscher, zum Eigentum. Arnd war also ein Eigenbehöriger der von Romberg gewesen.
  
Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen
+
Bei dem Streit zwischen Conrad von Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte Johan uf der Emscher aus, dass er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd von Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1490 geboren sein.
erwähnt l ).  
 
  
Von dem „Hofe* Meldinghusen erfahren wir erst 1349,
+
== Beitr. Bd. 16 ==
als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentius-
 
altar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf
 
Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Melding-
 
husen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen 2 ).
 
Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brün-
 
ninghausen (Kr. Horde) gelegen haben.  
 
  
Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes,  
+
An der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen,
bei der Emscher „tegen Meldinchusen" an der Mergel-
+
* die villa Schuren (Schüren)
kulen gelegen 8 ). Nach einer Urkunde des St. Katha-
+
* der Aldinghof (Aldinghofen)  
rinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe
+
* Didinghofen
den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, ge-
+
* Meldinchusen (Meldinghausen)
legen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, über-
 
läßt 4 ), scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer
 
gelegen zu haben. Hierzu paßt auch die Bezeichnung
 
einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als
 
im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber ge-
 
legen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite
 
der Emscher lag.
 
  
1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube
+
=== Meldinghausen ===
bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der „Koell-
 
berg tt bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde
 
Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen
 
Köhler fingen 6 ). In derselben Fehde zogen die Mär-
 
kischen von Osten her von Horde über Meldinghausen
 
zum Steinernen Turm 5 ). Von Dortmund aus führte der
 
Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor
 
in südlicher Richtung nach Meldinghausen 6 ).
 
  
 +
Ein Ritter von Meldinchusen wird 1236 erwähnt.
  
 +
Von einem Ort Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen, Didinghofen und Wambel. 1345 wird eine dem Waltherus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen erwähnt.
  
J ) Archiv Brünninghausen, Urk. von 1345 Juli 14. (Kopie des
+
Von dem "curtis (Hof) Meldinchusen" erfahren wir erst 1349, als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentiusaltar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Meldinghusen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen. Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brünninghausen (Kr. Hörde) gelegen haben.  
16. Jahrhunderts.)
 
  
«) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 466.  
+
Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes, bei der Emscher "tegen Meldinchusen" an der Mergelkulen gelegen. Nach einer Urkunde des St. Katharinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, gelegen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, überlässt, scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer gelegen zu haben. Hierzu passt auch die Bezeichnung einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als
 +
im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber gelegen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite der Emscher lag.  
  
*) Rubel, Finanz- und Steuerwesen, Nr. 205.  
+
1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der "Koellberg" bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen Köhler fingen. In derselben Fehde zogen die Märkischen von Osten her von Hörde über Meldinghausen zum Steinernen Turm. Von Dortmund aus führte der Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor in südlicher Richtung nach Meldinghausen.  
  
*) Dortm. Urk.-Buch III, Nr. 459 *>.  
+
Bereits vor 1375 - in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt - scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene "gud to Meldinchusen" an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel. Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der "domina" de Meldinchusen. 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht. 1378 gab Conradus de Meldynchusen - welcher von beiden, ist nicht zu ersehen - sein Bürgerrecht "super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf. Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor, ferner 1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg und schließlich 1385 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund. 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf. 1436 kommt ein Hannes Meldinchus in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor. 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar. In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen. 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab. Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag "Meldynchus garden" an der Emscher.
  
*) Rubel, Dortm. Reichsleute, 8. 17.
+
Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate. Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 1443 ist nicht mehr vorhanden.
 
 
 
 
Bereits vor 1375 — in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt 1) — scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene „gud to Meldinchusen" 2) an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel*). Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der „domina" de Meldinchusen5). 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen ft) und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht7). 1378 gab Conradus de Meldynchusen — welcher von beiden, ist nicht zu ersehen — sein Bürgerrecht „super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf8). Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor*), ferner ') Dortm. Urk.-Buch I, Nr. 702, S. 495. •) Ebendort II, Nr. 519. (Diese von Rübel gegen 1378 datierte Urkunde ist vielleicht wegen der Witwe Nortkerke von 1375 früher anzusetzen.) ») Westfal. Urk.-Buch VII, Nr. 447. *) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 4 (Urk. v. 1305 Jan. 13.) B ) Dortm. Urk.-Buch I, S. 234, Nr. 8. •) Ebendort TI, S. 132. 7 ) Ebendort II, S. 133. ») Ebendort II, S. 136. ») 8t.-A. Münster, Klarenberg Nr. 198.
 
 
 
1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg 1) und schließlich 138(5 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund 2). 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf*). 1436 kommt ein Hannes Meldinchus5) in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor6). 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar7). In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen8). 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab 9). Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag „Meldynchus garden" an der Emscher 10). J ) St.-A. Münster, Klarenberg, Nr. 203. •) Ebendort, Nr. 218. s ) Rübel, Dortm. Finanz-u. Steuerwesen, S. 205. <) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 356. ß ) 1388 kommt in Dortmund ein Knecht Hans Meldinghus vor. (Rübel, Dortm. Finanz-und Steuerwesen, S. 113.) 8 ) 7 8 Archiv Brünninghausen, Or.-Urk. von 1436 März 9. Dortm. Urk.-Buch III, Nr. 414. ) ) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 268. •) Ebendort, Nr. 304. (Vgl. auch ebendort, Nr. 381, Urkunde von 1503.) 10 ) Ebendort, Nr. 381.
 
 
 
Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger1). Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate2). Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 14438) ist nicht mehr vorhanden.
 
 
 
1) Rubel, Beiträge, XII, S. 46.
 
3) Ebendort VI, S. 133 (Register).
 
3) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 304.
 
  
 
== Mitt. Dr. Austermann ==
 
== Mitt. Dr. Austermann ==
  
wenn ich die entsprechende Stelle bei Hücker (S. 283ff) recht interpretiere, ist der „Ort“ Meldinghausen aufs Engste mit Brünninghausen und den Herren von Romberg verbunden (was auch immer das genau bedeutet). Hierzu gibt es übrigens seit kurzem ein sehr informatives Heft der Dortmund Denkmalpflege, das auch das Thema „Meldinghausen“ immerhin streift.  
+
Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“ (heute Ardeystraße) an der Bolmke soll es sein. Das ist archäologisch nicht verwertbar; so die mittelalterliche Hofgruppe zu finden wäre reiner Zufall.  
[https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/denkmalbehoerde/dortmunder_denkmalhefte/heft_04/index.html]
 
  
Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ja ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“  (heute Ardeystr.) an der Bolmke (S. 285) soll es sein. Das ist archäologisch nicht wirklich verwertbar, so den mittelalterlichen Siedlungskern (mehr als eine Hofgruppe dürfte es ja nicht gewesen sein) zu finden wäre reiner Zufall.  
+
Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop.
  
Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop  (Groß- und Kleinbarop haben ich im Heft 2/2014 der „Heimat  Dortmund“ vorgestellt.)
+
Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle. Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet.  
  
Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle:  Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet  und dieses von Resten des alten Bergbaus durchzogen – hier darf nicht gebaut werden und deshalb bestünde nicht mal die Chance, hier eine Ausgrabung durchzuführen. Ob allerdings während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, weiß ich nicht, da müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.  
+
Ob während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, darüber müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.  
  
Wie dem auch sei: den Helenenbergweg als Ortslage halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich. Und auch hier müsste man aber auf eine glücklichen Zufall bei künftigen Bauarbeiten hoffen, um archäologische Informationen  zu erhalten.
+
Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde.
  
Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde. Es  bleibt spannend.
+
== Quellen ==
  
= Quellen ==
+
* [[Hücker]] S. 283-289
 +
* Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 32, 74 ff. Die zugehörige Karte wird noch gesucht.
 +
* Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016
  
* Hücker
+
== Fußnoten ==
* Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908
+
<references />
* Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016
 
  
 +
[[Kategorie:Siedlung]]
 
[[Kategorie:Brünninghausen]]
 
[[Kategorie:Brünninghausen]]
 +
 +
<small>''Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018''</small>

Aktuelle Version vom 1. Mai 2018, 00:28 Uhr

Meldinghausen war ein in der Bolmke gelegenes Dorf, das schon 1827 verlassen war.

Hücker

Der Ortsname Meldinghausen rührt von dem untergegangenen adeligen Hause gleichen Namens her. Die genaue Lage dieses Rittersitzes an der Emscher ist nicht mehr bekannt.[1] Sehr wahrscheinlich lag das Haus als Wasserburg zwischen der Steinernen Brücke und der heute verschwundenen Mühle, die in der Karte der Grafschaft Dortmund von 1804 als Bürgermeister Schäfers Mühle und in einer Karte des adeligen Gutes Brünninghausen von 1794 als Hanen Mühle bezeichnet wird. Vordem hieß sie lange Zeit nach den damaligen Eigentümern, von Hövel, die Hövelmühle und ist vermutlich identisch mit der 1349 erwähnten Papelomühle (das Papelo lag gegenüber der Renninghauser Becke). Die Mühle zu Meldinghausen gehörte um 1345 Walther von Redinchusen, seiner Mutter und Schwester; zweifellos war sie früher im Besitz der Herren des Hauses Meldinghausen gewesen. Wann dieses aufgehört hat, als Herrensitz zu dienen, ist nicht bekannt. Vielleicht hat noch Bertold v. Meldinchusen, der 1305 mit Einwilligung des Grafen von der Mark als Lehnsherrn Güter zu Meldinghausen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel verkaufte, darin gewohnt, vielleicht auch noch die Herrin (domina) von Meldinchusen, die in der Zeit von 1306 bis 1316 erwähnt wird. Sehr wahrscheinlich war der Rittersitz Meldinghausen um die Mitte des 14. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt. Bestehen geblieben war der dazu gehörige Wirtschaftshof, die curtis oder der Schultenhof, der vermutlich nicht weit von dem adeligen Hause gelegen hat. Nachdem die beiden dazu gehörigen Kotten schon längere Zeit eingegangen waren, verschwand auch der Schultenhof zu Meldinghausen nicht lange nach 1583 von der Bildfläche.

Der Schultenhof zu Meldinghausen

Der Hof (curtis) Meldinghausen wird zuerst in einer Urkunde vom 31. Oktober 1349 erwähnt, wonach die Brüder Sudermann zu Dortmund für den Stephanus- und Laurentius-Altar in der Reinoldikirche l2 Morgen Land bei der Mühle Papelo und 12 Morgen Land innerhalb der Grenzen der Höfe Meldinghusen und Bruninchusen stifteten. Die im Bereich des Hofes Meldinghausen liegenden Grundstücke hatten sehr wahrscheinlich ursprünglich zu dem Rittergut gleichen Namens gehört. Die Zersplitterung dieses Gutes hatte schon vor 1270 eingesetzt. Damals waren bereits Güter zu Meldinghausen im Besitz von Dortmunder Bürgern. Es handelte sich dabei, wie spätere Nachrichten zeigen, meistens um Ländereien. Graf Dietrich von Limburg war wegen dieser Güter mit der Stadt Dortmund in Streit geraten und gestand nach Beendigung der Fehde den Dortmundern das freie Eigentum an diesen Gütern zu. Er war anscheinend zu dieser Zeit noch Lehnsherr des Gutes Meldinghausen, wie auch bei dem benachbarten adeligen Gute Didinghofen. Später war es Graf Eberhard von der Mark, der 1305 als Lehnsherr dieses Gutes den Verkauf von Gütern zu Meldinghausen an Albert Spissenagel gestattete. Die endgültige Aufteilung des ehemaligen Rittergutes war vermutlich noch vor 1350 erfolgt. Ein Teil der Ländereien mit einem Kotten beim Hofe Meldinghausen kam an Dietrich Nortkerke, den Drosten von Hörde, der um 1350 auf diesem Grund und Boden eine Wasserburg baute, die zuerst_Nortkerkenhaus, später Haus Brünninghausen hieß. Dieser Teil mit der neuen Burg blieb in der folgenden Zeit ein Lehen der Grafen von der Mark und ihrer Rechtsnachfolger. Vielleicht gleichzeitig, sicher aber ungefähr in derselben Zeit, als Dietrich Nortkerke einen großen Teil des Gutes Meldinghausen in seinen Besitz brachte, fiel der Schultenhof zu Meldinghausen an das von Conrad von der Mark um 1340 gegründete Kloster Clarenberg bei Hörde. Die Schenkungsurkunde ist verloren gegangen, doch erfahren wir aus der 1522 erneuerten Gedächtnistafel des Klosters Clarenberg, dass der Schultenbof (curia) zu Meldinchusen, der jährlich die dritte Garbe zu liefern hatte, zu den Gütern gehörte, die Conrad von der Mark und seine Frau Elisabeth dem Kloster geschenkt hatten. Da Conrad 1353 und seine Frau Elisabeth als Äbtissin des Klo- sters 1361 gestorben waren, muss die Schenkung zwischen 1340 und 1353 oder, falls Elisabeth die Stifterin war, zwischen 1353 und 1361 erfolgt sein.

Der Schultenhof blieb dauernd bis 1580 im Besitz des Klosters Clarenberg und kam in diesem Jahre durch Austausch gegen den Schultenhof zu Renninghausen an Conrad von Romberg. In dem an den Herzog von Cleve gerichteten Gesuch vom 6. August 1580 um Genehmigung dieses Austausches gab Conrad von Romberg an, dass die Grundstücke des ganz nahe bei seinem adeligen Wohnsitz gelegenen Gutes Mellinghaus kreuz und quer zwischen seinen Ländereien gelegen seien. Infolgedessen habe er durch die auf die Hude getriebenen Pferde, Kühe und Schweine des Pächters vom Mellinghaus-Gute sehr häufig an seinen Kornfrüchten großen Schaden erlitten. Deswegen sei es auch oft zu Streitigkeiten zwischen ihm und seinem Hausgesinde einerseits und Mellinghaus und seinen Leuten anderseits gekommen. Schon seine Vorfahren hatten wie er selbst sich lange bemüht, durch einen Austausch der Güter diesem Übel abzuhelfen. Endlich sei er mit dem Kloster Clarenberg in dieser Angelegenheit übereingekommen.

Das bei dieser Gelegenheit angefertigte und von dem Hörder Amtsrichter Henrich von dem Brocke gerichtlich bescheinigte Grundstücksverzeichnis des Mellinghaus-Gutes zeigt in der Tat, dass die Ländereien der beiden Grundherren sich in Gemengelage befanden. Danach hatte der Schultenhof einen ziemlich geräumigen Hofraum mit zahlreichen Bäumen, dessen Gebäude und sonstigen Einrichtungen sich in ziemlich gutem Zustande befanden. Im Nordwesten grenzte ein wüst gewordener Kotten der von Romberg an den Hofraum, während sich nordöstlich nahe der Emscher die Hofstätte des ebenfalls wüst gewordenen Kottens der Nicolaikirche zu Dortmund daran anschloss. Das Grundstücksverzeichnis dieses Kottens vom 22. Mai 1850 gibt an, dass damals das Backhaus des Schulten Mellinghaus auf dieser Hofstätte stand. Letzltere lag in der "Schlenke" (= sich krümmende Talrinne) vor dem Hause. Dann muss der Schultenhof westlich des Baches gelegen haben, der durch das Tälchcn von Süden nach Norden floss und nicht weit davon sich in die Emscher ergoss. Die ungefähre Lage des Schultenhofes lässt sich auch aus einer Urkunde vom 23. Oktober 1492 erschließen. Danach verkaufte Wilhelm Nortkerke, der vom Hause Brünninghausen stammte, an Dietrich Brinckmann eine Scheffelsaat Land, die sich hinter dem Meldynchus Garten[2] neben dem Wege befand. Der am Garten entlang zu der "Stenkuller brugen" führte. Dieser Name ist die frühere Bezeichnung für die Steinerne Brücke, auf_der die von Dortmund nach Brünninghausen führende Straße die Emscher überquert (s. Karte Nr. 7). Als erstes und größtes Grundstück des Schultenhofes zu Meldinghausen wird 1580 das Steinkuhlerstück genannt, das mit der dabei liegenden Steinkuile im Norden an das Emschertal und im Westen mit dem Waldanschluss an den Hilwegh grenzte.[3] Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die 1492 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke[4], und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.

Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder des verstorbenen Bernd von Romberg dem Kloster Clarenberg aus den Brünninghauser Ländereien 54 Morgen Land "gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Scheffelsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters, „gelegen boven dem Ophus“, ferner 5 Scheffelsaat Land „in dem Hoirder velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepelsede landes, dat hort in die kerke toe Wellynchoven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des "Hörder Feldes" (Fl. I 142 und 143) neben einem Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet, später die von Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch „die stede bi Mellynchusen, die den Rodenbergen tohort“, vermutlich ein Teil von der Hofstätte des den von Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Kottens zu Meldinghausen. Das Kloster Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu Meldinghausen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp, 4 Rüggen oberhalb des Wesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach den Wellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück genannt Wesselberg in der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145 und 146 "baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Steinkuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter anderen der alte Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.

Bereits 1393 tauschte Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke mit dem Kloster Clarenberg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen. Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde (sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 2 1/2 Morgen Land genommen waren, die der Dortmunder Bürger Conrad Schoneweder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatte, ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Rinderbecke (so hieß früher der Bach, der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen dieses Tauschvertrages war Conrad Melinchus, der sehr wahrscheinlich Schulte zu Meldinghausen war.

Anfänglich nicht zum Schultenhof gehörten einige Grundstücke, die von dem untergegangenen Gut Ophus herrührten. Mit diesem Gut waren zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Kinder Werners von Bruninchusen von den von Elverfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren 8 1/2 Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Statius von Greverode, der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentumsrecht an diesen Grundstücken erwarb. Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Clarenberg gekommen, in dessen Archiv sich die Urkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: "Dat gut to Ophusen leget hy Brunychus, hort in Mellynckhus lant". Daraus geht hervor, dass diese Grundstücke mit denen des Schultenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. Teile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz des Hauses Brünninghausen geblieben sein, denn Rotger von dem Vitinchove genannt Nortkerke erhielt 1425 bei der Erbteilung auch 15 Scheffelsaat Land und eine Wiese aus dem Elverfelder Lehen. Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist, ob das Dorf oder das Haus Brünninghausen gemeint war, lässt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.

Als das Kloster Clarenberg 1580 den Schultenhof an Conrad von Romberg abtrat, betrug die Pacht von den Ländereien, die zehntfrei waren, je l2 Malter Roggen, Gerste und Hafer; als Binnerpacht waren jährlich zu liefern 3 Schuldschweine, 4 Gänse und 12 Hühner. Dazu mussten noch 18 Schillinge Hofgeld gezahlt werden. Der Hofespächter hatte gemäß einer sehr alten an dem Hofe haftenden Verpflichtung den "Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung rührte sicher aus der Zeit her, als es noch üblich war, die Bauern zur Landesverteidigung aufzubieten. Dirich Mellinckhuiß, der letzte Schulte zu Meldinghansen, bekundete aber, dass er zeit seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. In dem Tauschvertrag vom 24. Juni 1580 war vereinbart worden, dass die herrschaftlichen Dienste, die auf dem Hofe zu Meldinghausen ruhten, auf den Schultenhof zu Rennninghansen übergehen sollten. Dementsprechend beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve, der den Tauschvertrag am 22. April 1581 genehmigt hatte, den Rentmeister Jürgen Schell zu Hörde, den Hof zu Meldinghausen von den Diensten oder sonstigen Leistungen, die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hatten, zu befreien und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern. Bemerkt sei noch, dass nach einer Urkunde vom 11. Juni 1582, in der es sich um die Verpfändung von Einkünften der Rentei Hörde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge Mai- und Herbstbede zu zahlen hatte.

Zu dem Schultenhofe gehörten 3 1/2 Gaben Holz in dem Großen Lötte (Hacheneier Mark), die das Kloster Clarenberg bei dem Austausch für sich behielt, und 4 1/2 Gaben Holz in der Bittermark, die noch dem Eingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünninghausen blieben.

Kurz nachdem Conrad von Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine erhebliche Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatländereien in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken einen geschlossenen Weidekamp schuf, der sich vom Hanse Brünninghausen westwärts bis "nach der Hylstraße an die Emmersche Brugk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen nach Dortmund führende Straße in der Nähe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden grenzte der Kamp an die Emscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nordwärts zur Emscher fließenden Mühlenbach. Im Süden reichte der Kamp vermutlich bis an den vom Hause Brünninghausen zur Steinernen Brücke führenden Weg. Dieser Weidekamp mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad von Romberg den Provisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jahresrente von 15 Talern gegen ein Darlehn von 250 Talern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weidekamp verkaufte. Seine Absicht, die Ländereien des Schultenhofes restlos mit den seinigen zu vereinigen, führte Conrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. März dieses Jahres den Pächter Dietrich Mellinckhuiß veranlasste, den Schultenhof zu räumen und auf den Münchshof - später Mellinghaushof - zu Brüninghausen zu ziehen. Die Hofesgebäude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen Pachtverzeichnisse von 1616/33 und 1675/80 erwähnen weder einen Hof noch einen Kotten in dieser Gegend. Erst im 18. Jahrhundert haben die von Romberg hier wieder einen Kotten errichtet, den Zimmermanns Kotten, der auch in der Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 eingetragen ist. Nicht lange danach sind dann noch 3 Kotten nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname Meldinghausen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.

Abgesehen von dem Conrad Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch von 1393 Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren wir von einem Bauern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom 26. Juni l412, wonach Johan, des Schulten Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Meldinghausen, sich als Eigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekannte. Er stammte also von dem Schultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und hatte sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu Meldinghausen eingeheiratet. Es wurde ihm das Recht zugestanden, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu vererben; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster zurückfallen.

Bei dem Grundstücksaustausch von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem Hause Brünninghausen waren Herman Mellinchus, der alte Schulte, und Rotger Schulte zu Mellinghusen als Zeugen vertreten.

Nach Brünninghauser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Herman Schulte zu Mellinchusen bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hörde Zeuge, als Bernd von Romberg Renten aus seinen Gütern zu Brünninghausen, Renninghausen und Persebeck verkaufte. Er hieß eigentlich Barenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht, und hatte demnach sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte Dietrich Schulte zu Meldynchusen, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsgericht Zeuge war, als Hinrich Duysscher dem Bernd von Romberg eine Rente aus seinem Schultenhofe zu Rüdinghausen verkaufte. Er wurde auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den baulichen Zustand des Hauses Brünninghausen vernommen. im Jahre 1565 hatte er Streit mit Conrad von Romberg wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch. Nach den Zeugenaussagen gehörte das Mersch damals noch zum Schultenhofe‚ jedoch hatte schon um 1500 das Haus Brünninghausen das Recht, des Nachmittags die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen, im Sommer aber nicht‚ falls dort Getreide gesät worden war, dann erst wieder nach der Ernte. Von den Zeugen hatte Thonis Haselhoff noch bei Herman Barenberg, dem damaligen Schulten zu Meldinghausen, gedient. Dagegen war Schotte Timmermaan vor etwa 25 Jahren, also um 1540 bei dem derzeitigen Schulten Dietrich Schweinehirt gewesen. Dieser Dietrich Schulte zu Meldinghausen erschien auch 1563 als Zeuge bei einer Dortmunder Morgensprache. Ferner wird auch ein Dietrich Schulte zu Meldinghausen in den Jahren 1521, 1573 und 1577 als Zeuge bei Dortmunder Morgensprachen erwähnt. Es erscheint aber fraglich, ob dieser Dietrich, der 1580 Pächter des Schultenhofes war und 1583 auf den Mönchshof im Dorfe Brünninghausen zog, noch derselbe war, der 1533 zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dass er um 1583 ein hochbetagter Mann war. Aiii 23. Februar und 12. Juni 1582 war Dietrich Schulte zu Mellinghausen mit seinen Söhnen Johan und Cordt Zeuge bei gerichtlichen Verhandlungen über die Beilegung eines Streites zwischen dem Gasthaus zu Dortmund und Conrad von Romberg. Es handelte sich dabei um die Überlassung einer alten krummen Weide, die auf der Grenze zwischen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer Wiese des Gasthauses in der Nähe der Emscher stand.

Der Vikarien-Kotten zu Meldinghausen

Conrad von Romberg nannte in seinem Testament vom 3. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten sollte, auch den Hof zu Mellinckhaus und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vikarien—Kotten. Das erweckt den Anschein, als ob diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden hätten. Nachweislich war das aber nicht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die von diesen Gütern herrührenden Ländereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarien-Kotten war sehr wahrscheinlich der Kotten, den das Pastorat der Nicolaikirche besessen hatte. Conrad von Romberg erwarb ihn am 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hatten, den Schultenhof zu Meldinghausen an sich zu bringen. Er verpflichtete sich, jährlich 10 Malter Hartkorn an das Pastorat der Nicolaikirche zu liefern. Die Hofstätte dieses Kottens lag nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes in der Nahe der Emscher. Der Kotten war schon längere Zeit nicht mehr selbständig bewirtschaftet werden. Um 1580 stand das Backhaus des Schulten Dietrich Mellinghaus auf dem Hofraum, den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wusste nicht, seit wann die jährliche Pacht von 18 Pfennigen und 2 Hühnern an das genannte Pastorat entrichtet werden musste. Nach dem Grundstücksverzeichnis des Kottens gehörten 8 1/4 Morgen Land dazu. Abgesehen von einem anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 1/2 Morgen großen Kämpchen lagen 7 Scheffel Land im Mersch und die übrigen 6 Morgen im "Hörder Feld" in Gemengelage mit den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen, und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld. Eines der Grundstücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung.[5]

Wann der Kotten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir nicht.[6] Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Rittergut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.

Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde, war nichts in Erfahrung zu bringen.

Der Vogedes-Kotten zu Meldinghausen

Nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes zu Meldinghausen grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst gewordener Kotten, der den von Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kotten kann m. E. nur der sog. Vogedes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei dem Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstätte der von Romberg bei Meldinghausen wird_auch bei dem Grundstücksaustausch von 1506 erwähnt, als damals anscheinend ein Teil des Hofesgeländes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und damit an den Schultenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegangenen Rittergutes Meldinghausen aus der Hand der Grafen von der Mark erhielt. Vermutlich war dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 handelt.[7] Er beschwerte sich darüber, dass die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein Weg, den man über fremde Ländereien nehmen musste, um zu dem eigenen Gute zu gelangen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutes Meldinghausen war also schon im Besitz des gleichnamigen Vaters von Dietrich von dem Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.

Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter Arnd op der Emscher gewohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und 6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brünninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem Kotten. Am 29. August 1519 übergab der märkische Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas Duden im Namen seines Herrn dem Bernd von Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emscher, zum Eigentum. Arnd war also ein Eigenbehöriger der von Romberg gewesen.

Bei dem Streit zwischen Conrad von Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte Johan uf der Emscher aus, dass er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd von Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1490 geboren sein.

Beitr. Bd. 16

An der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen,

  • die villa Schuren (Schüren)
  • der Aldinghof (Aldinghofen)
  • Didinghofen
  • Meldinchusen (Meldinghausen)

Meldinghausen

Ein Ritter von Meldinchusen wird 1236 erwähnt.

Von einem Ort Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen, Didinghofen und Wambel. 1345 wird eine dem Waltherus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen erwähnt.

Von dem "curtis (Hof) Meldinchusen" erfahren wir erst 1349, als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentiusaltar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Meldinghusen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen. Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brünninghausen (Kr. Hörde) gelegen haben.

Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes, bei der Emscher "tegen Meldinchusen" an der Mergelkulen gelegen. Nach einer Urkunde des St. Katharinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, gelegen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, überlässt, scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer gelegen zu haben. Hierzu passt auch die Bezeichnung einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber gelegen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite der Emscher lag.

1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der "Koellberg" bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen Köhler fingen. In derselben Fehde zogen die Märkischen von Osten her von Hörde über Meldinghausen zum Steinernen Turm. Von Dortmund aus führte der Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor in südlicher Richtung nach Meldinghausen.

Bereits vor 1375 - in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt - scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene "gud to Meldinchusen" an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel. Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der "domina" de Meldinchusen. 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht. 1378 gab Conradus de Meldynchusen - welcher von beiden, ist nicht zu ersehen - sein Bürgerrecht "super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf. Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor, ferner 1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg und schließlich 1385 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund. 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf. 1436 kommt ein Hannes Meldinchus in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor. 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar. In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen. 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab. Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag "Meldynchus garden" an der Emscher.

Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate. Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 1443 ist nicht mehr vorhanden.

Mitt. Dr. Austermann

Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“ (heute Ardeystraße) an der Bolmke soll es sein. Das ist archäologisch nicht verwertbar; so die mittelalterliche Hofgruppe zu finden wäre reiner Zufall.

Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop.

Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle. Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet.

Ob während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, darüber müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.

Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde.

Quellen

  • Hücker S. 283-289
  • Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 32, 74 ff. Die zugehörige Karte wird noch gesucht.
  • Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016

Fußnoten

  1. Siehe hierzu die Ausführungen von Meininghaus über den Rittersitz Meldinghausen und auf die beigefügte Karte, in der der Name „Meldinghausen“ an der richtigen Stelle eingetragen ist. In seiner 1939 noch nicht veröffentlichten Geschichte des Hauses Brünninghausen hat Hücker alle erreichbaren Nachrichten über die Lage von Meldinghausen herangezogen. auf Grund deren er zu der geäußerten Auffassung gelangt ist.
  2. Dieser Garten ist nicht zu verwechseln mit dem Garten vor der Pforte des Klosters Clarenberg, den Goswin Holtey 1410 dem in Hörde wohnhaften Gerlach Meldinchusen 1443 verpfändete, und den der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus 1443 an Ludwig von Wickede abtrat. Das ist aus dem Grunde unmöglich, weil die Klosterpforte ungefähr 1/2 km von der Emscher entfernt war, und zwischen beiden die Freiheit und die Burg Hörde lagen.
  3. Folgende Ackerstücke werden in dem Grundstücksverzeichnis von 1580 angegeben:
    1. ) dat Steinkulerstucke ist mit der steinkuilen 7 1/2 morgen 1andtz und liggen dar beneden int west norden nha der Emscher ethliche eycken boeme an dem vurß. stuck landtz, ein deel des landtz dat vull beißen (Binsen) und nit dienlich tho beseyen,
    2. ) noch an dem vurß. lande ein anschott, und schutt (schießt, zeigt) up den hilwegh int westen,
    3. ) dat Boemstucke 5 morgen und schutt up deß Schulten landt tho Bruininckhuisen die Kollenberg genandt, int suiden und norden,
    4. ) boven des Gastmeister wysche 5 scheppelsede landtz‚
    5. ) 3 1/2 morgen up dem Rovegarden tho Bruininckhuisen schetende int suiden,
    6. ) 6 scheppelsede an dem Bruninckhuiser Wege op dat Schaffstallstucke scheitende,
    7. ) 3 scheppelsede scheitet op die 3 1/2 morgen landtz vurgenant,
    8. ) 1 scheppelsede by dem garden,
    9. ) an dem Hecke by dem Mersche 1/2 morgen landtz vull beysen,
    10. ) 1/2 morgen landes by den Rige Eicken schutt int oisten up 10 scheppelsede denn Roembergen gehörich,
    11. ) 1/2 morgen schutt op den Steinbom und op den Hoerder wegh,
    12. ) 3 scheppelsede schutt mit einen ende up den Grönen wegh und mit dem anderen ende up den Steinborn,
    13. ) 5 scheppelsede scheitet up den Ermelinckhauwer Brock int suiden und int norden up den Hörder wegh,
    14. ) im Ermelinckhauwer Brocke 5 scheppelsede landes scheiten int osten und westen,
    15. ) 1 scheppelsede an dem Steinwege und schutt up den langen dick, die nha Ermelinckhauwen gehortt, int osten,
    16. ) 6 scheppelsede am Hoerder wege schutt mit einem ende up der Kercken land von Wellinckhoffen, #) noch 3 scheppelsede beneven dem Ravenstucke,
    17. ) noch 3 1/2 morgen lands an den Ryge Eycken schutt op den wegh die na Wellinckhauwen gehet und mit dem anderen up dat Kercken landt tho Wellinckhouven,
    18. ) 5 scheppelsede dat Bornestucke und scheitet mit einem ende up den Hasselover und hefft Mellinckhuiss vorweßer vor und er nha alletid den anschott gebruicket,
    19. ) 5 scheppelsede scheitet mit einem ende upt Mersch Hecke und mith dem anderen ende up dath Bornestucke,
    20. ) noch 2 memorien morgen der ein gelegen by des pastors tho S. Niclauß 10 scheppelseden und schutt up 5 morgen so thom huiße Bruninckhuisen gehoerdt, und die ander morge am Gronen wege die nha Hoerde gehet, von diesen vurß. 2 morgen seine vorweßers vor und er nha in Dortmundt den gegeven 1/2 daler,
    21. ) noch ein Mersch so by dem hoffe tho Mellinckhuisen gelegen der tho gedencken.
    Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.
  4. Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".
  5. Das Grundstücksverzeichnis lautet:
    1. ) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schulten Backhues aufstund, welche gehet durch die Schlenke für dem Hause her unter dem Honigbeerenbaum und scheust auf den Nussebohme,
    2. ) 1/2 morgen genannt das Kempchen, scheust auf die Duistere strasse,
    3. ) oben dem Mersche 10 scheffelsede lands, schießen auf Rombergs Steinborn undt mitt dem anderen ennde uff das Mersch,
    4. ) 3 schepelsede obenn dem Steinborne dadurch der wegh nach Höerde gehett,
    5. ) einen langen morgen scheust mitt einem ende auff denn Ermelinckhoveschenn broch und mitt dem anderenn ennde uff dem Steinborne,
    6. ) 1 scheffelsede bei dem Gairtenn zwischen der Klarenn landt,
    7. ) 6 scheffelsede bei dem Guldenen Morgen scheust mitt einem ende auff der Junfferenn zu St. Klarenn landt und mitt dem anderenn ennde uff Himpendals landt,
    8. ) 7 scheffelsede binnenn dem Mersch,
    und alles zusammen 8 morgen und 1 scheffelsede. (Auf dem Gute lasteten keinerlei Abgaben.)
  6. Nach der Chronik von Westhoff war der Pastor der Nicolaikirche im Jahre 1375 mit Wissen des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus - später Haus Brünninghausen genannt - ermordet worden. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben. Sollte es sich vielleicht um Streitigkeiten wegen der Meldinghauser Besitzungen gehandelt haben?
  7. Der in der Beschwerdeschrift erwähnte Rentmeister, dem das Amt Hörde anvertraut worden war,
    • Heinrich von Lüdenscheid, wird 1405 als Amtmann von Hörde erwähnt.
    Vorher waren Drosten oder Amtmänner des Amtes Hörde
    • Franke Voss 1374-1379
    • Arnold von Heggenscheid 1379
    • Goswin Holtey 1386-1392
    • Herman von Berchem 1392-1400

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018