Meldinghausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.</ref>  
 
Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.</ref>  
 
Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses
 
Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses
Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die H92 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke<ref>
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Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die 1492 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke<ref>
 
Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".</ref>,  
 
Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".</ref>,  
 
und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.
 
und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.
  
Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen
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Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder des verstorbenen Bernd von Romberg dem Kloster Clarenberg aus den Brünninghauser Ländereien 54 Morgen Land "gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Scheffelsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters, „gelegen boven dem Ophus“, ferner 5 Scheffelsaat Land „in dem Hoirder velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepelsede landes, dat hort in die kerke toe Wellynchoven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des "Hörder Feldes" (Fl. I 142 und 143) neben einem Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet, später die von Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch „die stede bi Mellynchusen, die den Rodenbergen tohort“, vermutlich ein Teil von der Hofstätte des den von Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Kottens zu Meldinghausen. Das Kloster Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu Meldinghausen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp, 4 Rüggen oberhalb des Wesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach den Wellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück genannt Wesselberg in der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145 und 146 "baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Steinkuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter anderen der alte Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.
  
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Bereits 1393 tauschte Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke mit dem Kloster Clarenberg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen. Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde (sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 2 1/2 Morgen Land genommen waren, die der Dortmunder Bürger Conrad Schoneweder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatte, ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Rinderbecke (so hieß früher der Bach, der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen dieses Tauschvertrages war Conrad Melinchus, der sehr wahrscheinlich Schulte zu Meldinghausen war.
  
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Anfänglich nicht zum Schultenhof gehörten einige Grundstücke, die von dem untergegangenen Gut Ophus herrührten. Mit diesem Gut waren zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Kinder Werners von Bruninchusen von den von Elverfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren 8 1/2 Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Statius von Greverode, der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentumsrecht an diesen Grundstücken erwarb. Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Clarenberg gekommen, in dessen Archiv sich die Urkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: "Dat gut to Ophusen leget hy Brunychus, hort in Mellynckhus lant". Daraus geht hervor, dass diese Grundstücke mit denen des Schultenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. Teile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz des Hauses Brünninghausen geblieben sein, denn Rotger von dem Vitinchove genannt Nortkerke erhielt 1425 bei der Erbteilung auch 15 Scheffelsaat Land und eine Wiese aus dem Elverfelder Lehen. Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist, ob das Dorf oder das Haus Brünninghausen gemeint war, lässt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.
  
Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder
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Als das Kloster Clarenberg 1580 den Schultenhof an Conrad von Romberg abtrat, betrug die Pacht von den Ländereien, die zehntfrei waren, je l2 Malter Roggen, Gerste und Hafer; als Binnerpacht waren jährlich zu liefern 3 Schuldschweine, 4 Gänse und 12 Hühner. Dazu mussten noch 18 Schillinge Hofgeld gezahlt werden. Der Hofespächter hatte gemäß einer sehr alten an dem Hofe haftenden Verpflichtung den "Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung rührte sicher aus der Zeit her, als es noch üblich war, die Bauern zur Landesverteidigung aufzubieten. Dirich Mellinckhuiß, der letzte Schulte zu Meldinghansen, bekundete aber, dass er zeit seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. In dem Tauschvertrag vom 24. Juni 1580 war vereinbart worden, dass die herrschaftlichen Dienste, die auf dem Hofe zu Meldinghausen ruhten, auf den Schultenhof zu Rennninghansen übergehen sollten. Dementsprechend beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve, der den Tauschvertrag am 22. April 1581 genehmigt hatte, den Rentmeister Jürgen Schell zu Hörde, den Hof zu Meldinghausen von den Diensten oder sonstigen Leistungen, die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hatten, zu befreien und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern. Bemerkt sei noch, dass nach einer Urkunde vom 11. Juni 1582, in der es sich um die Verpfändung von Einkünften der Rentei Hörde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge Mai- und Herbstbede zu zahlen hatte.
des verstorbenen Bernd v. Romberg dem Kloster Clarenberg‘“) aus den Brünninghanser Lün-
 
dereien 54 Morgen Land „gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Schef-
 
felsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters. „gelegen boven dem Ophus“, ferner
 
5 Seheflelsaat Land „in dem Hoirdcr velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepel—
 
sede landcs, dal hort in die kerke toe “"ellyncboven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen
 
diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des ‚.Hörder Feldes“ (FI. l 142 und 113) neben einem
 
Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet. spüter die
 
v. Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch
 
„die stede bi Mellynchusen, die den Bodenbergen lohort“, vermutlich ein Teil von der Hofs-bitte
 
des den v. Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Koltens zu Meldinghausen. Das Kloster
 
Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu
 
Meldinghansen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp. 4 Rüggen ober-
 
halb des \Vesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der
 
Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach
 
den \Vellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück gnt. “'esselberg in
 
der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145
 
und 146 „baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Stein-
 
kuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter
 
anderen der alle Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.
 
  
Bereits 1393 tauschte Dietrich v. d. Vitinchove gnt. Nortkerke mit dem Kloster Claren-
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Zu dem Schultenhofe gehörten 3 1/2 Gaben Holz in dem Großen Lötte (Hacheneier Mark), die das Kloster Clarenberg bei dem Austausch für sich behielt, und 4 1/2 Gaben Holz in der Bittermark, die noch dem Eingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünninghausen blieben.
berg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen.“’)
 
  
Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde
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Kurz nachdem Conrad von Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine erhebliche Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatländereien in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken einen geschlossenen Weidekamp schuf, der sich vom Hanse Brünninghausen westwärts bis "nach der Hylstraße an die Emmersche Brugk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen nach Dortmund führende Straße in der Nähe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden grenzte der Kamp an die Emscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nordwärts zur Emscher fließenden Mühlenbach. Im Süden reichte der Kamp vermutlich bis an den vom Hause Brünninghausen zur Steinernen Brücke führenden Weg. Dieser Weidekamp mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad von Romberg den Provisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jahresrente von 15 Talern gegen ein Darlehn von 250 Talern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weidekamp verkaufte. Seine Absicht, die Ländereien des Schultenhofes restlos mit den seinigen zu vereinigen, führte Conrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. März dieses Jahres den Pächter Dietrich Mellinckhuiß veranlasste, den Schultenhof zu räumen und auf den Münchshof - später Mellinghaushof - zu Brüninghausen zu ziehen. Die Hofesgebäude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen Pachtverzeichnisse von 1616/33 und 1675/80 erwähnen weder einen Hof noch einen Kotten in dieser Gegend. Erst im 18. Jahrhundert haben die von Romberg hier wieder einen Kotten errichtet, den Zimmermanns Kotten, der auch in der Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 eingetragen ist. Nicht lange danach sind dann noch 3 Kotten nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname Meldinghausen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.
(sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe, s. S. 290) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die
 
  
bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 254 Morgen Land genommen waren. die
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Abgesehen von dem Conrad Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch von 1393 Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren wir von einem Bauern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom 26. Juni l412, wonach Johan, des Schulten Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Meldinghausen, sich als Eigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekannte. Er stammte also von dem Schultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und hatte sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu Meldinghausen eingeheiratet. Es wurde ihm das Recht zugestanden, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu vererben; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster zurückfallen.
  
der Dortmunder Bürger Conrad Schonewcder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatten“)
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Bei dem Grundstücksaustausch von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem Hause Brünninghausen waren Herman Mellinchus, der alte Schulte, und Rotger Schulte zu Mellinghusen als Zeugen vertreten.
ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Binderbcckc (so hieß früher '
 
der Bach. der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen
 
dieses 'l‘auschvertrages war Conrad Mclinchus. der sehr wahrscheinlich Schulte zu klelding-
 
hausen war.
 
  
Zum Schnltcnhofe gehörten anfänglich nicht einige Grundstücke. die von dem unter—
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Nach Brünninghauser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Herman Schulte zu Mellinchusen bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hörde Zeuge, als Bernd von Romberg Renten aus seinen Gütern zu Brünninghausen, Renninghausen und Persebeck verkaufte. Er hieß eigentlich Barenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht, und hatte demnach sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte Dietrich Schulte zu Meldynchusen, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsgericht Zeuge war, als Hinrich Duysscher dem Bernd von Romberg eine Rente aus seinem Schultenhofe zu Rüdinghausen verkaufte. Er wurde auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den baulichen Zustand des Hauses Brünninghausen vernommen. im Jahre 1565 hatte er Streit mit Conrad von Romberg wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch. Nach den Zeugenaussagen gehörte das Mersch damals noch zum Schultenhofe‚ jedoch hatte schon um 1500 das Haus Brünninghausen das Recht, des Nachmittags die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen, im Sommer aber nicht‚ falls dort Getreide gesät worden war, dann erst wieder nach der Ernte. Von den Zeugen hatte Thonis Haselhoff noch bei Herman Barenberg, dem damaligen Schulten zu Meldinghausen, gedient. Dagegen war Schotte Timmermaan vor etwa 25 Jahren, also um 1540 bei dem derzeitigen Schulten Dietrich Schweinehirt gewesen. Dieser Dietrich Schulte zu Meldinghausen erschien auch 1563 als Zeuge bei einer Dortmunder Morgensprache. Ferner wird auch ein Dietrich Schulte zu Meldinghausen in den Jahren 1521, 1573 und 1577 als Zeuge bei Dortmunder Morgensprachen erwähnt. Es erscheint aber fraglich, ob dieser Dietrich, der 1580 Pächter des Schultenhofes war und 1583 auf den Mönchshof im Dorfe Brünninghausen zog, noch derselbe war, der 1533 zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dass er um 1583 ein hochbetagter Mann war. Aiii 23. Februar und 12. Juni 1582 war Dietrich Schulte zu Mellinghausen mit seinen Söhnen Johan und Cordt Zeuge bei gerichtlichen Verhandlungen über die Beilegung eines Streites zwischen dem Gasthaus zu Dortmund und Conrad von Romberg. Es handelte sich dabei um die Überlassung einer alten krummen Weide, die auf der Grenze zwischen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer Wiese des Gasthauses in der Nähe der Emscher stand.
gegangenen Gute Ophus herrührlen. Mit diesem Gute waren zu Anfang des 1-1. Jhdts. die
 
Kinder Werners v. Bruninchuscn von den v. lfllvcrfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren
 
8% Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Stalins von Grevemde. j
 
der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentums-
 
recht an dicscn Grundstücken erwarb.“*) Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Claren— :
 
berg gekommen. in dessen Archiv sich die Erkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser
 
Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: .‚Dat gut t0 Ophusen leget hy Brunychus. 1'
 
hort in Mellynckhus Iant“. Daraus geht hervor. daß diese Grundstücke mit denen des Schul—
 
lenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. 'l'eile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz
 
des Hauses Briinninghausen geblieben sein. denn Bolgcr v. d. Vitinchove gnt. Nortkcrke erhielt
 
1425 bei der Erbteilung auch 15 Sclietl'elsaat Land und eine Wiese aus dem Elvcrfelder Lehen.
 
Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist. 0b das Dorf oder das Haus Brüll-
 
ninghausen' gemeint war. lüßt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.
 
  
Als das Kloster Clarenbcrg 1580 den Schultcnhof an Conrad v. Romberg abtrat. betrug
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==== Der Vikarien-Kotten zu Meldinghausen ====
die Pacht von den Ländereien. die zehntfrei waren. je l2 Matter Roggen. Gerste und Hafer:
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Conrad von Romberg nannte in seinem Testament vom 3. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten sollte, auch den Hof zu Mellinckhaus und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vikarien—Kotten. Das erweckt den Anschein, als ob diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden hätten. Nachweislich war das aber nicht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die von diesen Gütern herrührenden Ländereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarien-Kotten war sehr wahrscheinlich der Kotten, den das Pastorat der Nicolaikirche besessen hatte. Conrad von Romberg erwarb ihn am 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hatten, den Schultenhof zu Meldinghausen an sich zu bringen. Er verpflichtete sich, jährlich 10 Malter Hartkorn an das Pastorat der Nicolaikirche zu liefern. Die Hofstätte dieses Kottens lag nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes in der Nahe der Emscher. Der Kotten war schon längere Zeit nicht mehr selbständig bewirtschaftet werden. Um 1580 stand das Backhaus des Schulten Dietrich Mellinghaus auf dem Hofraum, den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wusste nicht, seit wann die jährliche Pacht von 18 Pfennigen und 2 Hühnern an das genannte Pastorat entrichtet werden musste. Nach dem Grundstücksverzeichnis des Kottens gehörten 8 1/4 Morgen Land dazu. Abgesehen von einem anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 1/2 Morgen großen Kämpchen lagen 7 Scheffel Land im Mersch und die übrigen 6 Morgen im "Hörder Feld" in Gemengelage mit den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen, und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld. Eines der Grundstücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung.<ref>
als Binncrparht waren jiihrlich .zu liefern 3 Schuldschweine. 4 Günse und 12 Hühner. Dazu
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Das Grundstücksverzeichnis lautet:
mußten noch 18 Schillinge Hofgcld gezahlt werden. Der Hofespüchler halte gemäß einer sehr
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#) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schulten Backhues aufstund, welche gehet durch die Schlenke für dem Hause her unter dem Honigbeerenbaum und scheust auf den Nussebohme,
allen an dem Hofe haftenden Verpflichtung den .‚Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung
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#) 1/2 morgen genannt das Kempchen, scheust auf die Duistere strasse,
rührte sicher aus der Zeit hcr. als es noch üblich war. die Banem zur Landesverteidigung auf-
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#) oben dem Mersche 10 scheffelsede lands, schießen auf Rombergs Steinborn undt mitt dem anderen ennde uff das Mersch,
znbietcn. Dirich ltfellinckhnili. der letzte Schulte zu Meldinghansen. bekundete aber. da8 fl'
+
#) 3 schepelsede obenn dem Steinborne dadurch der wegh nach Höerde gehett,
zfll seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. ln dem 'l'anschverlrag vom 24. Juni
+
#) einen langen morgen scheust mitt einem ende auff denn Ermelinckhoveschenn broch und mitt dem anderenn ennde uff dem Steinborne,
1080 war vereinbart worden. daß die herrschaftlichen Dienste. die auf dem Hofe zu Mclding'
+
#) 1 scheffelsede bei dem Gairtenn zwischen der Klarenn landt,
hausen ruhten. auf den Schullenhof zu Bennninghanscn übergehen sollten”) ll‘lnenlsprechend
+
#) 6 scheffelsede bei dem Guldenen Morgen scheust mitt einem ende auff der Junfferenn zu St. Klarenn landt und mitt dem anderenn ennde uff Himpendals landt,
beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve. der den Tauschvertrag am 22. April 158| geneh- i"
+
#) 7 scheffelsede binnenn dem Mersch,  
migt halte. den Rentnieister Jürgen Schell zu Horde, den Hof zu Meldinghauscn von den Dien- ‘12
+
und alles zusammen 8 morgen und 1 scheffelsede. (Auf dem Gute lasteten keinerlei Abgaben.)</ref>
sten oder sonstigen Leistungen. die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hat- 2
 
  
la‘l\ "A... Il‘ n 11A=== S. 286 ===
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Wann der Kotten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir nicht.<ref>
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Nach der Chronik von Westhoff war der Pastor der Nicolaikirche im Jahre 1375 mit Wissen des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus - später Haus Brünninghausen genannt - ermordet worden. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben. Sollte es sich vielleicht um Streitigkeiten wegen der Meldinghauser Besitzungen gehandelt haben?</ref>
 +
Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Rittergut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.  
  
=== S. 287 ===
+
Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde, war nichts in Erfahrung zu bringen.
  
'u wurde," und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern.
+
==== Der Vogedes-Kotten zu Meldinghausen ====
teil. f“ sei „um, dall nach einer lirkunde vom tt. Juni 1582, in der es sich um die Ver-
 
lmmliultl Volt I'linkiinflen der Rentci Hürde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge
 
mal? und Heilislliede zu zahlen hatte.‘““)
 
  
| Zu dem Srllllllt‘llllüiü gehörten 3% Gaben” Holz in dem Großen Lölle (Harhencier Mark).
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Nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes zu Meldinghausen grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst gewordener Kotten, der den von Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kotten kann m. E. nur der sog. Vogedes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei dem Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstätte der von Romberg bei Meldinghausen wird_auch bei dem Grundstücksaustausch von 1506 erwähnt, als damals anscheinend ein Teil des Hofesgeländes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und damit an den Schultenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegangenen Rittergutes Meldinghausen aus der Hand der Grafen von der Mark erhielt. Vermutlich war dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 handelt.<ref>
die du: Kloster („Iurenbert-t PCI dClll Austausch fur sich behielt, und 4% Gaben Holz in der Bit-
+
Der in der Beschwerdeschrift erwähnte Rentmeister, dem das Amt Hörde anvertraut worden war,
mmurk. die noch dem hingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünmnghausen
+
* Heinrich von Lüdenscheid, wird 1405 als Amtmann von Hörde erwähnt.
bliebe"-
+
Vorher waren Drosten oder Amtmänner des Amtes Hörde
 +
* Franke Voss 1374-1379
 +
* Arnold von Heggenscheid 1379
 +
* Goswin Holtey 1386-1392
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* Herman von Berchem 1392-1400</ref>
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Er beschwerte sich darüber, dass die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein Weg, den man über fremde Ländereien nehmen musste, um zu dem eigenen Gute zu gelangen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutes Meldinghausen war also schon im Besitz des gleichnamigen Vaters von Dietrich von dem Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.
  
Kurz nachdem Conrad. v. Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine er-
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Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter Arnd op der Emscher gewohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und 6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brünninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem Kotten. Am 29. August 1519 übergab der märkische Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas Duden im Namen seines Herrn dem Bernd von Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emscher, zum Eigentum. Arnd war also ein Eigenbehöriger der von Romberg gewesen.
hclilh‘lw Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatliindereien
 
in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken
 
clnvll geschlossenen Weide-kaum schuf, der sich vom Hanse lh-ünninghausen westwärts bis
 
„nurh der iiyistrulle an die Iznimersrhe llrngk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen
 
nach Dortmund fuhrendc b‘tralle in der Nahe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden
 
grenzte der Kmnp an die lxmscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nord-
 
wnrls zur Kutscher fließenden Mühlenbach. lm Süden reichte der Kamp vermutlich bis an
 
den vom Hause Ilrünninghausen zur Steinernen Drücke führenden Weg. Dieser YVeidekamp
 
mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad v.
 
“mutterg den l’rovisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jalircsrente von 15 ’l‘alern gegen
 
ein Darlehn von 250 'l'alern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weide-
 
touup vel'kmtilü- Stille Absicht, die Ländereien des Schultenhot‘es restlos mit den seinigen
 
zu vereinigen, führte (lonrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. Miirz dieses
 
Jahren den i’iirhler Dietrich Mcllinckhuill wrnnlalite, den Schultenhof zu räumen 'und auf den
 
Münchshof —« sniiter Mellinghuushof — zu llrüninghauscn zu ziehen (s. S. 266). Die Hofes-
 
„ctinude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen
 
i’nrhlverzeichnisse von 1616/153 und 1675/80 erwiihnen weder einen Hof noch einen Kotten in
 
dieser liegend. t-Jrst im 18. Jhdt. haben die v. Romberg hier wieder einen Ketten errichtet, den
 
Zinnnermunns Kotten, der aurh in der Karte des Hauses llrünninghausen von 1794 eingetragen
 
lau. Nicht lange danach sind dann noch Jl Kotlen nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname
 
Meldlnghuunen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.
 
  
Abgesehen von dem Conrud Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch
+
Bei dem Streit zwischen Conrad von Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte Johan uf der Emscher aus, dass er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd von Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1490 geboren sein.
von littlll Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren
 
wir von einem ltuuern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom
 
2|}. Juni lll‘z. wonach Johan. des Schulte" Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Mel-
 
muagina sich als fiigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekanntem") Er stammte
 
also von dem Srhultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und
 
tmtle ‚sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu livieldinghauscn eingeheiratet. Es wurde ihm
 
du: lterht zugentamlen, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu ver-
 
eihen; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster
 
zurürkfullen.
 
  
ltei dem (irondatintksnustausrh von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem
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== Beitr. Bd. 16 ==
iiiltl‘d'. ltiunninglmmen waren Herman Mellinchus, der alle Schuhen“) und Rotger
 
5e h u I t e zu M el I i n g h u s e n als Zeugen vertreten.
 
  
Nach ltrmminglmuser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Her—
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An der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen,
in h n S r h n l t e z o M e l l i n c h u s e n bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hürde
+
* die villa Schuren (Schüren)
Zeingmdw l’mmd v. ltninlierg flenten aus Seinen Gütern zu lirünninghausen, Renninghausen und
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* der Aldinghof (Aldinghofen)
i't'lht‘lit‘t'k vuiknnlte. für hieß eigentlii-h ltarenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht.
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* Didinghofen
und lmltn dt-mnm'll sehr thitthl'httllllifh auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte
+
* Meldinchusen (Meldinghausen)
D t e t: 5.. h 5 ‚i h u | t i, zu M n I d y n c h u s e n, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsge-
 
neht Zeuge war. 1d: iiilllil‘il Dnyssrher dem llernd v. Romberg eine Rente aus seinem Schul-
 
ll‘lliitifu m ililtlltlilimllnt'll vmlannlte. lir wnide auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den
 
l'Mllnln-n Zuminnd dm linmm I’dnnninelmnxen vernonnnen. im .lnhro 1565 halte er Streit
 
“"l llannnd v ltnndmg “um: der ilntungsrwiile auf dem Mcrsrlt. Nllt‘il den Zeugenaussagen
 
lahm“. "M". M"! 21h ‘iillllnli‘i IttIt‘iI zum Schultcnhofe‚ jedoch halle schon um 1500 das Haus
 
  
"""““t’.|l'"l’it'n tln': ltmld. dm Nnrtnnittugs die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen.
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=== Meldinghausen ===
  
'H'l l'ilunrldan ‚'it A, iteiq “aus. Mark. l4 B1. 207.
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Ein Ritter von Meldinchusen wird 1236 erwähnt.  
  
H'i Mr.“ ll l1 'H-‚li .
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Von einem Ort Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen, Didinghofen und Wambel. 1345 wird eine dem Waltherus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen erwähnt.  
  
=== S. 288 ===
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Von dem "curtis (Hof) Meldinchusen" erfahren wir erst 1349, als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentiusaltar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Meldinghusen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen. Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brünninghausen (Kr. Hörde) gelegen haben.  
„ 288 w
 
l
 
‘ -. 't ‚ falls doit (ietrt’id'f MM?“ worden war, dann erst W'm‘” “""l‘ 'l’h’ Er!.‘n„
 
i\iiiiibl’iiiiinälitiiliiiiii iiiitltlti 'l'honis lluselhoff tltif'il'litti lieiln'ian liarenberg, delr‘rliwriarrialjrgken 's‘ghtfh ‚ .’
 
|(‘ll zu Meldinghuusen, gedient. Dagegen war heliolte .lirnrnerrnan ‚vor L. Ltd du „.4 wen, am; . ‚‘
 
inn 15'“) bei (lt‘lll derzeitigen Selnilten Dietrn'h St'hweniehirt gewesen. iJ‘II‘aer Dietrich Jahulte ‚1
 
zu Meldinglunim‘n (‘rst'lieiiil znir-h '50” nls Zeugeim einer Dortmurt’dr:r‚_.v'10rfl‚':nSprfche‘. Ferner -
 
wird nttt'h ein Dit‘ll'it‘ii Sehulte zu Meldinghausen in den Jahren 1:171, 177:; Und i‘d/7 ais_7.eiige ‚
 
bei Dortnniiider Mnrgenspim'hen eiwahnt. lis erseheint iniruaher fraghrh, ob die“; Dietrich, ‚i _.
 
der lßtitl l’ä'u-htt-r des St'lndlenliefes war und 15813 auf den Monehshof im limfe Lrunninghau- t ‚«
 
srn zog, noch derselbe war. der 151m zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dal3 er um l ‚'
 
H383 ein Iiot'lilwlngler Mann war. Aiii 21i. Februar lind 12. Juni 1.1Ii2. war iltl:trl‚f‘h Schulte zu l ‚i
 
Mellinglunisen niil seinen Söhnen .Iohan und Curdt Zeuge bei gerichtlichen \erhandlungen i ‚
 
über die lieilegung eint-s Streilvs zwisrhen dein Gasthaus zu Dortmund und erad v. Rom- .
 
bt-rg. I'Js handelte sirh dabei um die Überlassung einer alten krummen Walde, die auf der
 
Grenze zwisehen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer “'iesc des Gasthauses in
 
der Niihe der Einst-her stand. '
 
8) Der Vikarit-n-Kotten zu Meldinghausen. Conrad V. Romberg nannte in
 
seinem ’l‘estium-nt vnni lt. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten salbe.
 
nurh den Hof zu Mt'lllllt'ltliztltS und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vika‘
 
rien—Kotten. l):is erweckt den Anschein, als oh diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden
 
hüllen. Nnrhweislirh war das aber nieht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die
 
von diesen (ii'ilern ht-‚ri'iihrenden Laiidereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarienv
 
Kelten war sehr wahrsi-heinlit-h der Ketten. den das Pastoral der Nicolaikirche besessen hatte.
 
(Innrnd v. lloinbt-rg erwarb ihn ain 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hat-
 
tun, den Sehullenhof zu Meldinghausen an sich zu bringenfl") Er verpflichtete sich, jährlich
 
10 Malter ilartkorn an das l’astorat der Nieolaikirche zu liefern.“") Die Hofstätte diesa Kot—
 
tens lag nach dein (irundstürksverzeiehnis des Sehultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes
 
in der Nahe der lirnsr'lier. Der Kolten war schon längere Zeit nirht mehr selbständig bewirt-
 
schaftet werden. Ihn 1580 stand das liackhaus des Srhultcn Dietrich Mellinghaus auf dem
 
Hefrauin. den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wul'lte nicht, seit wann die jährliche Pacht von
 
18 Pfennigen und 2 ili’ihnern an das genannte Pastorat entrichtet werden mußte. Nach dem
 
Grundstücksverzcichnis des Kottens gehörten 8% Morgen Land dazu. Abgesehen von einem
 
anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 54 Morgen großen Kämpchen lagen
 
7 Scheffel Land iin Mersrh und die übrigen 6 Morgen im ‚.Hörder Feld“ in Gemengelage mit
 
den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen.
 
und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld Eines der Grund-
 
stücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung“)
 
Wann der Ketten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir
 
nicht.“") Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Ritter-
 
gut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.
 
Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde.
 
war nichts in Erfahrung zu bringen.
 
9) Der Vogcdes-Kotten zu Meldinghausen. Nach dem Grundstücksver-
 
zcichnis des Schultcuhofcs zu Meldinghaüscn grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst
 
gewordener Kelten, der den v. Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kot-
 
ten kann m. E. nur der sog. Vogcdes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei
 
1-3:) Dortmund, Stadtarchiv, Petri-Nicolai-Kirche 5]:/8. 'Anch im Archiv Brünninghausen. _
 
) Das Recht auf diese Rente wurde der Petri-Nicolai-Kirche noch am 27. Oktober 1818 sandi-
 
lich bestätigt.
 
i-n) Das Grundstücksverzeichnis‘ lautet: „1) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schuhs! Bad!-
 
hueu aufatund, welche gehct durch die Schlenke fur dem Hause her unter dem Honigburenbnm d
 
scheint. auf den Nusscbohmc, 2) 'ä morgen gnt. das Kempchen, scheint auf die Duistere m 3) 0M
 
dMe: Einsame 10 schefi'clscde lnnds, schießen au! Romberg: Stcinbom undt mitt dem um ennde .5 d”
 
5c ‚ ) 3 achepelacde obenn dem Steinhome' dadurch der wegh nach Höerdc gehett, 5) einen langen
 
morgen scheuat mitt einem ende aufl' denn Ermehnckhoveschenn broch und mitt dem anderem: und! d
 
3:an Gsutifiigri’;imr:b r61ml näheflgelac‘rtl: bei demd Gairbenn zwischen der Klarenn inndt. 7) 6 MM h‘i
 
derenn ennde ufl' äimpzcndeä: l'anridt 818")“; gghgflzrldgebiririlgiiergnn i111 St. Claren landt und min h “-
 
und 1 ‘nfggefälseldeä" 198;]! dem Gute testeten keinerlei Abgaben. am auch, und allen zusammen 8 nur!!!
 
. 1c er ronik von Westhofl war der Pas ' ' ' ' -
 
des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus — später: 3.,iifxlgähiilm‘hn 137583:
 
den. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben Sollte 'ch - - “5‘?! . t5 B
 
Meldinghuuner Belitzunzen gehandelt haben? (Die Chronik es n Vielleicht ‘nmadteStmngkerta
 
en der deutschens ‚Bd.2fl8.m)
 
  
=== S. 289 ===
+
Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes, bei der Emscher "tegen Meldinchusen" an der Mergelkulen gelegen. Nach einer Urkunde des St. Katharinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, gelegen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, überlässt, scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer gelegen zu haben. Hierzu passt auch die Bezeichnung einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als
- 289 —
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im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber gelegen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite der Emscher lag.
  
dein Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstiitte der v. Romberg bei
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1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der "Koellberg" bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen Köhler fingen. In derselben Fehde zogen die Märkischen von Osten her von Hörde über Meldinghausen zum Steinernen Turm. Von Dortmund aus führte der Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor in südlicher Richtung nach Meldinghausen.  
Meldinghausen wn'd_ auch. bei dem Grundstücksaustausch von 1506 (s S. 286) erwähnt, als da—
 
mals anscheinend CHI I‘Cll des Hofesgeliindes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und
 
damit an den Schullenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in
 
den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegange—
 
nen Rittergutes Meldmghausen aus der Hand der Grafen v. d. Mark erhielt. Vermutlich war
 
dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich v. d. V itinc—
 
hove gnt. Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse
 
aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 han-
 
delt.“") Er beschwerte sich darüber, daß die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich
 
den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein
 
weg, den man über fremde Ländereien nehmen mußte, um zu dem eigenen Gute zu gelan-
 
gen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutcs Meldinghausen war also schon im Besitz des
 
gleichnamigen Vaters von Dietrich v. d. Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als
 
Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.
 
  
Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren
+
Bereits vor 1375 - in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt - scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene "gud to Meldinchusen" an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel. Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der "domina" de Meldinchusen. 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht. 1378 gab Conradus de Meldynchusen - welcher von beiden, ist nicht zu ersehen - sein Bürgerrecht "super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf. Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor, ferner 1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg und schließlich 1385 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund. 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf. 1436 kommt ein Hannes Meldinchus in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor. 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar. In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen. 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab. Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag "Meldynchus garden" an der Emscher.
Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter A rn d op de r Em s ch e r ge-
 
wohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den
 
Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und
 
6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brün—
 
ninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem
 
Ketten. Am 29. August 1519 übergab der märkisehe Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas
 
Duden im Namen seines Herrn dem Bernd v. Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück
 
als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emseher, zum Eigentum.
 
Arnd war also ein Eigenbehöriger der v. Romberg gewesen.
 
  
Bei dem Streit zwischen Conrad v. Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen
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Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate. Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 1443 ist nicht mehr vorhanden.
der Hütungsreehte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte J o h an uf de r Em -
 
scher aus, daß er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd
 
Y. Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein
 
Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1-190 geboren sein.
 
 
 
4|\ Horhnnp;
 
 
 
==Beitr. Bd. 16==
 
 
 
Von Meldinghusen war schon wegen der Güter, deren Eigentum Graf Dietrich von Limburg den Dortmundern um 1270 streitig machte 0), die Rede. Eine „curtis Meldinchusenü begegnet uns urkundlich zuerst im Jahre 1349 1), während ein Ritter von Meldinchusen schon 1236 vorkommt 2). Für das weiter an der westlichen Grenze der ehemaligen Grafschaft Dortmund an der Emscher gelegene M engede, das schon 928 als königliche „villa" bezeugt ist 3), ist das im Jahre 1252 von Kaiser Heinrich III. dem Dorastift Goslar geschenkte Eigengut (nostre proprietatis predium) Mehgida 4) als „curtis" mit den dazu gehörigen Gütern durch Urkunden aus 1283 und 1299 5) gekennzeichnet. Ob der Stammsitz des urkundlich 1249 zuerst auftretenden Rittergeschlechts von Mengede 6) in dem auf dem rechten Ufer der Emscher gelegenen Haus Mengede oder mit v. Steinen in dem anscheinend auf beiden Emscherufern gelegen gewesenen Rittersitze Altenmengede 7) oder vielleicht an der ebenfalls an der Emscher unterhalb Mengedes gelegenen, „Borgstätte" heißenden Befestigung 8) zu suchen ist, steht noch dahin.
 
 
 
0) Dortm. Urk.-Buch I, Nr. 136.
 
1) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 466.
 
2) Westfäl. Urk.-Buch VII, Nr. 447. Das Nähere über sein Geschlecht unten unter Meldinghausen.
 
3) Näheres bei Rübel, Reichshöfe, S. 84 und Rubel, Dortm. Reichsleute, S. 19 u. S. 3, Anm. 3.
 
4) Goslarer Urk.-Buch I, Nr. 52.
 
5) Ebendort, II, Nr. 307 u. Nr. 567.
 
6) Siehe unten unter Mengede. 6
 
7) v. Steinen, Westphäl. Geschichte III, S. 477.
 
8) Rübel, Reichshöfe, S. 84.
 
 
 
...Gleichfalls an der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen, die villa Schuren (Schüren), der Aldinghof (Aldinghofen) zwischen Schüren und Didinghofen, Meldinchusen (Meldinghausen) westlich von Didinghofen, ferner südwestlich von Lindenhorst zu Deusen der Dosinchof und schließlich noch weiter unterhalb von Königsberg das bereits im 10. Jahrhundert als königliche villa bezeugte Mengide (Mengede)...
 
 
 
 
 
=== Meldinghausen. ===
 
 
 
Von Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die
 
Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg
 
und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen,
 
Didinghofen und Wambel 12 ). 1345 wird eine dem Wal-
 
therus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner
 
 
 
 
 
 
 
J ) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 311.
 
* 2 ) Ebendort, Nr. 312.
 
 
 
8 ) Ebendort, Nr. 314 u. 816.
 
 
 
*) Ebendort, Nr. 824.
 
 
 
B ) Ebendort, Nr. 322.
 
 
 
<) Ebendort, Nr. 312 u. 314. (Siegel gut erhalten.) .
 
 
 
7 ) Ebendort, Nr. 268 u. Stadtarchiv Dortmund, Nr. 1447 (Dortm
 
Urk.-Buch in, Nr. 457) ;
 
 
 
8 ) 8t.-A. Münster, Klarenberg Nr. 270.
 
») Ebendort, Nr. 291.
 
 
 
10 ) Ebendort, Nr. 268.
 
") Ebendort, Nr. 291.
 
J ») Dortm. Urk.-Buch 1, Nr. 186.
 
 
 
 
 
 
 
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— 75 -
 
 
 
Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen
 
erwähnt l ).
 
 
 
Von dem „Hofe* Meldinghusen erfahren wir erst 1349,
 
als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentius-
 
altar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf
 
Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Melding-
 
husen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen 2 ).
 
Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brün-
 
ninghausen (Kr. Horde) gelegen haben.
 
 
 
Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes,
 
bei der Emscher „tegen Meldinchusen" an der Mergel-
 
kulen gelegen 8 ). Nach einer Urkunde des St. Katha-
 
rinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe
 
den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, ge-
 
legen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, über-
 
läßt 4 ), scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer
 
gelegen zu haben. Hierzu paßt auch die Bezeichnung
 
einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als
 
im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber ge-
 
legen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite
 
der Emscher lag.
 
 
 
1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube
 
bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der „Koell-
 
berg tt bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde
 
Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen
 
Köhler fingen 6 ). In derselben Fehde zogen die Mär-
 
kischen von Osten her von Horde über Meldinghausen
 
zum Steinernen Turm 5 ). Von Dortmund aus führte der
 
Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor
 
in südlicher Richtung nach Meldinghausen 6 ).
 
 
 
 
 
 
 
J ) Archiv Brünninghausen, Urk. von 1345 Juli 14. (Kopie des
 
16. Jahrhunderts.)
 
 
 
«) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 466.
 
 
 
*) Rubel, Finanz- und Steuerwesen, Nr. 205.
 
 
 
*) Dortm. Urk.-Buch III, Nr. 459 *>.
 
 
 
*) Rubel, Dortm. Reichsleute, 8. 17.
 
 
 
 
 
Bereits vor 1375 — in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt 1) — scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene „gud to Meldinchusen" 2) an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel*). Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der „domina" de Meldinchusen5). 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen ft) und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht7). 1378 gab Conradus de Meldynchusen — welcher von beiden, ist nicht zu ersehen — sein Bürgerrecht „super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf8). Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor*), ferner ') Dortm. Urk.-Buch I, Nr. 702, S. 495. •) Ebendort II, Nr. 519. (Diese von Rübel gegen 1378 datierte Urkunde ist vielleicht wegen der Witwe Nortkerke von 1375 früher anzusetzen.) ») Westfal. Urk.-Buch VII, Nr. 447. *) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 4 (Urk. v. 1305 Jan. 13.) B ) Dortm. Urk.-Buch I, S. 234, Nr. 8. •) Ebendort TI, S. 132. 7 ) Ebendort II, S. 133. ») Ebendort II, S. 136. ») 8t.-A. Münster, Klarenberg Nr. 198.
 
 
 
1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg 1) und schließlich 138(5 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund 2). 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf*). 1436 kommt ein Hannes Meldinchus5) in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor6). 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar7). In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen8). 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab 9). Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag „Meldynchus garden" an der Emscher 10). J ) St.-A. Münster, Klarenberg, Nr. 203. •) Ebendort, Nr. 218. s ) Rübel, Dortm. Finanz-u. Steuerwesen, S. 205. <) Dortm. Urk.-Buch II, Nr. 356. ß ) 1388 kommt in Dortmund ein Knecht Hans Meldinghus vor. (Rübel, Dortm. Finanz-und Steuerwesen, S. 113.) 8 ) 7 8 Archiv Brünninghausen, Or.-Urk. von 1436 März 9. Dortm. Urk.-Buch III, Nr. 414. ) ) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 268. •) Ebendort, Nr. 304. (Vgl. auch ebendort, Nr. 381, Urkunde von 1503.) 10 ) Ebendort, Nr. 381.
 
 
 
Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger1). Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate2). Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 14438) ist nicht mehr vorhanden.
 
 
 
1) Rubel, Beiträge, XII, S. 46.
 
3) Ebendort VI, S. 133 (Register).
 
3) St.-A. Münster, Klarenberg Nr. 304.
 
  
 
== Mitt. Dr. Austermann ==
 
== Mitt. Dr. Austermann ==
  
wenn ich die entsprechende Stelle bei Hücker (S. 283ff) recht interpretiere, ist der „Ort“ Meldinghausen aufs Engste mit Brünninghausen und den Herren von Romberg verbunden (was auch immer das genau bedeutet). Hierzu gibt es übrigens seit kurzem ein sehr informatives Heft der Dortmund Denkmalpflege, das auch das Thema „Meldinghausen“ immerhin streift.  
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Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“ (heute Ardeystraße) an der Bolmke soll es sein. Das ist archäologisch nicht verwertbar; so die mittelalterliche Hofgruppe zu finden wäre reiner Zufall.  
[https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/denkmalbehoerde/dortmunder_denkmalhefte/heft_04/index.html]
 
  
Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ja ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“  (heute Ardeystr.) an der Bolmke (S. 285) soll es sein. Das ist archäologisch nicht wirklich verwertbar, so den mittelalterlichen Siedlungskern (mehr als eine Hofgruppe dürfte es ja nicht gewesen sein) zu finden wäre reiner Zufall.  
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Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop.
  
Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop  (Groß- und Kleinbarop haben ich im Heft 2/2014 der „Heimat  Dortmund“ vorgestellt.)
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Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle. Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet.  
  
Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle:  Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet  und dieses von Resten des alten Bergbaus durchzogen – hier darf nicht gebaut werden und deshalb bestünde nicht mal die Chance, hier eine Ausgrabung durchzuführen. Ob allerdings während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, weiß ich nicht, da müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.  
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Ob während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, darüber müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.  
  
Wie dem auch sei: den Helenenbergweg als Ortslage halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich. Und auch hier müsste man aber auf eine glücklichen Zufall bei künftigen Bauarbeiten hoffen, um archäologische Informationen  zu erhalten.
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Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde.
  
Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde. Es  bleibt spannend.
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== Quellen ==
 
 
= Quellen ==
 
  
 
* [[Hücker]] S. 283-289
 
* [[Hücker]] S. 283-289
* Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 74 ff.
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* Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 32, 74 ff. Die zugehörige Karte wird noch gesucht.
 
* Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016
 
* Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016
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== Fußnoten ==
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<small>''Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018''</small>

Aktuelle Version vom 1. Mai 2018, 00:28 Uhr

Meldinghausen war ein in der Bolmke gelegenes Dorf, das schon 1827 verlassen war.

Hücker

Der Ortsname Meldinghausen rührt von dem untergegangenen adeligen Hause gleichen Namens her. Die genaue Lage dieses Rittersitzes an der Emscher ist nicht mehr bekannt.[1] Sehr wahrscheinlich lag das Haus als Wasserburg zwischen der Steinernen Brücke und der heute verschwundenen Mühle, die in der Karte der Grafschaft Dortmund von 1804 als Bürgermeister Schäfers Mühle und in einer Karte des adeligen Gutes Brünninghausen von 1794 als Hanen Mühle bezeichnet wird. Vordem hieß sie lange Zeit nach den damaligen Eigentümern, von Hövel, die Hövelmühle und ist vermutlich identisch mit der 1349 erwähnten Papelomühle (das Papelo lag gegenüber der Renninghauser Becke). Die Mühle zu Meldinghausen gehörte um 1345 Walther von Redinchusen, seiner Mutter und Schwester; zweifellos war sie früher im Besitz der Herren des Hauses Meldinghausen gewesen. Wann dieses aufgehört hat, als Herrensitz zu dienen, ist nicht bekannt. Vielleicht hat noch Bertold v. Meldinchusen, der 1305 mit Einwilligung des Grafen von der Mark als Lehnsherrn Güter zu Meldinghausen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel verkaufte, darin gewohnt, vielleicht auch noch die Herrin (domina) von Meldinchusen, die in der Zeit von 1306 bis 1316 erwähnt wird. Sehr wahrscheinlich war der Rittersitz Meldinghausen um die Mitte des 14. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt. Bestehen geblieben war der dazu gehörige Wirtschaftshof, die curtis oder der Schultenhof, der vermutlich nicht weit von dem adeligen Hause gelegen hat. Nachdem die beiden dazu gehörigen Kotten schon längere Zeit eingegangen waren, verschwand auch der Schultenhof zu Meldinghausen nicht lange nach 1583 von der Bildfläche.

Der Schultenhof zu Meldinghausen

Der Hof (curtis) Meldinghausen wird zuerst in einer Urkunde vom 31. Oktober 1349 erwähnt, wonach die Brüder Sudermann zu Dortmund für den Stephanus- und Laurentius-Altar in der Reinoldikirche l2 Morgen Land bei der Mühle Papelo und 12 Morgen Land innerhalb der Grenzen der Höfe Meldinghusen und Bruninchusen stifteten. Die im Bereich des Hofes Meldinghausen liegenden Grundstücke hatten sehr wahrscheinlich ursprünglich zu dem Rittergut gleichen Namens gehört. Die Zersplitterung dieses Gutes hatte schon vor 1270 eingesetzt. Damals waren bereits Güter zu Meldinghausen im Besitz von Dortmunder Bürgern. Es handelte sich dabei, wie spätere Nachrichten zeigen, meistens um Ländereien. Graf Dietrich von Limburg war wegen dieser Güter mit der Stadt Dortmund in Streit geraten und gestand nach Beendigung der Fehde den Dortmundern das freie Eigentum an diesen Gütern zu. Er war anscheinend zu dieser Zeit noch Lehnsherr des Gutes Meldinghausen, wie auch bei dem benachbarten adeligen Gute Didinghofen. Später war es Graf Eberhard von der Mark, der 1305 als Lehnsherr dieses Gutes den Verkauf von Gütern zu Meldinghausen an Albert Spissenagel gestattete. Die endgültige Aufteilung des ehemaligen Rittergutes war vermutlich noch vor 1350 erfolgt. Ein Teil der Ländereien mit einem Kotten beim Hofe Meldinghausen kam an Dietrich Nortkerke, den Drosten von Hörde, der um 1350 auf diesem Grund und Boden eine Wasserburg baute, die zuerst_Nortkerkenhaus, später Haus Brünninghausen hieß. Dieser Teil mit der neuen Burg blieb in der folgenden Zeit ein Lehen der Grafen von der Mark und ihrer Rechtsnachfolger. Vielleicht gleichzeitig, sicher aber ungefähr in derselben Zeit, als Dietrich Nortkerke einen großen Teil des Gutes Meldinghausen in seinen Besitz brachte, fiel der Schultenhof zu Meldinghausen an das von Conrad von der Mark um 1340 gegründete Kloster Clarenberg bei Hörde. Die Schenkungsurkunde ist verloren gegangen, doch erfahren wir aus der 1522 erneuerten Gedächtnistafel des Klosters Clarenberg, dass der Schultenbof (curia) zu Meldinchusen, der jährlich die dritte Garbe zu liefern hatte, zu den Gütern gehörte, die Conrad von der Mark und seine Frau Elisabeth dem Kloster geschenkt hatten. Da Conrad 1353 und seine Frau Elisabeth als Äbtissin des Klo- sters 1361 gestorben waren, muss die Schenkung zwischen 1340 und 1353 oder, falls Elisabeth die Stifterin war, zwischen 1353 und 1361 erfolgt sein.

Der Schultenhof blieb dauernd bis 1580 im Besitz des Klosters Clarenberg und kam in diesem Jahre durch Austausch gegen den Schultenhof zu Renninghausen an Conrad von Romberg. In dem an den Herzog von Cleve gerichteten Gesuch vom 6. August 1580 um Genehmigung dieses Austausches gab Conrad von Romberg an, dass die Grundstücke des ganz nahe bei seinem adeligen Wohnsitz gelegenen Gutes Mellinghaus kreuz und quer zwischen seinen Ländereien gelegen seien. Infolgedessen habe er durch die auf die Hude getriebenen Pferde, Kühe und Schweine des Pächters vom Mellinghaus-Gute sehr häufig an seinen Kornfrüchten großen Schaden erlitten. Deswegen sei es auch oft zu Streitigkeiten zwischen ihm und seinem Hausgesinde einerseits und Mellinghaus und seinen Leuten anderseits gekommen. Schon seine Vorfahren hatten wie er selbst sich lange bemüht, durch einen Austausch der Güter diesem Übel abzuhelfen. Endlich sei er mit dem Kloster Clarenberg in dieser Angelegenheit übereingekommen.

Das bei dieser Gelegenheit angefertigte und von dem Hörder Amtsrichter Henrich von dem Brocke gerichtlich bescheinigte Grundstücksverzeichnis des Mellinghaus-Gutes zeigt in der Tat, dass die Ländereien der beiden Grundherren sich in Gemengelage befanden. Danach hatte der Schultenhof einen ziemlich geräumigen Hofraum mit zahlreichen Bäumen, dessen Gebäude und sonstigen Einrichtungen sich in ziemlich gutem Zustande befanden. Im Nordwesten grenzte ein wüst gewordener Kotten der von Romberg an den Hofraum, während sich nordöstlich nahe der Emscher die Hofstätte des ebenfalls wüst gewordenen Kottens der Nicolaikirche zu Dortmund daran anschloss. Das Grundstücksverzeichnis dieses Kottens vom 22. Mai 1850 gibt an, dass damals das Backhaus des Schulten Mellinghaus auf dieser Hofstätte stand. Letzltere lag in der "Schlenke" (= sich krümmende Talrinne) vor dem Hause. Dann muss der Schultenhof westlich des Baches gelegen haben, der durch das Tälchcn von Süden nach Norden floss und nicht weit davon sich in die Emscher ergoss. Die ungefähre Lage des Schultenhofes lässt sich auch aus einer Urkunde vom 23. Oktober 1492 erschließen. Danach verkaufte Wilhelm Nortkerke, der vom Hause Brünninghausen stammte, an Dietrich Brinckmann eine Scheffelsaat Land, die sich hinter dem Meldynchus Garten[2] neben dem Wege befand. Der am Garten entlang zu der "Stenkuller brugen" führte. Dieser Name ist die frühere Bezeichnung für die Steinerne Brücke, auf_der die von Dortmund nach Brünninghausen führende Straße die Emscher überquert (s. Karte Nr. 7). Als erstes und größtes Grundstück des Schultenhofes zu Meldinghausen wird 1580 das Steinkuhlerstück genannt, das mit der dabei liegenden Steinkuile im Norden an das Emschertal und im Westen mit dem Waldanschluss an den Hilwegh grenzte.[3] Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die 1492 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke[4], und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.

Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder des verstorbenen Bernd von Romberg dem Kloster Clarenberg aus den Brünninghauser Ländereien 54 Morgen Land "gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Scheffelsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters, „gelegen boven dem Ophus“, ferner 5 Scheffelsaat Land „in dem Hoirder velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepelsede landes, dat hort in die kerke toe Wellynchoven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des "Hörder Feldes" (Fl. I 142 und 143) neben einem Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet, später die von Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch „die stede bi Mellynchusen, die den Rodenbergen tohort“, vermutlich ein Teil von der Hofstätte des den von Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Kottens zu Meldinghausen. Das Kloster Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu Meldinghausen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp, 4 Rüggen oberhalb des Wesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach den Wellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück genannt Wesselberg in der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145 und 146 "baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Steinkuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter anderen der alte Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.

Bereits 1393 tauschte Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke mit dem Kloster Clarenberg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen. Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde (sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 2 1/2 Morgen Land genommen waren, die der Dortmunder Bürger Conrad Schoneweder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatte, ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Rinderbecke (so hieß früher der Bach, der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen dieses Tauschvertrages war Conrad Melinchus, der sehr wahrscheinlich Schulte zu Meldinghausen war.

Anfänglich nicht zum Schultenhof gehörten einige Grundstücke, die von dem untergegangenen Gut Ophus herrührten. Mit diesem Gut waren zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Kinder Werners von Bruninchusen von den von Elverfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren 8 1/2 Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Statius von Greverode, der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentumsrecht an diesen Grundstücken erwarb. Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Clarenberg gekommen, in dessen Archiv sich die Urkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: "Dat gut to Ophusen leget hy Brunychus, hort in Mellynckhus lant". Daraus geht hervor, dass diese Grundstücke mit denen des Schultenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. Teile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz des Hauses Brünninghausen geblieben sein, denn Rotger von dem Vitinchove genannt Nortkerke erhielt 1425 bei der Erbteilung auch 15 Scheffelsaat Land und eine Wiese aus dem Elverfelder Lehen. Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist, ob das Dorf oder das Haus Brünninghausen gemeint war, lässt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.

Als das Kloster Clarenberg 1580 den Schultenhof an Conrad von Romberg abtrat, betrug die Pacht von den Ländereien, die zehntfrei waren, je l2 Malter Roggen, Gerste und Hafer; als Binnerpacht waren jährlich zu liefern 3 Schuldschweine, 4 Gänse und 12 Hühner. Dazu mussten noch 18 Schillinge Hofgeld gezahlt werden. Der Hofespächter hatte gemäß einer sehr alten an dem Hofe haftenden Verpflichtung den "Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung rührte sicher aus der Zeit her, als es noch üblich war, die Bauern zur Landesverteidigung aufzubieten. Dirich Mellinckhuiß, der letzte Schulte zu Meldinghansen, bekundete aber, dass er zeit seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. In dem Tauschvertrag vom 24. Juni 1580 war vereinbart worden, dass die herrschaftlichen Dienste, die auf dem Hofe zu Meldinghausen ruhten, auf den Schultenhof zu Rennninghansen übergehen sollten. Dementsprechend beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve, der den Tauschvertrag am 22. April 1581 genehmigt hatte, den Rentmeister Jürgen Schell zu Hörde, den Hof zu Meldinghausen von den Diensten oder sonstigen Leistungen, die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hatten, zu befreien und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern. Bemerkt sei noch, dass nach einer Urkunde vom 11. Juni 1582, in der es sich um die Verpfändung von Einkünften der Rentei Hörde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge Mai- und Herbstbede zu zahlen hatte.

Zu dem Schultenhofe gehörten 3 1/2 Gaben Holz in dem Großen Lötte (Hacheneier Mark), die das Kloster Clarenberg bei dem Austausch für sich behielt, und 4 1/2 Gaben Holz in der Bittermark, die noch dem Eingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünninghausen blieben.

Kurz nachdem Conrad von Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine erhebliche Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatländereien in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken einen geschlossenen Weidekamp schuf, der sich vom Hanse Brünninghausen westwärts bis "nach der Hylstraße an die Emmersche Brugk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen nach Dortmund führende Straße in der Nähe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden grenzte der Kamp an die Emscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nordwärts zur Emscher fließenden Mühlenbach. Im Süden reichte der Kamp vermutlich bis an den vom Hause Brünninghausen zur Steinernen Brücke führenden Weg. Dieser Weidekamp mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad von Romberg den Provisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jahresrente von 15 Talern gegen ein Darlehn von 250 Talern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weidekamp verkaufte. Seine Absicht, die Ländereien des Schultenhofes restlos mit den seinigen zu vereinigen, führte Conrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. März dieses Jahres den Pächter Dietrich Mellinckhuiß veranlasste, den Schultenhof zu räumen und auf den Münchshof - später Mellinghaushof - zu Brüninghausen zu ziehen. Die Hofesgebäude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen Pachtverzeichnisse von 1616/33 und 1675/80 erwähnen weder einen Hof noch einen Kotten in dieser Gegend. Erst im 18. Jahrhundert haben die von Romberg hier wieder einen Kotten errichtet, den Zimmermanns Kotten, der auch in der Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 eingetragen ist. Nicht lange danach sind dann noch 3 Kotten nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname Meldinghausen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.

Abgesehen von dem Conrad Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch von 1393 Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren wir von einem Bauern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom 26. Juni l412, wonach Johan, des Schulten Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Meldinghausen, sich als Eigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekannte. Er stammte also von dem Schultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und hatte sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu Meldinghausen eingeheiratet. Es wurde ihm das Recht zugestanden, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu vererben; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster zurückfallen.

Bei dem Grundstücksaustausch von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem Hause Brünninghausen waren Herman Mellinchus, der alte Schulte, und Rotger Schulte zu Mellinghusen als Zeugen vertreten.

Nach Brünninghauser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Herman Schulte zu Mellinchusen bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hörde Zeuge, als Bernd von Romberg Renten aus seinen Gütern zu Brünninghausen, Renninghausen und Persebeck verkaufte. Er hieß eigentlich Barenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht, und hatte demnach sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte Dietrich Schulte zu Meldynchusen, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsgericht Zeuge war, als Hinrich Duysscher dem Bernd von Romberg eine Rente aus seinem Schultenhofe zu Rüdinghausen verkaufte. Er wurde auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den baulichen Zustand des Hauses Brünninghausen vernommen. im Jahre 1565 hatte er Streit mit Conrad von Romberg wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch. Nach den Zeugenaussagen gehörte das Mersch damals noch zum Schultenhofe‚ jedoch hatte schon um 1500 das Haus Brünninghausen das Recht, des Nachmittags die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen, im Sommer aber nicht‚ falls dort Getreide gesät worden war, dann erst wieder nach der Ernte. Von den Zeugen hatte Thonis Haselhoff noch bei Herman Barenberg, dem damaligen Schulten zu Meldinghausen, gedient. Dagegen war Schotte Timmermaan vor etwa 25 Jahren, also um 1540 bei dem derzeitigen Schulten Dietrich Schweinehirt gewesen. Dieser Dietrich Schulte zu Meldinghausen erschien auch 1563 als Zeuge bei einer Dortmunder Morgensprache. Ferner wird auch ein Dietrich Schulte zu Meldinghausen in den Jahren 1521, 1573 und 1577 als Zeuge bei Dortmunder Morgensprachen erwähnt. Es erscheint aber fraglich, ob dieser Dietrich, der 1580 Pächter des Schultenhofes war und 1583 auf den Mönchshof im Dorfe Brünninghausen zog, noch derselbe war, der 1533 zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dass er um 1583 ein hochbetagter Mann war. Aiii 23. Februar und 12. Juni 1582 war Dietrich Schulte zu Mellinghausen mit seinen Söhnen Johan und Cordt Zeuge bei gerichtlichen Verhandlungen über die Beilegung eines Streites zwischen dem Gasthaus zu Dortmund und Conrad von Romberg. Es handelte sich dabei um die Überlassung einer alten krummen Weide, die auf der Grenze zwischen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer Wiese des Gasthauses in der Nähe der Emscher stand.

Der Vikarien-Kotten zu Meldinghausen

Conrad von Romberg nannte in seinem Testament vom 3. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten sollte, auch den Hof zu Mellinckhaus und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vikarien—Kotten. Das erweckt den Anschein, als ob diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden hätten. Nachweislich war das aber nicht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die von diesen Gütern herrührenden Ländereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarien-Kotten war sehr wahrscheinlich der Kotten, den das Pastorat der Nicolaikirche besessen hatte. Conrad von Romberg erwarb ihn am 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hatten, den Schultenhof zu Meldinghausen an sich zu bringen. Er verpflichtete sich, jährlich 10 Malter Hartkorn an das Pastorat der Nicolaikirche zu liefern. Die Hofstätte dieses Kottens lag nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes in der Nahe der Emscher. Der Kotten war schon längere Zeit nicht mehr selbständig bewirtschaftet werden. Um 1580 stand das Backhaus des Schulten Dietrich Mellinghaus auf dem Hofraum, den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wusste nicht, seit wann die jährliche Pacht von 18 Pfennigen und 2 Hühnern an das genannte Pastorat entrichtet werden musste. Nach dem Grundstücksverzeichnis des Kottens gehörten 8 1/4 Morgen Land dazu. Abgesehen von einem anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 1/2 Morgen großen Kämpchen lagen 7 Scheffel Land im Mersch und die übrigen 6 Morgen im "Hörder Feld" in Gemengelage mit den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen, und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld. Eines der Grundstücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung.[5]

Wann der Kotten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir nicht.[6] Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Rittergut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.

Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde, war nichts in Erfahrung zu bringen.

Der Vogedes-Kotten zu Meldinghausen

Nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes zu Meldinghausen grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst gewordener Kotten, der den von Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kotten kann m. E. nur der sog. Vogedes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei dem Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstätte der von Romberg bei Meldinghausen wird_auch bei dem Grundstücksaustausch von 1506 erwähnt, als damals anscheinend ein Teil des Hofesgeländes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und damit an den Schultenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegangenen Rittergutes Meldinghausen aus der Hand der Grafen von der Mark erhielt. Vermutlich war dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 handelt.[7] Er beschwerte sich darüber, dass die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein Weg, den man über fremde Ländereien nehmen musste, um zu dem eigenen Gute zu gelangen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutes Meldinghausen war also schon im Besitz des gleichnamigen Vaters von Dietrich von dem Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.

Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter Arnd op der Emscher gewohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und 6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brünninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem Kotten. Am 29. August 1519 übergab der märkische Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas Duden im Namen seines Herrn dem Bernd von Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emscher, zum Eigentum. Arnd war also ein Eigenbehöriger der von Romberg gewesen.

Bei dem Streit zwischen Conrad von Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte Johan uf der Emscher aus, dass er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd von Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1490 geboren sein.

Beitr. Bd. 16

An der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen,

  • die villa Schuren (Schüren)
  • der Aldinghof (Aldinghofen)
  • Didinghofen
  • Meldinchusen (Meldinghausen)

Meldinghausen

Ein Ritter von Meldinchusen wird 1236 erwähnt.

Von einem Ort Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen, Didinghofen und Wambel. 1345 wird eine dem Waltherus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen erwähnt.

Von dem "curtis (Hof) Meldinchusen" erfahren wir erst 1349, als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentiusaltar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Meldinghusen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen. Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brünninghausen (Kr. Hörde) gelegen haben.

Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes, bei der Emscher "tegen Meldinchusen" an der Mergelkulen gelegen. Nach einer Urkunde des St. Katharinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, gelegen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, überlässt, scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer gelegen zu haben. Hierzu passt auch die Bezeichnung einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber gelegen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite der Emscher lag.

1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der "Koellberg" bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen Köhler fingen. In derselben Fehde zogen die Märkischen von Osten her von Hörde über Meldinghausen zum Steinernen Turm. Von Dortmund aus führte der Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor in südlicher Richtung nach Meldinghausen.

Bereits vor 1375 - in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt - scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene "gud to Meldinchusen" an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel. Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der "domina" de Meldinchusen. 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht. 1378 gab Conradus de Meldynchusen - welcher von beiden, ist nicht zu ersehen - sein Bürgerrecht "super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf. Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor, ferner 1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg und schließlich 1385 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund. 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf. 1436 kommt ein Hannes Meldinchus in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor. 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar. In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen. 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab. Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag "Meldynchus garden" an der Emscher.

Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate. Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 1443 ist nicht mehr vorhanden.

Mitt. Dr. Austermann

Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“ (heute Ardeystraße) an der Bolmke soll es sein. Das ist archäologisch nicht verwertbar; so die mittelalterliche Hofgruppe zu finden wäre reiner Zufall.

Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop.

Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle. Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet.

Ob während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, darüber müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.

Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde.

Quellen

  • Hücker S. 283-289
  • Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 32, 74 ff. Die zugehörige Karte wird noch gesucht.
  • Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016

Fußnoten

  1. Siehe hierzu die Ausführungen von Meininghaus über den Rittersitz Meldinghausen und auf die beigefügte Karte, in der der Name „Meldinghausen“ an der richtigen Stelle eingetragen ist. In seiner 1939 noch nicht veröffentlichten Geschichte des Hauses Brünninghausen hat Hücker alle erreichbaren Nachrichten über die Lage von Meldinghausen herangezogen. auf Grund deren er zu der geäußerten Auffassung gelangt ist.
  2. Dieser Garten ist nicht zu verwechseln mit dem Garten vor der Pforte des Klosters Clarenberg, den Goswin Holtey 1410 dem in Hörde wohnhaften Gerlach Meldinchusen 1443 verpfändete, und den der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus 1443 an Ludwig von Wickede abtrat. Das ist aus dem Grunde unmöglich, weil die Klosterpforte ungefähr 1/2 km von der Emscher entfernt war, und zwischen beiden die Freiheit und die Burg Hörde lagen.
  3. Folgende Ackerstücke werden in dem Grundstücksverzeichnis von 1580 angegeben:
    1. ) dat Steinkulerstucke ist mit der steinkuilen 7 1/2 morgen 1andtz und liggen dar beneden int west norden nha der Emscher ethliche eycken boeme an dem vurß. stuck landtz, ein deel des landtz dat vull beißen (Binsen) und nit dienlich tho beseyen,
    2. ) noch an dem vurß. lande ein anschott, und schutt (schießt, zeigt) up den hilwegh int westen,
    3. ) dat Boemstucke 5 morgen und schutt up deß Schulten landt tho Bruininckhuisen die Kollenberg genandt, int suiden und norden,
    4. ) boven des Gastmeister wysche 5 scheppelsede landtz‚
    5. ) 3 1/2 morgen up dem Rovegarden tho Bruininckhuisen schetende int suiden,
    6. ) 6 scheppelsede an dem Bruninckhuiser Wege op dat Schaffstallstucke scheitende,
    7. ) 3 scheppelsede scheitet op die 3 1/2 morgen landtz vurgenant,
    8. ) 1 scheppelsede by dem garden,
    9. ) an dem Hecke by dem Mersche 1/2 morgen landtz vull beysen,
    10. ) 1/2 morgen landes by den Rige Eicken schutt int oisten up 10 scheppelsede denn Roembergen gehörich,
    11. ) 1/2 morgen schutt op den Steinbom und op den Hoerder wegh,
    12. ) 3 scheppelsede schutt mit einen ende up den Grönen wegh und mit dem anderen ende up den Steinborn,
    13. ) 5 scheppelsede scheitet up den Ermelinckhauwer Brock int suiden und int norden up den Hörder wegh,
    14. ) im Ermelinckhauwer Brocke 5 scheppelsede landes scheiten int osten und westen,
    15. ) 1 scheppelsede an dem Steinwege und schutt up den langen dick, die nha Ermelinckhauwen gehortt, int osten,
    16. ) 6 scheppelsede am Hoerder wege schutt mit einem ende up der Kercken land von Wellinckhoffen, #) noch 3 scheppelsede beneven dem Ravenstucke,
    17. ) noch 3 1/2 morgen lands an den Ryge Eycken schutt op den wegh die na Wellinckhauwen gehet und mit dem anderen up dat Kercken landt tho Wellinckhouven,
    18. ) 5 scheppelsede dat Bornestucke und scheitet mit einem ende up den Hasselover und hefft Mellinckhuiss vorweßer vor und er nha alletid den anschott gebruicket,
    19. ) 5 scheppelsede scheitet mit einem ende upt Mersch Hecke und mith dem anderen ende up dath Bornestucke,
    20. ) noch 2 memorien morgen der ein gelegen by des pastors tho S. Niclauß 10 scheppelseden und schutt up 5 morgen so thom huiße Bruninckhuisen gehoerdt, und die ander morge am Gronen wege die nha Hoerde gehet, von diesen vurß. 2 morgen seine vorweßers vor und er nha in Dortmundt den gegeven 1/2 daler,
    21. ) noch ein Mersch so by dem hoffe tho Mellinckhuisen gelegen der tho gedencken.
    Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.
  4. Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".
  5. Das Grundstücksverzeichnis lautet:
    1. ) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schulten Backhues aufstund, welche gehet durch die Schlenke für dem Hause her unter dem Honigbeerenbaum und scheust auf den Nussebohme,
    2. ) 1/2 morgen genannt das Kempchen, scheust auf die Duistere strasse,
    3. ) oben dem Mersche 10 scheffelsede lands, schießen auf Rombergs Steinborn undt mitt dem anderen ennde uff das Mersch,
    4. ) 3 schepelsede obenn dem Steinborne dadurch der wegh nach Höerde gehett,
    5. ) einen langen morgen scheust mitt einem ende auff denn Ermelinckhoveschenn broch und mitt dem anderenn ennde uff dem Steinborne,
    6. ) 1 scheffelsede bei dem Gairtenn zwischen der Klarenn landt,
    7. ) 6 scheffelsede bei dem Guldenen Morgen scheust mitt einem ende auff der Junfferenn zu St. Klarenn landt und mitt dem anderenn ennde uff Himpendals landt,
    8. ) 7 scheffelsede binnenn dem Mersch,
    und alles zusammen 8 morgen und 1 scheffelsede. (Auf dem Gute lasteten keinerlei Abgaben.)
  6. Nach der Chronik von Westhoff war der Pastor der Nicolaikirche im Jahre 1375 mit Wissen des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus - später Haus Brünninghausen genannt - ermordet worden. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben. Sollte es sich vielleicht um Streitigkeiten wegen der Meldinghauser Besitzungen gehandelt haben?
  7. Der in der Beschwerdeschrift erwähnte Rentmeister, dem das Amt Hörde anvertraut worden war,
    • Heinrich von Lüdenscheid, wird 1405 als Amtmann von Hörde erwähnt.
    Vorher waren Drosten oder Amtmänner des Amtes Hörde
    • Franke Voss 1374-1379
    • Arnold von Heggenscheid 1379
    • Goswin Holtey 1386-1392
    • Herman von Berchem 1392-1400

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018