Meldinghausen

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Meldinghausen war ein in der Bolmke gelegenes Dorf, das schon 1827 verlassen war.

Hücker

Der Ortsname Meldinghausen rührt von dem untergegangenen adeligen Hause gleichen Namens her. Die genaue Lage dieses Rittersitzes an der Emscher ist nicht mehr bekannt.[1] Sehr wahrscheinlich lag das Haus als Wasserburg zwischen der Steinernen Brücke und der heute verschwundenen Mühle, die in der Karte der Grafschaft Dortmund von 1804 als Bürgermeister Schäfers Mühle und in einer Karte des adeligen Gutes Brünninghausen von 1794 als Hanen Mühle bezeichnet wird. Vordem hieß sie lange Zeit nach den damaligen Eigentümern, von Hövel, die Hövelmühle und ist vermutlich identisch mit der 1349 erwähnten Papelomühle (das Papelo lag gegenüber der Renninghauser Becke). Die Mühle zu Meldinghausen gehörte um 1345 Walther von Redinchusen, seiner Mutter und Schwester; zweifellos war sie früher im Besitz der Herren des Hauses Meldinghausen gewesen. Wann dieses aufgehört hat, als Herrensitz zu dienen, ist nicht bekannt. Vielleicht hat noch Bertold v. Meldinchusen, der 1305 mit Einwilligung des Grafen von der Mark als Lehnsherrn Güter zu Meldinghausen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel verkaufte, darin gewohnt, vielleicht auch noch die Herrin (domina) von Meldinchusen, die in der Zeit von 1306 bis 1316 erwähnt wird. Sehr wahrscheinlich war der Rittersitz Meldinghausen um die Mitte des 14. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt. Bestehen geblieben war der dazu gehörige Wirtschaftshof, die curtis oder der Schultenhof, der vermutlich nicht weit von dem adeligen Hause gelegen hat. Nachdem die beiden dazu gehörigen Kotten schon längere Zeit eingegangen waren, verschwand auch der Schultenhof zu Meldinghausen nicht lange nach 1583 von der Bildfläche.

Der Schultenhof zu Meldinghausen

Der Hof (curtis) Meldinghausen wird zuerst in einer Urkunde vom 31. Oktober 1349 erwähnt, wonach die Brüder Sudermann zu Dortmund für den Stephanus- und Laurentius-Altar in der Reinoldikirche l2 Morgen Land bei der Mühle Papelo und 12 Morgen Land innerhalb der Grenzen der Höfe Meldinghusen und Bruninchusen stifteten. Die im Bereich des Hofes Meldinghausen liegenden Grundstücke hatten sehr wahrscheinlich ursprünglich zu dem Rittergut gleichen Namens gehört. Die Zersplitterung dieses Gutes hatte schon vor 1270 eingesetzt. Damals waren bereits Güter zu Meldinghausen im Besitz von Dortmunder Bürgern. Es handelte sich dabei, wie spätere Nachrichten zeigen, meistens um Ländereien. Graf Dietrich von Limburg war wegen dieser Güter mit der Stadt Dortmund in Streit geraten und gestand nach Beendigung der Fehde den Dortmundern das freie Eigentum an diesen Gütern zu. Er war anscheinend zu dieser Zeit noch Lehnsherr des Gutes Meldinghausen, wie auch bei dem benachbarten adeligen Gute Didinghofen. Später war es Graf Eberhard von der Mark, der 1305 als Lehnsherr dieses Gutes den Verkauf von Gütern zu Meldinghausen an Albert Spissenagel gestattete. Die endgültige Aufteilung des ehemaligen Rittergutes war vermutlich noch vor 1350 erfolgt. Ein Teil der Ländereien mit einem Kotten beim Hofe Meldinghausen kam an Dietrich Nortkerke, den Drosten von Hörde, der um 1350 auf diesem Grund und Boden eine Wasserburg baute, die zuerst_Nortkerkenhaus, später Haus Brünninghausen hieß. Dieser Teil mit der neuen Burg blieb in der folgenden Zeit ein Lehen der Grafen von der Mark und ihrer Rechtsnachfolger. Vielleicht gleichzeitig, sicher aber ungefähr in derselben Zeit, als Dietrich Nortkerke einen großen Teil des Gutes Meldinghausen in seinen Besitz brachte, fiel der Schultenhof zu Meldinghausen an das von Conrad von der Mark um 1340 gegründete Kloster Clarenberg bei Hörde. Die Schenkungsurkunde ist verloren gegangen, doch erfahren wir aus der 1522 erneuerten Gedächtnistafel des Klosters Clarenberg, dass der Schultenbof (curia) zu Meldinchusen, der jährlich die dritte Garbe zu liefern hatte, zu den Gütern gehörte, die Conrad von der Mark und seine Frau Elisabeth dem Kloster geschenkt hatten. Da Conrad 1353 und seine Frau Elisabeth als Äbtissin des Klo- sters 1361 gestorben waren, muss die Schenkung zwischen 1340 und 1353 oder, falls Elisabeth die Stifterin war, zwischen 1353 und 1361 erfolgt sein.

Der Schultenhof blieb dauernd bis 1580 im Besitz des Klosters Clarenberg und kam in diesem Jahre durch Austausch gegen den Schultenhof zu Renninghausen an Conrad von Romberg. In dem an den Herzog von Cleve gerichteten Gesuch vom 6. August 1580 um Genehmigung dieses Austausches gab Conrad von Romberg an, dass die Grundstücke des ganz nahe bei seinem adeligen Wohnsitz gelegenen Gutes Mellinghaus kreuz und quer zwischen seinen Ländereien gelegen seien. Infolgedessen habe er durch die auf die Hude getriebenen Pferde, Kühe und Schweine des Pächters vom Mellinghaus-Gute sehr häufig an seinen Kornfrüchten großen Schaden erlitten. Deswegen sei es auch oft zu Streitigkeiten zwischen ihm und seinem Hausgesinde einerseits und Mellinghaus und seinen Leuten anderseits gekommen. Schon seine Vorfahren hatten wie er selbst sich lange bemüht, durch einen Austausch der Güter diesem Übel abzuhelfen. Endlich sei er mit dem Kloster Clarenberg in dieser Angelegenheit übereingekommen.

Das bei dieser Gelegenheit angefertigte und von dem Hörder Amtsrichter Henrich von dem Brocke gerichtlich bescheinigte Grundstücksverzeichnis des Mellinghaus-Gutes zeigt in der Tat, dass die Ländereien der beiden Grundherren sich in Gemengelage befanden. Danach hatte der Schultenhof einen ziemlich geräumigen Hofraum mit zahlreichen Bäumen, dessen Gebäude und sonstigen Einrichtungen sich in ziemlich gutem Zustande befanden. Im Nordwesten grenzte ein wüst gewordener Kotten der von Romberg an den Hofraum, während sich nordöstlich nahe der Emscher die Hofstätte des ebenfalls wüst gewordenen Kottens der Nicolaikirche zu Dortmund daran anschloss. Das Grundstücksverzeichnis dieses Kottens vom 22. Mai 1850 gibt an, dass damals das Backhaus des Schulten Mellinghaus auf dieser Hofstätte stand. Letzltere lag in der "Schlenke" (= sich krümmende Talrinne) vor dem Hause. Dann muss der Schultenhof westlich des Baches gelegen haben, der durch das Tälchcn von Süden nach Norden floss und nicht weit davon sich in die Emscher ergoss. Die ungefähre Lage des Schultenhofes lässt sich auch aus einer Urkunde vom 23. Oktober 1492 erschließen. Danach verkaufte Wilhelm Nortkerke, der vom Hause Brünninghausen stammte, an Dietrich Brinckmann eine Scheffelsaat Land, die sich hinter dem Meldynchus Garten[2] neben dem Wege befand. Der am Garten entlang zu der "Stenkuller brugen" führte. Dieser Name ist die frühere Bezeichnung für die Steinerne Brücke, auf_der die von Dortmund nach Brünninghausen führende Straße die Emscher überquert (s. Karte Nr. 7). Als erstes und größtes Grundstück des Schultenhofes zu Meldinghausen wird 1580 das Steinkuhlerstück genannt, das mit der dabei liegenden Steinkuile im Norden an das Emschertal und im Westen mit dem Waldanschluss an den Hilwegh grenzte.[3] Der Hilwegh‚ auch Hylstrate genannt, ist die Hoestrate oder die eben erwähnte alte von Dortmund über Brünninghausen nach Herdecke und Hagen führende Straße. Die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 nennt das Waldstück südwestlich der Steinernen Brücke „Auf der Steinkuhle“. Demnach ist unzweifelhaft die 1492 erwähnte Stenkuller bruge die heutige Steinerne Brücke[4], und der Schultenhof zu Meldinghausen muss unweit dieser Brücke und der Emscher zwischen der Straße und dem sog. Rellenskamp (Fl. Hachenei III 257, 258 und 259) etwa in dem Grundstück Fl. III 269 oder in unmittelbarer Nähe zu suchen sein. Die Lage der Grundstücke lässt sich im einzelnen nicht mehr genau feststellen‚ da die Katasterkarte von 1827 bei den Ländereien des Hauses Brünninghausen keine Ackergrenzen, sondern nur zwei große von Straßen und Wegen durchschnittene Ackerflächen zeigt, den Dortmunder Kamp (Fl. Hachenei II 126 und 136) und das Hörder Feld (Fl. I 142, 143 und l44). Auch die Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 bringt nicht viel mehr Aufschluss, da hier nur wenige Flurnamen angegeben sind, und die Grundstücke fast sämtlich von Süden nach Norden schießen, während um 1580 mindestens ein Teil der Grundstücke sich von Westen nach Osten erstreckten. Es muss also in der Zwischenzeit eine starke Veränderung der Flureinteilung erfolgt sein. Immerhin lassen die 1580 genannten Flurnamen, von denen allerdings mehrere heute unbekannt sind, wenigstens die ungefähre Lage der hier in Frage kommenden Ländereien feststellen. Mit den beiden Memorienmorgen, die von irgendeiner Kirche oder einem Pastorat in Dortmund gepachtet waren, gehörten 1580 35 3/4 Morgen Land dazu. Davon lagen 14 3/4 Morgen im "Hörder Feld", und zwar hauptsächlich im nördlichen und östlichen Teil, angrenzend an das Mersch, den Steinborn und den Ermlinghofer Bruch (1527 Judenbruch Fl. I 160), ferner ein kleinerer Teil beim Wesselberg, bei dem Grundstücke der Wellinghofer Kirche (Fl. I 145 und 146). Die übrigen 21 Morgen sind zumeist in dem nördlichen Teil des „Dortmunder Kamp" zu suchen, darunter das Steinkulerstück mit dem dazu gehörenden Waldanschuss südwestlich von der Steinernen Brücke. Einige Grundstücke lagen auch zwischen dem „Dortmunder Kamp“ und der Renninghauser Becke.

Die Gemengelage mit den Ländereien des Hauses Brünninghausen war aber vor 1580 noch mehr ausgeprägt gewesen und hatte schon Vorgänger des Conrad von Romberg veranlasst, mit dem Kloster Clarenherg als der Grundherrin des Schultenhofes zu Meldinghausen einen Grundstücksaustausch vorzunehmen. So gaben am 12. März 1506 die Vormünder der Kinder des verstorbenen Bernd von Romberg dem Kloster Clarenberg aus den Brünninghauser Ländereien 54 Morgen Land "gelegen tusschen der Claren lande nest Mellynchusen", ferner 10 Scheffelsaat Land zwischen den Ländereien des Klosters, „gelegen boven dem Ophus“, ferner 5 Scheffelsaat Land „in dem Hoirder velde. gelegen bi der Claren schepelsede nebst 7 schepelsede landes, dat hort in die kerke toe Wellynchoven". Nach Wellinghofer Kircllenakten lagen diese 7 Schellelsaat im östlichen Teile des "Hörder Feldes" (Fl. I 142 und 143) neben einem Grundstück des Himpendahl. 1576 hatte der Schulte Mellinghaus sie gepachtet, später die von Romberg, die sie behalten haben. Zu den 1506 abgegebenen Grundstücken gehörte auch „die stede bi Mellynchusen, die den Rodenbergen tohort“, vermutlich ein Teil von der Hofstätte des den von Romberg gehörigen, spüter wüst gewordenen Kottens zu Meldinghausen. Das Kloster Clarenberg trat dafür an das Hans Brünninghausen folgende Grundstücke des Schultenhofes zu Meldinghausen ab: das 3 Morgen große Ravenstück, den Winkel am Bovekamp, 4 Rüggen oberhalb des Wesselberges (östlich des Hauses Brünninghausen) und 5 Scheffelsaat Land über der Steinkule. Letztere lag in derselben Gegend wie das vorher genannte Grundstück, denn nach den Wellinghofer Kirchenakten lag dieser Steinbruch in dem Waldstück genannt Wesselberg in der Nähe der zur Kirche und dem Pastorat Wellinghofen gehörenden Grundstücke Fl. I 145 und 146 "baven der Claren Steinkule". Die Äbtissin behielt sich das Recht vor, in der Steinkuhle nach Bedarf Steine brechen zu lassen. Zeugen dieses Tauschvertrages waren unter anderen der alte Schulte Mellynkhus und der Schulte Rotger zu Mellinchusen.

Bereits 1393 tauschte Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke mit dem Kloster Clarenberg Grundstücke aus, die ihrer Lage nach zum Hofe Meldinghausen gehört haben müssen. Er gab dem Kloster 13 Scheffelsaat Land im Didinghofer (Himpendahl) und Hacheneier Felde (sehr wahrscheinlich vom Lenzen-Hofe) und erhielt dafür wieder 2 Morgen Land, die bei seinem Hause „by der Heddelen“ lagen und von 2 1/2 Morgen Land genommen waren, die der Dortmunder Bürger Conrad Schoneweder 1386 dem Kloster Clarenberg gegeben hatte, ferner 1 Morgen Land am Abbelo und 1 Scheffelsaat Land an der Rinderbecke (so hieß früher der Bach, der vom Hause Ermlinghofen zum Hause Brünninghansen fließt). Unter den Zeugen dieses Tauschvertrages war Conrad Melinchus, der sehr wahrscheinlich Schulte zu Meldinghausen war.

Anfänglich nicht zum Schultenhof gehörten einige Grundstücke, die von dem untergegangenen Gut Ophus herrührten. Mit diesem Gut waren zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Kinder Werners von Bruninchusen von den von Elverfeld belehnt gewesen. Um 1324 waren 8 1/2 Morgen Land von diesem Gute im Besitz des Dortmunder Bürgers Statius von Greverode, der damals die Befreiung von der Lehnsgerechtsame erreichte und damit das volle Eigentumsrecht an diesen Grundstücken erwarb. Sie sind dann aber in den Besitz des Klosters Clarenberg gekommen, in dessen Archiv sich die Urkunde von 1324 befand. Auf der Rückseite dieser Urkunde steht eine Bemerkung von späterer Hand: "Dat gut to Ophusen leget hy Brunychus, hort in Mellynckhus lant". Daraus geht hervor, dass diese Grundstücke mit denen des Schultenhofes zu Meldinghausen vereinigt wurden. Teile des Gutes Ophus müssen aber im Besitz des Hauses Brünninghausen geblieben sein, denn Rotger von dem Vitinchove genannt Nortkerke erhielt 1425 bei der Erbteilung auch 15 Scheffelsaat Land und eine Wiese aus dem Elverfelder Lehen. Da aus der oben erwähnten Bemerkung nicht zu ersehen ist, ob das Dorf oder das Haus Brünninghausen gemeint war, lässt sich über die Lage des Gutes Ophus nichts Sicheres sagen.

Als das Kloster Clarenberg 1580 den Schultenhof an Conrad von Romberg abtrat, betrug die Pacht von den Ländereien, die zehntfrei waren, je l2 Malter Roggen, Gerste und Hafer; als Binnerpacht waren jährlich zu liefern 3 Schuldschweine, 4 Gänse und 12 Hühner. Dazu mussten noch 18 Schillinge Hofgeld gezahlt werden. Der Hofespächter hatte gemäß einer sehr alten an dem Hofe haftenden Verpflichtung den "Herwagen" zu fahren. Diese Bestimmung rührte sicher aus der Zeit her, als es noch üblich war, die Bauern zur Landesverteidigung aufzubieten. Dirich Mellinckhuiß, der letzte Schulte zu Meldinghansen, bekundete aber, dass er zeit seines Lebens diesen Dienst nicht zu leisten brauchte. In dem Tauschvertrag vom 24. Juni 1580 war vereinbart worden, dass die herrschaftlichen Dienste, die auf dem Hofe zu Meldinghausen ruhten, auf den Schultenhof zu Rennninghansen übergehen sollten. Dementsprechend beauftragte der Herzog Wilhelm von Cleve, der den Tauschvertrag am 22. April 1581 genehmigt hatte, den Rentmeister Jürgen Schell zu Hörde, den Hof zu Meldinghausen von den Diensten oder sonstigen Leistungen, die er und seine Beamten bisher davon zu beanspruchen hatten, zu befreien und sie nunmehr von den Besitzern des Hofes zu Renninghausen zu fordern. Bemerkt sei noch, dass nach einer Urkunde vom 11. Juni 1582, in der es sich um die Verpfändung von Einkünften der Rentei Hörde handelt, der Schulte Mellinckhuiß je 4 Schillinge Mai- und Herbstbede zu zahlen hatte.

Zu dem Schultenhofe gehörten 3 1/2 Gaben Holz in dem Großen Lötte (Hacheneier Mark), die das Kloster Clarenberg bei dem Austausch für sich behielt, und 4 1/2 Gaben Holz in der Bittermark, die noch dem Eingehen des Schultenhofes im Besitz des Hauses Brünninghausen blieben.

Kurz nachdem Conrad von Romberg den Schultenhof erworben hatte, nahm er eine erhebliche Veränderung mit diesem Gute vor, indem er ungefähr die Hälfte der Saatländereien in Weideland umwandelte und zusammen mit seinen dazwischen liegenden Grundstücken einen geschlossenen Weidekamp schuf, der sich vom Hanse Brünninghausen westwärts bis "nach der Hylstraße an die Emmersche Brugk", d. h. bis an die vom Dorfe Brünninghausen nach Dortmund führende Straße in der Nähe der Steinernen Brücke erstreckte. Im Norden grenzte der Kamp an die Emscher und im Osten an dem vom Hause Brünninghausen nordwärts zur Emscher fließenden Mühlenbach. Im Süden reichte der Kamp vermutlich bis an den vom Hause Brünninghausen zur Steinernen Brücke führenden Weg. Dieser Weidekamp mit seinen Grenzen wird in einer Urkunde vom 21. Februar 1582 genannt, nach der Conrad von Romberg den Provisoren der Marienkirche zu Dortmund eine Jahresrente von 15 Talern gegen ein Darlehn von 250 Talern aus dem Mellinghaus-Gut, und zwar aus dem erwähnten Weidekamp verkaufte. Seine Absicht, die Ländereien des Schultenhofes restlos mit den seinigen zu vereinigen, führte Conrad 1583 durch, indem er gemüß dem Vertrage vom 7. März dieses Jahres den Pächter Dietrich Mellinckhuiß veranlasste, den Schultenhof zu räumen und auf den Münchshof - später Mellinghaushof - zu Brüninghausen zu ziehen. Die Hofesgebäude sind wahrscheinlich nicht lange nachher beseitigt worden. Die genau gehaltenen Pachtverzeichnisse von 1616/33 und 1675/80 erwähnen weder einen Hof noch einen Kotten in dieser Gegend. Erst im 18. Jahrhundert haben die von Romberg hier wieder einen Kotten errichtet, den Zimmermanns Kotten, der auch in der Karte des Hauses Brünninghausen von 1794 eingetragen ist. Nicht lange danach sind dann noch 3 Kotten nahe dabei entstanden. Der alte Ortsname Meldinghausen ist aber nicht wieder zu Ehren gekommen.

Abgesehen von dem Conrad Melinchus, der bei dem erwähnten Grundstücksaustausch von 1393 Zeuge und demnach vermutlich Pächter des Hofes zu Meldinghausen war, erfahren wir von einem Bauern auf der Schultenhofe zu Meldinghausen zuerst aus der Urkunde vom 26. Juni l412, wonach Johan, des Schulten Sohn zu Somborn, nunmehr Schulte zu Meldinghausen, sich als Eigenbehöriger des Klosters Clarenberg bekannte. Er stammte also von dem Schultenhofe zu Somborn, der ebenfalls dem Kloster Clarenberg gehörte, und hatte sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof zu Meldinghausen eingeheiratet. Es wurde ihm das Recht zugestanden, falls er eheliche Kinder hinterlassen würde, diesen sein Gut zu vererben; wenn er aber ohne Leibeserben sterben würde, sollte der Hof wieder an das Kloster zurückfallen.

Bei dem Grundstücksaustausch von 1506 zwischen dem Kloster Clarenberg und dem Hause Brünninghausen waren Herman Mellinchus, der alte Schulte, und Rotger Schulte zu Mellinghusen als Zeugen vertreten.

Nach Brünninghauser Urkunden aus den Jahren 1521, 1523 und 1526 war damals Herman Schulte zu Mellinchusen bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht in Hörde Zeuge, als Bernd von Romberg Renten aus seinen Gütern zu Brünninghausen, Renninghausen und Persebeck verkaufte. Er hieß eigentlich Barenberg, wie aus späteren Nachrichten hervorgeht, und hatte demnach sehr wahrscheinlich auf den Schultenhof eingeheiratet. Auf ihn folgte Dietrich Schulte zu Meldynchusen, der am 31. Oktober 1533 im Hörder Amtsgericht Zeuge war, als Hinrich Duysscher dem Bernd von Romberg eine Rente aus seinem Schultenhofe zu Rüdinghausen verkaufte. Er wurde auch am 22. Januar 1551 als Zeuge über den baulichen Zustand des Hauses Brünninghausen vernommen. im Jahre 1565 hatte er Streit mit Conrad von Romberg wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch. Nach den Zeugenaussagen gehörte das Mersch damals noch zum Schultenhofe‚ jedoch hatte schon um 1500 das Haus Brünninghausen das Recht, des Nachmittags die Schweine auf dem Mersch hüten zu lassen, im Sommer aber nicht‚ falls dort Getreide gesät worden war, dann erst wieder nach der Ernte. Von den Zeugen hatte Thonis Haselhoff noch bei Herman Barenberg, dem damaligen Schulten zu Meldinghausen, gedient. Dagegen war Schotte Timmermaan vor etwa 25 Jahren, also um 1540 bei dem derzeitigen Schulten Dietrich Schweinehirt gewesen. Dieser Dietrich Schulte zu Meldinghausen erschien auch 1563 als Zeuge bei einer Dortmunder Morgensprache. Ferner wird auch ein Dietrich Schulte zu Meldinghausen in den Jahren 1521, 1573 und 1577 als Zeuge bei Dortmunder Morgensprachen erwähnt. Es erscheint aber fraglich, ob dieser Dietrich, der 1580 Pächter des Schultenhofes war und 1583 auf den Mönchshof im Dorfe Brünninghausen zog, noch derselbe war, der 1533 zum ersten Mal erwähnt wurde, es sei denn, dass er um 1583 ein hochbetagter Mann war. Aiii 23. Februar und 12. Juni 1582 war Dietrich Schulte zu Mellinghausen mit seinen Söhnen Johan und Cordt Zeuge bei gerichtlichen Verhandlungen über die Beilegung eines Streites zwischen dem Gasthaus zu Dortmund und Conrad von Romberg. Es handelte sich dabei um die Überlassung einer alten krummen Weide, die auf der Grenze zwischen einer Wiese des Hofes zu Meldinghausen und einer Wiese des Gasthauses in der Nähe der Emscher stand.

Der Vikarien-Kotten zu Meldinghausen

Conrad von Romberg nannte in seinem Testament vom 3. Oktober 1605 unter den Gütern. die sein Sohn Caspar erhalten sollte, auch den Hof zu Mellinckhaus und zwei dazu gehörige Kotten, den Vogedes- und den Vikarien—Kotten. Das erweckt den Anschein, als ob diese bäuerlichen Güter damals noch bestanden hätten. Nachweislich war das aber nicht der Fall. In dem Testament sind offenbar nur die von diesen Gütern herrührenden Ländereien und sonstigen Rechte gemeint. Der Vikarien-Kotten war sehr wahrscheinlich der Kotten, den das Pastorat der Nicolaikirche besessen hatte. Conrad von Romberg erwarb ihn am 22. Mai 1580 aus denselben Gründen, die ihn bewogen hatten, den Schultenhof zu Meldinghausen an sich zu bringen. Er verpflichtete sich, jährlich 10 Malter Hartkorn an das Pastorat der Nicolaikirche zu liefern. Die Hofstätte dieses Kottens lag nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes an der Nordostseite dieses Hofes in der Nahe der Emscher. Der Kotten war schon längere Zeit nicht mehr selbständig bewirtschaftet werden. Um 1580 stand das Backhaus des Schulten Dietrich Mellinghaus auf dem Hofraum, den Mellinghaus gepachtet hatte. Er wusste nicht, seit wann die jährliche Pacht von 18 Pfennigen und 2 Hühnern an das genannte Pastorat entrichtet werden musste. Nach dem Grundstücksverzeichnis des Kottens gehörten 8 1/4 Morgen Land dazu. Abgesehen von einem anscheinend in der Nahe des Hofraumes liegenden, 1/2 Morgen großen Kämpchen lagen 7 Scheffel Land im Mersch und die übrigen 6 Morgen im "Hörder Feld" in Gemengelage mit den Grundstücken des Schultenhofes zu Meldinghausen und denen des Hauses Brünninghausen, und zwar hauptsächlich am Mersch, am Steinborn und an Himpendahls Feld. Eines der Grundstücke erstreckte sich vom Steinborn bis zum Ermlinghofer Bruch in nordsüdlicher Richtung.[5]

Wann der Kotten in den Besitz des Pastorats der Nicolaikirche gelangt war, wissen wir nicht.[6] Vermutlich handelte es sich um eine fromme Stiftung aus jener Zeit, als das Rittergut Meldinghausen zersplittert wurde und in verschiedene Hände kam.

Über Pächter des Kottens in den Zeiten, als er noch selbständig bewirtschaftet wurde, war nichts in Erfahrung zu bringen.

Der Vogedes-Kotten zu Meldinghausen

Nach dem Grundstücksverzeichnis des Schultenhofes zu Meldinghausen grenzte nordwestlich an dessen Hofraum ein wüst gewordener Kotten, der den von Romberg gehörte. Dieser nahe an der Emscher gelegene Kotten kann m. E. nur der sog. Vogedes-Kotlen gewesen sein. Eine Erklärung des Namens ist bei dem Mangel an Nachrichten vorderhand nicht möglich. Die Kottenstätte der von Romberg bei Meldinghausen wird_auch bei dem Grundstücksaustausch von 1506 erwähnt, als damals anscheinend ein Teil des Hofesgeländes von dem Kotten an das Kloster Clarenberg und damit an den Schultenhof abgetreten wurde. Der Kotten ist sehr wahrscheinlich um 1350 in den Besitz des Drosten Dietrich Nortkerke gekommen, als dieser einen Teil des untergegangenen Rittergutes Meldinghausen aus der Hand der Grafen von der Mark erhielt. Vermutlich war dieser Kotten das Gut zu Meldinghausen, das in der Beschwerdeschrift des Dietrich von dem Vitinchove genannt Nortkerke gegen die Stadt Dortmund erwähnt wird, in der es sich um Ereignisse aus der Zeit von 1378 bis etwa 1400, besonders zur Zeit der Dortmunder Fehde 1388/89 handelt.[7] Er beschwerte sich darüber, dass die Dortmunder ihm sein väterliches Erbe, nämlich den Notweg zu seinem Gute zu Meldinghausen gewaltsam gesperrt hätten. Ein Notweg war ein Weg, den man über fremde Ländereien nehmen musste, um zu dem eigenen Gute zu gelangen. Dieser Teil des ehemaligen Rittergutes Meldinghausen war also schon im Besitz des gleichnamigen Vaters von Dietrich von dem Vitinchove gewesen, der ihn sehr wahrscheinlich als Schwiegersohn des Drosten Dietrich Nortkerke geerbt hatte.

Von den Pächtern dieses bereits vor 1580 eingegangenen Kottens liegen keine sicheren Nachrichten vor. Sehr wahrscheinlich hatte hier der Kötter Arnd op der Emscher gewohnt, der im Brünninghauser Einkünfte- und Ausgabenverzeichnis von 1510/16 unter den Köttern genannt wird. Er hatte jährlich an Pacht 10 Scheffel Hartkorn, 5 Scheffel Hafer und 6 Schillinge zu entrichten, pflegte aber meistens die Pacht durch Dienste für das Haus Brünninghausen abzuverdienen. Danach gehörten damals höchstens 3—4 Morgen Land zu dem Kotten. Am 29. August 1519 übergab der märkische Rentmeister zu Unna und Hörde Andreas Duden im Namen seines Herrn dem Bernd von Romberg die Tochter des Bertold Storch zu Lück als Eigenmagd und erhielt dafür Lyseke, eine Tochter Arnds op der Emscher, zum Eigentum. Arnd war also ein Eigenbehöriger der von Romberg gewesen.

Bei dem Streit zwischen Conrad von Romberg und dem Schulten zu Meldinghausen wegen der Hütungsrechte auf dem Mersch in den Jahren 1564 und 1565 sagte Johan uf der Emscher aus, dass er vor etwa 60—70 Jahren ungefähr 5 Jahre lang Schweinehirt bei Bernd von Romberg, dem Drosten von Hörde (gestorben um 1506) gewesen sei. Vermutlich war er ein Sohn oder naher Verwandter des Arnd op der Emscher und muß vor 1490 geboren sein.

Beitr. Bd. 16

An der Emscher lagen, wenn wir von Schüren dem Laufe der Emscher folgen,

  • die villa Schuren (Schüren)
  • der Aldinghof (Aldinghofen)
  • Didinghofen
  • Meldinchusen (Meldinghausen)

Meldinghausen

Ein Ritter von Meldinchusen wird 1236 erwähnt.

Von einem Ort Meldinghausen hören wir zuerst 1270 durch die Streitigkeiten zwischen dem Grafen Dietrich von Limburg und der Stadt Dortmund wegen Güter in Meldinghausen, Didinghofen und Wambel. 1345 wird eine dem Waltherus de Redinckhausen, seiner Mutter Bibela und seiner Schwester Kunegundis gehörige Mühle zu Meldinckhausen erwähnt.

Von dem "curtis (Hof) Meldinchusen" erfahren wir erst 1349, als die Brüder Suderman dem Stephans- und Laurentiusaltar in St. Reinoldi zu Dortmund unter anderem zwölf Morgen Acker, im Felde zwischen dem Hofe Meldinghusen und Bruninghusen gelegen, zum Geschenk machen. Meldinghausen muß hiernach also in der Nähe von Brünninghausen (Kr. Hörde) gelegen haben.

Das Puntingbuch erwähnt 1393 fünf Morgen Landes, bei der Emscher "tegen Meldinchusen" an der Mergelkulen gelegen. Nach einer Urkunde des St. Katharinenklosters aus dem Jahre 1410, durch welche dasselbe den Eheleuten Johan Solde zwei Scheffelsaat Landes, gelegen bei Meldinchusen in der Feldmark Dortmund, überlässt, scheint Meldinghausen auf dem linken Emscherufer gelegen zu haben. Hierzu passt auch die Bezeichnung einer 1478 erwähnten halben Wiese an der Emscher als im Dortmunder Gebiete Meldinghausen gegenüber gelegen, da das Dortmunder Gebiet auf der rechten Seite der Emscher lag.

1393 wird eine Steingrube sowie eine Mergelgrube bei Meldinghausen an der Emscher und 1447 der "Koellberg" bei Meldinghausen erwähnt, auf dem die Feinde Dortmunds in der Soester Fehde im Jahre 1447 einen Köhler fingen. In derselben Fehde zogen die Märkischen von Osten her von Hörde über Meldinghausen zum Steinernen Turm. Von Dortmund aus führte der Slepweg zwischen dem Neutor und dem Wißstraßentor in südlicher Richtung nach Meldinghausen.

Bereits vor 1375 - in diesem Jahre wird eine Witwe Nortkerke als Besitzerin von vier Morgen Saatlandes bei Meldinghausen erwähnt - scheint das um diese Zeit dem Diderich van dem Vitinghove geheten Nortkerke gehörig gewesene "gud to Meldinchusen" an dessen Geschlecht gekommen zu sein. Von einem Rittergeschlecht von Meldinghusen hören wir bereits durch eine Urkunde des Jahres 1236, welche einen Ritter Bertrammus de Meldinchusen namhaft macht 1305 verkaufte ein Bertoldus de Meldinchusen gewisse, vom Grafen Eberhard von der Mark lehnrührige Güter bei Meldinchusen an den Dortmunder Bürger Albert Spissenagel. Um 1306/16 verbürgten sich Hildebrandus Trinchamer, Everhardus Dives und Ar. de Linne für einen Brief der "domina" de Meldinchusen. 1375 erwarb ein Conrad van Meldinchüsen und 1377 dessen Sohn Conradus das Dortmunder Bürgerrecht. 1378 gab Conradus de Meldynchusen - welcher von beiden, ist nicht zu ersehen - sein Bürgerrecht "super gratiam proconsulum et consulum" wieder auf. Als Zeuge kommt einer derselben als Koyneke van Meldinchusen 1380 in einer Urkunde des Limburger Freigrafen Hinrich van Buykholte der krummen Grafschaft bei der Auflassung eines im Kirchspiel Aplerbeck gelegenen Gutes to Respinch an das Kloster Klarenberg vor, ferner 1383 als Conrad van Meldynchusen bei einem Umtausch von Wiesen bei Didinghofen zwischen Albert Beye, dem Jüngeren, und dem Kloster Klarenberg und schließlich 1385 bei der Übertragung des Hofes zu Sonnenborne an das Kloster Klarenberg durch Ernst van Westhusen , Pastor zu Lütgendortmund. 1392 wird unter den laufenden Ausgaben der Dortmunder Kämmerer auch eine an Cord van Meldinghusen zu zahlende Summe angegeben8). 1394 läßt der Dortmunder Bürger Tydeman van Hovele vor dem Freigrafen des Junchers Johann von Limburg eine Gabe Holz in der Rennynchuser Beke an Johannes van Meldinchusen auf. 1436 kommt ein Hannes Meldinchus in einer Urkunde des von Rombergschen Archivs zu Brünninghausen unter den aufgeführten Zeugen vor. 1410 ist ein Gerlach von Meldinghausen als Bürgermeister zu Hörde nachweisbar. In demselben Jahre verpfändete Goßwyn Holtey seinen der Pforte des Klosters Klarenberg gegenüber gelegenen Garten dem zu Hörde wohnenden Gerlach Meldinchusen. 1443 trat der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus ebendiesen Garten an Lodewig van Wickede ab. Nach einer Urkunde des Jahres 1492 lag "Meldynchus garden" an der Emscher.

Bereits 1430 wird ein Gerlich Meldinchus Dortmunder Bürger. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheint in Dortmund der Name Meldinchus mit dem Gildenvertreter Dirik Meldinchusen im Dortmunder Rate. Das Wappen des Geschlechtes von Meldinghusen ist nicht bekannt. Das Siegel der von Gerlach Meldinghus besiegelt gewesenen Urkunde des Jahres 1443 ist nicht mehr vorhanden.

Mitt. Dr. Austermann

Die Lokalisierung der Siedlungsstelle bei Hücker ist ziemlich ungenau: „im Bereich der steinernen Brücke“ (heute Ardeystraße) an der Bolmke soll es sein. Das ist archäologisch nicht verwertbar; so die mittelalterliche Hofgruppe zu finden wäre reiner Zufall.

Dass er nicht direkt in der Emscheraue liegt, ist für mittelalterliche Siedlungen selbstverständlich – allzu weit davon entfernt lag er aber auch nicht, immerhin brauchte man ja das nahe Grundwasser, so wie im benachbarten Barop.

Am Ehesten liegt  Meldinghausen (nach Hücker) südlich der Emscher in der heutigen Bolmke, westlich von Brünninghausen und in der Nähe der hier ja nachgewiesenen Mühle. Heute ist dort der WDR und das Naturschutzgebiet.

Ob während der Sicherungsarbeiten für die Wege in der Bolmke irgendwelche Funde gemacht wurden und werden, darüber müsste man sich bei der Stadtarchäologie Dortmund erkundigen.

Angesichts der schwierigen Quellenlage halte ich aber die Bestimmung der ungefähren Lage des Ortes für derzeit ausreichend – vielleicht kommt ja eines Tages doch noch (wie bei der Mühle an der Emscher) irgendwo Verwertbares aus der Erde.

Quellen

  • Hücker S. 283-289
  • Dr. August Meininghaus, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 16, 1908, S. 32, 74 ff. Die zugehörige Karte wird noch gesucht.
  • Mitteilung Dr. Austermann vom 20.05.2016

Fußnoten

  1. Siehe hierzu die Ausführungen von Meininghaus über den Rittersitz Meldinghausen und auf die beigefügte Karte, in der der Name „Meldinghausen“ an der richtigen Stelle eingetragen ist. In seiner 1939 noch nicht veröffentlichten Geschichte des Hauses Brünninghausen hat Hücker alle erreichbaren Nachrichten über die Lage von Meldinghausen herangezogen. auf Grund deren er zu der geäußerten Auffassung gelangt ist.
  2. Dieser Garten ist nicht zu verwechseln mit dem Garten vor der Pforte des Klosters Clarenberg, den Goswin Holtey 1410 dem in Hörde wohnhaften Gerlach Meldinchusen 1443 verpfändete, und den der gleichnamige Sohn dieses Gerlach Meldinchus 1443 an Ludwig von Wickede abtrat. Das ist aus dem Grunde unmöglich, weil die Klosterpforte ungefähr 1/2 km von der Emscher entfernt war, und zwischen beiden die Freiheit und die Burg Hörde lagen.
  3. Folgende Ackerstücke werden in dem Grundstücksverzeichnis von 1580 angegeben:
    1. ) dat Steinkulerstucke ist mit der steinkuilen 7 1/2 morgen 1andtz und liggen dar beneden int west norden nha der Emscher ethliche eycken boeme an dem vurß. stuck landtz, ein deel des landtz dat vull beißen (Binsen) und nit dienlich tho beseyen,
    2. ) noch an dem vurß. lande ein anschott, und schutt (schießt, zeigt) up den hilwegh int westen,
    3. ) dat Boemstucke 5 morgen und schutt up deß Schulten landt tho Bruininckhuisen die Kollenberg genandt, int suiden und norden,
    4. ) boven des Gastmeister wysche 5 scheppelsede landtz‚
    5. ) 3 1/2 morgen up dem Rovegarden tho Bruininckhuisen schetende int suiden,
    6. ) 6 scheppelsede an dem Bruninckhuiser Wege op dat Schaffstallstucke scheitende,
    7. ) 3 scheppelsede scheitet op die 3 1/2 morgen landtz vurgenant,
    8. ) 1 scheppelsede by dem garden,
    9. ) an dem Hecke by dem Mersche 1/2 morgen landtz vull beysen,
    10. ) 1/2 morgen landes by den Rige Eicken schutt int oisten up 10 scheppelsede denn Roembergen gehörich,
    11. ) 1/2 morgen schutt op den Steinbom und op den Hoerder wegh,
    12. ) 3 scheppelsede schutt mit einen ende up den Grönen wegh und mit dem anderen ende up den Steinborn,
    13. ) 5 scheppelsede scheitet up den Ermelinckhauwer Brock int suiden und int norden up den Hörder wegh,
    14. ) im Ermelinckhauwer Brocke 5 scheppelsede landes scheiten int osten und westen,
    15. ) 1 scheppelsede an dem Steinwege und schutt up den langen dick, die nha Ermelinckhauwen gehortt, int osten,
    16. ) 6 scheppelsede am Hoerder wege schutt mit einem ende up der Kercken land von Wellinckhoffen, #) noch 3 scheppelsede beneven dem Ravenstucke,
    17. ) noch 3 1/2 morgen lands an den Ryge Eycken schutt op den wegh die na Wellinckhauwen gehet und mit dem anderen up dat Kercken landt tho Wellinckhouven,
    18. ) 5 scheppelsede dat Bornestucke und scheitet mit einem ende up den Hasselover und hefft Mellinckhuiss vorweßer vor und er nha alletid den anschott gebruicket,
    19. ) 5 scheppelsede scheitet mit einem ende upt Mersch Hecke und mith dem anderen ende up dath Bornestucke,
    20. ) noch 2 memorien morgen der ein gelegen by des pastors tho S. Niclauß 10 scheppelseden und schutt up 5 morgen so thom huiße Bruninckhuisen gehoerdt, und die ander morge am Gronen wege die nha Hoerde gehet, von diesen vurß. 2 morgen seine vorweßers vor und er nha in Dortmundt den gegeven 1/2 daler,
    21. ) noch ein Mersch so by dem hoffe tho Mellinckhuisen gelegen der tho gedencken.
    Ferner gehörten zum Schultenhof eine kleine Wiese, die sich zu dem Mersch an dem Haselover erstreckte und ungefähr ein kleines Fuder Heu einbrachte, dann noch eine Wiese längs der Emscher, im Osten begrenzt von dem Kämpchen, das dem Pastorat der Nicolaikirche gehörte, und im Westen von der Wiese des Gasthauses zu Dortmund; diese Wiese hatte einen Ertrag von 1 1/2 Fuder Heu. Schließlich gehörte noch der Garten und ein südlich vom Hofe gelegenes, eingezäuntes Kämpchen von etwa 3 Scheffelsaat Land dazu.
  4. Um 1630 hieß diese Brücke bereits "Sten brugge". Die in der vorhergehenden Fußnote erwähnte Wiese des Gasthauses zu Dortmund, die westlich von der Wiese des Mellinghaus (1580) lag, wurde 1630 an Sträter in Brünninghausen verpachtet; sie lag westlich von der "Sten bruggen by Rombergs Kaukamp".
  5. Das Grundstücksverzeichnis lautet:
    1. ) Die Hofstede zu Meldinckhuesen, dar des Schulten Backhues aufstund, welche gehet durch die Schlenke für dem Hause her unter dem Honigbeerenbaum und scheust auf den Nussebohme,
    2. ) 1/2 morgen genannt das Kempchen, scheust auf die Duistere strasse,
    3. ) oben dem Mersche 10 scheffelsede lands, schießen auf Rombergs Steinborn undt mitt dem anderen ennde uff das Mersch,
    4. ) 3 schepelsede obenn dem Steinborne dadurch der wegh nach Höerde gehett,
    5. ) einen langen morgen scheust mitt einem ende auff denn Ermelinckhoveschenn broch und mitt dem anderenn ennde uff dem Steinborne,
    6. ) 1 scheffelsede bei dem Gairtenn zwischen der Klarenn landt,
    7. ) 6 scheffelsede bei dem Guldenen Morgen scheust mitt einem ende auff der Junfferenn zu St. Klarenn landt und mitt dem anderenn ennde uff Himpendals landt,
    8. ) 7 scheffelsede binnenn dem Mersch,
    und alles zusammen 8 morgen und 1 scheffelsede. (Auf dem Gute lasteten keinerlei Abgaben.)
  6. Nach der Chronik von Westhoff war der Pastor der Nicolaikirche im Jahre 1375 mit Wissen des Dietrich Nortkerke nahe bei Nortkerken Haus - später Haus Brünninghausen genannt - ermordet worden. Die Gründe für die Untat sind nicht angegeben. Sollte es sich vielleicht um Streitigkeiten wegen der Meldinghauser Besitzungen gehandelt haben?
  7. Der in der Beschwerdeschrift erwähnte Rentmeister, dem das Amt Hörde anvertraut worden war,
    • Heinrich von Lüdenscheid, wird 1405 als Amtmann von Hörde erwähnt.
    Vorher waren Drosten oder Amtmänner des Amtes Hörde
    • Franke Voss 1374-1379
    • Arnold von Heggenscheid 1379
    • Goswin Holtey 1386-1392
    • Herman von Berchem 1392-1400

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 21.04.2018