Verwaltungsgeschichte (Liste)
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Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Hombruch hat in seiner Geschichte zu verschiedensten Herrschaftsbereichen gehört. Dabei ergibt sich in etwa diese Abfolge.
- bis 7 v.Chr. Sugambrer (germanischer Stamm)
- 7 v.Chr. bis 14 n.Chr. Marser (germanischer Stamm)
- Tenkterer? (germanischer Stamm)
- 98 n.Chr. Brukterer (germanischer Stamm im "Brukterergau"), im 3. Jh., spätestens ab 306 als fränkisch bezeichnet, Ende des 6. Jh. evtl. von den Sachsen unterworfen[1]
- um 694 Westfalen (sächsischer Stamm und Herrschaft im nunmehr so genannten Westfalengau)
- 775 Fränkisches Reich Karls des Großen.
- Die Art der Verwaltung unseres Gebietes in der fränkischen Zeit ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Dortmunder Dekanat, mit der im 8. oder 9. Jh. erbauten Hauptpfarrkirche St. Reinoldi, wohl den Brukterergau umfasste, also von der Lippe bis an die Ruhr und von Werl und Dinker bis hinter Essen und Dorsten. Parallel dazu wird sich Dortmund auch als weltlicher Vorort der Region entwickelt haben.
- um 1000 Westfalengau im Herzogtum Sachsen
- ab dem 11. Jh. Grafschaft Berg
- 1160/61 Graf Eberhard von Altena
- 1180 Hoftag zu Gelnhausen: Absetzung Heinrichs des Löwen, Teilung des Stammesherzogtums Sachsen; der Kölner Erzbischof wird Herzog von Westfalen und somit mächtigster weltlicher Herr zwischen Ruhr und Lippe[2]
- 1180/1200–1226 Arnold von Altena und Friedrich von Isenberg (Ältere oder Linie Altena-Isenberg)
- 1225 Friedrich von Isenberg lässt Erzbischofs Engelbert umbringen
- Ende der 1220er Jahre Zusammenbruch der staufischen Reichsgewalt, Zunahme weltlicher Konkurrenten des Erzbischofs[3]
- ab 1226 Adolf I. von der Mark (Jüngere oder Linie Altena-Mark)
- nach 1250 verdrängten die Grafen von der Mark Zug um Zug den Erzbischof aus der Region[4]
- 1275...1280 Bau der Margarethenkapelle neben dem Baroper Schultenhof (später Eigentum des Kölner St.-Andreas-Stifts) durch den Erzbischof
- 1288 Schlacht bei Worringen begünstigte den Ausbau der Territorien der Grafen von der Mark: Mark erhielt Befestigungshoheit, Niedergang der kölnischen Lehnsherrschaft über die Grafen von der Mark (Erzbischof auf das westfälische Sauerland beschränkt)
- 1297 kaufte Graf Eberhard I. von der Mark als Landesherr die Burg Hörde
- 1328 begann die Entwicklung der Herrschaft Hörde, nachdem die Grafen von der Mark Anfang des Jh. in dieser Gegend ihre Landeshoheit gegenüber der Stadt Dortmund und den Grafen von Limburg durchgesetzt hatten[5][6]
- Gericht Eichlinghofen[7]
- 1477 - mind. 1705 Rentei Hörde
- bis etwa 1567 entstand das Amt Hörde[8]
- Oberamt Hörde[9]
- Kirchspiel Wellinghofen
- Bauerschaft Lück-Lemberg
- Bauerschaft Brünninghausen
- Aus dem Kirchspiel Reinoldi zu Dortmund:
- Bauerschaft Renninghausen
- Bauerschaft Stüting zu Brünninghausen.
- Kirchspiel Kirchhörde
- Kirchdorf Kirchhörde
- Bauerschaft Großenholthausen
- Bauerschaft Lütgenholthausen
- Bauerschaft Löttringhausen
- Bauerschaft Kruckel
- Kirchspiel Eichlinghofen
- Kirchdorf Eichlinghofen
- Bauerschaft Salingen
- Bauerschaft Persebeck
- Bauerschaft Menglinghausen
- Kirchspiel Barop
- Bauerschaft Großbarop
- Bauerschaft Kleinbarop
- Kirchspiel Wellinghofen
- Oberamt Hörde[9]
- 1614 (1666?) kommt die Grafschaft Mark an Brandenburg
- 1701 Brandenburg wird zu Preußen
- 1752/53 Kreis Hörde
- 1807 durch Frankreich annektiert
- 21.01.1808 Großherzogtum Berg[10]
- 14.11.1808 Departement Ruhr (Präfektur Dortmund, Präfekt: Gisbert von Romberg I.)
- Arrondissement Dortmund(Unterpräfektur Dortmund)
- 14.11.1808 Departement Ruhr (Präfektur Dortmund, Präfekt: Gisbert von Romberg I.)
- 14.11.1813 preußisches Generalkommissariat Weser-Rhein (einstweiliger Generalkommissar sämtlicher wiedergewonnener preußischer Gebiete in Westfalen: Freiherr Ludwig von Vincke)
- 19.11.1813 Preußisches Gouvernement zwischen Weser und Rhein (Militärgouverneur: Generalmajor von Heister; Zivilgouverneur: Ludwig von Vincke, ernannt am 21.11.1813)
- 11/1813 Kgl. Preußische Landesdirektion Dortmund ("Nachfolger" der Präfektur Dortmund; Landesdirektor: Gisbert von Romberg I.)
- Kreis Dortmund ("Nachfolger" der Unterpräfektur Dortmund)
- 11/1813 Kgl. Preußische Landesdirektion Dortmund ("Nachfolger" der Präfektur Dortmund; Landesdirektor: Gisbert von Romberg I.)
- 15.04.1815 Provinz Westfalen
- Regierungsbezirk Arnsberg
- 01.07.1817 Kreis Dortmund[11][12]
- spätestens 1832 Bürgermeisterei Hörde (Bürgermeister: Vahlkampf) 7.431 Einwohner, davon
- Kirchhörde 794 Einwohner
- Barop 453 Einwohner
- Eichlinghofen 425 Einwohner
- spätestens 1832 Bürgermeisterei Hörde (Bürgermeister: Vahlkampf) 7.431 Einwohner, davon
- 1843/45 werden die Bürgermeistereien zu Ämtern (s. Wikipedia); zuständige Ämter 1845:
- Amt Hörde (Amtmann: Vahlkampf)
- Gemeinde Barop
- Ab 1847 entstand die Siedlung Hombruch auf dem Gebiet von Barop und Kirchhörde.
- Gemeinde Kirchhörde
- Gemeinde Lücklemberg
- Gemeinde Barop
- Amt Lütgendortmund
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- Amt Hörde (Amtmann: Vahlkampf)
- zuständige Ämter 1858[13]
- Amt Hörde (Amtmann: Derwall?)
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Grossenholthausen
- Gemeinde Lücklemberg
- Amt Lütgendortmund
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- Amt Hörde (Amtmann: Derwall?)
- 15.02.1875 Umbenennung in Landkreis Dortmund
- 19.06.1874 Auflösung des Amtes Hörde, Neubildung des Amtes Barop, 1878 bestehend aus:
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Kirchhörde
- Gemeinde Lücklemberg
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- 19.06.1874 Auflösung des Amtes Hörde, Neubildung des Amtes Barop, 1878 bestehend aus:
- 01.04.1887 Bildung des Kreises Hörde[14][15]
- Amt Barop
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- 1888 (01.07.?) Amt Kirchhörde
- Gemeinde Kirchhörde
- Amt Wellinghofen
- Gemeinde Lücklemberg
- 1895 mit Dorf Brünninghausen
- Amt Barop
- 01.04.1911 Umbenennung in Landkreis Hörde[16]; bestand nach Eingemeindung der nachstehend genannten Orte zum 01.05.1922 aus:
- Amt Barop[17]
- Gemeinde Barop
- Amt Kirchhörde
- Gemeinde Kirchhörde; der Ort Hombruch gehörte zumindest teilweise zur Gemeinde Kirchhörde
- Amt Wellinghofen
- Gemeinde Wellinghofen
- Per Gesetz v.27.12.1927 heißen die Amtmänner Bürgermeister.
- Amt Barop[17]
- 01.08.1929 Auflösung des Landkreises Hörde[18]; die vorgenannten Ämter wurden nach Dortmund eingemeindet.
- 01.07.1817 Kreis Dortmund[11][12]
- Regierungsbezirk Arnsberg
Dabei entstand aus der Amtsverwaltung Kirchhörde in Hombruch(!) eine städtische Verwaltungsstelle[19]
- 23.08.1946 Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen[20]
- Regierungsbezirk Arnsberg
- Stadt Dortmund
- 1975 Stadtbezirk Hombruch mit den o.g. Ortsteilen
- Stadt Dortmund
- Regierungsbezirk Arnsberg
Siehe auch
- Zugehörigkeit der Orte des Stadtbezirks zu Ämtern usw. als sychronoptische Tabelle
- Zeittafel der gesamten Geschichte des Stadtbezirks
Weblinks
- Stadtbezirksportal Hombruch im Portal der Stadtverwaltung Dortmund
Fußnoten
- ↑ gem. Artikel Brukterer; gem. Artikel Brukterergau bis zum Sachsenkriege Karls des Großen (772–804) fränkisch
- ↑ Schilp, Stauffer S. 65
- ↑ Schilp, Stauffer S. 65 f.
- ↑ Schilp, Stauffer S. 68
- ↑ (vgl. WP)
- ↑ Namentlich bekannte Amtmänner/Drosten:
- 1338 Johann Sluc, Amtmann, Dapifer und officiatus in Brackel und Eichlinghofen, officialis in „Hurde“ (Hörde), Richter im Gericht Eichlinghofen.
- 1375 Brüder Johann und Dietrich Ovelacker, Amtmänner zu Schwarzenberg und Hörde
- 1531 Matthias von Altenbockum zu Sparrenberg, Ravensberg und Heyde, Amtmann zu Hörde
- 1550/55 Dietrich von Altenbockum zu Altenmengede, Amtmann zu Hörde
- 1570/89 Dietrich von Altenbockum zu Heyde und Herringen, Amtmann zu Hörde
- 1596 Johann von der Wenge zu Wenge, Drost zu Hörde
- 1604/09 Dietrich von Wenge
- 1617 Johann Ketteler, Drost zu Hörde
- ↑ kam nach 1400 nach Hörde und bildete den Vorgänger des Oberamts Hörde (Hücker S. 162)
- ↑ aus den Bezirken der Burg bzw. Freiheit Hörde, dem Gericht Eichlinghofen (dem späteren Oberamt mit dem Kirchspielen Kirchhörde, Annen, Rüdinghausen, Eichlinghofen, Barop und Wellinghofen) und dem Reichshof Brackel (dem späteren Niederamt mit den Dörfern Schüren und Brackel)
- ↑ Aufgeführt sind hier und im folgenden nur die Verwaltungseinheiten und Orte, die den heutigen Stadtbezirk betreffen; die genannten Verwaltungseinheiten waren durchaus größer; vgl. die jeweils verlinkten externen Artikel
- ↑ 1808–1809 war Napoleon Bonaparte selbst Großherzog von Berg, 1809–1813 Regent für seinen minderjährigen Neffen Napoléon Louis Bonaparte, 1809–1813 Großherzog von Berg gem. Wikipedia
- ↑ Die Kreise wurden von Beginn an in Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke, Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter) unterteilt. Diese Amtsverbandsgemeinden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten für Standesamt, Katasteramt, Amtsgericht, Polizei, Bauamt usw. Später kam es zu erheblichen Veränderungen der Zuständigkeiten bei Standesamts- und Pfarrbezirken, Katasterämtern usw.
- ↑ Landräte:
- 1816–1817 Konrad von der Leithen
- 1817–1833 Friedrich Hiltrop
- 1833–1856 Adolf Pilgrim
- 1860–1899 Otto Freiherr von der Heyden-Rynsch
- 1899–1916 Kurt Freiherr von der Heyden-Rynsch
- 1918–1919 Adolph Overweg
- 1919–1928 Robert Klauser
- ↑ gem. Genwiki
- ↑ Landräte:
- 1887–1900: Heinrich Spring
- 1900–1905: Karl von Starck
- 1905–1907: Felix Busch
- 1907–1919: Alfred Luckhaus
- 1919–1929: Wilhelm Hansmann
- ↑ Karte
- ↑ Quelle: Wikipedia
- ↑ Namentlich bekannte Amtmänner/Bürgermeister:
- Freitag
- 13.02.1922: Beigeordneter Karl Wenk (kommissarisch)
- 21.02.1927: Beigeordneter Karl Wenk in Barop (endgültig)
- ↑ Von 52 Zechen, die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Gründen im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten, befanden sich 6 im Landkreis Hörde. Der daraus resultierende Steuerausfall war so erheblich, dass ein finanzielles Überleben des Landkreises nicht mehr gewährleistet werden konnte. Strothmann meint, dass die Eingemeindung wegen der bereits vorhandenen Ausrichtung der Landgemeinden auf Dortmund hin - als Einkaufs- und Kulturstätte - erfolgte.
- ↑ Quellen: Wikipedia und Archiv Karl-Heinz Strothmann
- ↑ 25.02.1947 Auflösung des Freistaats Preußen
Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018