Drechsel
Ernst Drechsel (29.06.1882–13.02.1965) trat am 14.07.1900 als Fahnenjunker in die württembergische Armee ein. Am 27.01.1902 wurde er (mit Patent vom 27.01.1901?[2]) Leutnant. Er durchlief die Generalstabsausbildung, die auch eine Ausbildung in Topographie umfasste, und wurde danach im Topographischen Büro des württembergischen Generalstabs verwendet, wo er mit der Aufnahme und Zeichnung topographischer Karten betraut wurde. Ab 1912 diente er im (preußischen) Großen Generalstab, wechselte aber gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten 1913 (nach Franke 1914) zur Fliegertruppe, wo er als Beobachter eingesetzt war. Ab Mai 1914 war er in den Fliegerbataillonen 2[3] und 1[4] eingesetzt, im Ersten Weltkrieg als Flugzeugführer in den Fliegerersatzabteilungen Posen und 5 (Hannover)[5], als Führer der Fliegerabteilung 31[6] und als Stabsoffizier für Flieger bei der Armeeabteilung Woyrsch sowie als Stabsoffizier für Flieger 3[7], später umbenannt in Kommandeur der Flieger der 3. Armee.
Am 21.12.1914 wurde ihm der Württembergische Militär-Verdienst-Orden verliehen[8], ferner erhielt er das Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern[9].
Von Oktober 1917 bis zum Kriegsende war er Kommandeur[10] der[11] Inspektion des Lichtbildwesens. Als solcher hat er – damals Hauptmann – vom 25.02. bis 01.03.1918 an der ersten (und einzigen) Gesamtsitzung der "Obersten militärischen Vermessungsstelle im Deutschen Reiche und in seinen Schutzgebieten" teilgenommen[12]. Auf dieser Sitzung vertrat er gleichzeitig den ihm vorgesetzten[13] Kommandierenden General der Luftstreitkräfte[14].
Nach dem Krieg war er vom 15.09.1926–31.05.1931 Geschäftsführer der Aerotopograph GmbH in Dresden.[15]
Am 14.04.1934 wurde er als char. Major in die Luftwaffe übernommen (nach Franke 01.08.1934 Fliegerkommandant[16] (L)), am 01.10.1934 mit dem Bildwesen im RLM beauftragt. Seit 01.01.1935 Oberstleutnant (nach Franke am 01.03.1935 als Oberstleutnant (E) wiederangestellt), wurde er 1936 selbständiger Gruppenleiter im RLM mit der Aufgabe der Organisation und Führung des Kartenwesens der Luftwaffe betraut. Am 21.04.1937 (nach Franke am 01.04.1937) erfolgte die Beförderung zum Oberst (E), am 01.02.1942 zum Generalmajor und Abteilungschef im Generalstab der Luftwaffe. Die 7. Abteilung führte er bis zum 02.11.1942, obwohl er schon zum 31.10. verabschiedet worden war. (Gem. web.genealogie[17] führte er die Abteilung bis zum 31.10.1943, obwohl er schon am 30.11.1942 pensioniert und ab 01.12.1942 in die Reserve übernommen worden war.) Die z.V.-Stellung wurde zum 01.11.1943 aufgehoben. Sein Nachfolger wurde Oberst Hans Blumensaat.
Vom 17.06.1945 bis 15.06.1947 befand er sich (obwohl schon längst zur Ruhe gesetzt!) in US-Kriegsgefangenschaft. Dort verfasste er einen Bericht über die Kartenversorgung der Luftwaffe[18].
Drechsel zeichnet in seiner Autobiographie das Bild eines pflichttreuen, karrierebewussten Offiziers. Die 7. Abteilung zeugt von seinem organisatorischen Geschick. Sie war eine großartige Einrichtung, obwohl sie ihm nicht sehr am Herzen gelegen haben kann, denn in seinen Erinnerungen nimmt sie gerade einmal zwei halbe Seiten ein.
| Vorgänger | bis | ab | Nachfolger |
| 01.11.1943 | Blumensaat |
Quellen:[19]
Die folgende Tabelle fasst die Widersprüche zwischen den Quellen zusammen:
| Ereignis | Personal-Karteikarte[20] | Autobiographie[21] | Kurzbiographie[22] | Franke[23] |
| geboren | 29.06.1882 | 29.06.1882 | 28.06.1882 | 29.06.1882 |
| in der Fliegertruppe | 01.06.1913[24] | ab 1913 | ab 1914 | |
| Inspektion des Lichtbildwesens | Okt 1917 bis Kriegsende | |||
| verabschiedet | 01.01.1920 als char. Major | 23.01.1920 ausgeschieden | ||
| in der "Luftwaffe" (d.h. Fliegerschaft des DLV) | 01.04.1934 als Major a.D. | 14.04.1934 als char. Major | 01.08.1934 Fliegerkommandant | |
| Major (und mit dem Bildwesen beauftragt) | 01.10.1934 Major | |||
| Oberstleutnant | 01/1935 Flieger-Vizekommodore | 01.01.1935 | 01.03.1935 als Oberstleutnant (E) wiederangestellt | |
| Selbst. Gruppenleiter, mit dem Kartenwesen beauftragt | 1939/1940 R.L.M. Genst. Kart.[25] | 1936 | ||
| Oberst | 04/1937 Oberst (E) | 21.04.1937 | 01.04.1937 Oberst (E) | |
| Generalmajor | 01.02.1942[26] | 01/1942 | 01.02.1942 | |
| Abt.-Chef | R.L.M. Genst. 7. Abtlg. Abt.Chef[27] | |||
| verabschiedet | 30.11.1942 aus akt. Wehrdienst entlassen[28] |
31.10.1942 | ||
| z.V. gestellt | mit 01.12.1942 "z.V. Luftw" gestellt[29] |
|||
| weitere Führung der 7. Abt. | neu einberufen mit 01.12.1942 zum Genst.7.Abt. Abt.Chef | |||
| Aufhebung der z.V.-Stellung[30] | Dienstleistung mit dem 31.10.1943 beendet, z.V.-Stellung Lw aufgehoben[31] | ausgeschieden 31.10.1943[32] | 02.11.1942/ 01.11.1943 |
- ↑ aus seiner Autobiographie Drechsel 1966
- ↑ Sammlung Krug
- ↑ Frontflieger.de Stand 27.01.2011
- ↑ Frontflieger.de Stand 27.01.2011
- ↑ Frontflieger.de Stand 27.01.2011
- ↑ Frontflieger.de Stand 27.01.2011
- ↑ nach Franke Stabsoffizier "der" Flieger 3
- ↑ Frontflieger.de Stand 27.01.2011
- ↑ web.genealogie gibts leider nicht mehr; axishistory als Quelle?????, abgerufen am ????
- ↑ des der Inspektion der Fliegertruppen (I.d.Flieg. oder Idflieg) unterstellten Luftbildkommandos und anschließend Inspekteur
- ↑ daraus entstandenen
- ↑ Ausführlicher Bericht..., OMV
- ↑ Fink 1960 S. 395, Jäger 2007 S. _____
- ↑ OMV S. 33
- ↑ Aus dieser Zeit stammt seine einzige bekannte Veröffentlichung in der BuL; s. Drechsel 1930
- ↑ ein dem Major entsprechender Dienstgrad des DLV
- ↑ a.a.O.
- ↑ Drechsel 1947
- ↑ Sammlung Krug, Franke, Third Reich Factbook abgerufen am xxxx; Drechsel 1966; Axis Biographical Research, abgerufen am xxxx
- ↑ BA-ZNS Karteikarte 7738
- ↑ Drechsel 1966
- ↑ Sammlung Krug, dort auch Quellendiskussion
- ↑ Franke
- ↑ zunächst für zwei Monate kommandiert
- ↑ Vorjahre nicht angegeben
- ↑ RDA1.2.42 (4) (420/A, 2)
- ↑ LP 1 III vom 13.01.1942
- ↑ 537/A, 2... [unleserlich]
- ↑ LP 3 III vom 04.11.1942
- ↑ Der Nachfolger, Oberst Blumensaat, trat mit 01.08.1943 zur 7.Abt über, wurde aber erst mit 15.06.1944 Abt.Chef; wahrscheinlich war er zuvor "mit der Führung beauftragt".
- ↑ LP 3 III vom 14.10.1943
- ↑ S. 100