Generalstabschefs aus dem Bannkreis der Militärgeographie

Aus LuftGeo
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vier Männer sollen hier erwähnt werden, die in ihrer Karriere zunächst mit den militärischen Geowissenschaften, vor allem mit dem Kartenwesen zu tun hatten und später im Generalstab in leitende Stellungen und teilweise zu hohen Ehren gelangten.

Grolmann

Datei hochgeladen mit MsUploadKarl von Grolmann[1]

General Karl von Grolmann hat die preußische Landesaufnahme aufgebaut und persönlich die mit der Landesaufnahme befassten Unterabteilungen und damit auch alle Vermessungsarbeiten des Generalstabs geleitet. Er war ein führender Fachmann seiner Zeit.[2]

1796 Arbeiten unter Lecoq[3]
1802 Arbeiten unter Zach in Thüringen
1803 wohl im Generalstab (?)
1806-1813 Präsident des Straßen- und Vermessungswesens in Weimar
1814 Chef des Stabes der Niederrhein-Armee. Als solcher erweiterte er die Lecoq-Karte.
1816 Kriegsministerium, Großer Generalstab, Chef der Aufnahmeabteilung. Dazu gehörte eine selbständige Abteilung am Rhein unter Müffling (Mitarbeiter: Baeyer) und eine II. Abteilung unter Oelsfeld.
1821 wurde Müffling Chef des Generalstabs der Armee. Ihm unterstand daher auch die Landesaufnahme mit dem Trigonometrischen Büro unter Leitung von Oelsfeld, später Baeyer
1830 Kommandierender General in Münster
1838 Präsident des Staatsrates
Grolmann war wohl zunächst Vorgesetzter von Müffling, jedoch hat Müffling wohl (????) eher zu vermessen begonnen. Jedenfalls wurde er später Chef des Großen Generalstabs und als solcher Schöpfer des modernen preußischen Generalstabs[4]. Wohl nicht jeder Chef der Landesaufnahme wurde später Chef des Generalstabs, jedoch wurde wohl vorwiegend Chef, wer klug genug war und daher auch die Bedeutung der Landesaufnahme früh erkannte.[5]

Von 1814 (1816?) bis 1819 war er Departements-Direktor des 2. Departements im preußischen Kriegsministerium, das seinerzeit die Aufgaben eines Generalstabes wahrnahm, demnach de facto Generalstabschef.

Jeschonnek

Datei hochgeladen mit MsUploadHans Jeschonnek als Generaloberst 1940[6]

Hans Jeschonnek hatte als Oberleutnant und Leiter des Operationsreferates auch Fliegerkarten zu bearbeiten.[7] Ob ihm dabei ähnlich hohe fachliche Verdienste zukommen wie Grolmann, ließ sich noch nicht nachprüfen.

Am 01.02.1939 wurde er als Oberst Chef des Generalstabes der Luftwaffe.

Heusinger

Datei hochgeladen mit MsUploadAdolf Heusinger als General der Bundeswehr 1957[8]

Gegen Kriegsende wurde versucht, das Karten- und Vermessungswesen der Wehrmacht zu zentralisieren.[9] Erster Chef des Wehrmachtkartenwesens wurde Generalleutnant Adolf Heusinger,[10] der allerdings seinen Dienst nicht mehr antreten konnte[11].

Heusinger wurde im Juni 1957[12] erster Generalinspekteur der Bundeswehr, eine Stellung, die der eines Generalstabschefs entspricht, und später Vorsitzender des Militärausschusses der NATO.

Hiemann

Datei hochgeladen mit MsUploadHiemann 1989 als Mitglied einer Delegation des ZK der SED (unter Leitung von Egon Krenz) in Saarbrücken[13]

Günter Hiemann war als Unterleutnant bzw. Leutnant vom 20.01.1953 bis 28.02.1956 in der Position des Leiters der Topographie der erste geographische Fachmann in den Luftstreitkräften der DDR[14].[15]

Als Generalmajor war Dr. Hiemann dann von 1975 bis 1988 Stellvertreter des Chefs des Stabes der LSK/LV für Gefechtsstände und Automatisierung und hatte damit zumindest eine leitende Funktion in einem generalstabsartigen Organ inne.


  1. Wikimedia Commons
  2. Albrecht 1980 S. 67 ff.; DVW-Heft _____
  3. Geht es hier um Grolmann oder Müffling???? Wäre Müffling dann auch hier aufzuführen?!
  4. so Siegfried Kohlschmidt: General Grolmann auf Gosda, gefunden am 15.05.2012
  5. vgl. ZfV 2/2002 S. 99; weitere Quellen, z.B. Schriftenreihe!????
  6. Wikimedia Commons
  7. siehe Teil II, Kapitel "Vorgeschichte"
  8. Wikimedia Commons
  9. Hierüber wird im Teil II, Kapitel "Kriegsende" noch zu berichten sein.
  10. Anlage 2 zu Chef WFSt/Org (I) Nr. 373/45 geh. (Führerbefehl zur Aufstellung Chef Wehrmachtkartenwesen); Abschrift in: Müller/Hubrich S. 41
  11. Müller/Hubrich S. 21
  12. Biographie Adolf Heusinger im Projekt "Deutsche Geschichte 1919-1945", abgerufen am 19.01.2012
  13. Wikimedia Commons
  14. zunächst HVL, ab 17.06.1953 Verwaltung der Aeroclubs
  15. Näheres im Kapitel IV