Hugershoff


Dr.-Ing. habil. Carl Reinhard Hugershoff (05.10.1882–24.01.1941)[3] hat an der Technischen Hochschule Dresden Geodäsie studiert, bestand am 20.12.1906 die Diplomprüfung und wurde bereits am 24.07.1907 zum Dr.-Ing. promoviert. Anschließend war er dort als Assistent tätig. Von 1907 bis 1909 nahm er an der Zweiten Innerafrikanischen Expedition teil. 1909 habilitierte er sich als Privatdozent. Im Frühjahr 1911 wurde er zum außerordentlichen, 1912 zu ordentlichen Professor an der Forstakademie Tharandt ernannt, wo er neben der Vermessungskunde Mathematik, Meteorologie und Waldwegebau vertrat. Daneben lehrte er weiter in Dresden, wo er 1911 die ersten Vorlesungen über Photogrammetrie hielt.
1914 meldete Hugershoff sich als Kriegsfreiwilliger. 1914 wurde er Feldphotogrammeter bei der Festungsvermessungsabteilung Posen, kam im Februar 1915 an die Ostfront und machte sich mit der Enwicklung und Anwendung photogrammetrischer Methoden einen Namen. 1916 kam er, vom Beamtenstellvertreter zum Ingenieur der Flieger- und Luftschiffertruppen befördert, nach Berlin zur Inspektion des Luftbildwesens; 1917 leitete er die dortige Luftbild-Meßabteilung.[4] Seine Entwicklungen werden von Oberleutnant Hermann Cranz und seiner Vermessungsabteilung 1917 an der Westfront erprobt. 1918 stieß Cranz zu ihm.[5]
Im Januar 1919 wurde Hugershoff aus dem Heer entlassen und nahm seine Lehrtätigkeit in Tharandt wieder auf. Dank der Gründung der Firma Aerotopograph GmbH in Dresden durch Oskar und E. O. Messter endete der Kampf um den Fortbestand seiner Methoden und die Fortentwicklung seiner Geräte. 1920 vollendete er dort den Autokartographen, der zwar 1921 von der japanischen Regierung erworben wurde, in Deutschland aber keine Anerkenung fand. Dazu kamen viele weitere Klein- und Hilfsgeräte, auf die er weit über 100 in- und ausländische Patente erhielt; 1926 folgte als Großgerät der Aerokartograph. Durch den Zusammenschluss der Aerotopograph GmbH mit der Bildmessabteilung der Firma Carl Zeiss in Jena wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter dieser Firma.
Zwischen fr. 01.02.1933[6], sp. 01.05.1934[7] bis mind. 15.05.1937[8] war Hugershoff Abteilungsvorstand der Forstlichen Hochschule Tharand, die mittlerweile eine Abteilung der Technischen Hochschule zu Dresden bildete. Später übernahm er das Geodätische Institut der TH, das er in ein Institut für Vermessungswesen und Photogrammetrie umwandelte, und das Institut für Forstliche Luftbildmessung.
Seit 1930 war Hugershoff glühender Nationalsozialist.[9]
1939 meldete Hugershoff sich wiederum freiwillig zum Heeresdienst und kam als Ingenieuroffizier zu einer Vermessungsabteilung. Nach dem Winter 1939/40 wurde er von der TH Dresden zurückgerufen.
Quellen:[10]
Habilitationsschrift:
Veröffentlichungen[11]:
- ↑ Geschichte der Professur Geofernerkundung der Universität Dresden, aufgesucht am 10.12.2009
- ↑ Foto aus dem Nachruf Gruner 1941a
- ↑ wissen.de
- ↑ Jäger ????
- ↑ Doyle S. 194
- ↑ Dr. Krausz noch Abteilungsvorstand gem. Forstwissenschaftliches Centralblatt vom 1. Februar 1933, Volume 55, Issue 3, pp 111-112
- ↑ gem. Forstwissenschaftliches Centralblatt vom 1. Mai 1934, Volume 56, Issue 9, p 323
- ↑ gem. Forstwissenschaftliches Centralblatt vom 15. Mai 1937, Volume 59, Issue 10, p 336
- ↑ Zu seiner politischen Gutachtertätigkeit Benedikt Maria Sebastian Lickleder: Der forstwissenschaftliche Fachbereich der Universität Freiburg in der Zeit von 1920 bis 1945. Freiburg 2009 (abgerufen am 02.07.2012), zu seinen sonstigen Nazi-Aktivitäten Gruner 1941a S. 5
- ↑ Gruner 1941a; Gruner 1941b; Albrecht 1969 muss noch ausgewertet werden____________
- ↑ gem. Jahrbuch Database – Electronic Research Archive for Mathematics