Hugershoff

Aus LuftGeo
Zur Navigation springen Zur Suche springen
{{File:1934...1937%20Hugershoff%20(TU%20Dresden).jpg}}Hugershoff als Abteilungsvorstand, ca. 1934 bis 1937[1]
{{File:1940x%20Hugershoff%20(BuL%20vor%20S.1)_clip_klein.jpg}}Hugershoff um 1940[2]

Dr.-Ing. habil. Carl Reinhard Hugershoff (05.10.1882–24.01.1941)[3] hat an der Technischen Hochschule Dresden Geodäsie studiert, bestand am 20.12.1906 die Diplomprüfung und wurde bereits am 24.07.1907 zum Dr.-Ing. promoviert. Anschließend war er dort als Assistent tätig. Von 1907 bis 1909 nahm er an der Zweiten Innerafrikanischen Expedition teil. 1909 habilitierte er sich als Privatdozent. Im Frühjahr 1911 wurde er zum außerordentlichen, 1912 zu ordentlichen Professor an der Forstakademie Tharandt ernannt, wo er neben der Vermessungskunde Mathematik, Meteorologie und Waldwegebau vertrat. Daneben lehrte er weiter in Dresden, wo er 1911 die ersten Vorlesungen über Photogrammetrie hielt.

1914 meldete Hugershoff sich als Kriegsfreiwilliger. 1914 wurde er Feldphotogrammeter bei der Festungs­vermessungs­abteilung Posen, kam im Februar 1915 an die Ostfront und machte sich mit der Enwicklung und Anwendung photogrammetrischer Methoden einen Namen. 1916 kam er, vom Beamten­stellvertreter zum Ingenieur der Flieger- und Luftschiffer­truppen befördert, nach Berlin zur Inspektion des Luftbildwesens; 1917 leitete er die dortige Luftbild-Meßabteilung.[4] Seine Entwicklungen werden von Oberleutnant Hermann Cranz und seiner Vermessungs­abteilung 1917 an der Westfront erprobt. 1918 stieß Cranz zu ihm.[5]

Im Januar 1919 wurde Hugershoff aus dem Heer entlassen und nahm seine Lehrtätigkeit in Tharandt wieder auf. Dank der Gründung der Firma Aerotopograph GmbH in Dresden durch Oskar und E. O. Messter endete der Kampf um den Fortbestand seiner Methoden und die Fortentwicklung seiner Geräte. 1920 vollendete er dort den Autokartographen, der zwar 1921 von der japanischen Regierung erworben wurde, in Deutschland aber keine Anerkenung fand. Dazu kamen viele weitere Klein- und Hilfsgeräte, auf die er weit über 100 in- und ausländische Patente erhielt; 1926 folgte als Großgerät der Aerokartograph. Durch den Zusammenschluss der Aerotopograph GmbH mit der Bildmessabteilung der Firma Carl Zeiss in Jena wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter dieser Firma.

Zwischen fr. 01.02.1933[6], sp. 01.05.1934[7] bis mind. 15.05.1937[8] war Hugershoff Abteilungsvorstand der Forstlichen Hochschule Tharand, die mittlerweile eine Abteilung der Technischen Hochschule zu Dresden bildete. Später übernahm er das Geodätische Institut der TH, das er in ein Institut für Vermessungswesen und Photogrammetrie umwandelte, und das Institut für Forstliche Luftbildmessung.

Seit 1930 war Hugershoff glühender Nationalsozialist.[9]

1939 meldete Hugershoff sich wiederum freiwillig zum Heeresdienst und kam als Ingenieur­offizier zu einer Vermessungs­abteilung. Nach dem Winter 1939/40 wurde er von der TH Dresden zurückgerufen.

Quellen:[10]

Habilitationsschrift:

Die periodischen Fehler barometrisch bestimmter Höhenunterschiede in der inneren Tropenzone. Dresden 1910

Veröffentlichungen[11]:

Kartographische Aufnahme und geographische Ortsbestimmung auf Reisen. Berlin u. Leipzig: G. J. Göschen (Samml. Göschen Nr. 607) 1912
(mit H. Cranz) Grundlagen der Photogrammetrie aus Luftfahrzeugen. Stuttgart 1919
(mit O. Israel) Kartographische Aufnahmen und geographische Ortsbestimmungen auf Reisen. I: Die topographischen Aufnahmen. Zweite, neubearbeitete Auflage. Berlin, W. de Gruyter & Co. (Sammlung Göschen Nr. 607) 1925
Photogrammetrie und Luftbildwesen. Wien, J. Springer (Handbuch der wissenschaftlichen und angewandten Photographie, herausgegeben von A. Hay, Band 7) 1930
Ausgleichsrechnung, Kollekitvmaßlehre und Korrelationsrechnung, im Dienste von Technik, Wissenschaft und Wirtschaft. Eine Einführung insbesondere für Forst- und Kulturingenieure und für Studierende der Naturwissenschaften. Berlin, Wichmann (Sammlung Wichmann Band 10) 1940
Graphische Hilfsmittel zur azimutalen Orientierung von Senkrechtaufnahmen aus der Schattenrichtung. Photogrammetria 3, S. 147-154. 1940