Teil IV: Der Militärtopographische Dienst in den Luftstreitkräften und der Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee 1953–1990

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Aufbauphase

1950 wurde die Verwaltung für Schulung (VfS, Generalinspekteur[1] Heinz Hoffmann) des Ministeriums des Innern in Hauptverwaltung für Ausbildung (HVA) umbenannt und beim Minister ein Referat z.b.V. unter der Leitung von Generalinspekteur[2] Heinz Kessler als Keimzelle der Luftstreitkräfte aufgestellt. 1951 wurden erste entsprechende Verbände aufgestellt. 1952 begann die fliegerische Ausbildung von 280 Offizieren in Kuibyschew an der Wolga (Sowjetunion). Das Referat z.b.V. wurde 1952 zum Stab der Volkspolizei-Luft (VP-Luft) und in Hauptverwaltung Luft (HVL)[3] umbenannt; auch wurde eine Volkspolizeidivision Luft (VPL) unter Oberstleutnant Wilpert in Stärke von 1300 Mann in Zeithain aufgestellt. In Cottbus begann die fliegerische Ausbildung, unterstützt durch sowjetische Berater und ein sowjetisches Jagdfliegerregiment als Lehrregiment. Der "Aufbau nationaler Streitkräfte" wurde öffentlich verkündet. Nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 wurde zunächst der gesamte Ausbildungsbetrieb abgebrochen und später ohne Strahlflugzeuge und ohne sowjetische Lehreinheiten wieder aufgenommen.[4]

Am 20.01.1953 wurde in der im Aufbau befindlichen Abteilung Navigation und Beobachtung[5] der HVL, die sich auf dem traditionsreichen Flugplatz Berlin-Johannisthal befand, eine topographische Dienststelle aufgestellt und Unterleutnant Günter Hiemann zum Leiter der Topographie ernannt. Er hatte diese Funktion bis zum 28.02.1956, dem letzten Tag der Kasernierten Volkspolizei (KVP), inne.[6]

Zusammensetzung und wichtigste Aufgaben dieser topographischen Dienststelle stellen sich wie folgt dar:[7]

Gliederungs­ebene Leiter

Gliederungs­ebene Mitarbeiter

Aufgaben Personal

Leiter der Topographie

Beschaffen, Verwalten und Verteilen von Karten, insbesondere von Flugkarten

Anfertigen von fluggeographischen Beschreibungen

Anfertigen von Vorlagen für Flugrayonkarten (als Stumme Karten)

Mitwirken beim Entwerfen und Anfertigen von topographischen Navigationshilfen

Ergänzung von Karten und Plänen in der unmittelbaren Umgebung (2-3 km) der Flugplätze (für Zwecke der Bodenverteidigung)

Bearbeiten und Zeichnen von kartographischen Abbildungen für Lehrbücher und Ausbildungsmaterialien (z.T. Überarbeitung sowjetischer Vorschriften)

Topographische Ausbildung der Flugzeugführer (Lehrgänge im Rahmen des Konditionstrainings)

Fluggeographische Ausbildung der für die Deutsche Lufthansa vorzubereitenden Flugzeugführer

Durchführen von Vermessungsaufgaben zum topographischen Einordnen von luftfahrttechnischen Einrichtungen (später war Vermessungsgerät direkt bei den Einheiten vorhanden)

Anfertigen von Geländemodellen für Flugvorbereitungskabinette

Anfertigen von Sandkästen für flugtaktische Übungen (20 x 30 m² groß, eine sowjetische Idee)

Mitwirken bei der topographischen Einordnung von Luftbildern (Luftbildpläne usw. 1955, sp. Januar 1956 übernahm dies die Luftbildstelle beim Chef Aufklärung)

(Inhaltliche) Anleitung der Topographie-Ausbildung an den Lehreinrichtungen (z.B. Offiziersschule Kamenz)

Verwalten von Materialien für Karten- und Zeichenarbeiten (und – später? – Vervielfältigung)

Offizier: Unterleutnant Günter Hiemann

Leiter der Kartenstelle

Unteroffizier, später Fähnrich

Gehilfe(n) für Vermessungs- und Zeichenarbeiten

1 Soldat, zuletzt 2-3 Zivilbedienstete (ZB)

Geographisch war das Hauptaktionsfeld der Südostraum der DDR, da dort zu jener Zeit die fliegerische Ausbildung der Einheiten[8] vorrangig durchgeführt wurde.[9]

Die HVL wurde 1953 in die KVP eingegliedert[10]; sie verlegte im Juli auf dem Flugplatz Cottbus, wo sie ab 23.09.1953[11] unter der Tarnbezeichnung "Verwaltung der Aeroklubs (VdAK)" arbeitete.[12] Die Abteilung Navigation und Beobachtung führte ab 15.01.1954 die Bezeichnung Hauptsteuermann[13] der Luftstreitkräfte.[14]

Am 01.03.1956, dem offiziellen Gründungstag der Nationalen Volksarmee (NVA), gingen aus der VdAK die Verwaltung der Luftstreitkräfte (LSK) in Cottbus und die Verwaltung der Luftverteidigung (LV) in Strausberg hervor. Im Zuge dieser Umgliederungen, jedenfalls wohl 1956, wurde das Fachgebiet Topographie auf Wunsch des Leiters des Militärtopographischen Dienstes (LMTD) analog zum Hauptstab der NVA dem Chef Operativ (Stellvertreter für Fliegerische Ausbildung) zugeteilt[15]. Seitdem war die Topographie auch für die Zielbearbeitung[16] verantwortlich.[17]

Nachdem die Stelle des Leiters Topographie kurzzeitig vakant gewesen war, wurde sie 1956 oder 1957 durch Major Pankow weitergeführt, der 1966 krankheitshalber entlassen werden musste.[18]

Am 31.05.1957 wurde die Verwaltung in Kommando LSK umbenannt[19] und im Juli nach Eggersdorf bei Berlin verlegt[20]. 1960 erfolgte die Zusammenlegung der Kommandos LSK und LV in Eggersdorf als Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (Kdo LSK/LV)[21]. In diesem Zusammenhang wurden 1961 die Luftverteidigungsdivisionen (LVD) aufgestellt.[22]

Entwicklungsphase

Vom 05.12.1966 - 30.04.1990 führte Hauptmann (später Major bzw. Oberstleutnant - OSL) Heinz Zoska die Arbeitsgruppe Militärtopographischer Dienst (AG MTD) des Kdo LSK/LV und hat sie in diesen 24 Jahren voll entwickelt.[23]

Als Zäsur in diesem Zeitraum gilt[24] 1975 die Aufstellung von Armeehubschrauber- (AHG)[25], Jagdbombenflieger- (JBG) sowie Marineflieger- und -hubschraubergeschwadern (MFG-28, MHG-18)[26].

Die Aufgaben reduzierten sich allerdings immer mehr auf Kartenwesen, Mitwirkung bei geographischen Beschreibungen und Vervielfältigung; wahrscheinlich fand nicht einmal mehr eine Anleitung bei der militärtopographischen Ausbildung statt. Alle wissenschaftlichen Aufgaben waren im Hauptstab angesiedelt worden.[27]

Eigene Aufgaben der AG MTD waren:[28]

Flugmeldekarte (Generalisierung, Flugmeldenetz[29])
(in Zusammenarbeit mit dem Steuermannsdienst) Flugnavigationskarte 1:500.000 mit Aufdruck der Luftraumstruktur und der Flughindernisse
Spezialkarten, z.B. Karte der Flugsicherungseinrichtungen

Aber selbst diese Aufgaben konnten mangels Personal nur als Mittler zum MTD wahrgenommen werden.[30]

In den Grundsatzvorschriften des Gefechtseinsatzes der Luftstreitkräfte und der Truppen der Luftverteidigung (Ausgabe 1987) ist die topographisch-geodätische Sicherstellung dargelegt:[31]

DV Bezeichnung topographisch-geodätische Sicherstellung
146/0/001 Grundsätze des Gefechtseinsatzes Ziffer 87
146/0/002 Gefechtseinsatz der LSK

(Verband und Truppenteil)

Ziffer 366-368
146/0/003 Gefechtseinsatz der Truppen der Luftverteidigung

(Luftverteidigungsdivion)[32]

Ziffer 227-229

Es ist denkbar, dass die AG MTD hierbei Formulierungshilfe geleistet hat. Die Aufnahme der einschlägigen Ziffern erfolgte jedoch nicht auf Wunsch der AG MTD, sondern wurden seitens des Kdo LSK/LV als eine notwendige Zusammenstellung gesehen.[33]

Luftbilder wurden durch die Luftbildkette Dresden-Klotzsche erflogen und dem MTD zur Verfügung gestellt. Es wurden u.a. auch die Braunkohlengebiete aufgenommen. Die Geld- und Sachmittel für solche Drittaufträge wurden vom Chef des Stabes Kdo LSK/LV verwaltet.

Die AG MTD besaß als Referenz eine Reihe von Blättern der NATO-Fliegerkartenserien "Operational Navigation Chart 1:1.000.000 (ONC)" und "Tactical Pilotage Chart 1:500.000 (TPC)"[34]. Wegen der Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten waren auch Karten von Polen und der Tschechoslowakei vorrätig. Ab 1977/1978 gab es im Kdo LSK/LV auch einige wenige Karten der Bundesrepublik; die Masse lag aber weiterhin bei der sowjetischen 16. Luftarmee bereit. Der Steuermannsdienst der Regierungsfliegerstaffel war der Hauptabnehmer für Auslandskarten.[35]

Die Digitalisierung[36] war eine grundsätzliche Forderung der LSK, die daher auch die Hardware zur Verfügung stellten. Mit Aufkommen der digitalen Geländemodelle trat als Aufgabe der AG MTD die Beratung der Nutzer hinzu. Eigene Aufgaben bestanden auf diesem Feld nicht. – Ganz allgemein verstand sich die AG MTD als Mittler zwischen den speziellen Wünschen der Dienste der LSK und dem MTD.[37]

Es ist interessant, dass beim StOffzMilGeoLw die Existenz ausgerechnet der "Schwesterdienststelle" AG MTD ebenso unbekannt war wie dem MTD das kleine Dezernat MilGeoLw.[38]

Exkurs: Militärgeographie in der NVA

In der Anfangszeit hat der MTD der LSK als Teil des Steuermannsdienstes - und dieser Unterstellung geschuldet - fluggeographische Beschreibungen angefertigt und eine fluggeographische Ausbildung für Zwecke der Deutschen Lufthansa durchgeführt.[39]

Diese luftbezogene Aufgabe blieb - wenn sie überhaupt noch notwendig war - beim MTD, fiel aber offensichtlich mit dem Unterstellungswechsel 1960 für den MTD weg[40]; eine Mitwirkung bei diesen Arbeiten fand aber wohl auch später noch statt.[41]

Später ist die Militärgeographie in einer Arbeitsgruppe[42] des Hauptstabes der NVA zentralisiert worden, ohne jedoch Teil des MTD zu sein.

Abwicklungsphase

Ab 30.04.1990[43] war OSL Persike letzter Leiter der AG MTD Kdo LSK/LV. Er wurde dem MTD aufgrund der personellen Autonomie der LSK, die dem MTD keinen entscheidenden Einfluss zubilligte, aufgezwungen[44]. Er war zuvor Lehrer für Militärtopographie an der Offizierschule gewesen.[45]

Die AG MTD gehörte bis zuletzt zur Abteilung Operativ (Stellvertreter des Chefs des Stabes Operativ), unterstand dabei aber unmittelbar dem Chef des Stabes des Kdo LSK/LV und fachlich dem LMTD im Ministerium für Nationale Verteidigung bzw. Ministerium für Abrüstung und Verteidigung.[46]

Sie hatte 7 Angehörige:[47]

Gliederungs­ebene Stabschef

Gliederungs­ebene Abteilung

Gliederungs­ebene Arbeitsgruppe

Personal
Chef des Stabes des Kommandos LSK/LV
Abteilung Operativ Stellvertreter des Chefs des Stabes Operativ

Arbeitsgruppe Militärtopographischer Dienst

1 Oberstleutnant (OSL) als Leiter

2 Fähnriche

1 Lagerleiter (Dienstgrad?)

1 Hauptsachbearbeiterin (Dienstgrad?)

1 wissenschaftlicher Mitarbeiter Vervielfältigungs- und Druckereiwesen (ZB)

1 Schreibkraft (Dienstgrad?)

[[File:|thumb|left|{{File:}}Im abgebildeten Gebäude des Kdo LSK/LV war in einem feuchten Kellerraum das Kartenlager untergebracht.[48]]] Für das Vervielfältigungs- und Druckereiwesen war ZB Ackermann zuständig. Er war erst nach Beendigung seiner aktiven Soldatendienstzeit (zuletzt OSL) als Zivilbediensteter (ZB) in der AG MTD angestellt worden. Er entdeckte die Verschwendung, dass die Verbände zur Vervielfältigung der Flug- und Zielunterlagen Fotopapier verwendeten, und führte die Nutzung von Lichtpauspapier ein. Die Vervielfältigungseinrichtungen verursachten im übrigen einem Ausbildungsbedarf von ca. 400 Mann pro Jahr[49]; Ackermann hatte dadurch viel zu reisen.[50]

Mit Stand Juli 1990 umfasste die AG MTD:[51]

Gliederungs­ebene Abteilung

Gliederungs­ebene Arbeitsgruppe

Gliederungs­ebene Unterstellte Teile

Aufgaben Personal
Chef des Stabes des Kommandos LSK/LV
Arbeitsgruppe Militärtopographischer Dienst

Versorgung der Führungsorgane und Truppen mit topographischen Unterlagen (TU) und materiellen Mitteln des MTD

Organisation geodätischer Arbeiten im Interesse der Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste

Sammeln und Auswertung von zusätzlichen Informationen über das Gelände sowie Übergabe dieser Informationen an die Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste

Organisation und methodische Anleitung der militärtopographischen Ausbildung der Truppen und Lehreinrichtungen

1 Leiter (OSL, Dipl.-Ing./MAK), dem Chef des Stabes des Kommandos LSK/LV direkt und dem LMTD fachlich unterstellt: OSL Persike

1 Mitarbeiter (zivil/NVA, Fachschuling.): Ostermann?[52]

1 Bearbeiter (zivil/NVA, Facharbeiter)

Kartenstelle (KS) für das Kommando

1 Leiter (Stofä, Fachschuling.): Krüger?[53]

1 Hauptsachbearbeiter (zivil/NVA, Facharbeiter)

Kartenlager (KL)[54]

für die gesamten LSK/LV kein eigenes Personal (?)

Druckerei-14 in Eggersdorf[55]

Bleisatz, Fotosatz, Reprofotografie, Offsetkopie, Offsetdruck, Buchdruck, Schneiden, Falzen, Binden

Papierverbrauch: 30 t pro Jahr

14 Mitarbeiter(innen)
Der AG MTD fachlich unterstellt:
Kartenstelle (KS) der 1. LVD in Cottbus
KS der 3. LVD in Neubrandenburg
KS des FO FMTFK in Eggersdorf

KS der OHS der LSK/LV für Militärflieger "Otto Lilienthal" in Bautzen

KS der OHS der LSK/LV "Franz Mehring" in Kamenz

Topographisches Lager (TL) in Stallberg Kr. Pasewalk[56]

für Mob-Karten

stationäre Vervielfältigungs­einrichtungen in der Truppe

Der Lagerbestand war nicht unerheblich: Allein im KL der LSK/LV wurden zweimal jährlich nach Zugang der Neuausgaben je ca. 3 t Karten vernichtet.[57]

Mögliche weitere Arbeitsgebiete der AG MTD?

Vermessungsangelegenheiten: Was wurde eigentlich vermessen?

Gab es Mitwirkung an der Übungs- und Einsatzplanung?

Noch ergänzen anhand der Angaben von Dr. Beaujean!

Noch ergänzen anhand der Angaben in MILGEO Nr. 20/2006!

Völlig überarbeiten (vor allem den weltpolitischen Rahmen und die Vorgeschichte) anhand der Angaben in Diedrich/Wenzke!

schriftl. Interview / Befragung Herr Zoska

Episode: "StOffzMilGeo 5. LwDiv"

Bei der Übernahme des Kommandos Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA als Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision ab 03.10.1990 wurde die AG MTD dem Kommandant Stabsquartier unterstellt; Ackermann hingegen wurde im Dezernat A 4 e mit der Abwicklung des topographischen Materials betraut. Gemäß einem Gliederungsbild des Kdo LSK/LV - Vorbereitungsstab 5.LwDiv von 1990 gehörte die Druckerei-14 nunmehr mit Sicherheit dazu.

Der als Major und sog. Weiterverwender in die Bw übernommene Persike erhielt 1991[58] die Bezeichnung StOffzMilGeo 5. LwDiv und die Aufgabe, die Versorgung mit Karten der NVA – soweit erforderlich – weiterzuführen. Er hat es richtigerweise als seine Hauptaufgabe angesehen, die Kartenversorgung der noch bestehenden Truppenteile des Kdo LSK/LV auf das – wie er es nannte – "Bundeswehr-System" umzustellen. Daneben bearbeitete er die Abwicklung der Kartenstellen im Bereich der ehemaligen Luftstreitkräfte/Luftverteidigung.

Nach Persikes Ausscheiden Ende 1991 wurde die Kartenstelle von der Dienstvorschriftenstelle (Ang(w) Maak[59]) behelfsmäßig fortgeführt, ab Oktober 1993 dann von Ackermann, der Mitte 1991 (?) zusammen mit der Aufgabe "Abwicklung" in die Überleitungsstelle Materialwirtschaft Luftwaffe, Dez IV 1 überführt worden war, übernommen und bis Dezember 1993 aufgelöst.

Das Ergebnis der Abwicklung stellte sich wie folgt dar:

KS Neubrandenburg war einschl. KS-Verwalter an die Standortverwaltung übergegangen.
Das Papier (?) der KS Cottbus wurde durch den Abwicklungsstab Süd nach Bayern abgegeben (an Firmen und Behörden).
Bestände der KS Bautzen und Kamenz sowie der o.a. KS wurden soweit als möglich ausgegeben, ansonsten vernichtet.
KS FO FMTFK wurde 1989/90 wegen Auflösung des Großverbandes durch Ackermann aufgelöst, KS und KL Eggersdorf im Dezember 1993/Anfang 1994. Mitte 1993 waren noch insgesamt ca. 50 000 Blatt zu entsorgen.
TL Stallberg wurde 1989/90 aufgelöst. Papier und Verbrauchsmittel wurden in das KL Eggersdorf übernommen.
Die Truppenteile hatten ihre Kartenvorräte z.T. zurückgeliefert.
Die in Cottbus gelagerten Vermessungsgeräte waren verschwunden.

Der folgende Teil V zeichnet das letzte Jahrzehnt des MilGeo-Dienstes in einer Luftwaffe nach, deren aus der weltweiten Wende resultierende Herausforderungen eine ganz andere Qualität hatten als bis dato und die Aufregungen der Wendezeit schnell vergessen ließen.

Zum Teil V

  1. Generalleutnant; siehe auch Seite "Dienstgrade der Volkspolizei"
  2. Generalmajor
  3. auch Hauptverwaltung der Luftpolizei
  4. BMVg Fü S I 6 (Hrsg.): Die NVA – Parteischule der Nation. I. Teil: Charakter und Wesenszüge der NVA (= Schriftenreihe Innere Führung, Reihe: Kommunismus, Heft 10), 1969, S. 5, 7, 8
  5. Augen-Aufklärung
  6. Protokoll Hiemann; Voigt (Protokoll Voigt) bezweifelt, dass schon die HVL eine topographische Dienststelle besaß.
  7. Datenblatt zum Protokoll Hiemann
  8. Cottbus, Preschen, Drewitz, Bautzen, Kamenz, Dresden, Rothenburg
  9. Datenblatt zum Protokoll Hiemann
  10. Wikipedia: Artikel Kasernierte Volkspolizei, aufgesucht am 21.06.2010
  11. gem. Unterlagen zum Protokoll Voigt erst ab Ende November 1953
  12. "Aeroklub" war die Tarnbezeichnung für die Fliegerregimenter in Cottbus, Drewitz und Bautzen (Diedrich/Wenzke S. 387, 389)
  13. Der Steuermannsdienst, in sowjetischer Diktion "die Intelligenz der Luftstreitkräfte", stellte die Verbindung zwischen den technischen Wissenschaften und der Fliegerei dar (Protokoll Hiemann). Der Steuermann eines Kommandos ist ist für die Organisation und Realisierung der navigatorischen Sicherstellung der Gefechtshandlungen sowie der Navigationsausbildung verantwortlich. (nach Militärlexikon 1971, Kopie in Unterlagen zu Protokoll Voigt)
  14. Protokoll Hiemann
  15. aus Sicht Hiemanns keine gute Lösung für die Luftstreitkräfte
  16. für den Bombenabwurf
  17. Protokoll Hiemann
  18. Protokoll Hiemann, Unterlagen zum Protokoll Voigt
  19. Unterlagen zum Protokoll Voigt
  20. Datenblatt zum Protokoll Hiemann
  21. Unterlagen zum Protokoll Voigt
  22. Protokoll Voigt
  23. Protokoll Ackermann
  24. gem. Protokoll Voigt
  25. die dann den Landstreitkräften zugeordnet wurden, ohne dass dies dem Personal richtig zum Bewusstsein gekommen wäre
  26. die 1989 der Volksmarine (VM) unterstellt wurden
  27. Protokoll Hiemann
  28. Protokoll Hiemann
  29. War dieses Flugmeldenetz vom MTD auch entwickelt worden???
  30. Protokoll Hiemann
  31. Unterlagen zum Protokoll Voigt
  32. Hier schließen sich die Gefechtsvorschriften der Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste an. (Unterlagen zum Protokoll Voigt)
  33. Aussage des früheren Generalmajors im Kdo LSK/LV, Günter Voigt (Protokoll Voigt). Im Gegensatz dazu schien der MilGeo-Dienst der Bundeswehr anzustreben, in möglichst vielen Vorschriften präsent zu sein, auch wenn es sachlich nicht notwendig war.
  34. Abdeckung ONC: Europa, Afrika, Naher und Ferner Osten, Australien
    Abdeckung TPC: Südliches Skandinavien, Benelux, Deutschland, Österreich, östliches Italien, Adria, Balkan, Schwarzes Meer, Kaukasus und die umschlossenen Gebiete auch der Sowjetunion
    Index in der Kartensammlung
  35. Protokoll Voigt
  36. DV- oder IT-Unterstützung
  37. Protokoll Hiemann
  38. Richtlinie Nr. 042/8/027 "Das militärische und staatliche Vermessungs- und Kartenwesen der wichtigsten NATO-Staaten" vom 28.04.1987, in der der MTD seine Erkenntnisse über die Organisation des Karten- und Vermessungswesens der westlichen Staaten, insbesondere der NATO und natürlich der Bundesrepublik darstellt, in welcher aber eben die MilGeo-Stellen der Luftwaffe und auch der Marine fehlen.
  39. Protokoll Hiemann
  40. Unterlagen zum Protokoll Voigt
  41. Protokoll Hiemann
  42. Schreiben Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Suthau, letzter Leiter der AG, vom 10.12.1996
  43. Unterlagen zum Protokoll Voigt
  44. gem. tel. Mitt. des ehem. LMTD, Generalmajor a.D. Dr.-Ing. e.h. Kurt Beuajean, vom 27.12.1993
  45. Mitt. Persike 1990/1991 bzw. Lt a.D. Dipl.-Ing. NN
  46. Protokoll Ackermann
  47. Protokoll Ackermann
  48. Aufnahme vom 02.05.1994 durch den Verfasser mit Genehmigung der Kasernenkommandanten Fotosammlung des Verfassers
  49. allein für die LSK/LV oder für die gesamte NVA, die insgesamt rund 400 Vervielfältigungseinrichtungen besaß (Schreiben Ministerrat der DDR - MfAV - LMTD vom 02.08.1990 an LtrMilGeo)?
  50. Protokoll Ackermann
  51. Mitt. Beaujean; Protokoll Ackermann; Schriftliche Mitt. des MTD(?); vom MilGeo-Dienst erstelltes Organigramm des MTD
  52. Ang Ostermann 5/91 nachgewiesen
  53. HFw Krüger nach 10/90 nachgewiesen
  54. in einem Entwurf des LtrMilGeo vom 28.08.1990 wird als Standort "Eggershausen" statt Eggersdorf angegeben
  55. Die Druckerei-14 in Eggersdorf gehörte gem. Ackermann nicht dazu, sie wurde lediglich mit Material versorgt. Aus dem Schreiben Ministerrat der DDR - MfAV - LMTD vom 02.08.1990 an LtrMilGeo könnte man aber schließen, dass die Druckerei 14 doch der AG MTD oder aber der Abt MTD im Hauptstab der NVA unterstand.
  56. nachgewiesen in einer Dienststellenliste des ANBw IV 3 von Sept. 1990; Hptm Soldat hat u.a. das Lager besucht; in einem Entwurf des LtrMilGeo vom 28.08.1990 wurde als Standort "Eggesien" angegeben – in Eggesin war jedoch eine Division der Landstreitkräfte untergebracht
  57. Protokoll Ackermann
  58. auf Veranlassung des StOffzMilGeoLw durch das Bundeswehrkommando Ost mittels der Besonderen Anweisung für das Militärische Geowesen in der Luftwaffe -Ost- (BesAnMilGeoLw Ost) vom 18.02.1991, da es West-Dienststellen untersagt war, unmittelbar in die Ost-Verbände hineinzuwirken
  59. Name 4/92 nachgewiesen