Blumensaat

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Datei hochgeladen mit MsUploadBlumensaat nach dem Abschuss am 07.05.1917[1]

Hans Blumensaat (29.04.1897 - 26.01.1985[2]) trat am 10.06.1915, also während des Ersten Weltkriegs, als Fahnenjunker beim Fußartillerieregiment 2 ein und wurde am 03.12.1915 zur 8. Batterie des Reserve-Fußartillerieregiments 2 versetzt, wo er an der Feldkanone F.K. 96[3] und an der schweren Feldhaubitze s.F.H. 13/15[4] ausgebildet wurde. Am 17.04.1916 wurde er zum Leutnant befördert. Am 15.07.1916 erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. Später kam er zur Luftschiffertruppe und wurde zu verschiedenen Einheiten kommandiert, am 18.08.1916 zur Feldluftschifferabteilung (FLA) 36 - wahrscheinlich zwecks Ausbildung zum Ballonbeobachter -, am 09.01.1917 zur FLA 7 und zum Ballonzug (BZ) 90, am 02.04.1917 zur FLA 7 (Ballonzentrale) und am 29.04.1917 zum BZ 110 (zugehörig zur FLA 43).

Datei hochgeladen mit MsUploadBlumensaat wird am 07.05.1917 bei Henin-Liétard an der Arrasfront abgeschossen. Rechts unten neben dem verbrennenden Ballon ist ein Mann am Fallschirm zu erkennen (Klicken für größeres Bild)[5]
Datei hochgeladen mit MsUpload07.05.1917 Fw Kaiser und L Blumensaat (Bz 110, FLa 43, Arrasfront) gleich nach dem Absprung, mit dem Rest des Ballons, dem Ventil (klicken für Gesamtbild)[6]

Am 07.05.1917 wurden Blumensaat und sein Feldwebel Kaiser an der Arras-Front bei Henin-Liétard abgeschossen. Sie konnten mit dem Fallschirm abspringen, während ihr Ballon zu Asche verbrannte. Nur das Ventil blieb übrig.

Am 08.08.1917 wurde er endgültig zum BZ 110 versetzt (wobei er am 31.08.1917 das Eiserne Kreuz I. Klasse erhielt), am 25.10.1917 zum BZ 16; am 14.01.1918 wurde er zur Inspektion der Luftstreitkräfte (Iluft) überwiesen, am 25.01.1918 zur Luftschiffer-Ersatzabteilung (Lea) 1 versetzt, aber zur Iluft kommandiert, am 04.04.1918 zum Stab der Iluft versetzt, am 01.09.1918 wieder zurückversetzt zur Lea 1 (wo ihm am 30.09.1918 das Verwundetenabzeichen angeheftet wurde), am 05.05.1919 zu seinem alten Fußartillerieregiment 2 versetzt und am 31.03.1920 aus dem Heeresdienst entlassen, offenbar[7] unter Verleihung des Charakters als Oberleutnant a.D.

Zwischenzeitlich betätigte er sich als Schriftleiter beim Grieben-Verlag in Berlin.[8] Am 27.11.1935 erhielt er das Frontkämpferkreuz.

Datei hochgeladen mit MsUploadHans Blumensaat als Hauptmann[9]

Am 28.12.1935 wurde Blumensaat in das RLM, Führungsabteilung (LA I) wiedereingestellt und mit Wirkung vom 01.05.1936 zum Hauptmann (E) ernannt. Ab 01.10.1937 gehörte er zur (neu gebildeten??) 5. Abteilung des Generalstabs der Luftwaffe (Genst.d.Lw. 5.Abtlg.), auch als Luftwaffenführungsstab Ic "Fremde Luftmächte" bezeichnet.[10] Am 01.06.1939 wurde er zum Major befördert.

Vom 03.07.1940 bis zum 22.02.1942 war er in Frankreich eingesetzt als Leiter der Sonderdienststelle Genst. 5. Abt. beim General der Luftwaffe Paris und wurde schon am 10.07.1940 mit der Spange zum EK II ausgezeichnet. Am 01.09.1941 wurde er zu den Truppenoffizieren überführt[11] und am 01.03.1942 – wieder in Berlin – zum Oberstleutnant befördert. Am 01.09.1942 mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet, war er ab 15.09.1942 Gruppenleiter II (Ländergruppe West[12]) in der 5. Abt, zugehörig zur 2. Staffel[13].

Blumensaat trat mit 01.08.1943 als designierter Abt.-Chef zur 7. Abt. über, wurde am 01.03.1944 zum Oberst[14] befördert und am 15.06.1944[15] offiziell Abteilungs-Chef der 7. Abteilung als Nachfolger von Drechsel.[16] Da Drechsel die Führung der Abteilung aber schon am 31.10.1943 abgegeben hatte, war Blumensaat wohl in der Zwischenzeit "mit der Führung beauftragt"[17].

Nach dem Krieg arbeitete er in der Organisation Gehlen und im daraus hervorgegangenen Bundesnachrichtendienst und trat am 30.04.1962 als Oberregierungsrat in den Ruhestand.[18]

Quelle:[19]


  1. zur Veröffentlichung überlassen von seiner Tochter Barbara Oberdörfer
  2. Mitt. Barbara Oberdörfer vom 12.11.2010
  3. Wikipedia; im Soldbuch Blumensaat steht irrtümlich "s.F.K.", also schwere Feldkanone
  4. Wikipedia; die "15" bezieht sich wohl auf das Kaliber 15 cm
  5. zur Veröffentlichung überlassen von seiner Tochter Barbara Oberdörfer
  6. zur Veröffentlichung überlassen von seiner Tochter Barbara Oberdörfer
  7. gem. Ernennungsurkunde zum Hauptmann (E) in Sammlung Blumensaat
  8. Mitt. Barbara Oberdörfer vom 12.11.2010
  9. aus [[{{{2}}}|Soldbuch Blumensaat {{{2}}}]], zur Veröffentlichung überlassen von seiner Tochter Barbara Oberdörfer
  10. Im Soldbuch Blumensaat stand zuerst "01.10.1936". was aber durch Generalmajor Drechsel gestrichen und durch den zusätzlichen Eintrag "01.10.1936-30.09.1937 Genst Kart" ersetzt wurde. Ob es wirklich die Berichtigung eines Fehlers war oder vielleicht dazu dienen sollte, Blumensaat durch eine fachbezogene Vorverwendung als Nachfolger zu qualifizieren, kann nicht ohne weitere Recherche geklärt werden.
  11. d.h. Wegfall des Status Ergänzungsoffizier und des "(E)" hinter dem Dienstgrad
  12. Boog S. 249 (Fußnote 229
  13. gem. BA-ZNS Karteikarte 3432; die 1. Staffel des Generalstabs bildete das bewegliche Hauptquartier "Robinson", die 2. Staffel "Kurfürst" war ortsfest in Wildpark-Werder bei Potsdam stationiert bzw. in den Friedensunterkünften in Berlin verblieben.
  14. Die BA-ZNS Karteikarte 3432 kann dahin gehend interpretiert werden, dass er doch noch Ergänzungsoffizier war.
  15. wenn der Datumszusatz so gemeint ist
  16. BA-ZNS Karteikarte 3432
  17. vergleichbar einem "kommissarischen Leiter"
  18. Entlassungsurkunde in Sammlung Blumensaat
  19. Soldbuch Blumensaat