Dienststellen für Landeskunde

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Das mit Meynen verbundene Fachgebiet Landeskunde war eine wesentliche Grundlage für die Arbeit der Forschungsstaffel z.b.V.. Durch die Luftbildsammlung der Abteilung für Landeskunde bestand eine weitere Verbindung zum RLM.

Seit der Einrichtung der Hauptabteilung Planung und Boden unter Konrad Meyer im Reichskommissariat für die Festigung des deutschen Volkstums wurden viele Wissenschaftler der Reichsstelle für Raumordnung und der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, deren Obmann Meyer bis dahin gewesen war, für deren Projekte herangezogen.

Quelle:[1]

Jahr Rahmen­dienststelle Landeskunde Raumordnung Raumforschung diverse Stellen Forschungsstaffel Leitung
1935 Reichsstelle für Raumordnung (RfR)[2] Reichsarbeits­gemeinschaft f. Raumforschung (RAG)
Ende 1939 Hauptabteilung Planung und Boden i. Reichs­kommissariat für die Festigung des deutschen Volkstums
Sommer 1940/April 1941[3] Reichsamt für Landesaufnahme (RfL; 1921 aus der kgl. preußischen Landesaufnahme entstanden) Abteilung für Landeskunde (AfL; Berlin, später Worbis)[4] mit Luftbildsammlung[5] Emil Meynen; viele Mit­ar­bei­ter später zur For­schungs­staf­fel z.b.V., u.a. Harry Hiller, Josef Schmithüsen, Sigfrid Schneider
1943–45 Forschungsstaffel z.b.V. Schulz-Kampfhenkel
1945 April Fortführung der Arbeit in Worbis (Thüringen), im Juni nach Scheinfeld (Bayern) 20.05. Wiederaufnahme der Arbeit bis Anfang 1949 Errichtung von Landesplanungs­behörden AfL: Meynen
Herbst 1946 Arbeitspause: Entnazifizierung Umbenennung: Akademie für Raumforschung und Landesplanung
März 1947 Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus Wiederbegründung: Amt für Landeskunde (AfL)[6] (Ende Juli 1948 nach Landshut) ??? AfL: Meynen
Mai 1951 Übersiedlung nach Remagen Landesplanung Rheinland-Pfalz Meynen
Anfang 1949 Institut für Raum­forschung (IfR)[7][6]
09.06.1953 Bundesministerium des Innern Bundesanstalt für Landeskunde BfL)[8] Meynen; Sigfrid Schneider Leiter der Abteilung III "Geographisch-landeskundliche Forschung und Landesbeschreibung"
1959 fachlich selbständig unter dem Dach der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung Institut für Landeskunde[9] Meynen und Dittrich leiten abwechselnd die Bundesanstalt
1967 Umbenen­nungen Bundesforschungs­anstalt für Landeskunde und Raumordnung (BfLR) Institut für Raumordnung
1973 Zusammen­schluss[10] zur Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (BfLR)
1998 Zusammen­legung mit der Bundes­baudirektion (seit 1950) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Wissenschaftlicher Bereich des BBR
2009 Zusammen­fassung des Wissenschaftlichen Bereichs des BBR mit dem Institut für die Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (IEMB)[11] Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im BBR

Übergreifende Quellen:[12]


  1. Kübler S. 328 ff.
  2. in Wikipedia, abgerufen am 14.05.2012, fälschlich „Raumforschung“
  3. Anordnung des RMI/Ernennung Meynens zum AbtLtr
  4. s. a. René Pfahlbusch: Die Landesaufnahme in Ostdeutschland 1934-1945. In: KN 62. Jg. H. 2/2012 S. 65-71 (hier: S. 66). Pfahlbusch berichtet auch, dass die Abteilung für Landeskunde im August 1943 (gem. Kübler S. 342 erst nach Ausbombung Ende 1944 im März 1945, was sich vielleicht auf letzte Teile der Abteilung bezieht) nach Worbis im Eichsfeld ausquartiert wurde.
  5. vom RLM „als zentrale Verbindungsstelle für die geographisch-landeskundliche Facharbeit im Bereich des Luftbildwesens“ anerkannt, Kübler S. 339
  6. 6,0 6,1 Die beiden Institutionen für Landeskunde und für Raumforschung dienten den Alliierten für landeskundliche Erhebungen und der jungen Bundesrepublik als Steuerungsinstrument für die Integration von Flüchtlingen.
  7. Wikipedia, abgerufen am 01.03.2021
  8. ; Emil Meynen wird 1956 Leiter der Bundesanstalt, wenn Wikipedia, abgerufen am 14.04.2012, richtig interpretiert wurde
  9. wissen.de, aufgesucht am 08.11.2010; das Institut unterhielt u. a. eine Luftbildsammlung (Amazon.de, abgerufen am 08.11.2010)
  10. Möglicherweise infolge dieser Zusammenlegung verlor der geographische Ansatz der Landeskunde in den siebziger Jahren zunehmend an Bedeutung und wurde zugunsten einer sozialwissenschaftlich orientierten Raumordnung weitgehend aufgegeben. Diesen Bedeutungsverlust bestreitet "elop" in der Wikipedia, abgerufen am 14.04.2012.
  11. seit ca. 1993; Bezeichnung bei der DFG, Jahreszahl aufgrund der Liste der Veröffentlichungen beim BBSR, beide abgerufen am 28.02.2021
  12. Berichte zur deutschen Landeskunde, Band 64, Verlag Anton Hain, 1990, Autorenangabe, gefunden bei Google Bücher; Website des BBR; Wikipedia: BBR; Website des BBSR, alle abgerufen am 08.11.2010; Wikipedia: Emil Meynen, abgerufen am 14.04.2012