Dislozierung der Kartenlager der Luftwaffe 1955–1990: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Im April 1990 wurde das logistische Konzept der Raumdeckenden Einsatzunterstützung (REA) entwickelt, das erstmals einer möglichen Aufspaltung entlang der Elbe Rechnung trug, indem nördlich der Elbe eigenständige Versorgungsstrukturen vorgesehen wurden. Dem Gedanken folgend forderte StOffzMilGeoLw die Einrichtung eines dritten Kartenlagers im Raum Schleswig-Holstein. Die kurz darauf beginnende vollständige Umorientierung der gesamten Bundeswehrstruktur ließ das Konzept REA Makulatur werden. Die Forderung nach einem weiteren Kartenlager konnte aber trotzdem durchgesetzt werden: Es wurde im Bereich der 5. LwDiv eingerichtet, vgl. [[Teil V: Das letzte Jahrzehnt. Historische Wandlungen und ein neuer Fachdienst 1990–2002|Teil {{röm|V}}]]. | ||
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Aktuelle Version vom 17. April 2021, 20:11 Uhr
IN ARBEIT! |
Warum entstand das Kartenwesen der Luftwaffe zuerst bei den Luftwaffengruppenkommandos? Warum gab es zwei (Haupt-) Kartenlager? Warum wurde 1990 ein drittes Kartenlager geplant?
Diese Fragen beantworten sich durch einen Blick auf die NATO-Struktur.
Die NATO-Streitkräfte des Kommandobereichs Mitteleuropa waren in Nord- und Südbereich aufgeteilt. Dies spiegelte sich auf deutscher Seite von Anfang an in den entsprechenden Luftwaffengruppenkommandos, denen die regionalen fliegenden Geschwader, Flugabwehrraketen-, Luftwaffen-Fernmelde- und -Park- bzw. -Versorgungsregimenter unterstanden. Dementsprechend wurde auch je ein Hauptkartenlager eingerichtet.
Im April 1990 wurde das logistische Konzept der Raumdeckenden Einsatzunterstützung (REA) entwickelt, das erstmals einer möglichen Aufspaltung entlang der Elbe Rechnung trug, indem nördlich der Elbe eigenständige Versorgungsstrukturen vorgesehen wurden. Dem Gedanken folgend forderte StOffzMilGeoLw die Einrichtung eines dritten Kartenlagers im Raum Schleswig-Holstein. Die kurz darauf beginnende vollständige Umorientierung der gesamten Bundeswehrstruktur ließ das Konzept REA Makulatur werden. Die Forderung nach einem weiteren Kartenlager konnte aber trotzdem durchgesetzt werden: Es wurde im Bereich der 5. LwDiv eingerichtet, vgl. Teil V.
Quellen:[1]
NATO-Kommandobehörden | Luftwaffen-Kommandobehörden | Kartenlager | ||
AFNORTH | BALTAP bis 1994 | AIRBALTAP bis 1994 |
LwGrpKdo N bis 1970 (ztw. direkt LFlKdo) 1994 LwKdo N[2] |
1990 geplant: Kartenlager Schleswig-Holstein |
AFCENT (Fontainebleau) (1967 Brunssum) |
AIRCENT bis 1966 1974 AAFCE 1993 AIRCENT |
2. ATAF (Mönchengladbach) bis 1993 |
LwHptKartLgr N später LwMatDp 21 (Diepholz), Lagerbezirk Kartenlager | |
4. ATAF (Ramstein) bis 1993 |
LwGrpKdo S bis 1970 (ztw. direkt LFlKdo) 1994 LwKdo S[2] |
LwHptKartLgr S später LwMatDp 32 (Sulz), LgrBez Kartenlager dann 42 (Germersheim), LgrBez Kartenlager |
- ↑ NATO-Kommandostruktur mit weiterführenden Links, Luftwaffenführungskommando (abgerufen am 17.04.2021); Taschenbuch für Wehrfragen 1960/61 S. 600
- ↑ 2,0 2,1 Die LwKdo hatten allerdings – anders als die LwGrpKdo's – keine Befehlsbefugnis über die Logistik