Dolezal: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LuftGeo
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
Zeile 1: Zeile 1:
 
Dr.-Ing. Rudolf Dolezal<ref>bei {{Quelle|Thoma}} und im {{Quelle|Brief Hänschen}} "Dolecal" geschrieben, weil möglicherweise mit dem berühmten Photogrammeter Eduard Dolezal verwechselt, der aber 1942 in Baden bei Wien im Ruhestand lebte.</ref> (geb. 10.08.1911, lebte 1979 noch) hat ab Herbst 1931 an der Technischen Hochschule zu Wien Vermessungswesen studiert, am 09.12.1935 die Diplomprüfung abgelegt, war danach als Referendar im Außen- und Innendienst beschäftigt und legte am 09.03.1939 die Fachprüfung für den höheren Vermessungsdienst (Assessorexamen) ab. Danach wurde er als Reichsangestellter bei der '''Vermessungsabteilung des Luftgaukommando <span class="serifen">XVII</span> (Wien)''' eingestellt.
 
Dr.-Ing. Rudolf Dolezal<ref>bei {{Quelle|Thoma}} und im {{Quelle|Brief Hänschen}} "Dolecal" geschrieben, weil möglicherweise mit dem berühmten Photogrammeter Eduard Dolezal verwechselt, der aber 1942 in Baden bei Wien im Ruhestand lebte.</ref> (geb. 10.08.1911, lebte 1979 noch) hat ab Herbst 1931 an der Technischen Hochschule zu Wien Vermessungswesen studiert, am 09.12.1935 die Diplomprüfung abgelegt, war danach als Referendar im Außen- und Innendienst beschäftigt und legte am 09.03.1939 die Fachprüfung für den höheren Vermessungsdienst (Assessorexamen) ab. Danach wurde er als Reichsangestellter bei der '''Vermessungsabteilung des Luftgaukommando <span class="serifen">XVII</span> (Wien)''' eingestellt.
  
Am 26.08.1939 wurde Dolezal zur Kriegsdienstleistung einberufen und machte als Wachtmeister {{Biogr||d.R.}} ({{Abk|ROA}}) bei einer Flak-Einheit den Westfeldzug mit, wurde aber im Herbst 1940 zum LGK <span class="serifen">XVII</span><ref>in seinem Lebenslauf schreibt er lediglich: "zu meiner Heimatdienststelle"</ref> zurückberufen, im Herbst 1941 mit der Leitung des Dezernats Vermessung<ref>Dolezal selbst spricht von der Vermessungsabteilung, meint aber wohl weder die Gruppe Vermessung noch den <span class="serifen">I</span> Meß</ref> betraut und am 01.07.1942 zum Regierungs­vermessungs­assessor ernannt.
+
Am 26.08.1939 wurde Dolezal zur Kriegsdienstleistung einberufen und machte als Wachtmeister {{a|d.R.}} ({{Abk|ROA}}) bei einer Flak-Einheit den Westfeldzug mit, wurde aber im Herbst 1940 zum LGK <span class="serifen">XVII</span><ref>in seinem Lebenslauf schreibt er lediglich: "zu meiner Heimatdienststelle"</ref> zurückberufen, im Herbst 1941 mit der Leitung des Dezernats Vermessung<ref>Dolezal selbst spricht von der Vermessungsabteilung, meint aber wohl weder die Gruppe Vermessung noch den <span class="serifen">I</span> Meß</ref> betraut und am 01.07.1942 zum Regierungs­vermessungs­assessor ernannt.
  
 
Ab 01.03.1943 bis zum Kriegsende war er als '''Leiter der Vermessungsabteilung bei der Flakversuchsstelle Karlshagen''' (bei Peenemünde) tätig<ref>{{Quelle|Stüwe}} beschäftigt sich mit der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde (-West); daher wird Dolezal von ihm nicht erwähnt.</ref>, wo er am 01.06.1943 zum planmäßigen Regierungsvermessungsrat im Reichsdienst ernannt wurde. Er hat u.a. die ballistischen Werte der Fla-Rakete TAIFUN erschossen<ref>gem. Klaus H. Scheufelen: Mythos Raketen. Verlag Bechtle, Esslingen/München 2004 S. 80 (gefunden bei [http://swbplus.bsz-bw.de/bsz114735018inh.htm Google Bücher] am 08.121.2009) angeblich bei der Heeresversuchsstelle Peenemünde, die er aber mit der Flakversuchsstelle der Luftwaffe verwechselt, weil sie ebenfalls in Karlshagen ansässig war</ref>.<ref>Vermessungsberichte von Raketen und Messkurven mit kurzen Erläuterung befinden sich im Bundesarchiv, Bestand RL 36/496: Schmetterling "S 52 (72)" vom 13.01.1945, Schmetterling "S 57 (78)" vom 20.01.1945, Wasserfall "W 3/30" vom 27.12.1944, Wasserfall "W 3/44" vom 22.01.1945 (gefunden in [http://www.gyges.dk/RL-36%20-%20Nachtrag.pdf http://www.gyges.dk/RL-36 – Nachtrag.pdf], abgerufen am 08.08.2010)</ref>
 
Ab 01.03.1943 bis zum Kriegsende war er als '''Leiter der Vermessungsabteilung bei der Flakversuchsstelle Karlshagen''' (bei Peenemünde) tätig<ref>{{Quelle|Stüwe}} beschäftigt sich mit der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde (-West); daher wird Dolezal von ihm nicht erwähnt.</ref>, wo er am 01.06.1943 zum planmäßigen Regierungsvermessungsrat im Reichsdienst ernannt wurde. Er hat u.a. die ballistischen Werte der Fla-Rakete TAIFUN erschossen<ref>gem. Klaus H. Scheufelen: Mythos Raketen. Verlag Bechtle, Esslingen/München 2004 S. 80 (gefunden bei [http://swbplus.bsz-bw.de/bsz114735018inh.htm Google Bücher] am 08.121.2009) angeblich bei der Heeresversuchsstelle Peenemünde, die er aber mit der Flakversuchsstelle der Luftwaffe verwechselt, weil sie ebenfalls in Karlshagen ansässig war</ref>.<ref>Vermessungsberichte von Raketen und Messkurven mit kurzen Erläuterung befinden sich im Bundesarchiv, Bestand RL 36/496: Schmetterling "S 52 (72)" vom 13.01.1945, Schmetterling "S 57 (78)" vom 20.01.1945, Wasserfall "W 3/30" vom 27.12.1944, Wasserfall "W 3/44" vom 22.01.1945 (gefunden in [http://www.gyges.dk/RL-36%20-%20Nachtrag.pdf http://www.gyges.dk/RL-36 – Nachtrag.pdf], abgerufen am 08.08.2010)</ref>

Aktuelle Version vom 24. Juli 2022, 02:36 Uhr

Dr.-Ing. Rudolf Dolezal[1] (geb. 10.08.1911, lebte 1979 noch) hat ab Herbst 1931 an der Technischen Hochschule zu Wien Vermessungswesen studiert, am 09.12.1935 die Diplomprüfung abgelegt, war danach als Referendar im Außen- und Innendienst beschäftigt und legte am 09.03.1939 die Fachprüfung für den höheren Vermessungsdienst (Assessorexamen) ab. Danach wurde er als Reichsangestellter bei der Vermessungsabteilung des Luftgaukommando XVII (Wien) eingestellt.

Am 26.08.1939 wurde Dolezal zur Kriegsdienstleistung einberufen und machte als Wachtmeister d.R. (ROA) bei einer Flak-Einheit den Westfeldzug mit, wurde aber im Herbst 1940 zum LGK XVII[2] zurückberufen, im Herbst 1941 mit der Leitung des Dezernats Vermessung[3] betraut und am 01.07.1942 zum Regierungs­vermessungs­assessor ernannt.

Ab 01.03.1943 bis zum Kriegsende war er als Leiter der Vermessungsabteilung bei der Flakversuchsstelle Karlshagen (bei Peenemünde) tätig[4], wo er am 01.06.1943 zum planmäßigen Regierungsvermessungsrat im Reichsdienst ernannt wurde. Er hat u.a. die ballistischen Werte der Fla-Rakete TAIFUN erschossen[5].[6]

Bei Kriegsende kam er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 18.04.1946 entlassen wurde. Er arbeitete danach ein jahr lang in der Landwirtschaft. Als eine fachbezogene Anstellung in Sicht war, heiratete er am 07.06.1947 Aida Schmidt, die 1943-1945 Sekretärin bei der Flakversuchsstelle Karlshagen gewesen war[7].

Ab 01.07.1947 arbeitete Dolezal dann bei der Forschungsstelle Westküste an der Fertigstellung des Wattgrundkatasters und an Höhenmessungen für den Küstenschutz und das Pegelwesen. Danach führte er einige größere Vermessungsarbeiten für verschiedene Verbände der Wasserwirtschaft aus. Am 01.02.1952 wurde er in den Landesdienst übernommen und am 01.09.1954 in die Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Schleswig-Holstein versetzt und am 01.01 1955 als Dezernent für Vermessungswesen in das Landesamt für Wasserwirtschaft Schleswig-Holstein, später Landesamt für Wasserhaushalt und Küsten, Kiel. Am 12.12.1955 wurde er von der Technischen Hochschule Braunschweig zum Dr.-Ing. promoviert.

Quelle:[8]

Dissertation:

Untersuchungen über die wirksame relative Strahlenkrümmung bei trigonometrischen Höhenmessungen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und in der Elbmündung. 12.12.1955[9]

Veröffentlichungen[10]:

Grundkarten der Wattaufnahme an der Westküste Schleswig-Holsteins. 1952 (zit. in: Hans Günter Gierloff-Emden: Geographie des Meeres. de Gruyter, 1980)
Photogrammetrie der Westküste Schleswig-Holsteins. Die Küste, H. 22, 1972
Erfassung der Topographie von Küsten. ZfV Heft 12, 1974.
(Mitarbeit bei) Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): Hydrologischer Atlas der Bundesrepublik Deutschland, 1979

  1. bei Thoma und im Brief Hänschen "Dolecal" geschrieben, weil möglicherweise mit dem berühmten Photogrammeter Eduard Dolezal verwechselt, der aber 1942 in Baden bei Wien im Ruhestand lebte.
  2. in seinem Lebenslauf schreibt er lediglich: "zu meiner Heimatdienststelle"
  3. Dolezal selbst spricht von der Vermessungsabteilung, meint aber wohl weder die Gruppe Vermessung noch den I Meß
  4. Stüwe beschäftigt sich mit der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde (-West); daher wird Dolezal von ihm nicht erwähnt.
  5. gem. Klaus H. Scheufelen: Mythos Raketen. Verlag Bechtle, Esslingen/München 2004 S. 80 (gefunden bei Google Bücher am 08.121.2009) angeblich bei der Heeresversuchsstelle Peenemünde, die er aber mit der Flakversuchsstelle der Luftwaffe verwechselt, weil sie ebenfalls in Karlshagen ansässig war
  6. Vermessungsberichte von Raketen und Messkurven mit kurzen Erläuterung befinden sich im Bundesarchiv, Bestand RL 36/496: Schmetterling "S 52 (72)" vom 13.01.1945, Schmetterling "S 57 (78)" vom 20.01.1945, Wasserfall "W 3/30" vom 27.12.1944, Wasserfall "W 3/44" vom 22.01.1945 (gefunden in http://www.gyges.dk/RL-36 – Nachtrag.pdf, abgerufen am 08.08.2010)
  7. und die er vermutlich schon während des Krieges dort kennengelernt hatte
  8. LASH Abt. 611.1 Nr. 58253
  9. Bodo Schrader: 125 Jahre Geodätische Lehre und Forschung an der Technischen Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig S. 25, aufgesucht am 25.06.2010
  10. Internetrecherche Anfang 2010