Schulz-Kampfhenkel

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{{File:1943%20S-K%20als%20OLt%20-%20Haeusler%202007%20Titelseite.jpg}}Leutnant Schulz-Kampfhenkel 1943[1]
{{File:1943%20S-K%20als%20Lt%20vom%20Buchtitel%20'Vom%20Amazonas%20an%20die%20Ostfront'_clip.jpg}}Leutnant Schulz-Kampfhenkel 1943[2]

Dr. Otto Schulz-Kampfhenkel (27.08.1910–21.08.1989) war Zoologe, Geograph und Forschungsreisender. Noch als Student unternahm er im Alter von 21 Jahren eine zoologische Expedition nach Liberia. Nach dem Studium der Geographie leitete er von 1935 bis 1937 die Deutsche Amazonas-Jary-Expedition, die u.a. von der noch jungen Luftwaffe unterstützt wurde[3].

Er wollte gerne NSDAP-Mitglied werden, bewährte sich aber nicht. Hingegen gelang es ihm, in die Allgemeine SS[4] einzutreten, wo er es zum SS-Untersturmführer brachte.[5]

19?? Gründung der Forschungsgruppe Schulz-Kampfhenkel, ab 19?? einfach Forschungsgruppe.

Am 02.05.1943 wurde der zwischenzeitlich zum Oberleutnant[6] aufgestiegene, von Göring stets protegierte[7] Schulz-Kampfhenkel zum Sonderbeauftragten für erdkundliche Fragen im Reichsforschungsrat[8] ernannt.[9] In dieser Funktion schuf er aus einer Gruppe von Geologen, Geographen, Hydrologen und Pflanzensoziologen (Vegetationskundlern) die Forschungsstaffel z.b.V. des OKW . Im Gegensatz zur herkömmlichen militärgeographischen Arbeit in der Wehrmacht sollte die Gruppe rasch und effizient vor allem mit den Methode der Luftbildinterpretation und der Pflanzensoziologie Karten zur militärischen Beurteilung des Geländes herstellen.

Am 15.01.1944 heiratete er Charlotte Caulier-Eimbcke, die Schwester seines Mitarbeiters Günter Caulier-Eimbcke, die in der Forschungsgruppe Schulz-Kampfhenkel zusammen mit ihm Bibliothek, Foto- und Filmarchiv sowie die Zeichenarbeiten leitete[10]. Die Geschwister Caulier-Eimbcke stammten aus einer Hamburger Schiffsmaklerfamilie[11].

19?? Beitritt vieler Mitarbeiter der Forschungsstaffel zur Forschungsgruppe.

Ende 1944 wurde Schulz-Kampfhenkel durch Schmieder[12], wie dieser den Beiratsmitgliedern der Deutschen Geographischen Gesellschaft mitteilte, zum neuen Präsidenten dieser Gesellschaft bestimmt.[13]

Am Ende des Krieges geriet er in Gefangenschaft und wurde verhört. Er hätte gerne gleich für die Alliierten weitergearbeitet.

Nach dem Krieg wandte Schulz-Kampfhenkel sich dem Natur- und Kulturfilm zu und gründete die WBF, die noch heute seine Filme an die Landesfilmstellen und Medienzentralen vertreibt.

Quellen:[14]


  1. vorläufig Scan vom Titelbild Häusler, genehmigt durch Bundesarchiv
  2. vorläufig Scan vom Titelbild
  3. Schulz-Kampfhenkel, Gerd Kahle: Rätsel der Urwaldhölle
  4. Häusler S. ?????
  5. Gemäß Böhm 1999 wurde Schulz-Kapmpfhenkel noch SS-Obersturmführer.
  6. Boehm/Brucklacher/Pillewizer betonen, dass es in der Forschungsstaffel z.b.V. keine Angehörigen der Waffen-SS gab; Schulz-Kampfhenkel war also lediglich Angehöriger der Allgemeinen SS, deren Uniform er im Dienst als Luftwaffenoffizier, der er war, nicht tragen konnte. Er soll sie wohl bei seiner Hochzeit getragen haben.
  7. gem. Mitt. Theo Müller's vom Juli 2008 war er ein enger Freund Görings
  8. Präsident: Göring
  9. Böhm 1999 S. 19
  10. Häusler S. 84
  11. Glüsing S. 231
  12. NS-Geograph und Mitherausgeber von "Lebensraumfragen europäischer Völker. Bd. I: Europa. Leipzig 1941."
  13. Häusler erwähnt diese Funktion nicht; vielleicht bedeutet "bestimmt" nicht, dass es das Amt auch übernommen hätte.
  14. Wikipedia (de), Artikel Otto_Schulz-Kampfhenkel, abgerufen am 05.05.2009, Böhm 2000, zitiert von Fredrico Füllgraf auf einestages, abgerufen am 08.04.2009, Glüsing, Häusler