Teil II: Kartenwesen, Geographie, Bildwesen und Vermessung im getarnten Luftschutz der Reichswehr und im Wehrmachtteil Luftwaffe 1920–1945: Unterschied zwischen den Versionen

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Es wurde auch ein motorisierter '''Lichtpauszug''' entwickelt, der für Nordafrika bestimmt war, allerdings nicht mehr zum Einsatz kam. Er wurde zwar noch in Marsch gesetzt, dann aber nach Sardinien umgeleitet und dort bombardiert.<ref>Aussage von Grün ({{Quelle|Brief Hänschen}}), der seinerzeit zum Italuft bzw. Feldluftgaukommando {{roem|XXVIII}} gehörte und nach Sardinien abgeordnet war</ref> Der Leiter der Entwicklung, Fotochemigraphenmeister Konrad, ist beim Flug von Sizilien nach Nordafrika abgestürzt. Der Lichtpauswagen des Zuges<ref>warum er noch da war, erklärt {{Quelle|Thoma}} (S. 11) nicht</ref> wurde bei der Ausquartierung 1945 (s.{{l}}u.) noch von Neu-Petershain nach Unterfürberg mitgenommen.
 
Es wurde auch ein motorisierter '''Lichtpauszug''' entwickelt, der für Nordafrika bestimmt war, allerdings nicht mehr zum Einsatz kam. Er wurde zwar noch in Marsch gesetzt, dann aber nach Sardinien umgeleitet und dort bombardiert.<ref>Aussage von Grün ({{Quelle|Brief Hänschen}}), der seinerzeit zum Italuft bzw. Feldluftgaukommando {{roem|XXVIII}} gehörte und nach Sardinien abgeordnet war</ref> Der Leiter der Entwicklung, Fotochemigraphenmeister Konrad, ist beim Flug von Sizilien nach Nordafrika abgestürzt. Der Lichtpauswagen des Zuges<ref>warum er noch da war, erklärt {{Quelle|Thoma}} (S. 11) nicht</ref> wurde bei der Ausquartierung 1945 (s.{{l}}u.) noch von Neu-Petershain nach Unterfürberg mitgenommen.
  
Bei der umfangreichen Anfertigung von Plänen und Karten trat bei den Vermessungsstellen schnell die Nachfrage nach einer '''Fotoeinrichtung''' auf. Beim Luftgau {{roem|VII}} (Süß/Rank, München) und beim Luftgau Holland (Tesmer) waren schon Erfahrungen mit Reproarbeiten und Druckverfahren gemacht worden. So wurden die Vermessungsstellen schnell mit der Ozalun-Einrichtung<ref>[[w:Diskussion:Chemische_Fabrik_Kalle#Ozalun Frage an Wikipedia]]</ref> versehen, einem pneumatischen Rahmen im Format DIN A 0 oder größer, mit Punktlichtlampe, zur Ausführung von Reflexkopien, einem Verfahren der Fa. Kalle, auch verwendbar für Lichtpausen besonderer Qualität. Hand in Hand ging damit die Ausstattung mit Dunkelkammern und Entwicklungsräumen. Als kleine Reprokamera wurde als nächstes ein Fotokopist-Gerät<ref>[http://www.google.de/search?q=Fotokopist+gmbh hier] weiter nach Infos über den Fotokopist suchen</ref> den Vermessungsstellen zugeteilt, das Aufnahmen in den Formaten DIN A 4 und DIN A 3 gestattete, aber nicht besonders maßbeständig arbeitete und seinen Zweck nur halb erfüllte. In der Fotostelle des RLM stand ein Reprogerät (Reprokamera) von Hoh & Hahne<ref>Firmeneintrag im [http://www.archiv.sachsen.de/archive/leipzig/4224_3230373837.htm Staatsarchiv Leipzig], gefunden am 03.12.2010</ref> für bessere Arbeiten, desgleichen in der Druckerei in Murnau.
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Bei der umfangreichen Anfertigung von Plänen und Karten trat bei den Vermessungsstellen schnell die Nachfrage nach einer '''Fotoeinrichtung''' auf. Beim Luftgau {{roem|VII}} (Süß/Rank, München) und beim Luftgau Holland (Tesmer) waren schon Erfahrungen mit Reproarbeiten und Druckverfahren gemacht worden. So wurden die Vermessungsstellen schnell mit der Ozalun-Einrichtung<ref>[[w:Diskussion:Chemische_Fabrik_Kalle#Ozalun|Frage an Wikipedia]]</ref> versehen, einem pneumatischen Rahmen im Format DIN A 0 oder größer, mit Punktlichtlampe, zur Ausführung von Reflexkopien, einem Verfahren der Fa. Kalle, auch verwendbar für Lichtpausen besonderer Qualität. Hand in Hand ging damit die Ausstattung mit Dunkelkammern und Entwicklungsräumen. Als kleine Reprokamera wurde als nächstes ein Fotokopist-Gerät<ref>[http://www.google.de/search?q=Fotokopist+gmbh hier] weiter nach Infos über den Fotokopist suchen</ref> den Vermessungsstellen zugeteilt, das Aufnahmen in den Formaten DIN A 4 und DIN A 3 gestattete, aber nicht besonders maßbeständig arbeitete und seinen Zweck nur halb erfüllte. In der Fotostelle des RLM stand ein Reprogerät (Reprokamera) von Hoh & Hahne<ref>Firmeneintrag im [http://www.archiv.sachsen.de/archive/leipzig/4224_3230373837.htm Staatsarchiv Leipzig], gefunden am 03.12.2010</ref> für bessere Arbeiten, desgleichen in der Druckerei in Murnau.
  
 
Im RLM war eine '''Druckerei''' tätig, die für Verwaltungszwecke, aber nicht für die Vermessung arbeitete. Die Vermessungsgruppe bekam zunächst eine Rotoprint-Maschine<ref>Rotaprint?</ref> für Drucke im Format DIN{{l}}A{{l}}4.
 
Im RLM war eine '''Druckerei''' tätig, die für Verwaltungszwecke, aber nicht für die Vermessung arbeitete. Die Vermessungsgruppe bekam zunächst eine Rotoprint-Maschine<ref>Rotaprint?</ref> für Drucke im Format DIN{{l}}A{{l}}4.
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Bei den '''Bestandsplänen''' ging man immer mehr von der Inselkarte zur Rahmenkarte über. Zur Beschriftung wurde die Renner'sche [[w:Futura_(Schriftart) Futura]] genommen, um den Plänen der Vermessung in Konkurrenz zu den Plänen der Architekten und Hochbauer ein markantes Gesicht zu geben.
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Bei den '''Bestandsplänen''' ging man immer mehr von der Inselkarte zur Rahmenkarte über. Zur Beschriftung wurde die Renner'sche [[w:Futura_(Schriftart)|Futura]] genommen, um den Plänen der Vermessung in Konkurrenz zu den Plänen der Architekten und Hochbauer ein markantes Gesicht zu geben.
  
 
==== Vermessungsschule der Luftwaffe ====
 
==== Vermessungsschule der Luftwaffe ====

Version vom 15. Oktober 2021, 11:36 Uhr

IN ARBEIT!

Einführung in die Gliederung des Teils II

Beim Aufbau des Karten- und Vermessungswesens im Wehrmachtteil Luftwaffe entstanden gleichzeitig in verschiedenen Bereichen Fachdienststellen (Gruppe Kartenwesen im Generalstab, Gruppe Luftbildvermessung in der Fliegerinspektion 1, Baugruppe 14 – Vermessung – im Luftwaffenverwaltungsamt), die nach und nach miteinander vereinigt wurden und letztlich die 7. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe bildeten. Diese Tatsache legte es nahe, in der Berichterstattung über die organisatorische Entwicklung nach Fachsparten getrennt vorzugehen.

So beginnt die Darstellung mit der Geschichte des Kartenwesens 1931–1942, und zwar einschließlich der Luftgeographie und der Ausbildung, die sich innerhalb der Gruppe Kartenwesen bildeten. 1942 wurde die Luftbildvermessung eingegliedert; es folgt daher die Geschichte der Abteilung Luftbildwesen 1937-1942 und danach die gemeinsame Geschichte bis 1944. 1944 wurde die zivile Luftwaffenvermessung eingegliedert, deren Geschichte 1935 begann. Das letzte Kriegsjahr legten diese Zweige dann gemeinsam zurück.

Eine ergänzende rein chronologische Darstellung ist in der separaten Chronik enthalten, eine auf die einzelnen Personen bezogene Darstellung in den Biographien.

Daten von Feldzügen, Angaben zur Stärke der Luftwaffe usw. bilden die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der Fachdienststellen und binden ihre Entwicklung in den Verlauf der allgemeinen Geschichte ein.

Vorgeschichte: Mitwahrnehmung des Kartenwesens in der Fliegergruppe der Heeresleitung

Aus einem Organigramm[1] von 1931 ist ersichtlich, dass vor der Errichtung einer Fachorganisation die Angelegenheiten der Fliegerkarten in der geheimen Fliegergruppe des Reichswehrministeriums bearbeitet wurden. Deshalb soll zunächst die Geschichte dieser Fliegergruppe betrachtet werden.

In Erfüllung des Versailler Vertrages vom 28.06.1919, der die gesamte militärische Entwicklung der Weimarer Republik überschattete, wurden im Jahre 1920 die Luftstreitkräfte des Kaiserreichs aufgelöst, und zwar die Fliegertruppe zum 08.05.1920[2] und die Luftschiffertruppe zum 30.09.1920[3]. Kurz vorher, am 01.03.1920, hatte General von Seeckt, seit 1919 Chef des Truppenamtes (TA)[4] in der Heeresleitung bereits ein Fliegerreferat unter der Tarnbezeichnung[5] "Luftschutzreferat" – TA (L) – neu eingerichtet[6]. Der Referent, Hauptmann Helmut Wilberg, der von Seeckt, dem Militär­sach­verstän­digen bei den Friedens­verhand­lungen in Versailles, bereits 1919 als Berater in Flieger­fragen gedient hatte, hatte alle Fragen zukünftiger Luftstreitkräfte zu bearbeiten. Unbeeinflusst vom politischen Wechselspiel der Weimarer Republik begann er, die Luftverteidigung des Reiches zu planen und vorzubereiten.

1924 wurde die Sportflug GmbH mit zehn Flieger­schulen für die getarnte Ausbildung von Militär­luft­fahr­zeug­führern gegründet[7]. Den wachsenden Aufgaben entsprechend wurde das LS-Referat ebenfalls 1924 zu einer Gruppe erweitert; Wilberg (seit 1921 Major) führte als Gruppenleiter seine Aufgabe fort.[8]. Am 01.04.1925 wurde die Deutsche Verkehrs­flieger­schule (DVS) als militärische Tarn­organi­sation gegründet[9]. Am 25.04.1925 wurde eine Vereinbarung mit der Sowjetunion abgeschlossen[10], derzufolge (wenn nicht sogar bereits ab 1924[11]) das Flugzentrum Lipetzk als Militärfliegerschule eingerichtet werden konnte[12]. Dort wurde auch Unterricht in Kartenkunde erteilt[13].

Ab Anfang 1925 bestand die LS-Gruppe sogar offen unter der Bezeichnung T 2 III (L)[14], musste aber bereits im Herbst[15] aufgrund alliierten Einspruchs offiziell wieder aufgelöst werden und arbeitete danach wieder getarnt unter der vorherigen Bezeichnung TA (L). Anfang 1927 stimmte die Interalliierte Militär-Kontroll-Kommssion (IMKK) endlich der Errichtung eines Luftschutzreferates zu, so dass die Gruppe ab ca. 01.04.1927 als T 2 V (L) offiziell in Erscheinung trat[16]. Die Leitung des Referates I hatte Hauptmann Hugo Sperrle inne. Nach Wilbergs Wegversetzung am 15.08.1927 wurde Sperrle Major und Gruppenleiter. Ab 01.02.1929 bis 1933 führte Hellmuth Felmy (als Major und Nachfolger von Sperrle) die Gruppe. Diese wurde am 01.10.1929 in die Inspektion der Waffenschulen (In 1), jetzt Inspektion der Waffenschulen und der Luftwaffe[17], überführt, um durch deren Inspekteur einen größeren Einfluss ausüben zu können[18]. Felmy führte nun als Oberstleutnant unter der Bezeichnung Chef des Stabes der In 1 weiterhin die Dezernate der Fliegergruppe, welche jedoch arbeitsmäßig dem Truppenamt eingegliedert blieb[19].

Ab 01.04.1930 leitete Hauptmann Walter Schwabedissen das Referat I, wobei er von Hauptmann a.D. Lackner unterstützt wurde[20].

Im Herbst 1930... wurden drei sog. Reklame­staffeln aufgestellt[21], die zwar keinen taktischen Wert hatten, aber außer zu Reklame­flügen immerhin als Ziel­dar­stellung für Heeres­übungen dienten.

Der erste dokumentarische Nachweis von Fliegerkarten findet sich im Geschäftsverteilungsplan der In 1 vom 27.10.1931[22]. Er weist als Leiter des Referats I mittlerweile Oberleutnant Hans Jeschonnek[23] aus, welcher u.a. für die "Bearbeitung der Fliegerkarten" zuständig ist. Seine übrigen Aufgaben beziehen sich auf die Verwendung der Fliegerwaffe, ihre Vorschriften und die Ausbildung des Heeres in Luftwaffenfragen. Das Kartenwesen ist also von Anfang an auf das Engste mit der eigentlichen Führung verknüpft. Dies wird bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs so bleiben, wie noch gezeigt wird. Derselbe Geschäftsverteilungsplan weist auf "Kartenbestände" in der Geheimregistratur hin. Obwohl es sich vermutlich nur um einzelne Exemplare zu Planungs- und Studienzwecken gehandelt hat, muss es sich hier um die Keimzelle der späteren Kartenstelle R.L.M. handeln.

Es kann davon ausgegangen werden, dass auch vor Jeschonnek schon das Thema Fliegerkarten behandelt wurde, wenn auch wohl nicht von Anfang an. Somit gehören die angeführten Referenten und Referate zur "grauen Vorzeit" des Bild- und Kartenwesens in der Luftwaffe der Wehrmacht.

Am 24.01.1933 wurde die LS-Gruppe als Inspektion des Luftschutzes[24] – In 1 (L) – selbständig und dem Chef des Truppenamtes direkt unterstellt[25]. Bereits ein Vierteljahr später, am 01.04.1933, wurde sie mit der Luftschutzgruppe der Marineleitung[26] und weiteren Dienststellen, die in den verschiedenen Ämtern des Reichswehrministeriums fliegerische Spezialfragen wie z.B. die Fliegertechnik bearbeitet hatten, zum Luftschutzamt vereinigt und dem Reichswehrminister unmittelbar unterstellt[27]. Dazu gehörte auch die Bildabteilung, die bisher der In 1 (L) unterstanden hatte.[28]

Kartenwesen

Aufbau einer eigenen Organisation

Göring als Reichsminister ohne Geschäftsbereich im Kabinett Hitler, 30.01.1933[29]

Bereits kurz nach der Machtergreifung durch Hitler war am 02.02.1933 Göring als Reichkommissar für die Luftfahrt eingesetzt worden[30]. Am 15.05.1933 wurde aus dem Reichkommissariat für die Luftfahrt durch Eingliederung des Luftschutzamtes das Reichsluftfahrtministerium (RLM) gebildet[31], das zunächst aus dem Luftschutzamt (LA) und dem Allgemeinen Luftamt (LB) bestand. Ende August 1933 wurde als erster taktischer Verband das 1. Jagdgeschwader[32] aufgestellt[33].

In dieser Phase wurden ferner aufgestellt:
- ab 01.10.1933 die Seefliegerübungsstaffel mit 6 Flugzeugen[34],
- ab 27.10.1933 das Behelfsbombengeschwader, dessen Flugzeuge im Streckendienst der Deutschen Lufthansa (DLH) eingesetzt wurden[35],
- ab 01.04.1934 sechs Luftkreiskommandos, getarnt als Gehobene Luftämter[36], sowie
- zugleich das Kommando der Heeresflieger und das Kommando der 1. Fliegerdivision[37], die in Personalunion Oberst Sperrle unterstanden; sie führten die ersten Aufklärungs-[38], Kampf- und Jagdstaffeln[39], schließlich
- am 01.07.1934 der Führer der Marineluftstreitkräfte[40].

Im Rahmen der ersten großen Umgliederung des RLM wurde das Luftschutzamt am 01.09.1933 in Luftkommandoamt umbenannt[41]. Zugleich – evtl. mit einmonatiger Verzögerung, d.h. am 01.10.1933[42] – wurde eine Kartenstelle[43] oder vielleicht bereits ein eigenes Referat[44] für das "Kartenwesen und Bildplanwerk" innerhalb der Flieger-Führungsabteilung des Luftkommandoamtes – L.A. (I)[45] – gebildet.

Am 01.04.1934 wurde Ernst Drechsel eingestellt[46], und zwar als Landesschutzoffizier[47]. Als solcher erhielt er seinen letzten Dienstgrad, also (char.) Major a.D., und wurde als Fliegeroffizier der Fliegerschaft eingegliedert, wodurch er dort als Fliegerkommandant (L) zu bezeichnen gewesen wäre. Drechsel war im Ersten Weltkrieg Führer von Fliegerabteilungen, Kommandeur der Flieger der 3. Armee und zuletzt Inspekteur des Lichtbildwesens gewesen; mit der Idlicht hatte er eine Dienststellen von 850 Mann geleitet, die für das Gesamtgebiet des Luftbildwesens einschließlich der Luftbildvermessung und -auswertung zuständig war.

Zu vermuten ist, dass Drechsel auch das Fachreferat für Kartenwesen in der Flieger-Führungsabteilung gründete, wenn es nicht bereits bestand.[48]

Die Aufgaben dieses Referates sind auf ziviler Seite am ehesten mit der klassischen Landesvermessung zu vergleichen, also der großräumigen Vermessung mit Triangulation, Topographie und Photogrammetrie einschließlich der Kartographie. Die zeitgleich im Luftwaffenverwaltungsamt (LD) entstehende Luftwaffenvermessung war technisch und geistig anfangs der Katastervermessung sehr verwandt, aus der sie sich auch personell rekrutierte, später der umfassenderen städtischen Vermessung.

Selbst wenn Drechsel vom Aufbau der Luftwaffenvermessung gewusst haben sollte, wäre es ihm nicht eingefallen, einen sachlichen Zusammenhang zu erkennen, weil die vergleichbaren zivilen Gebiete Katastervermessung und Landesvermessung in Preußen und Deutschland schon methodisch, aber auch traditionell organisatorisch getrennt waren, indem die Katastervermessung zum Finanzressort und die Landesvermessung zum Generalstab gehörte. Zudem war er Soldat und Flieger und schöpfte persönlich aus seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, die auf dem Gebiet des Bildwesens lagen. Zwischen dieser seiner Lebenswelt und der der Vermessungsingenieure und -beamten lagen Welten. Daher ist es nicht erstaunlich, dass die beiden Arbeitsfelder erst zehn Jahre später und auch erst nach längerer Kriegszeit zusammengefasst wurden; eher ist es erstaunlich, dass es überhaupt zu dieser Zusammenfassung kam.

Bei einer weiteren Umgliederung zum 01.04.1935 wurden bestimmte Sondergebiete, darunter die Gruppe "Fremde Luftmächte" und die Quartiermeistergruppe aus der Abteilung LA I ausgegliedert und zu Abteilungen ausgebaut.[49] Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde vermutlich auch das Karten-Referat erweitert und geteilt, so dass neben den nunmehr ein bis zwei Referaten für Kartenwesen und Bildplanwerk ein zweites oder drittes Referat, nämlich für Kartenentwicklung, entstanden wäre, welche zusammen die – als Teil der LA I noch unselbständige – Gruppe Kartenwesen und Bildplanwerk (LA I/Kart) bildeten.[50]

Noch bis ca. 1936[51] blieb sie Teil von LA I. Diese zentrale Stellung in der Führungsspitze der Luftwaffe sollte die Gruppe und spätere Abteilung über alle Umgliederungen hinweg behalten, und es ist offenbar auch nie der Versuch gemacht worden, sie aus dieser Spitzenstellung hinauszudrängen. Die Luftwaffenführung maß dem Kartenwesen demnach eine Bedeutung bei, die sonst nur noch der Operations- und der Feindnachrichtenabteilung (Ia bzw. Ic) zukam[52].

Am 01.03.1935 wurde die Luftwaffe enttarnt[53], und Drechsel wurde als Oberstleutnant (E) wiederangestellt[54].

Am 01.06.1935 erhielt das RLM seine vorläufig endgültige Bezeichnung als "Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe"[55] (D.R.d.L.u.Ob.d.L.).

Kartenentwicklung (Vorschriften?, Meldenetze)

Im Laufe der Zeit wurde eine Reihe von Kartenwerken entwickelt, die in einem Kartenkatalog[56] zusammengestellt sind. Die wichtigsten Serien waren:

die Luftnavigationskarte in Mercatorprojektion 1:2.000.000, die später durch die Firma Westermann hergestellt wurde.[57]. Die älteste dem Verfasser bekannte und ihm vorliegende Ausgabe datiert von 1936; sie wurde von der Kartogr. Anstalt Richard Enderich, Berlin-Steglitz, gezeichnet und in der Hauptbildstelle des RLM gedruckt.
die Fliegerkarte 1:500.000; die Neuentwicklung und Herausgabe dieser reinen Fliegerkarte war beabsichtigt, konnte aber nicht zu Ende geführt werden.[58]
weitere Kartenwerke werden noch gem. Heininger und Kartenkatalog angegeben
Kartenbeispiele
Einige Muster liegen dem Verfasser vor. Sie enthalten i.d.R. Angaben zu Flugplätzen, Funknavigationsanlagen und Sperrgebieten verschiedener Art, zusätzlich ein Meldenetz und Isogonen für die mit Magnetkompassen ausgestatteten Flugzeuge.

Wichtig war die Ausstattung der Karten mit dem Luftwaffen-Meldenetz[59]. Mit dessen Aufdruck wurde aus einer Heereskarte bereits eine "Ausgabe für Flieger". Später kam ein spezielles Jägernetz hinzu[60].

Damals – bis in die ersten Kriegsjahre hinein – musste noch viel Grundlagenarbeit geleistet werden. Davon zeugt die eine Vorschrift[61], in der die verschiedenen Kartenzeichen der gebräuchlichen Kartenserien erläutert werden mussten, und zu der sogar ein einführender Aufsatz in Petermanns Geographischen Mitteilungen erschien[62]. Ein Aufsatz über Fliegerkarten erschien bereits 1939 im Handbuch der neuzeitlichen Wehrwissenschaften[63]. Beide Male scheint Regierungsrat Bruno Heininger als Verfasser auf, welcher spätestens ab 15.06.1939[64] die Leitung des Referates "Kartenentwicklung" innehatte.

Kartenversorgung

Der Befehl für die Aufstellung des Kommandos der Heeresflieger und des Kommandos 1. Fliegerdivision wird als Anlage auszugsweise wiedergegeben, da er als Musterbeispiel für die Regelung der Kartenversorgung in der Anfangsphase gelten kann. Die zur Aufstellung nötigen Aktivitäten waren noch nicht eingespielt, so dass ein Sondergebiet wie die Ausstattung mit Karten noch einzeln im Organisationsbefehl geregelt werden musste.

Erstaunlich sind zwei Details: Zum einen die geringe Menge an Karten, mit denen die beiden (allerdings auch sehr kleinen) Kommandostäbe auskommen mussten, und zum anderen die beabsichtigte Zuweisung spezieller Haushaltsmittel zur Beschaffung weiterer Karten durch die Stäbe selbst.

Ab wann eine bleibende Regelung für weitere Aufstellungen gefunden wurde, konnte aus den untersuchten Quellen nicht erschlossen werden. Es zeigte sich lediglich, dass in der Folgezeit bei der Aufstellung einzelner Verbände[65] offenbar eine Regelung der Kartenausstattung nicht mehr vorgenommen werden musste.

Später – nachweisbar allerdings erst ab August 1944[66] – wurde die Kartenversorgung über die Luftgaukartenstellen und die Kartenstellen der Fliegerhorste abgewickelt. Die Luftgaukartenstellen waren offenbar zunächst in die Nachrichtenabteilung als "Ic Archiv- und Kartenwesen" eingegliedert[67] und unterstanden ab 01.05.1944 dem I Meß[68].

Für den Mobilmachungsfall waren spätestens ab Mai 1939 Kartenbestände vorbereitet, für deren Lagerung und Verwaltung die Kommandanten der Flughafenbereiche verantwortlich waren[69]. Diese waren innerhalb der Bodenorganisation für jeweils mehrere Fliegerhorste bzw. Einsatzhäfen[70] zuständig.

Angabe zur Stärke der Luftwaffe:
Am 01.07.1939 gab es 64 Flughafenbereiche mit 197 Fliegerhorsten[71].

Exkurs: Die Kartenversorgung der Fallschirmjägerdivisionen und Luftwaffenfelddivisionen

Die Fallschirmjägerdivisionen und Luftwaffenfelddivisionen gehörten zwar truppendienstlich zur Luftwaffe, unterstanden aber für den Einsatz meist dem Heer. Es ist folgerichtig, dass sie entsprechend den Heeresverbänden mit Kartenstellen ausgestattet und an die Kartenversorgung des Heeres angeschlossen waren[72].

Im ersten Fallschirmjäger-Großverband, der Fliegerdivision 7, sind Mitte 1939 noch weder Kartenstelle noch Ia Meß nachweisbar[73]. Von 1942 bis März 1945 existierten dann insgesamt 11 Fallschirmjägerdivisionen[74], die vermutlich Divisionskartenstellen besaßen und bis 1943, als die entsprechenden Offiziere der Heeresdivisionen eingespart wurden[75], auch Ia Meß in den Stäben. Ab Januar 1944 gab es ferner zwei Fallschirmkorps[76]und ab Mai 1944 das 1. Fallschirm-Armee-Oberkommando, aus dem am 27.10.1944 die Armeegruppe Student und im November desselben Jahres die Heeresgruppe H[77] entstand[78], die wahrscheinlich ebenfalls mit den heeresüblichen Kartenversorgungs-Einrichtungen ausgestattet waren. Nachgewiesen sind[79] für das Fallschirm-AOK 1 im Zeitraum 05.11.1944 - 05.05.1945 die Korpskartenstelle (mot) 541 und für das I. Fallschirmkorps bis 02.05.1945 die Korpskartenstelle (mot) 903.

Für die ursprüngliche Division Hermann Göring, die am 12.05.1943 in Tunesien kapitulierte, ist eine Kartenstelle nicht nachgewiesen, wohl jedoch für die Mitte 1943 als Nachfolger aufgestellte Panzerdivision Hermann Göring[80]. Ab 01.10.1944 wurde sie zum Fallschirm-Panzerkorps HG mit zwei Divisionen erweitert.[81] Diese besaßen Kartenstellen (D)[82].

Für die 21 Luftwaffenfelddivisionen, die von September bis Dezember 1942 aufgestellt[83] wurden, und die 4 Luftwaffenfeldkorps[84], sind Ia Meß in den Stäben sowie Divisions- bzw. Korpskartenstellen nachweisbar.[85] Dem II. Luftwaffenfeldkorps war seit 01.06.1943 die Korpskartenstelle (mot) 903 zugeordnet, die bei diesem Stab auch blieb, als er Anfang 1944 zum Generalkommando des I. Fallschirmkorps umgebildet wurde.[86] Die Luftwaffenfelddivisionen mussten schon ein Jahr später[87] an das Heer abgegeben werden.

Episode: Die Schweden-Affären

Alle Fehler, die denkbar sind, werden auch irgendwann einmal begangen[88], in der besonderen Situation des Krieges sicherlich in konzentrierter Form. So hat sich in Erfüllung dieser Gesetzmäßigkeit folgende Begebenheit ereignet.[89]

Es muss zwischen November 1943 und Mai 1944 gewesen sein. Die Heeresplankammer in Saalfeld[90] hatte im Auftrag der Luftwaffe Karten von Finnland zu drucken, die für dort eingesetzte Truppen bestimmt waren.[91] Der Generalstab der Luftwaffe gab diese Karten (völkerrechtswidrig) einem Lazarettzug mit, der durch das neutrale Schweden nach Finnland fuhr.[92] Bei der Überprüfung des Zuges durch die Schweden wurden die Karten entdeckt. Der Fall wurde im Plenum des schwedischen Reichstags behandelt; mehrere ähnliche Vorfälle kamen zur Sprache. Es folgte eine diplomatische Beschwerde. Schweden waren allerdings in seiner prekären geopolitischen Lage machtlos.
Auch in Deutschland wurde die peinliche Affäre untersucht. Heininger als im Generalstab der Luftwaffe Zuständiger wurde belangt und eingesperrt.
In Deutschland hatte der Vorfall zur Folge, dass für Lufttransporte von Karten über neutrale Länder strenge Verfahrens- und Absicherungs-Vorschriften erlassen wurden.[93]

Der letzte Generalstabschef der Luftwaffe, Karl Koller, zitiert aus den Akten seines Spruchkammerverfahrens folgendes[94]:

Ein Major Hagemeister wurde unschuldig unter dem Verdacht, er habe den Schweden Luftwaffenkarten in die Hände gespielt, verfolgt und ins KZ gesperrt; ihm drohte die Erschießung wegen Verrats militärischer Geheimnisse. Koller hat ihn unter großen Schwierigkeiten aus dem KZ herausgeholt, ihn vor dem Tod bewahrt und seine Wiedereinsetzung durchgesetzt.

Der schwedische Reichstag befasste sich mit ähnlichen, wenn nicht gar eben diesen Vorgängen in seiner Sitzung vom 16.05.1944.[95] Im Überblick zeigt sich folgendes Bild der Abläufe:

Datum Ereignisse aus schwedischer Sicht bzw. auf schwedischer Seite Ereignisse aus deutscher Sicht bzw. auf deutscher Seite Internationale Ereignisse
Bis 1943 Im Sommer und Herbst 1943 waren bereits zahlreiche den Deutschen zuvor eingeräumte Zugeständnisse im Transitverkehr eingeschränkt worden.[96] Bis zur Kriegswende 1943 wurden über zwei Millionen deutscher Soldaten mit der schwedischen Eisenbahn an die Ostfront und nach Finnland gefahren.[97]
zwischen November 1943 und Juli 1944 Heeresplankammer hatte im Auftrag der Luftwaffe Karten von Finnland zu drucken, die für dort eingesetzte Truppen bestimmt waren. Der Generalstab der Luftwaffe gab diese Karten einem Lazarettzug mit, der durch Schweden nach Finnland fuhr. Bei der Überprüfung des Zuges durch die Schweden wurden die Karten entdeckt. - In Deutschland wurde Heininger als im Generalstab der Luftwaffe Zuständiger belangt und eingesperrt.
06.04.1943 Kartenfund
14.04.1944 Kartenfund Hälsingborg (möglicherweise Sabotage)[98] Ein Major Hagemeister wurde unter dem Verdacht, den Schweden Luftwaffenkarten in die Hände gespielt zu haben, im KZ gesperrt[99]
17.04.1944 Protest des SWE Außenministers beim dt. Minister Thomsen (?), Ankündigung, den Transit dt. Post- und Kurierwaggons und mil. Kuriere ab Mai nicht mehr zu erlauben
24.04.1944 Kartenfund Trelleborg
29.04.1944 Kartenfund Haparanda mit Karten vom schwedisch-finnischen Grenzgebiet
zugleich Ende der Vergünstigungen bei der Post- und Bahnbenutzung durch das Deutsche Reich
16.05.1944 Behandlung in der ersten Kammer des schwedischen Reichstags
25.05.1944 Ausführungs­bestimmungen des OKH, GenStdH/ AbtfKrKartuVermWes zu einem Befehl des OKW über die Versendung von Karten des neutralen Auslandes
Ende Mai/Anfang Juni 1944 Einstellung des dt. Kurier- (flug-) verkehrs von Norwegen über Schweden nach Finnland, Ersatz durch eine Konzession für eine Fluglinie der Deutschen Lufthansa Oslo - Björneborg
Anfang August 1944 Finnland: Mannerheim kommt an die Macht
19.09.1944 Finnischer Reichstag bestätigt Waffenstillstand

Luftgeographie

Ein neues Referat

Eine wesentliche Erweiterung erfuhr die Grp LA Kart sowohl organisatorisch als auch hinsichtlich des Umfangs ihrer Produktpalette, als am 01.07.1935 Dr. Lösche zunächst als Reichsangestellter und Referent für Kartenwesen eingestellt wurde[100], um das Referat "Luftgeographie" einzurichten. Am 05.03.1942 hob Drechsel seine Leistung beim Auf- und Ausbau dieses Fachzweiges besonders hervor[101].

Kurz vor Kriegsausbruch wurde das Referat durch eine zweite, mit einem Regierungs­assessor besetzte Stelle verstärkt.[102]

Datei hochgeladen mit MsUploadParade vor dem RLM (1938)[103]

Im Oktober 1935 fand übrigens das Richtfest eines neuen Dienstgebäudes in der Leipziger Straße statt, das alle Dienststellen des RLM aufnehmen sollte[104].

Zum Begriff "Luftgeographie"

Luftgeographie war seinerzeit ein geläufiger Begriff[105], der die luftfahrt- bzw. luftwaffenspezifischen Aspekte der Geographie hervorheben sollte. Im Gegensatz dazu beschäftigte sich das, was damals Militärgeographie (Mil.Geo.) genannt wurde, lediglich mit Heeresaspekten und war vollkommen auf die Bedürfnisse der Bodentruppen abgestellt. Daher war eine eigenständige Bearbeitung der Luftgeographie vonnöten. Evers, ein späterer Mitarbeiter des Fachgebiets, definiert:

Die Aufgabe der Luftgeographie ist, all das zusammenzutragen, auszuwerten und der Fliegerei (dieser allgemeine Ausdruck schließt auch die Zivilluftfahrt ein) nahezubringen, was diese an erdkundlichem Wissen zur Erreichung ihrer Ziele braucht; das gilt sowohl im Frieden wie besonders für den Kriegseinsatz und bezieht sich in demselben Maß auf die Führung, die fliegenden Verbände und die gesamte Bodenorganisation.[106]

Die Bearbeitung dieses Fachgebiets oblag dem Referat (später Gruppe) Luftgeographie. Hierzu nochmals Evers:

Die Gruppe Luftgeo hatte die wissenschaftliche Geographie in ihrem weitesten Umfang für die Luftwaffe nutzbar zu machen. Die Aufgabe konnte also sehr weit gefasst werden ähnlich dem weiten Umfang der Geographie. Da es bisher eine Luftgeographie noch nicht gab, musste sie sich erst eine Stellung und eine Methodik erarbeiten. Das ist im Grunde eine rein wissenschaftliche Aufgabe, zu deren Bewältigung längere Friedensjahre notwendig gewesen wären. Der Krieg erzwang die schnelle Durchführung mancher Arbeit, ohne dass eine gründliche wissenschaftlich fundierte theoretisch-methodische Durcharbeitung möglich gewesen wäre. Wie man die Luftgeographie während des zweiten Weltkrieges innerhalb der deutschen Luftwaffe auffasste, kann also nur aus der Arbeit der Gruppe selbst abgelesen werden. Innerhalb der Abteilung arbeitete die Gruppe selbständig; engere Verbindungen bestanden zur Gruppe 2 Kartenentwicklung. War auch die Arbeit dieser Gruppe auf den "Dienst am Kunden", also auf die praktischen Bedürfnisse der Truppe abgestellt, so war die Luftgeo-Gruppe doch am stärksten wissenschaftlich ausgerichtet und arbeitete nach wissenschaftlichen Methoden. Das ist Stärke und Schwäche zugleich - zumal in den harten Zeiten des Krieges, bei dem oft der schnelle Erfolg wichtiger ist als eine noch so gute, aber zu spät kommende wissenschaftliche Leistung. Vor diesem Dilemma stand die Arbeit der Gruppe mehr als einmal, wobei es müßig ist, nach den tieferen Ursachen zu fragen.[107]

Ein Bericht aus erster Hand

Zu den einzelnen zu bewältigenden Aufgaben und den erbrachten Leistungen soll im folgenden nochmals Evers unmittelbar zu Wort kommen:[108]

Das "Luftgeographische Einzelheft" als Hauptaufgabe

Ein luftgeographisches Einzelheft[109] sollte dem Flieger alle jene geographischen Faktoren und Einflüsse nahebringen, mit denen er sich irgendwie während seines militärischen Einsatzes - auch im Frieden - auseinanderzusetzen hatte. Damit sind sehr viele Dinge gemeint, und im Grunde kann oft eine zunächst belanglos erscheinende Kleinigkeit über Erfolg und Misserfolg eines Auftrages, über Leben und Tod der Besatzung entscheiden. Infolgedessen muss ein luftgeographisches Einzelheft zahlreiche Dinge enthalten, die auf den ersten Blick mit Fliegerei gar nichts zu tun haben. Weiter ist der Verwendungszweck von erheblicher Bedeutung. Einmal soll es der Führung praktische Hinweise für den richtigen Einsatz der Verbände geben; aber ebenso soll auch der einzelne Flugzeugführer das Heft mit Gewinn verwerten können und Karte und Kompass ergänzen, also die Orientierung erleichtern. Diese Gesichtspunkte sind nicht leicht zu vereinen; doch darf weder der eine noch der andere Gesichtspunkt außer Acht gelassen werden. [...]
Trotz dieser Vielseitigkeit, der eben das Wort geredet wurde, darf man doch nicht aus dem Auge verlieren, dass es sich um Schriften für die Luftwaffe, also in er Regel für den Flieger, handelt. Infolgedessen dürfen einige Abschnitte, die für den Flugzeugführer - um nur diesen zu nennen - nicht nur nicht fehlen, sondern müssen besonders ausführlich behandelt werden.
Dazu gehört in erster Linie ein flugmeteorologischer Teil; auf diesen ist besondere Sorgfalt verwendet worden. In vielen Fällen wurde mit seiner Abfassung ein Fachmeteorologe betraut, oder dieser Abschnitt wurde vom Wetterdienst beigesteuert, mindestens jedoch von diesem begutachtet und mit diesem abgestimmt.
hier folgt später noch mehr Text

Anzumerken ist, dass Küstenbeschreibungen auch gemeinsam mit der 5. Abteilung ("Fremde Luftmächte", auch als Luftwaffenführungsstab Ic bezeichnet)[110] sowie Flugplatzkarten, Flugplatzatlanten und Orientierungshefte mit geographischen Angaben auch von dieser alleine herausgegeben wurden[111].

Außer den beschriebenen Heften wurden auch Anleitungen für den Unterricht in Luftgeographie verfasst. Inwieweit hier der Referent für Ausbildung – Dr. Treitschke – beigetragen hat oder gar selbst zuständig war, muss noch geklärt werden.

Bedeutung des Kartenwesens und der Luftgeographie für die Aufgabenerfüllung der Fliegertruppe

In verschiedenen Dienstvorschriften wird Bezug auf geographische oder sonstige fachliche Gegebenheiten genommen. Die demnach notwendigen Angaben und Informationen konnten nur von der Gruppe Kart gegeben werden.

Als Beispiel diene die L.Dv. 55/7 "Navigationsvorschrift der Luftwaffe Teil 7: Kartengebrauch und navigatorische Flugvorbereitung" mit folgenden einschlägigen Nummern:[112]

Nrn. 1 - 11, d.h. das gesamte Kapitel I "Einteilung und Übersicht der Kartenwerke für die Flugnavigation"
12. Die Anforderung von Karten geschieht bei der Kartenstelle des zuständigen Luftgaukommandos.
30. Vor der Abgabe von Karten an die Kartenstelle sind alle Eintragungen aus ihnen gründlich zu entfernen. [...]
35. Der navigatorischen Flugvorbereitung gehen voraus [...] die eingehende Unterrichtung über die Bodengestalt des zu überfliegenden Gebietes [...]
53. Die Festlegung der Flughöhen richtet sich [...] auf Feindflügen nach den Bedingungen, die sich aus der Bodengestalt [...] ergeben.

Das Problem der Rechtzeitigkeit

Luftgeographische Arbeiten – und für diese gilt es noch strenger als für Fliegerkarten, für die man Ersatz finden könnte – müssen dem Auftraggeber bzw. Nutzer rechtzeitig vorliegen, wenn sie nützlich sein sollen. Um dies zu erreichen, muss der Auftraggeber den Hersteller ebenfalls rechtzeitig beauftragen und über seine Absichten und Ziele informieren. Sowohl Bearbeitungsfrist als auch Hintergrundinformation waren leider bereits damals oft unzureichend. Dies geht nicht nur aus dem vorangegangenen Bericht von Evers hervor, sondern auch aus dem Beitrag von Boog, der diese Problematik – allerdings bzw. sogar – beim Feindnachrichtendienst hervorhebt und beklagt,

dass die Luftwaffenführung [...] im allgemeinen sehr spät mit der operativen Bearbeitung bestimmter Zielregionen beauftragt wurde [...] Die im Frühjahr 1940 plötzlich erforderlich gewordene Nachrichtenbeschaffung über Dänemark und Norwegen ging ebenfalls in einer überhasteten Stoßaktion vor sich.[113]

Die Besetzung von Dänemark und Norwegen war als Unternehmen "Weserübung" am 01.03.1940 angeordnet und wurde ab 03. (Vorlauf) bzw. 09.04.1940 durchgeführt; eine luftgeographisches Heft von Dänemark ist gar nicht erarbeitet, zumindest nicht veröffentlicht worden, erst 1941 wurde Nord-Norwegen im Rahmen der europäischen Polarländer bearbeitet[114].

Ein wichtiger Grund für den Mangel an Information war sicherlich der "Grundsätzliche Befehl Nr. 1"[115], der eine strenge Geheimhaltung forderte:

1. Niemand: Keine Dienststelle, kein Beamter, kein Angestellter und kein Arbeiter dürfen von einer geheimzuhaltenden Sache erfahren, wenn sie nicht aus dienstlichen Gründen unbedingt davon Kenntnis erhalten müssen.
2. Keine Dienststelle, kein Beamter, kein Angestellter und kein Arbeiter dürfen von einer geheimzuhaltenden Sache mehr erfahren, als für die Durchführung   i h r e r   Aufgabe unbedingt erforderlich ist.
3. Keine Dienststelle, kein Beamter, kein Angestellter und kein Arbeiter dürfen von einer geheimzuhaltenden Sache bzw. dem für sie notwendigen Teil   f r ü h e r   erfahren, als dies für die Durchführung   i h r e r   Aufgabe unbedingt erforderlich ist.
4. Das gedankenlose Weitergeben von Erlassen, Verfügungen, Mitteilungen, deren Geheimhaltung von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere laut irgendwelcher allgemeiner Verteilerschlüssel, ist verboten.[116]

In der Luftwaffe wurden außer dem Reichsmarschall nur der Chef des Generalstabs, der Chef des Luftwaffenführungsstabs und der Chef der 1. Abteilung über die Gesamtabsichten der Kriegführung informiert.[117] Für die Aufgabenerfüllung im Bereich Kartenwesen und Luftgeographie war daher nach den Erfahrungen Albrechts zu verfahren:

Es ist eine Erfahrungstatsache der älteren MilGeo-Offiziere, dass der Kartennachschub nur dann funktionieren kann, wenn auf dem Fachdienstweg die entsprechende Vorarbeit geleistet wird. Wenn die Planungen und Absichten bereits in einem Armee- oder Korpsbefehl enthalten sind, ist es zu spät. Schon in den Vorstufen der Planungen, also bei den ersten Erwägungen, ob Fall A oder Fall B eintreten könnte, muss der MilGeo-Dienst tätig werden und notfalls Karten für den Fall A und den Fall B bereitlegen. [...] Denn wenn der Truppenführer auf seinem Dienstweg davon erfährt, benötigt er die Karten sofort.[118]

In einer Gegenüberstellung wird versucht, einen Überblick über den Zusammenhang zwischen den Weisungen für die Kriegsführung[119] und den entsprechenden luftgeographischen Arbeiten[120] zu geben. Die Zusammenhänge sind offensichtlich und können auf anderem Wege wohl nie bewiesen werden.

Ausbildung

Ausbildung der Offiziere

In der Ausbildung der Offiziere an den zuletzt vier Luftkriegsschulen (Berlin-Gatow, Wildpark-Werder, Dresden und Fürstenfeldbruck[121]) beinhaltete auch das Fach Kartenkunde[122], welches mit dem Namen Treitschke verbunden ist.

Ab März 1936 unterrichtete Oberstlt a.D. Dr. Curt Treitschke in Berlin-Gatow und Wildpark-Werder über Vermessungs- und Kartenwesen[123]. Damals gehörte er noch der Heeresvermessungsstelle an. Im gleichen Jahr erschien eine "Anleitung für die Lehrer für Kartenkunde auf den Kriegsschulen"[124], der einige Besonderheiten an den Luftkriegsschulen hervorhebt. So war z.B. eine der Teilung des Unterrichts in Lufttaktik und Erdtaktik angepasste Stoffeinteilung notwendig.

Im August 1936 forderte Hitler in einer Denkschrift, die auch den Vierjahresplan initiierte, die deutsche Armee – und damit auch die Luftwaffe – habe in vier Jahren einsatz-, d.h. kriegsbereit zu sein.[125] Damit, und angetrieben durch Görings außerordentlichen Ehrgeiz, begann eine geradezu stürmische Entwicklung der Luftwaffe.[126]

Für 1936/37 ist die Gruppe Kartenwesen (LA/Kart) erstmals in einem Organigramm aufgeführt.[127]

Am 21.04.1937 wurde Drechsel zum Oberst (E) befördert.[128] Am 01.06.1937 wurde das LA in Generalstab der Luftwaffe (GenstLw) umbenannt und der Führungsstab in Führungsstab des Generalstabs der Luftwaffe, der jedoch stets als Luftwaffenführungsstab bezeichnet wurde.[129] Dadurch änderte sich die Bezeichnung der Gruppe LA/Kart in Gruppe Kartenwesen und Bildplanwerk des Genst.Lw. (Genst Kart).[130]

Zum 01.01.1938 wurde Dr. Treitschke, der wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Generalstab des Heeres ausgeschieden war, in die Luftwaffe übernommen, und zwar als Referent für Ausbildung in Kartenkunde[131]. Evtl. stand die Bildung dieses Referates bereits in Zusammenhang mit der großen Umgliederung des RLM vom 01.02.1938[132], die sich ansonsten offenbar nicht auf das Kartenwesen ausgewirkt hat.

Sechs Wochen später ließ Hitler in Österreich einmarschieren. Im Rahmen des Unternehmens Otto, das vom 12. bis 16.03.1938 dauerte, fiel die Luftwaffe auf österreichischen Flugplätzen ein[133]. Die österreichische Fliegerwaffe wurde in die Luftwaffe übernommen, der österreichische General Löhr wurde Chef des Luftwaffenkommandos Österreich[134].

Ein gutes halbes Jahr danach, am 01.10.1938, marschierte die Wehrmacht in die Tschechoslowakei ein und besetzte das Sudetenland[135]. Hierbei waren 500 Flugzeuge im Einsatz[136]. Eine geplante, dann aber nicht erforderliche Luftlandeoperation wurde anschließend als Übung durchgeführt[137].

Ausbildung der Generalstabsoffiziere

Ob Treitschke auch die fachspezifische Ausbildung der Generalstabsoffiziere durchführte, ließ sich nicht feststellen. Boog[138] berichtet lediglich folgendes:

Lehrpläne...______

Umgliederungen

Eingliederung in die 1. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe (Lw.Führungsstab Ia)

Am 01.02.1939 wurde der bereits erwähnte Hans Jeschonnek zum Chef des Generalstabes der Luftwaffe und in Personalunion zum Chef des Luftwaffenführungsstabes ernannt[139]. Dass er sich durch die Übernahme zweier derartig wichtiger Ämter buchstäblich übernommen hatte[140], sollte sich erst im Laufe der Zeit zeigen und fand in seinem Freitod am 18.08.1943[141] eine tragische Bestätigung.

Am Tage seiner Ernennung trat eine Neugliederung des Generalstabes, ja des ganzen Ministeriums in Kraft, die ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet wurde[142]. Wesentlich betroffen war die Gruppe Kartenwesen, die bisher zusammen mit der 1. und der 5. Abteilung den Luftwaffenführungsstab gebildet hatte[143]. Sie wurde nun der 1. Abteilung als selbst. Gruppe eingegliedert.[144] Dass diese Unterstellung für sie keine große Änderung bedeutete gegenüber der Stellung als voll eingegliederte Gruppe, zeigen die Organigramme[145], die die Gruppe immer neben der 1. Abt ausweisen, obwohl sie eigentlich Teil davon war.[146] Das Hauptkartenlager wurde aus der Gruppe ausgegliedert und ihr unterstellt[147]. Es hatte aber nicht den amtlichen Charakter einer Außenstelle[148]. In der neuen Gliederung erhielt die Gruppe die Bezeichnung "R.d.L.u.Ob.d.L. - Lw.Führungsstab Ia/Genst. Kart."[149],[150]

Von den übrigen Problemen dieser und der späteren Kriegsspitzengliederungen (insbesondere bezüglich des Zusammenwirkens zwischen Genst.Lw., Luftwaffen-Personalamt und R.d.L.[151]) blieb diese rein fachlich tätige und notwendige Gruppe wohl verschont.

Zentrale Position des Kartenwesens im Reichsluftfahrtministerium von 05.10.1939 bis Ende 1942 ODER Herbst 1943

An diesem 05.10.1939 wird die 3. Abt. zur III. Gruppe der 1. Abt.;[152] das Ende dieser Periode ist unklar.[153]

Gliederungs­ebene
Amt

Gliederungs­ebene
Stab

Gliederungs­ebene
Abteilung

Aufgaben

Personal

Generalstab der Luftwaffe (GenstLw)

Chef des Generalstabes der Luftwaffe und Chef des Führungsstabes des Generalstabes der Luftwaffe[154]:

Seit 01.02.1939 Oberst i.G. (ab 01.09.1939 Generalmajor, ab 19.07.1940 General der Flieger[155], ab 01.03.1942 Generaloberst) Hans Jeschonnek[156]

Luftwaffenführungsstab (LwFüSt) Der Luftwaffenführungsstab umfasste in der Zeit vom 02.10.1939 bis Herbst 1943, mind. bis Ende 1942[157] ausschließlich die folgenden drei Elemente - übrigens auch schon zuvor vom 01.02.1938 bis 01.02.1939[158].
1. Abteilung

(LwFüSt Ia)

Führung

Abteilungschef:

bis 09.04.1942 Oberst i.G. (19.07.1940 Generalmajor, 01.03.1942 Generalleutnant) Otto Hoffmann von Waldau[159]

ab 10.04.1942[160] Oberst i.G. (ab 01.09.1942 Generalmajor) Rudolf Meister[161]

Selbständige Gruppe Kartenwesen (Selbst. Grp. Kart.)

ab 1942: 7. Abteilung

Kartenwesen, Luftgeographie

Oberst (ab 01.02.1942 Generalmajor) Ernst Drechsel

5. Abteilung (LwFüSt Ic) Fremde Luftmächte
übrige Stäbe und Abteilungen

Generalquartiermeister

Chef des Nachrichtenverbindungswesens

Chef des Wetterdienstes[162]

weitere Stäbe und Abteilungen zeitlich wechselnd

übrige Ämter

zeitlich wechselnd in Anzahl, Bezeichnung und Unterstellung u.a.:

Generalinspekteur der Luftwaffe

Chef der Luftwehr

Generalluftzeugmeister

Allgemeines Luftamt (LB)

Technisches Amt (LC)

Luftwaffenverwaltungsamt (LD)

Nachschubamt (LE)

Luftwaffenpersonalamt (LP)

Chef des Ausbildungswesens (Chef AW)

Andere Darstellung:Gruppe Kart bzw. 7.Abt. im Luftwaffenführungsstab

Die Luftwaffe zu Beginn des Zweiten Weltkrieges

Um zu begreifen, welche Streitmacht von der Gruppe Kart zu versorgen war, sind einige Daten und Zahlen vonnöten.

Die Luftwaffe bestand im Februar 1939 aus 8 Fliegerdivisionen, dem Kommando der Luftverteidigungszone West, 10 Luftgaukommandos und 4 Luftflottenkommandos[163]. Mit dieser Luftwaffe wagte Hitler am 15.03.1939 den Einmarsch in Böhmen und Mähren und am 23.03.1939 den Einmarsch ins Memelland[164]. Im Juni 1939 umfasste die Luftwaffe 12.000 Offiziere und 320.000 Unteroffiziere und Mannschaften[165], im August bereits 15.000 Offiziere und 355.000 Unteroffiziere und Mannschaften. Davon gehörten 208.000 zur Fliegertruppe (einschl. Fallschirmtruppe), 107.000 zur Flakartillerie, 58.000 zur Luftnachrichtentruppe. 20.000 Mann waren fliegendes, 15.000 springendes Personal[166].

Mit dem Angriff auf Polen am 01.09.1939 war der Zweite Weltkrieg endgültig entfesselt. 2091 von 3551 vorhandenen Flugzeugen waren im Einsatz. Der Polenfeldzug dauerte 18 Tage. Die Besetzung von Dänemark und Norwegen begann am 09.04.1940 und dauerte bis in den Juni, wobei ein Fliegerkorps im Einsatz war. Währenddessen begann am 10.05.1940 der Westfeldzug, der in den Niederlanden bereits am 14. und in Belgien am 28. endete. Am 05.06. wurde er gegen Frankreich fortgesetzt und am 22. beendet. Am 13.08.1040 begann der Luftkrieg gegen England. 1.285 Kampfflugzeuge (Bomber) und 900 Jäger kamen zum Einsatz, dazu Teile der italienischen Luftwaffe. Die Angriffe wurden nach dem 17.09. reduziert, aber bis mindestens Ende Oktober fortgesetzt. Seit dem bekannten Misserfolg dieses als Unternehmen "Adler" bezeichneten Angriffs galt die Luftwaffe nur noch als Wehrmachtteil von zweitrangiger Bedeutung[167].

Am 14.02.1941 landeten die ersten deutschen Truppen, darunter auch Luftwaffenteile, in Tripolis. Der Afrikafeldzug endete erst am 12.05.1943. Der Balkanfeldzug , der am 06.04.1941 angetreten wurde, gipfelte in der Eroberung Kretas aus der Luft. Wegen der hohen Verluste blieb dies der letzte Primäreinsatz der Luftwaffe[168]. Am 22.06.1941 begann der Russlandfeldzug, zu dem 61% der vorhandenen Flugzeuge, nämlich 1.945, in dreieinhalb Luftflotten bereitgestellt wurden; davon waren 1.280 einsatzbereit. Im folgenden Winter bereits kam der Angriff vor Moskau zum Stehen. Die Medaille "Winterschlacht in Osten 1941/42" markiert die erste Wende des Zweiten Weltkriegs[169].

Die Weisung vom 10. Januar 1942

Bis mindestens zum 04.11.1941 blieb die Gliederung der 1. Abt im wesentlichen unverändert[170]. Zu einem noch unbekannten Zeitpunkt danach, spätestens am 27.11.1942[171], wurde die Gruppe Kartenwesen jedoch zur 7. Abteilung des Generalstabs der Luftwaffe - Kartenwesen und Luftgeographie - erhoben. Evers[172] gibt als Datum den 01.02.1942 an, allerdings mit einem Fragezeichen. Die Abteilung war dem Kernelement des Generalstabs der Luftwaffe, dem Luftwaffenführungsstab zugeordnet. Dieser bestand im wesentlichen aus der 1. (Führungs-) und 5. (Feindnachrichten-) Abteilung; dazu traten zeitweise verschiedene andere Abteilungen, jedoch bis Ende 1942 lediglich noch die 7. Abteilung. Das Fachgebiet wurde damit gleichrangig neben die Nachrichtengewinnung und die strategische Führung gestellt.

Aus der Umbildung zu einer Abteilung wird aber auch die Bedeutungszunahme des Geowesens der Luftwaffe mit zunehmender Kriegsdauer deutlich. Die vielschichtigere Bezeichnung (zum Kartenwesen traten ja in der Folge noch Vermessungswesen und Luftbildsonderaufgaben) verweist auf eine wirkliche Aufgabenzunahme; diese ist auf wachsenden Bedarf zurückzuführen, der erst im Laufe der Zeit eingetretenen oder erkannt worden war. Dabei ist dieser Mehrbedarf an fachlicher Unterstützung sowohl durch neue Technologien (z.B. Radar) als auch durch den Verlauf der Kriegsoperationen (z.B. Bedarf an beschleunigter Kartenproduktion weiterer Gebiete) bedingt gewesen.

Die Umbildung der Gruppe zu einer Abteilung hatte zur Folge, dass die bisherigen Referate III und IV zu den Gruppen II und III erweitert wurden. Dem Ausbildungsreferat (Referat V) wurde dies verwehrt mit der Begründung, sein Leiter Oberst Dr.-Ing. Treitschke sei zu selten anwesend, was allerdings auf seiner auswärtigen Lehrtätigkeit beruhte.[173]

Am 1. Februar 1942 wurde der Abteilungsleiter Drechsel schließlich zum Generalmajor befördert.

Luftbildwesen

In diesen Abschnitt wird noch eingearbeitet die Entwicklung des Luftbildwesens, der Luftbilderlass, die Eingliederung der Firma Hansa Luftbild als Sonderluftbildabteilung (SOBIA) sowie die Aufgaben und Gliederung der Sobia.

Das Luftbildwesen als Wissenschaft und militärische Praxis war bereits im Ersten Weltkrieg zu hoher Blüte gelangt. Das dabei erworbene Wissen wurde in verschiedenen zivilen Firmen und Dienststellen weiterentwickelt. Mit der Zeit (Näheres siehe ) fand eine Konzentration all dieser Tätigkeiten in der Hansa Luftbild GmbH statt, die durchaus als zivile Dienststelle der Landesverteidigung gesehen werden kann. Auch die Aufträge und damit Finanzmittel kamen überwiegend von der militärischen Seite oder wurden von ihr veranlasst. Die Firma arbeitete zunächst in speziell hergerichteten Räumen auf dem alten Teil des Berliner Flughafens Tempelhof.

Geschichte als Fl.In. 1/LBi bzw. Abt AusbWesen/LBi

In der Abteilung Luftbildwesen der Fliegerinspektion 1 wurde um 1937 ein geodätisches Referat für die Luftbildvermessung unter Dr.-Ing. Claudius Aschenbrenner (später Oberstingenieur) gebildet. Damit war an einer weiteren Stelle eine Keimzelle des Fachdienstes entstanden.

Die Abteilung Luftbildwesen wurde 19xx in die Abteilung Ausbildungswesen als Gruppe?? überführt. Das Organigramm von 1939 zeigt folgende Gliederung:

[........................]

Exkurs: Abgrenzung der Luftbildvermessung von anderen Luftbild-Aufgaben

...

Mit Kriegsbeginn[174] wurde die Hansa Luftbild GmbH, ein Tochterunternehmens der Deutschen Lufthansa mit Sitz in Berlin-Tempelhof, Columbiadamm, unter der Bezeichnung Sonderluftbildabteilung (SOBIA) dem Reichluftfahrtministerium unterstellt. Ihr Geschäftsführer Direktor Wilhelm Gessner erhielt den Dienstgrad Oberstleutnant. Erhardt Milch, Staatssekretär im RLM, vorher Direktor bei der Lufthansa, und Gessner kannten sich gut. Das Personal der SOBIA bestand aus den Mitarbeitern der Hansa Luftbild sowie Luftwaffen-Reservisten und fachlich ausgebildeten Soldaten zur Verstärkung.[175]

Eingliederung führt (spätestens) zu Bildung der 7. Abteilung des Generalstabs der Luftwaffe[176]

Im Mai 1942 wurde die mittlerweile zwei Referate umfassende Luftbildvermessung (Oberstingenieur Dr.-Ing. Aschenbrenner und Ministerialrat Dr.-Ing. Ewald bzw. Regierungsbaurat[177] von Moock) von der Abteilung Luftbildwesen in die 7. Abteilung "Kartenwesen und Luftgeographie" übernommen.

Vorschlag zur Bildung eines "Chef des Bild- und Kartenwesens der Luftwaffe und Inspekteur des Luftbildwesens"

Nach der Auflösung und Verteilung der Reste der Luftbildabteilung im Jahre 1943 wurde bald die Idee geboren, dieses Gebiet wieder zusammenzufassen unter einem Chef des Bild- und Kartenwesens der Luftwaffe und Inspekteur des Luftbildwesens. Die Idee konnte sich aber nicht durchsetzen. Auch in der Bundeswehr ist das Bildwesen unter den Gebieten Aufklärung und Militärgeographie bzw. Geoinformationswesen aufgeteilt.

Die SOBIA in Lübbenau

Hier wird vorab noch erläutert werden, wie es zur Bildung der Außenstellen kam.

Eine der Außenstellen der Hansa Luftbild GmbH bzw. SOBIA wurde im Frühjahr oder Sommer 1943 im Schloss Lübbenau eingerichtet.Man verstand diese Stelle dort als ein Referat des Reichsluftfahrtsministeriums bzw. Teil der 7. Abt. Aus dieser Zeit gibt es einige Zeitzeugenberichte[178] , die hier zusammengefasst werden:

Ab 1932 war das Schloss Lübbenau als Schlossmuseum eingerichtet und zur Besichtigung zugänglich. Im Mai 1942 wurde der Museumsleiter vom Landrat in Calau angewiesen, wertvolle Kunstwerke in weniger exponierte Gebäude der Lynarschen Güter umzulagern. Allerdings wurden nicht alle Exponate tatsächlich aus dem Schloss Lübbenau weggeschafft. Bald darauf begann eine lange Phase fremdbestimmter und zweckfremder Nutzung des Schlosses.

Wegen zunehmender Luftangriffe auf Berlin wurde im Frühjahr (Sommer!) 1943 ein Teil der Sonderluftbildabteilung (SOBIA) und (nach Aussage von NN) vom Berliner Flughafen Tempelhof ins Schloss Lübbenau verlegt. Das erforderte bauliche Veränderungen im Schloss: Spezialmaschinen wurden aufgestellt, Dunkelkammern eingerichtet und neue Sanitäranlagen eingebaut, da zusätzlich fließend Frisch- und Abwasser für fototechnische Entwicklungen benötigt wurde.

H. B., dessen Großvater ein Kriegskamerad von Gessner war, wurde im Januar 1942 von der Fliegertechnischen Schule in Gießen zur SOBIA nach Berlin versetzt und arbeitete dort in der Stereomess-Abteilung. Ab Sommer 1943 war allen klar, dass die Luftangriffe auf Berlin zunehmen würden, daher suchte man ein Ausweichquartier, um die wertvollen Geräte vor der Zerstörung zu bewahren.

Da Gessner die Lübbenauer Gegend gut kannte, nahm er im August 1943 Kontakt zur Standesherrschaft Lübbenau auf, um entsprechende Räumlichkeiten im Schloss anzumieten. Standesherr Wilfried[179] musste einwilligen, dass Teile der Stereomess-Abteilung im Erdgeschoss des Ostflügels (zur Parkseite, heute Restaurant) einquartiert wurden. In der ersten Etage des Südflügels wurde die so genannte Entzerrungsgruppe untergebracht. In der ersten Etage des Ostflügels befanden sich noch Museumsräume. Ende 1943 wurde die Stereomess-Abteilung um zwei Geräte erweitert. Insgesamt arbeiteten dort 15 - 20 Mitarbeiter.Die meisten Mitglieder der SOBIA kamen aus der Fotobranche.

Oberst Blumensaat blieb mit seinem Stabe in Berlin. Als Dienstältester übernahm zunächst Feldwebel Otto Mgdeburg, später ein gewisser H. L. von Montag bis Freitag die Verantwortung, am Sonnabend und Sonntag kam Oberst Blumensaat nach Lübbenau. Seine Familie hatte in Nebengebäuden des Lübbenauer Schlosses Unterkunft gefunden. Die Soldaten wurden zuerst privat, ab Herbst 1944 jedoch nach weiteren Umbauten im Schloss einquartiert, und zwar in zwei Räumen des Ostflügel-Erdgeschosses rechts zur Eingangsseite.Man schlief zu viert auf einem Zimmer, und es gab einen Aufenthaltsraum. Es war zwar spartanisch, aber sie hatten es warm und besser als an der Front. Die Verpflegung der Truppe erfolgte wurde durch die Gaststätte "Mühleneck".

Im September 1943 bezogen die beiden Gruppen Kartenentwicklung und Luftgeographie die 7. Abt. die zweite Etage im Ostflügel. In der Orangerie war das Kartenlager der 7. Abt. untergebracht. Ein anderer Zeitzeuge meint, im obersten Geschoss des Ostflügels war eine andere Dienststelle einquartiert, die "Wetterfrösche", so genannte Schmalspuroffiziere, ebenfalls um die 15-20 Mitglieder, viele Akademiker. Die machten Wettermessungen und Aufzeichnungen im Schlosspark, wo sich eine Messstation befand. Die Stellen hatten aber nur wenig miteinander zu tun.

Man arbeitete an Geräten von Zeiss, an Stereoplanigraphen. Man bearbeitete die gelieferten Luftbilder. Auf Hartfaserplatten wurden Kopien von Landkarten aufgebracht und darüber kamen die von uns vergrößerten Luftbilder, die im exakt gleichen Maßstab sein mussten. Da die Luftaufnahmen oft unter Feindbeschuss entstanden waren und entsprechend unruhig und aus schräger Perspektive aufgenommen waren, mussten sie vorher entzerrt werden. Anschließend wurden die Platten fotografiert auf 60 x 60 cm großen Reproplanfilm. Davon konnten dann wiederum große Abzüge hergestellt werden, die zur Luftwaffe an die Front geschickt wurden. Es wird als eine hoch interessante Arbeit beschrieben.

Ein schadhafter Ofen im Schloss verursachte am 23. Januar 1944 einen Brand. Der Brand soll durch herausfallende Glut aus einem der im zweiten Stock bei den Wetterleuten aufgestellten Öfen entstanden sein. Das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss des Ostflügels gingen in Flammen auf. Auf Fotos kann man erkennen, dass dort die Fensterscheiben zersplittert waren. Auch die Schlossuhr auf dem Dach wurde zerstört und auch die Decke zum ersten Stock beschädigt, so dass zwei Personen hindurchfielen. Mangels (männlicher) Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Lübbenau bekämpften die Männer vom RAD[180] -Lager Lübbenau unter Abteilungsleiter Fischer den Brand des Schlossgebäudes. Das im ersten Stock gelagerte Mobiliar des Museums wurde durch den Brand und die Löscharbeiten vernichtet.

Ein „H. L.“ genannter Zeuge berichtet:

"Das Dachgeschoss eines Flügels ging in Flammen auf. Die Sirene alarmierte mich, und ich eilte herbei, um meine Dienststelle zu retten. Der Flur, an dem die Zimmer meiner Mitarbeiter lagen, war völlig verqualmt. Die freiwillige Feuerwehr verließ die Stelle, ließ aber einen Wasserschlauch zurück. Ich zog mir die Gasmaske über, übernahm den Schlauch und arbeitete mich an die Brandstelle heran. Plötzlich schwanden mir die Sinne. Ich wachte wieder auf und erkannte blitzartig, dass ich kopfüber abwärts stürzte. Vom Aufschlag weiß ich nichts mehr, aber mir wurde bewusst, dass ich im großen Festsaal in der Nähe des Flügels lag. Durch die geöffneten Fenster strömte frische Luft herein. Ich versuchte aufzustehen, was misslang. Ich robbte unter großen Schmerzen durch die überall aufzüngelnden Flammen zur Tür. Im Treppenhaus entdeckte man mich. Ein Sanitätsauto brachte mich ins Lazarett nach Lübben. Die Höhe meines Sturzes voraus betrug fünf Meter. Wahrscheinlich bin ich mit dem Leben nur davon gekommen, weil ich zuerst mit der rechten Schulter auf den Flügel aufschlug. Im Lazarett stellte man fest, dass das rechte Ohr halb abgerissen war - das wurde noch in der Nacht angenäht - dass die Schulter stark angeschwollen, das Schlüsselbein gebrochen und die Wirbelsäule gestaucht worden war. Überdies zeigte ich die Symptome einer schweren Rauchvergiftung."

Angeblich wurden bei der Brandbekämpfung ein Teil der im Schloss verbliebenen Kunstgegenstände ins Freie geschafft oder man warf sie einfach aus den Fenstern. Der Rote Saal des Schlossmuseums brannte aus; seine historischen Gegenstände sollen der völligen Vernichtung anheim gefallen sein. Die im Erdgeschoß aufgestellten Stereoplanigraphen wurden gerettet. Dort entstand nur Wasserschaden. Am nächsten Tag kam die Gestapo und überprüfte die Brandursache. Man stellte fest, dass unsachgemäß mit der Ofenheizung umgegangen worden war. Der für den Brand verantwortliche Soldat wurde vor ein Militärgericht gestellt. Da man ihm keinen Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorwerfen konnte, wurde er freigesprochen. Die provisorische Renovierung fand im Sommer 1944 statt.

Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 und der Hinrichtung des Grafen Wilfried zu Lynar wurde der gesamte Familienbesitz beschlagnahmt und das Schlossmuseum geschlossen. Gegen Ende 1944 wurde die gesamte 7. Abt. nach Bayern verlegt. Im Februar 1945, kurz bevor die Russen kamen, zog die SOBIA aus. Man demontierte einen Teil der Stereoplanigraphen und verlud die Baugruppen auf einen Eisenbahnwaggon. Der zusammengestellte Zug sollte in Richtung Bayern fahren. Dort kam er aber nachweislich nie an. Bis heute weiß niemand, was aus dem Zug geworden ist. Man kann davon ausgehen, dass er ein Ziel von Tieffliegern wurde.

Mitte April 1945 bekam die SOBIA den Befehl, die restlichen Stereoplanigraphen zu demontieren und sich mit den Baugruppenteilen zusammen nach Berlin abzusetzen. Dazu wurden die Soldaten und ihre Gerätschaft auf einem Lkw-Anhänger, gezogen von eine Traktor der Spedition Knoll aus Lübbenau, nach Berlin gebracht. Dieser Zug erreichte Berlin ohne Schaden. Der Trecker traf einige Tage später wieder wohlbehalten in Lübbenau ein.

Vermessungswesen

Hauptquelle für dieses Kapitel:[181]

Um die Luftwaffenliegenschaften in die allgemeine staatliche Ordnung, vor allem das Grundbuch und das Kataster, zu integrieren, waren zivile Kenntnisse notwendig. Daher baute die Luftwaffenverwaltung im Zusammenhang mit der Bauverwaltung ab 1935 auch einen Vermessungsdienst aus Beamten auf, die aus der zivilen Katasterverwaltung stammten und zunächst bei der nach der Enttarnung vermehrt in Angriff genommenen Planung und Anlage von Fliegerhorsten die Vermessungsarbeiten zu erledigen hatten.

Vermessungswesen als Teil der Luftwaffenverwaltung

In der Anfangsperiode 1935 bis 1937 wurden die Aufgaben der Vermessung außerhalb des Ministeriums wahrgenommen, zunächst im dem Luftwaffenverwaltungsamt des RLM unterstellten Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben der Luftwaffe (AzV)[182] unter der Leitung von Alfred Dimmler[183]; sein Mitarbeiter war Konrad Müller[184].

Die nächstfolgenden Vermessungskräfte der Luftwaffe, die Vermessungsräte Dr. Hans Busch[185], Karl Hasselbeck, Katasterdirektor Pamp[186] und Erich Schröder sowie die Vermessungsinspektoren Ditthardt, Schaeffer[187], Gerhard[188] Mohr und Jacobsen[189] wurden (1935?) von der Preußischen Katasterverwaltung zum RLM abgeordnet.

Dem RLM waren damals sechs Luftkreiskommandos unterstellt, denen dann die Luftgaukommandos unterstellt wurden.[190] Diese Kommandos waren für die umfangreichen Grunderwerbs- und Bautätigkeiten für die Kasernen und vor allem für die Fliegerhorste der in rasantem Aufbau befindliche Luftwaffe verantwortlich. Die Bauleitung lag beim RLM, das hierzu Reisestäbe[191] entsandte. Entsprechend versuchte man, die gesamte Vermessungstätigkeit zentral von Berlin aus zu steuern. Die Vermessungstrupps wurden nach Bedarf von Berlin aus in Marsch gesetzt.

Nach einiger Zeit wurde klar, dass die Arbeit so nicht zu schaffen war, und es erfolgte eine Dezentralisierung: Es wurden Vermessungsabteilungen bei den Luftkreis-/-gaukommandos geschaffen[192], die in den später daraus entstandenen Luftgaukommandos beibehalten wurden. Dem Intendanten des Luftgaukommandos unterstand eine wie folgt gegliederte Bauverwaltung:

Luftkreis- bzw. -gaukommando Kommandierender General
IV a Verwaltung Intendant
Bau allgemein
Hochbau
Tiefbau (Ingenieurbau)
Vermessung

In den Luftgaukommandos gab es am Anfang nur Angestellte. Der Dienst wurde wie in zivilen Vermessungsstellen ausgeübt.

Die Geräteausstattung der Vermessungsstellen war großzügig, entsprechend dem Bedarf und den umfassenden Aufgaben. Die Anschaffung erfolgte aus "Bauleitungsmitteln", später aus Kriegskosten, zunächst ohne Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit, war später im Krieg allerdings nur mit entsprechenden Dringlichkeitsstufen möglich.

Es gab jedoch keine Messgehilfen. Auf der jeweils meist vorhandenen Luftwaffenbauleitung erst bekam man die notwendige Unterstützung. Messgehilfen wurden von den Baufirmen zur Verfügung gestellt. Fortschrittliche Luftgaukommandos (als erstes LgKdo I) begannen selbst einzelne Messgehilfen einzustellen. Später im Krieg waren genug Mannschaftsdienstgrade für diese Zwecke vorhanden bzw. wurden draußen von der Truppe zur Verfügung gestellt, z.B. bei der Flakvermessung.

Es gab anfangs auch keine Kraftwagen. Zur Ausübung des Außendienstes wurde mit der Bahn gefahren. Erst die später gebildeten Einsatzvermessungstrupps wurden nach Möglichkeit motorisiert.

Sp. 1937[193] ging die Aufgabe vom AzV an das neu gebildete Amt für zentrale Bauaufgaben (AzBau[194]) über.

Am 15.06.1939 bestand im Luftwaffenverwaltungsamt (LD) die Abteilung Bauwesen (LD 5, Ministerialdirigent Karl Gallwitz), in der Ministerialrat Heinrich Barelmann Gruppenleiter II war,[195] offenbar (auch) zuständig für Hochbau, denn zu dieser Gruppe gehörte auch Ministerialrat Prof. Sagebiel, der Architekt, der den typischen Stil der Luftwaffenbauten schuf. Am 10.07.1939[196] wurde LD 5 erweitert zu einer Amtsgruppe (Ag) Bau[197]) mit den Abteilungen LD 5 (Allgemeine Bauverwaltung), LD 6 (Territoriale Bauangelegenheiten) und LD 7 (Technische Fachgebiete).

Frühestens zu diesem Zeitpunkt[198], möglicherweise auch erst Anfang Oktober[199] wurde innerhalb der Amtsgruppe Bau ein Referat Vermessung im RLM geschaffen.

Referent wurde Regierungsvermessungsrat (RVR) Dr.-Ing. Hans Busch; zeitweise war Karl[200] Süß sein Vertreter. Die weiteren Mitarbeiter (Gerhard Heckert, Alois Stickler, Arnulf Thoma[201] und Regierungsvermessungsinspektor Schaeffer) blieben beim AzBau.

Gliederungs­ebene Amt Gliederungs­ebene Amtsgruppe Gliederungs­ebene Gruppe Gliederungs­ebene Referat Aufgaben Personal
Luftwaffenverwaltungsamt (LD)
Amtsgruppe Bau Ministerialdirektor Karl Gallwitz
Abteilung LD 7 (Technische Fachgebiete) Ministerialrat, später Ministerialdirigent Heinrich Barelmann
Referat Vermessung (V)

Regierungs­vermessungsrat (RVR) Dr.-Ing. Hans Busch

Vertreter: Karl[202] Süß

Bezeichnng als RLM/V 9. V.?
Eine Geologische Karte von Russland[203], die 1940 vom Generalstab des Heeres gemeinsam mit dem RLM beauftragt und 1942 gedruckt wurde, trägt als Bezeichnung der zuständigen Stelle die Bezeichnung RLM/V 9. V. Was liegt näher, als hier "Abteilung V9, Referat V" zu lesen und somit eine Beauftragung durch den Vermessungsreferenten anzunehmen, der sicher in der Luftwaffen-Bauverwaltung der geeignetste Fachmann für Kartographie war.
Datei hochgeladen mit MsUploadKartenausschnitt[204]

Ab 01.12.1941[205] wurde die Amtsgruppe Bau nochmals vergrößert und erhielt die Nummer III; sie umfasste nun die auch als Bauabteilungen bezeichneten Abteilungen V7 (Allgemeine Bauverwaltung), V8 (Territoriale Bauangelegenheiten), V9 (Technische Fachgebiete) und V10 (Prof. Steinmann[206]). Die Nummerierung lief in der Nachbar-Amtsgruppe weiter bis V13. Damit war die Lage geschaffen, in der die Gruppe Vermessung später als selbständige Baugruppe V14 eingegliedert werden konnte.

Sp. 15.01.1943 wurde das Referat unter Einbeziehung der bisher zum AzBau gehörenden Teile zur Gruppe Vermessung erweitert, unter der Bezeichnung Baugruppe 14 (V14) als selbständige Gruppe neben den Abteilungen V7 bis V10 und mit Oberregierungsvermessungsrat Dr. Busch als Gruppenleiter sowie den Referenten Gerhard Heckert, Alois Stickler, Maier und Arnulf Thoma sowie Regierungsvermessungsoberinspektor Schaeffer und Regierungsvermessungsinspektor Krems.[207]

Gliederungs­ebene Amt Gliederungs­ebene Amtsgruppe Gliederungs­ebene Gruppe Gliederungs­ebene Referat Aufgaben Personal
Luftwaffenverwaltungsamt (LD) General der Flieger Gossrau
Amtsgruppe Bau (Ag III Bau)

 [208]

Ministerialdirektor Karl Gallwitz
Abteilung V7 Allgemeine Bauverwaltung
Abteilung V8 Territoriale Bauangelegenheiten
Abteilung V9 Technische Fachgebiete
Abteilung V10 Prof. Steinmann
Baugruppe 14 (V14)

Gruppenleiter:

Oberregierungsvermessungsrat Dr.-Ing. Hans Busch

Referat 1[209]

Kataster- und Liegen­schafts­wesen

Regierungs­vermessungs­assessor (1943 RVR) Gerhard Heckert

Referat 2

Sonder­vermes­sungen

Regierungs­vermessungs­assessor (1943 RVR) Alois Stickler

Referat 3

Plan- und Kartenwesen, Plankammern, Vervielfältigung: Lichtpausereien, Repro-Abteilungen, Druckereien

Regierungs­vermessungs­assessor (1943 RVR) Maier

Referat 4

Bauvermessungen, allgemeine Vermessungs­angelegenheiten: Personaleinsatz, Geräte usw.

Regierungs­vermessungs­assessor (1943 RVR) Arnulf Thoma

Haupt­vermessungs­stelle bzw. Selb­ständiges Sach­gebiet 5[210]

Allgemeine und Personal­angelegenheiten[211]

Regierungs­vermessungs­oberinspektor Schaeffer, Regierungs­vermessung­sinspektor Krems

1943 wurde die Vermessungsabteilung der Luftgaukommandos (falls sie eigentlich nur als Sachgebiet galt) oder eines ihrer Sachgebiete als Verw. B V 22 bezeichnet.[212]

1944 erfolgte eine weitere Dezentralisierung der Vermessung. Es entstanden I Meß in der Führungsgruppe der Luftgaukommandos und nachgeordnete Luftwaffenbauämter[213], später mit unterstellten Einsatzvermessungstrupps (EVT, soweit möglich motorisiert).

Entwicklung der Vermessungslaufbahnen

Die ersten Vermessungskräfte der Luftwaffe wurden (1935?) von der Preußischen Katasterverwaltung gegen den Willen Friedrich Jakob Kurandt's[214] zum R.d.L.u.Ob.d.L. abgeordnet. Dass der Reichsminister der Luftfahrt Hermann Göring auch preußischer Ministerpräsident und damit im weitesten Sinne Vorgesetzter der Katasterverwaltung war, half die Widerstände zu überwinden. Danach wurden in zunehmendem Maße Assessoren als Angestellte eingestellt.

Ab Februar 1940[215] erfolgte die Ernennung und anschließende Einkleidung der bisher als Angestellte beschäftigten Assessoren und Inspektoren zu Beamten auf Kriegsdauer (a.K.).

Die später im Krieg geschaffenen Beamten des Beurlaubtenstandes (d.B.) mussten in einem Unteroffizierkursus ihre Befähigung nachweisen und wurden dann zum Regierungsvermessungsrat bzw. Regierungsvermessungsinspektor ernannt und eingekleidet.

Buschmänner wurden die Vermessungsbeamten der Luftwaffe durch die Kollegen im Innenministerium genannt, weil Dr. Busch im Laufe der vielen notwendigen Verhandlungen im Interesse seiner Beamten dort einen erheblichen Bekanntheitgrad erworben hatte.[216]

Die letztendliche Schaffung der eigenen Vermessungslaufbahn im RLM gelang gegen den Widerstand des Reichsinnenministers und des Reichsfinanzministers nach einem Vortrag über die besonderen Aufgaben der Luftwaffenvermessungsstellen bei Oberregierungs- und Vermessungsrat Friedrich Kurandt[217] und Regierungsrat Horst Unger[218] als Vertretern des RMI.

Voraussetzung für die Übernahme in den aktiven Beamtenstatus war ursprünglich, dass man seiner Wehrpflicht genügt hatte und Reserveoffizieranwärter war. Im Krieg musste man mindestens Unterführeranwärter sein und wurde dann Beamter auf Widerruf. Der Vorbehalt des Widerrufs wurde nach zwei Jahren aufgehoben, wenn nichts zu beanstanden war.[219] Erst dann konnte man Beamter auf Lebenszeit werden, wäre nach dem Krieg aber verpflichtet gewesen, die entsprechenden Wehrübungen nachzuholen.

In den Jahren 1944 und 1945 wurde ein Teil der älteren Beamten zu Oberregierungsvermessungsräten befördert, z.B. Kuske und Süß. Die vier anfangs aus der Katasterverwaltung übernommenen Regierungsvermessungsräte (Dr. Busch, Hasselbeck, Pamp und Schröder) waren bereits vorher aus ihrer zivilen Laufbahn in die Laufbahn der Luftwaffe übernommen und zu Oberregierungsvermessungsräten befördert worden.

Soldaten und Unteroffiziere im Einsatz bei den Luftgaukommandos und anderen Vermessungsstellen

Vermessungsfachleute, die als Soldaten zum Wehrdienst in Luftwaffenverbänden eingezogen worden waren, wurden soweit möglich zu den Stabskompanien der Luftgaukommandos versetzt und bei den Vermessungsabteilungen eingesetzt.

Aufgabengebiete des Vermessungswesens bei der Luftwaffe

Geheimhaltung

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Alle Vermessungsakten (auch des Katasters) wurden mindestens unter "Geheim" geführt (rote Aktendeckel, wenn nicht sogar unter "Geheime Kommandosache (g.Kdos.)" (rote Aktendeckel mit gelbem Schrägstreifen). Lagepläne waren meist g.Kdos., Koordinaten immer. Sie durften auch nicht am Telefon durchgegeben werden.

Bei den Plankammern und Lichtpausereien galten besondere Sicherheitsvorschriften mit Bestandsverzeichnissen, Quittungsbüchern, Vernichtungsprotokollen usw.

Bauvermessungen

Am Anfang stand die Bauvermessung. Das Aufgabengebiet "Vermessung" unterstand daher auch zuerst der Tiefbauverwaltung.

Die Aufgaben der Bauvermessung umfassten im Aufbaustadium der Luftwaffe alle Grundlagenvermessungen: 

  • Lage- und Höhenaufnahmen für Planungen
  • Bauabsteckungen
  • Gebäudeeinmessungen
  • Bestandsaufnahmen
  • Anfertigung von Lage- und Höhenplänen, Leitungsplänen
  • Angabe von einzelnen Höhen
  • Hindernisvermessungen
  • und dergleichen mehr

Kataster- und Liegenschaftswesen

Der Grunderwerb wurde von der jeweiligen Liegenschaftsverwaltung des Luftgaukommandos durch Fachpersonal (Juristen, Verwaltungsinspektoren) ausgeführt. Das Beispiel Braunschweig/Hildesheim zeigt, dass dies kompliziert und langwierig sein konnte.

Aufträge zur Vermessung kamen von dort an die Vermessungsabteilung, die daraufhin die Katasterunterlagen bei den örtlichen, zivilen Vermessungs- oder Katasterämtern beschaffte. In der Frühzeit wurden dann Vermessungsaufträge in der Regel als Werkverträge an Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure vergeben, nicht jedoch in Ostpreußen, wo man sich über diese Möglichkeit nicht im Klaren war[220]. Im Laufe der Zeit wurden zunehmend eigene Vermessungs­assessoren eingestellt und die Arbeiten mit eigenen Kräften ausgeführt. Diese waren aufgrund ihrer Ausbildung und der 2. Staatsprüfung berechtigt, in Preußen Fortführungsvermessungen im Kataster auszuführen. In Bayern, Baden, Kurhessen und einigen anderen Gebieten war dies nicht möglich, so dass die Arbeiten an die staatlichen Vermessungsämter vergeben werden mussten.[221]

Aufgabe des Referates im Ministerium war, nach Möglichkeit einheitliche Bestimmungen zur Bearbeitung der Fortführungs­vermessungen bei den Luftgaukommandos zu erarbeiten, und zwar im Sinne des Reichskatasters; daher auch die Besetzung des Referates mit Wiener Kollegen (Stickler, Maier), was neue Ideen hereinbringen sollte.

Im Krieg verlor dieses Aufgabengebiet nach und nach seine Bedeutung. Im Ausland – während des Krieges – wurde ohnehin kaum mit Kataster und Grundbuch zusammengearbeitet, sofern ein solches überhaupt vorhanden war. dafür wurde das Gebiet "Sondervermessungen" immer wichtiger.

Sondervermessungen

Datei hochgeladen mit MsUploadTheodolit Th 40, Regierungsvermessungsassessor Hans Riewendt, unbekannter Luftwaffen-Unteroffizier[222]

Vor dem Kriege zählten zu den Sondervermessungen höchstens ausgefallene technische Vermessungen und Absteckungen. Das Sachgebiet entstand daher zunächst durch die besonderen Aufgaben der Flakvermessung.

  • Die Flakbatteriestellungen (Standort des Kommandogerätes) wurden koordinatenmäßig bestimmt. Standzielentfernungen für den 4-m-E-Messer des Kommandogerätes wurden zu dessen Überprüfung und zur Schulung der Bediener gemessen und berechnet, so dass für jede Stellung Stellungsakten angefertigt und übergeben wurden, die aber bei Ablösung einer Batterie meist schon wieder hinfällig wurden, weil der nachfolgende Batterieführer natürlich das Kommandogerät an einen anderen Platz stellte. In den Jahren 1939 und 1940 nahmen die Flakvermessungen einen großen Teil der Vermessungstätigkeit der Luftgaukommandos in Anspruch.
  • Mit Entwicklung der weiteren Technik (Radar u.a.) kamen neue Aufgaben hinzu: Basislinien für Funkleitstrahlen[223] und dergleichen.
  • Im Ausland mussten z. B. geographische Koordinaten für Rollfeldbezugspunkte usw. bestimmt werden, teilweise durch astronomische Ortsbestimmungen.
  • Die Einrichtung der Großgefechtsstände der Nachtjagd mit Luftlage-Kartenwänden usw. erforderte neben weiteren Entwicklungen in der Kartentechnik (s. u.) Berechnungen der Kegelprojektion und andere Untersuchungen.
  • V-1- und V-2-Vermessung erforderte neue Überlegungen.[224]
  • und anderes mehr

Aufgabe des Referats "Sondervermessungen" im RLM (RVAss Alois Stickler) war es, die entsprechenden Grundlagen, Vorschriften, Berechnungen u.a. zu liefern und die Organisationsarbeiten im Kontakt mit den zuständigen militärischen Dienststellen zu leisten.

Die Geräteausstattung der ausführenden Vermessungsstellen musste auf die besonderen Belange abgestimmt werden.

Dem Bericht von Thoma vorgehefteter Brief von Hönschen und Rückseite der letzten Seite des Berichts von Thoma: weitere Aufgaben der Sondervermessung der LGK

Plan- und Kartenwesen, Vervielfältigung

Das Plan- und Kartenwesen der Vermessungsstellen entsprach dem der zivilen Vermessungsdienststellen wie etwa den Stadtvermessungsämtern. Die Vermessungsstellen fertigten Lage-, Bestands-, Höhen- und Lagepläne sowie Übersichtskarten aller Luftwaffenanlagen in den Maßstäben 1:500 bis 1:25.000. Sie stallten allen Baudienststellen ihre Unterlagen zur Verfügung.

Das Luftbild kam nur in beschränkter Form zum Einsatz, da kaum eigene Auswertungsmöglichkeiten vorhanden waren.[225]

Erforderlichenfalls bediente man sich anderer Dienststellen wie des Reichsamtes für Landesaufnahme (RfL), das in großem Umfange z.B. Astralonkopien herstellte.[226]

Das Urheberrecht des RfL galt für die Vermessungsstellen der Luftwaffe insofern nicht mehr, als alle Landeskartenwerke, teilweise in transparenter Form, zur Verwendung zur Verfügung standen.

Bei den Zeichenmaterialien ging man vom Transparentpapier über das sehr schlecht maßhaltige Ultraphan[227] zum Astralon[228] (matt) über. Für die Luftlage-Kartenwände der Großgefechtsstände der Nachtjagd wurde Opal-Astralon[229] in großen Mengen verwendet. Mipolam[230] als Kartenüberzug kam neu auf. Das RfL fertigte Hausleiter-Kopien[231] auf Opal-Astralon. Die Vorlagen wurden, nach Berechnung der passenden Kegelprojektion, durch die Abteilung in Neu-Petershain (RVR Römmling) gezeichnet.

Im Jahre 1939 wurde das Lichtpausverfahren aufgenommen mit Ozalid-Lichtpauspapier der Firma Kalle & Co., Wiesbaden, das mit Trockenentwicklung arbeitete. Wegen der laufenden Neuentwicklungen von Papieren, Folien usw. wurde ständige Verbindung mit der Firma Kalle gehalten.

Halbfeucht-Entwicklung (Renker-Belipa[232]) kam nur noch für heißes Klima in Frage und wurde vom RLM weiter verfolgt bei der Entwicklung eines Lichtpauszuges für Nordafrika.

Während zunächst nur die Lichtpausereien bei den Vermessungsstellen einzurichten waren, hatte das Referat später auch das gesamte Lichtpauspapier und die Ersatzteile für über 200 Lichtpausereien der gesamten Luftwaffe zu beschaffen; dies war Aufgabe des Vermessungsinspektors Hornung.

Die Lichtpausmaschinen der Firma Meteor, Siegen,[233] waren die Standardmaschinen. Daneben gab es Maschinen der Firmen Philipp, Berlin,[234] und Reiss, Liebenwerda[235]. Alle Maschinen hatten Kohlestiftlampen, die hin- und herschwenkten. Zweilampenmaschinen waren das übliche. Fa. Kalle lieferte auf Mietbasis dazu die Entwicklungsmaschine T 200 und eine größere Lichtpausmaschine mit unbeweglichen Lampen, die eine große Hitze entwickelten und deren Glasglocken am laufenden Band kaputtgingen.

In einem besonders arbeitsreichen Monat hat das Referat mit vier Mitarbeitern die Spitzenleistung von 48.000 Pausen in Formaten bis DIN A 0 erbracht.

Es wurde auch ein motorisierter Lichtpauszug entwickelt, der für Nordafrika bestimmt war, allerdings nicht mehr zum Einsatz kam. Er wurde zwar noch in Marsch gesetzt, dann aber nach Sardinien umgeleitet und dort bombardiert.[236] Der Leiter der Entwicklung, Fotochemigraphenmeister Konrad, ist beim Flug von Sizilien nach Nordafrika abgestürzt. Der Lichtpauswagen des Zuges[237] wurde bei der Ausquartierung 1945 (s. u.) noch von Neu-Petershain nach Unterfürberg mitgenommen.

Bei der umfangreichen Anfertigung von Plänen und Karten trat bei den Vermessungsstellen schnell die Nachfrage nach einer Fotoeinrichtung auf. Beim Luftgau VII (Süß/Rank, München) und beim Luftgau Holland (Tesmer) waren schon Erfahrungen mit Reproarbeiten und Druckverfahren gemacht worden. So wurden die Vermessungsstellen schnell mit der Ozalun-Einrichtung[238] versehen, einem pneumatischen Rahmen im Format DIN A 0 oder größer, mit Punktlichtlampe, zur Ausführung von Reflexkopien, einem Verfahren der Fa. Kalle, auch verwendbar für Lichtpausen besonderer Qualität. Hand in Hand ging damit die Ausstattung mit Dunkelkammern und Entwicklungsräumen. Als kleine Reprokamera wurde als nächstes ein Fotokopist-Gerät[239] den Vermessungsstellen zugeteilt, das Aufnahmen in den Formaten DIN A 4 und DIN A 3 gestattete, aber nicht besonders maßbeständig arbeitete und seinen Zweck nur halb erfüllte. In der Fotostelle des RLM stand ein Reprogerät (Reprokamera) von Hoh & Hahne[240] für bessere Arbeiten, desgleichen in der Druckerei in Murnau.

Im RLM war eine Druckerei tätig, die für Verwaltungszwecke, aber nicht für die Vermessung arbeitete. Die Vermessungsgruppe bekam zunächst eine Rotoprint-Maschine[241] für Drucke im Format DIN A 4.

Unsere Druckerei in Murnau erhielt eine Flachdruck-Andruckpresse, die aber nur noch in den letzten Kriegsmonaten zum Einsatz kam.

Nach guten Erfahrungen mit mehrfarbigem Kartendruck im Luftgau Holland wurde auch bei anderen Vermessungsstellen der Wunsch nach Druckmöglichkeiten immer größer. Durch die Entwicklung der Firma Klimsch & Co., Frankfurt, kam man auf das Gebiet des Siebdrucks, der in Versuchen in Murnau gute Ergebnisse brachte. Das Verfahren wurde noch im März 1945 offiziell durch Erlass bei den Vermessungsstellen der Luftgaukommandos eingeführt, kam aber nicht mehr richtig zur Anwendung.

Die zentrale Erfassung aller Pläne und Karten in einer Plankammer, der dann die Vervielfältigungsabteilung angeschlossen war, erschien wünschenswert. Dies wurde bei den Baugruppen der Luftgaukommandos durchgeführt. Eine lückenlose Erfassung aller Pläne und Zeichnungen gab es aber nicht. Die sogenannte "Luftwaffen-Plankammer" bei der Vermessungsgruppe in Berlin war ein Wunschtraum, der nie richtig in Erfüllung ging; die zentrale Sammlung aller Pläne von Luftwaffenanlagen im RLM kam nie zustande. Wohl besaß die Gruppe z. B. einen transparenten (Ultraphan-) Satz aller Messtischblätter des Deutschen Reiches, die auf Abruf an die Luftgaukommandos geliefert werden konnten. Auch hatte sie die gesamten Exemplare des Luftwaffen-Atlasses zur Verfügung. Mil.-Geo.-Unterlagen, geographische Karten der ganzen Welt konnten durch die Gruppe beschafft werden. Mit der Geologischen Abteilung der Luftwaffe[242] bestand gute Zusammenarbeit.

Der Luftwaffenatlas im Maßstab 1:300.000[243] wurde aufgrund eines Erlasses des R.d.L.u.Ob.d.L. nach Luftgaubezirken abgegrenzt im Faltformat von Stadtplänen mit den taktischen Zeichen aller Luftwaffeneinheiten und -anlagen angefertigt, wobei für diese taktischen Zeichen besonders angefertigte Wulkow'sche Schriftstempel verwendet wurden. Er unterlag der höchsten Geheimhaltungsstufe und wurde bei der Ausquartierung der Dienststelle aus Berlin im Januar 1945 größtenteils vernichtet.

Futura Specimen.svg

Bei den Bestandsplänen ging man immer mehr von der Inselkarte zur Rahmenkarte über. Zur Beschriftung wurde die Renner'sche Futura genommen, um den Plänen der Vermessung in Konkurrenz zu den Plänen der Architekten und Hochbauer ein markantes Gesicht zu geben.

Vermessungsschule der Luftwaffe

folgt Beschreibung nach Graf

Verlagerung des Aufgabenschwerpunkts im Laufe des Krieges

Der Vermessungsdienst entwickelte sich zu einer Organisation, die schließlich rund 2000–2500 Mann umfasste.[244]

Vermessungsstellen gab es schließlich auch bei der Versuchs- bzw. Erprobungsstelle der Luftwaffe Penemünde bzw. (Flakversuchsstelle) Karlshagen, der Luftflotte Reich und der Organisation Todt.[245]

Im letzten Kriegsjahr erschöpfte sich die Tätigkeit der Gruppe im RLM fast nur noch in der Kartenherstellung und Ausstattung der Großgefechtsstände. Kunststofffolien kamen immer mehr zur Anwendung, farbige Kreiden wurden versucht u. v. m.

Umzug

Die Dienstelle in der Prager Straße wurde im November 1943 zerstört, es erfolgte ein Umzug nach Tempelhof zum Flughafen; folgende Außenstellen bestanden bereits[246] oder wurden nun gebildet:

Fotostelle
am Fliegerhorst Stendal
N.N.
Kartographische Abteilung
in Neu-Petershain (Niederlausitz)
RVR Römmling

Druckerei[247]
in Murnau

RVR Stroh

Vermessungsschule[248]
zuletzt in Unterfürberg b. Fürth

RVAss Franz Xaver Graf und

RVR Hans[249] Oberarzbacher

Gerätelager
in Weißwasser (Niederlausitz)
RVI N.N.

Eingliederung des Vermessungswesens als selbständige Gruppe I Meß –
Umbenennung in Oberkommando der Luftwaffe, Luftwaffenführungsstab - Genst. 7. Abt.[250]

Organisation ab 01.05.1944
Am 01.05.1944 hatte Leiter der Organisation Todt die Funktion des Chefs des Luftwaffenbauwesens und fast die gesamte Luftwaffenbauorganisation übernommen, unter anderem auch die Amtsgruppe III, der die Baugruppe V14 angehört hatte.[251]

Im Mai 1944[252], als die Luftwaffenbauverwaltung an die Organisation Todt (OT) abgegeben wurde[253], nach Juli 1944[254] bzw. sp. Anfang November 1944[255] erfolgte eine entscheidende Umorganisation, nämlich der Übergang der Vermessung unter der Leitung von Oberregierungsvermessungsrat, später Ministerialrat Dr.-Ing. Hans Busch zum Oberkommando der Luftwaffe, Luftwaffenführungsstab, Genst. 7. Abt. (Abteilungschef: Oberst Hans Blumensaat) als Selbständige Gruppe Vermessung. Gruppenleiter und Referenten blieben unverändert; am 01.09.1944 wurde lediglich RVR Gerhard Heckert durch RVR Karl Süß ersetzt[256].[257] Die 7. Abteilung verfügte damit nun auch über die geodätische Vermessung. Eine Vermessungsgruppe unbekannten Umfangs unter Kurt Knischewski und Konrad Müller ging zur OT.

Übrigens:
Die Zusammenlegung mit der 7. Abt., in der auch die Luftbildvermessung angesiedelt war, machte es möglich, den dort tätigen Regierungsbaurat von Moock in eine Vermessungsplanstelle als RVR zu übernehmen.

Im unterstellten Bereich wurden im Herbst 1944 die Luftgau-Vermessungsabteilungen[258] umgegliedert in I Meß, die dem Ersten Generalstabsoffizier und Chef der Führungsgruppe des Luftgaukommandos unterstanden und in Personalunion die Luftwaffen-Vermessungsämter führten, in denen die Masse des Personals arbeitete. Den Außendienst versahen motorisierte Einsatz-Vermessungs-Trupps von je ca. 10 Mann, die geeigneten Luftwaffen­einheiten zum Zwecke der Versorgung angegliedert wurden. Die Zusammenarbeit klappte ausgezeichnet.[259]

Die Führungsgruppe I Meß bestand aus vier Beamten:

I Meß

Leiter Schreibkraft

I Meß 1 Vermessungen für die Bodenorganisation
I Meß 2 Vermessungen für die Flak- und Luftnachrichtentruppe
I Meß 3 Kartenherstellung

Exkurs: Fachliches Vorschriftenwesen[260]

Nach Aussage von Dr. Busch[261] wurden fachliche Anweisungen für das Vermessungswesen nicht erteilt, da die Stellenleiter alle studiert hatten und selbst wussten, was wie zu tun sei. Jedoch gab es folgende weitere Vorschriften:

  • D.Luft ............................

Kriegsende

Ausquartierung

Mit dem Begriff "Ausquartierung" wurde generell die Flucht der Berliner Dienststellen vor den Bomben- und später den russischen Angriffen nach Nord- und (bevorzugt) Süddeutschland bezeichnet.[262] Auch die 7. Abteilung war davon betroffen.

Die Verlegung in den Süden führte über folgende Stationen:

In Schloss Lübbenau befand sich eine Gruppe der SOBIA.[263] Vermutlich organisierte sie die Unterbringung der Abteilung, möglicherweise sogar in ihren eigenen Räumlichkeiten.
In Saalfeld (Thüringen) befand sich das Kriegskartenhauptamt des Heeres. Die Nähe zu einer fachverwandten Dienststelle wurde sicherlich als Vorteil gesehen.
In Unterfürberg bei Fürth befand sich die Vermessungsschule der Luftwaffe bzw. war hierher bereits ausgelagert worden; sie bildete die Sammelstelle der verschiedenen Teile der Abteilung, die an unterschiedlichen Orte stationiert oder ausgelagert worden waren.
Nach Murnau war die Lichtumdruckstelle der Selbst. Grp. I Meß bereits ausgelagert worden. Die Unterbringung der 7.Abt. fand in Hotels statt.[264] Rund 160 Straßenkilometer entfernt – nämlich erst in Berchtesgaden-Strub, dann im österreichischen Thumersbach am Zeller See – hatte der Chef des Generalstabs der Luftwaffe Quartier bezogen[265]. Eine intensive Zusammenarbeit kann also nicht mehr stattgefunden haben. Hier in Murnau fand die Auflösung der 7. Abteilung statt.[266]

Aufstellung eines Chefs des Wehrmachtkartenwesens und die Konsquenzen

Die Zusammenfassung der Geo-Fachdienste aller Wehrmachtteile und der SS einschließlich der Forschungsstaffel z.b.V., für die Schulz-Kampfhenkel Sonderregelungen ausgehandelt hatte, unter einem Chef des Wehrmachtkartenwesens wurde noch am 25. März 1945 durch Führerbefehl[267] angeordnet. Die Idee für diese sog. Wehrmachtlösung war schon älter, wurde aber erst realisierbar, als die Generalstäbe immer mehr an macht verloren.[268] Generalleutnant Heusinger, den der Verfasser deshalb zu den Generalstabschefs aus dem aus dem Bannkreis der Militärgeographie zählt, wurde namentlich mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt und Oberst Blumensaat zum ständigen Vertreter bestimmt. Heusinger hat sein Amt allerdings nicht mehr angetreten; von Blumensaat ist nichts diesbezügliches bekannt.

Durch die Aufteilung auf Nord- und Südraum wurde der offensichtlich reaktivierte Oberst Löhnert Wehrmachtkartenchef Nord[269]und Oberst i.G. Graf von Klinkowstroem, der im Südraum befindliche[270] designierte Chef des Stabes beim Chef des Wehrmachtkartenwesens, möglicherweise Wehrmachtkartenchef Süd (in Berchtesgaden bei der ehem. 9. Abt. Gen.St.H.), wenn diese Aufgabe überhaupt wahrgenommen und nicht von Heusinger[271] oder Blumensaat übernommen wurde, der schließlich ebenfalls im Süden war.

Diese Aufstellung hatte aber keine praktische Auswirkung mehr; wenn man davon absieht, dass dadurch ein Modell für die teilstreitkraftübergreifende Strukturierung des künftigen Militärgeographischen Dienstes der Bundeswehr mit seinen zentralen und dezentralen Elementen geschaffen wurde.

Auflösung der 7. Abt.

Dieser Abschnitt wird noch nach zeitgenössischen Berichten[272] ergänzt ______________.

Zwischen Januar und April 1945 wurde der Generalstab der Luftwaffe auf etwa die Hälfte verkleinert.[273] Der Gruppenleiter Dr. Busch bekam im Februar von Schimmelfennig v.d.Oye[274] einen Hinweis auf das bevorstehende Ende und entließ einige seiner Arbeitskräfte nach Hause, angeblich ohne jemanden zu fragen.[275]

Die Auflösung der 7.Abt. war für den 15.05.1945 vorgesehen.[276]

Seit Mitternacht des 8./9. Mai 1945 schwiegen an allen Fronten die Waffen. Der Generalstab der Luftwaffe aber arbeitete weiter, als wäre nichts geschehen. Er bereitete ein Zusammengehen mit den Westalliierten gegen die Sowjetunion vor, was auch von einigen auf alliierter Seite angedacht worden war, kam mit dieser Idee jedoch letztlich zehn Jahre zu früh. Im September und Oktober ging er geschlossen in die Kriegsgefangenschaft nach England.[277]

Damit war ein historischer Abschnitt auch der deutschen Geschichte als solcher beendet. Es blieb zunächst völlig unklar, ob Deutschland jemals wieder ein eigenes Militär haben würde. In der Tat zielten die ersten Nachkriegsideen auch nicht auf nationale, sondern gesamteuropäische Streitkräfte einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ab.

Zur Episode „EVG“

  1. Überblick über die Entwicklung der Organisationsstruktur s. Anlage.
  2. Völker 1968 Dokument 2
  3. Völker 1968 Dokument 3
  4. Das TA war der getarnte Generalstab des Reichsheeres.
  5. Alle Aktivitäten auf fliegerischem Gebiet unterlagen bis 1935 der strengen Geheimhaltung, u.a. durch Tarnung.
  6. Völker 1962 S.127
  7. Völker 1967 S.15
  8. Völker 1962 S. 126 f., 136
  9. Völker 1962 S.145
  10. Völker 1968 Dok 7
  11. Völker 1962 S.137
  12. Die Ausbildungsstätte wurde aufgrund der antibolschewistischen Haltung Hitlers zum 14.08.1933 wieder aufgelöst.
  13. Völker 1968 Dokumente 7 und 19
  14. Völker 1962 S. 144
  15. Völker 1962 S. 242
  16. Völker 1962 S. 161
  17. Der Begriff "Luftwaffe" war damals noch inhaltlich unklar und umstritten
  18. Völker 1962 S.163, Völker 1968 Dokument 27
  19. Völker 1962 S. 162f.
  20. Völker 1962 S.173
  21. Völker 1967 S.14
  22. Völker 1962 Anl 17: Geschäftsverteilungsplan vom 27.10.1931
  23. zu Jeschonnek vgl. auch den Exkurs über Generalstabschefs aus dem Bannkreis der Militärgeographie
  24. im Sprachgebrauch auch "Inspektion der Luftwaffe", vgl. Völker 1962 S. 163
  25. Völker 1962 S.201, Völker 1968 Dok 34
  26. Diese bearbeitete Fragen der Marineluftstreitkräfte. Die Frage, ob Heeres- und Marineflieger oder eine selbständige Luftwaffe aufzubauen wären, war noch keineswegs entschieden, vgl. Völker 1968 S.111 (Dok. 29)
  27. Völker 1962 S. 203f u. Anl 24-26, Völker 1968 Dok 35 u. 36
  28. Völker 1968 S. 119 (Dok. 36)
  29. Wikimedia Commons; Wikipedia
  30. Völker 1962 S.201
  31. Völker 1962 S.205, Völker 1968 Dok 41
  32. "Geschwader" ist hier noch die Gliederungsebene zwischen Gruppe und Staffel; spätere Bezeichnung: "Gruppe" als Gliederungsebene zwischen Geschwader und Staffel
  33. Völker 1968 Dok 90
  34. Völker 1968 Dok 92
  35. Völker 1967 S.15, Völker 1968 Dok 91
  36. Völker 1967 S.36 f, Übersicht s. Anlage
  37. Aufstellungsbefehl s. Völker 1968 Dok 63, Auszug s. Anlage; zum 31.03.1935 wurden diese beiden Kommados bereits wieder aufgelöst und die inzwischen vermehrten Verbände den am 01.04.1935 aufgestellten Höheren Fliegerkommandeuren im Luftkreis unterstellt (Völker 1968 Dok 64)
  38. "Aufklärer-"?
  39. Völker 1967 S.35
  40. Völker 1967 S.37
  41. Völker 1967 S.13, Völker 1968 Dok 43; Hoffmann 1965 datiert diese Umbenennung erst auf den 01.04.1934.
  42. Evers Gutachten (S. 7) versieht dieses nur von ihm genannte Datum allerdings selbst mit einem Fragezeichen.
  43. Kartenstelle des RLM sp. ab 22.03.1934 nachgewiesen durch Völker 1968 Dok 63, Abschrift hier online
  44. Evers Gutachten ( S. 7) spricht von einer Gruppe, kann aber nur deren Vorläufer meinen.
  45. auch LA I; Zuständigkeit ist sp. ab 29.01.1935 nachgewiesen durch Völker 1968 Dok 120, Abschrift hier online
  46. Drechsel 1966 S. 98; Franke; Völker 1967 S.21
  47. Drechsel selbst (Drechsel 1966) nennt sein Dienstverhältnis juristisch korrekt "Angestellter"
  48. Gem. Sammlung Krug, einer nicht ganz zuverlässigen Sekundärquelle, übernahm er ab 01.10.1934 das "Bildwesen" im RLM. Dies würde bedeuten, dass er zunächst im Allgemeinen Luftamt, Abteilung Luftbildwesen – LB IV – war. Sollte hingegen das Fachgebiet "Bildplanwerk" bei LA I gemeint sein, so bleibt dennoch offen, ob es sich um einen Teil des Fachreferates oder ein neues Referat in einer bereits bestehenden Gruppe Kartenwesen handelte.
  49. Völker 1967 S.76 in Verbindung mit Hoffmann 1965 S.76
  50. Näheres evtl. in noch zu beschaffendem Dok.: DRdL LA Nr. 605/35 gKdos LA II 2 A vom 08.03.1935, Anlage 17 (Gliederung des LA mit Stand vom 01.06.1935)
  51. Boog S. 576 (Anl. 1.1), jedenfalls deutlich vor 30.05.1937 (Anl. 1.2a)
  52. Vom 02.10.1939 bis Ende 1942 bestand der Luftwaffenführungsstab – der Kern des GenstLw – nur aus Ia, Ic und Kart, siehe Gliederung des RLM
  53. Völker 1967 S.75
  54. Franke
  55. Völker 1967 S.77
  56. L.Dv. 3508, ab 1944 D.(Luft) 3508
  57. Mitt. Verena Kleinschmidt, Unternehmensarchiv und Bibliothek der Fa. Westermann, vom 18.10.2007 sowie Mitt. von Prof. Hans Ferschke an Oberst Th. Müller vom 18.09.1969
  58. Zu den Details siehe den besonderen Artikel zur Fliegerkarte 1:500.000.
  59. Erläuterung folgt_____
  60. Erläuterung folgt_____
  61. D.(Luft) 1802
  62. Heininger 1941
  63. Heininger 1939
  64. Völker 1967 S. 295 (Anl. 57)
  65. noch nicht 1935 bei der Nachrichtenkompanie des RLM
  66. D.(Luft) 3508 vom 01.08.1944
  67. Völker 1967 Anl 20, 42, 43 haben diesen Begriff nicht!???
  68. Quelle???; siehe hierzu auch Kapitel "Vermessungswesen"
  69. Völker 1968 Dok 109
  70. Auf diesen wurden im Kriegsfall Geschwader, Gruppen oder Staffeln disloziert. (Heutige in etwa vergleichbare Begriffe: MOB und DOB)
  71. Völker 1967 S.182; näheres zur Bodenorganisation bei Ries/Dierich
  72. Mitt. Th. Müller sowie Manuskript Heller; Müller/Hubrich sagt nichts darüber aus
  73. Völker 1967 S. 286 (Anl 50)
  74. Dierich S. 636-647
  75. Müller/Hubrich S. 86
  76. Dierich S. 648; auf S. 563 werden jedoch vier bereits 1943, also nach Abgabe der Lw.-Felddivisionen an das Heer, aufgestellte Fallschirmkorps erwähnt, wobei das Generalkommando I. Fallschirmkorps aus dem Generalkommando II. Lw.-Feldkorps und das Generalkommando II. Fallschirmkorps aus dem Generalkommando III. Lw.-Feldkorps entstanden sein soll.
  77. Einsatzraum: Holland
  78. Dierich S. 649 bzw. 650; warum unterscheidet Dierich zwischen 1. Fallschirm-Armee und Fallschirm-Armee-Oberkommando 1?
  79. Müller/Hubrich S. 70
  80. Dierich S. 665; Denzel und Müller/Hubrich listen sie nicht; ab Februar 1944 Fallschirm-Panzerdivision Hermann Göring (Dierich S. 667)
  81. Dierich S. 667 ff.
  82. gemeint: Divisions-Kartenstellen?! Denzel S. 40; Dierich und Müller/Hubrich listen sie nicht
  83. [[w:Luftwaffenfelddivision Wikipedia], Stand 19.01.2011, stützt sich auf Dierich und Haupt
  84. Gem. Lexikon der Wehrmacht, abgerufen am 29.06.2011, führten nur das II. und III. Luftwaffenfeldkorps tatsächlich Luftwaffenfelddivisionen. Das I. Luftwaffenfeldkorps hat überhaupt nur kurz bestanden, das IV. führte Divisionen des Heeres.
  85. Denzel S. 17, 23; Müller/Hubrich S. 129 ff.; Paul Kärst war gem. seiner Mitt. vom 17.09.1973 (in Sammlung Müller) 1943 Ia Meß beim II. Luftwaffenfeldkorps; er und die Soldaten der Kartenstelle waren Heeresangehörige.
  86. Müller/Hubrich S. 70 in Verbindung mit Denzel S. 24
  87. Führerbefehl vom 20. September 1943 gem. w:Luftwaffenfelddivision Wikipedia, Stand 19.01.2011
  88. bekannt als w:Murphys_Gesetz Murphy's Law
  89. Die Schilderung folgt einer Mitt. Heller's an Theo Müller vom 16.11.1967 (in Sammlung Müller).
  90. seit November 1943 dort, ab Juli 1944 jedoch unter der Bezeichnung Kriegskartenhauptamt, dennoch Begrenzung auf Mai 1944 wegen u.a. Befehl des OKH vom 25.05.1944
  91. Anfang August kam Mannerheim in Finnland an die Macht, am 19.09.1944 bestätigte der [finnische] Reichstag den Waffenstillstand [mit der Sowjetunion].
  92. Bis 1943 war noch erlaubt worden, mit der schwedischen Eisenbahn über zwei Millionen deutscher Soldaten an die Ostfront und nach Finnland zu befördern. (Zeitschr. Die Woche vom 05.01.1994 unter Berufung auf Maria-Pia Boethius: Ehre und Gewissen. Schweden und der Zweite Weltkrieg) Dieser Transportweg hatte dadurch wohl eine gewisse Tradition.
  93. Ungenannter Befehl des OKW über die Versendung von Karten des neutralen Auslandes, umgesetzt für das Heer mit OKH, GenStdH/AbtfKrKuVermWes Az. 45a10 (II/Ic) Nr. 1040/44 g vom 25.05.1944
  94. Koller, o.S., Anhang Spruchkammer­verhandlung
  95. FK 18; Darstellung der Vorkommnisse vor dem Hintergrund der schwedischen Außenpolitik auch bei Carlgren.
  96. Carlgren S. 436
  97. Die Woche vom 05.01.1994
  98. FK 18 S. 4
  99. und durch General Koller wieder herausgeholt (Koller, o.S. - Anhang Spruchkammer­verhandlung) Das Ereignis wird nicht datiert, passt aber zum schwedischen Protokoll
  100. BA-ZNS Akte 20238
  101. BA-ZNS Akte 20238
  102. Evers Gutachten, S. 7
  103. Wikimedia Commons
  104. Völker 1967 S.78; in der DDR "Haus der Ministerien", jetzt als "Detlev-Rohwedder-Haus" Sitz des Bundesministeriums der Finanzen
  105. Boog S. 382; Major a.D. Frhr. v. Bülow: Geschichte der Luftwaffe. Eine kurze Darstellung der Entwicklung der fünften Waffe. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1934 S. 172; Völker 1968 S. 441 (Dok 193)
  106. Evers Gutachten S. 6
  107. Evers Gutachten S. 11 f.
  108. Evers Gutachten S. 14 ff.
  109. Anm. d. Autors: Über den Umfang dieser "Hefte" sollte man sich nicht täuschen: Ihr Gewicht betrug z.T. mehrere Kilogramm. Sie waren allerdings wegen der vielen Fotografien auf Kunstdruckpapier gedruckt.
    Neben den "Luftgeographischen Einzelheften" gab es ähnlich aufgebaute "Beschreibungen" (z.B.: Die Nordseeküste von der Ems bis Kap Griz Nez. OBdL, Genst.7.Abt., Az 45e 12 Nr.1400/43 geh.(III), Berlin 1943), "Flugwegbeschreibungen" und "Küstenbeschreibungen"; siehe Liste der luftgeographischen Unterlagen. Sie waren teilweise durch Registerblätter unterteilt und besaßen häufig herausnehmbare Bildseiten.
  110. z.B. die Küstenbeschreibung von Großbritannien Teil II von 1942 und Teil IIIb von 1943
  111. z.B. Flugplatzatlas Sowjetunion (National Library of Australia Stand 01.02.2011), Flugplatzatlas Großbritannien (Cajus Bekker: Angriffshöhe 4000, Heyne, S. 160)
  112. Hervorhebungen durch den Autor
  113. Boog S. 84-85
  114. D.(Luft) 3508 S. 53
  115. vom 11.01.1940, gleichlautend vom 25.09.1941 und vom 12.07.1942; siehe: Martin Moll (Hg.): "Führer-Erlasse" 1939-1945. -- Stuttgart : Steiner, 1997, z.B. S. 200 (Dok. 112), gefunden bei Google Bücher am 01.08.2010
  116. Martin Moll, a.a.O.
  117. Boog S. 517
  118. Albrecht 1962 S. 6. Hervorhebungen im Original.
  119. Hubatsch enthält alle einschlägigen Weisungen im Volltext mit Datum.
  120. D.(Luft) 3508 nennt die Ausgabejahre der Luftgeographischen Arbeiten. Einige Arbeiten liegen in der Bibliothek des ZGeoBw im Original vor.
  121. Hartmut Jung: Fürstenfeldbruck - Chronik eines Fliegerhorstes (1935 - 1994). Fliegerhorst Fürstenfeldbruck 1994, zitiert nach Hartung: Luftkriegsschulen. In: Jahrbuch der Luftwaffe 1938
  122. Anleitung für die Lehrkräfte für Kartenkunde S. 3 und Anlage 3
  123. BA-ZNS Akte 41134
  124. Anleitung für die Lehrkräfte für Kartenkunde
  125. Vogelsang S. 80
  126. Vogelsang S. 85
  127. Boog S. 576 (Anl. 1.1)
  128. mit Wirkung vom 01.04.1937 (Franke S. 44, Sammlung Krug)
  129. Boog S. 576 (Anl. 1.2a)
  130. "Stellenbesetzung des Generalstabs der Luftwaffe und der nachgeordneten Waffeninspektionen, Stand 15. Oktober 1937" in Völker 1967 S. 261 (Anl. 33)
  131. BA-ZNS Akte 41134; vgl. Boog S. 249 (Fußnote 228)
  132. Völker 1967 S. 80 f.
  133. Dahms; Orlovius
  134. Lit.: Boog?
  135. Dahms; Orlovius
  136. Orlovius?
  137. Boog? Dierich?
  138. Boog S. ? ff
  139. Boog S. 231
  140. Boog S. 234
  141. Lit
  142. Boog S. 231
  143. Boog S. 579 (Anl. 1.4c)
  144. Boog S. 233, 248 (Fußnote 228)
  145. Boog S. 579 f. (Anl. 1.4.b-d)
  146. Boog S. 248 (Fußnote 228)
  147. Völker, Boog, Boog Anl. _
  148. Das Hauptkartenlager ist jedenfalls bei Boog, Anl. _, nicht aufgeführt.
  149. Beleg: z.B. D.(Luft) 1802 vom 13.12.1940
  150. Die 1. und 5. Abt des Genst Lw trugen - in Anlehnung an die herkömmliche Bezeichnung der entsprechenden Abteilungen des Truppengeneralstabs - die zusätzliche Bezeichnung Ia bzw. Ic des Luftwaffenführungsstabes
  151. Lit
  152. Boog S. 248 und dortige Fußnote 228
  153. Boog S. 579 f. (Anl. 1.4b-e)
  154. Bezeichnung gem. Absolon S. 242, gefunden bei Google Bücher am 07.12.2010
  155. Rang eines Generalleutnants übersprungen
  156. Es ist gem. Axis History Forum strittig, ob ab 10.04.1942 Rudolf Meister mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs LwFüSt beauftragt war. Ich glaube, dass dies auf einer unklaren Übersetzung der Bezeichnung der 1.Abt. (Chief of the Luftwaffe-Operations-Staff) im Axis Biographical Research beruht, welche auch im Falle Hoffmann von Waldaus (Axis Biographical Research) glauben macht, er sei vom 01..02.1939-10.04.1942 Chef des LwFüSt gewesen. (Alle Weblinks aufgesucht am 07.12.2010)
  157. Boog S. 580 f.
  158. Boog S. 577 (Anl. 1.3) i.V.m. S. 578 (Anl. 1.4a)
  159. Axis Biographical Research, aufgesucht am 07.12.2010
  160. ab 10.03.1942 gem. Axis Biographical Research Stand 07.12.2010
  161. Axis History Forum Stand 07.12.2010
  162. ab 02.10.1939
  163. Lit
  164. Orlovius, Dahms?
  165. Lit
  166. Lit
  167. Dahms S. 75
  168. Dahms ?
  169. Lit
  170. Lit
  171. Lit
  172. Evers Gutachten, S. 8
  173. BA-ZNS Akte 41134
  174. Erlass vom xx.xx.1939
  175. Interviewtranskriptionen und Begleittext: Lothar Uebel, Berlin, mit Zitaten aus: Rochus Graf zu Lynar, Lothar Uebel: Die Grafen zu Lynar. Kurze Geschichte einer langen Tradition. Lübbenau 2015
  176. Kart. und Luft.Geo.? Quelle?
  177. gem. ____ Regierungsrat, gem. Thoma S. 10 Regierungsbaurat und einziger Vermessungsfachmann neuerer Ausbildung in der ursprünglichen 7. Abt.
  178. Interviewtranskriptionen und Begleittext: Lothar Uebel, Berlin, mit Zitaten aus: Rochus Graf zu Lynar, Lothar Uebel: Die Grafen zu Lynar. Kurze Geschichte einer langen Tradition. Lübbenau 2015
  179. Wilhelm Friedrich Rochus Graf zu Lynar, als Beteiligter am Attentat vom 20. Juli 1944 gegen Hitler am 29.09.1944 hingerichtet (Wikipedia, eingesehen am 26.05.2018)
  180. Reichsarbeitsdienst
  181. Hauptquelle für das Kapitel Vermessungswesen: Thoma mit Anmerkungen, Ergänzungen und Berichtigungen durch Brief Hänschen
  182. Das AzV entstand am 08.10.1936 durch Umbenennung aus dem Amt für zentrale Verwaltungsaufgaben der Luftfahrt, das sp. am 15.04.1935 errichtet worden war (Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich: 3. August 1934 bis 4. Februar 1938. Verlag Boldt, 1975, gefunden bei Google Bücher am 21.01.2011) und sich 1935 in Berlin, Wilhelmstraße 50 befand (Völker 1968 S. 231, gefunden bei Google Bücher am 21.01.2011).
  183. Dimmler hatte als Württemberger nicht die in Preußen eingeführte Vermessungsausbildung mit 2. Staatsprüfung und wurde kein aktiver Beamter. (Quelle: ) Obwohl Busch und Thoma seinen Vornamen unerwähnt ließen, muss es sich um Alfred Dimmler aus Denkendorf (Landkreis Esslingen) handeln, der 1917 die Feldmesserprüfung abgelegt hat. (ZfV 1917 S. 215, online abgerufen am 02.02.2018)
  184. gem. Hänschen
  185. Luftkreiskommando I
  186. Luftkreiskommando IV
  187. auf Foto 1942 "Schäffer" geschrieben
  188. DVW-Nachr 6/03
  189. gem. Hänschen
  190. siehe synchronoptische Übersicht
  191. diese gehörten später zum Generalquartiermeister der Luftwaffe, Abt. Luftwaffenbodenorganisation (Boog S. ????)
  192. Busch? Hänschen?
  193. gem. Randnotiz von Hänschen in Thoma S. 1 endete die "Anfangsperiode" 1937
  194. befand sich 1940 in Berlin, Friedrichstraße
  195. Völker 1967 S. 301
  196. Boog S. 294 Fußnote 544
  197. gem. Hänschen mit der Nummer IVa, die er aber vermutlich mit der Nummerierung in den Luftgaukommandos verwechselt, denn Boog S. 294 Fußnote 544 nennt für diesen Zeitpunkt keine Nummer.
  198. da im detaillierten Organigramm vom 15.06.1939 (Völker 1967 S. 301) noch nicht enthalten
  199. dann im Rahmen der größeren Umgliederung des RLM 02.-05.10.1939, Boog S 579
  200. Vorname gem. DVW-Nachr 12/94
  201. Eintritt in die Luftwaffe am 21.11.1938
  202. Vorname gem. DVW-Nachr 12/94
  203. Am 02.02.2018 auf MAPSTER abgerufen
  204. aus MAPSTER
  205. Boog S. 294 Fußnote 544
  206. Prof. Heinrich Steinmann, der gem. seiner Biographie im Internet, abgerufen am 02.02.2018, den Dienstposten möglicherweise erst am 04.03.1942 antrat, war Fachmann für Elektrotechnik und Energieversorgung. Gem. der englischen Wikipedia, abgerufen am 02.02.2018, plante er u. a. einen Angriff auf sowjetische Kraftwerke.
  207. Boog S. 596 f. (Anl. 4.1). In der Liste ist Buschs Amtsbezeichnung mit Oberregierungsbaurat angegeben, obwohl nach dem Erlass vom 19.08 1942 alle Bau-Beamten in Vermessungs-Beamte umbenannt worden sein sollten. Entweder war das versäumt worden, oder der Verfasser der Liste hatte die neue Amtsbezeichnung noch nicht verinnerlicht (was den Autor nach eigenen Erfahrungen in der Bundeswehr nicht wundern würde).
  208. Untergliederung nach dem Stand vom 01.12.1941 (Boog S. 294, Fußnote 544)
  209. Die Nummern der Referate sind nicht gesichert, müssen noch geprüft werden.
  210. Diese Bezeichnung ist erst in der Selbst. Grp. I Meß gesichert.
  211. Dr. Buschs Bericht (Protokoll Busch) lässt erkennen, dass diese Teileinheit als eine Art Stab des Gruppen­leiters diente.
  212. siehe Foto 1943
    Die Bedeutung der Kurzbezeichnung ist noch unbekannt; die innere Struktur der LgKdo muss noch erforscht werden. Da die Abteilungen im LD-Amt durchnummeriert waren, könnte es auch in der Abteilung IV a so gewesen sein; "Verw. B V 22" hätte dann evtl. bedeutet: Verwaltung - Bau - Sachgebiet Vermessung (V22)
  213. Luftwaffenbauämter sind gem. RL-3 bereits 1939 oder 1940 entstanden. Luftwaffenvermessungsämter (Brief Hänschen S. 5)? Luftgauvermessungsämter? s.a. Pillewizer an Müller
  214. 06.03.1892-12.02.1987; über die preußische Katasterverwaltung ins Reichsinnenministerium gekommen; 1943-1944 Lehrbeauftragter an der TH Berlin; 1947-1958 Abteilungsleiter im Hessischen Finanzministerium (April 1948 Oberregierungs- und Vermessungsrat gem. Reist: Zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen. In: Geschäftsstelle der AdV (Hg.): 20 Jahre Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV). Sonderheft. Institut für Angewandte Geodäsie, Frankfut a. M. 1969, S. 8), 1951 Dr.-Ing. e.h., 1954 Ministerialrat
  215. gem. Randnotiz von Hänschen in Thoma S. 1
  216. Mitt. von Dipl.-Ing. Winfried Hollerbach, DVW-Bezirksgrupe Köln
  217. 1892–1987, Geodät und Kataster-Spezialist, Leiter der Hauptvermessungsabteilung XI vom 16. März bis Ende August 1945 (Quellen: Deutsche Nationalbibliothek, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)
  218. 14.06.1907–???, bis 1942 in der preußischen Katasterverwaltung, im preußischen Finanzministerium und Reichsinnenministerium; 1948 Referent im Innenministerium und 1953-1972 zugleich Direktor des Landesvermessungsamts Schleswig-Holstein (ZfV 102 S. 280 (Nr. 6/1977))
  219. Bei den am 01.04.1943 zu Regierungsvermessungsräten auf Widerruf ernannten Beamten hätte die Aufhebung des Widerrufs am 01.04.1945 erfolgen müssen. Im Durcheinander der letzten Kriegswochen ist dies unterblieben. Nach dem Krieg wurden ihnen die Beamten-Monate lediglich in der Angestelltenversicherung nachversichert.
  220. Brief Hänschen S. 4
  221. Im Saargebiet entstand das Reichskataster mit neuen Bestimmungen. Welche Auswirkungen das hatte, gibt Thoma nicht an.
  222. aus Fotosammlung des Verfassers
  223. Lit.?
  224. Thoma geht nicht darauf ein, dass die V 2 eine Heereswaffe war. Im Gebiet von Peenemünde, wo V 1 und V 2 Tür an Tür entwickelt wurden, arbeiteten die Vermessungskräfte in der Tat Hand in Hand, vgl. die Biographie von Helmuth H. Schmid.
  225. Die SOBIA mit ihren vielfältigen Möglichkeiten bleibt unerwähnt. Ihre Mitwirkung könnte an Kapazitätsfragen gescheitert sein, oder man versuchte, alle Aufgaben im eigenen Bereich zu lösen.
  226. Aufgrund der Formulierung bei Thoma S. 10 bleibt leider unklar, ob allgemeine Kopierarbeiten oder Luftbildkopien gemeint sind.
  227. Cellulose-Acetat-Folie
  228. 1938 erfundener Zeichenträger aus Polyvinylchlorid; s.a. Kunststoffmuseum Troisdorf, abgerufen am 01.12.2010
  229. weißes Astralon
  230. Verkaufsprospekte von 1939 im Kunststoffmuseum Troisdorf, abgerufen am 01.12.2010
  231. Was ist hiermit gemeint? Begriff findet sich als Firmenname im Kunststoffmuseum Troisdorf, abgerufen am 01.12.2010
  232. Wikipedia; Deutsche Biographie, abgerufen am 01.12.2010; dazu als Buch: Die Lichtpaustechnik - BELIPA Berlin (1959)
  233. Marke METEM (? in Wirtschaft... S. 53 gefunden am 03.12.2010), Meteor-Siegen Maschinenfabrik GmbH & Co .KG, vgl. Wer liefert was, aufgerufen am 03.12.2010
  234. Buch: Duophil Lichtpausmaschinen Otto Philipp Berlin 1934
  235. zwischenzeitlich Teil des Robotron-Kombinats, heute REISS Büromöbel GmbH im Besitz der Gebrüder Wichmann KG; Hinweis auf Reiss Lichtpausmaschine im Jahr 1911; alle gefunden am 03.12,2010
  236. Aussage von Grün (Brief Hänschen), der seinerzeit zum Italuft bzw. Feldluftgaukommando XXVIII gehörte und nach Sardinien abgeordnet war
  237. warum er noch da war, erklärt Thoma (S. 11) nicht
  238. Frage an Wikipedia
  239. hier weiter nach Infos über den Fotokopist suchen
  240. Firmeneintrag im Staatsarchiv Leipzig, gefunden am 03.12.2010
  241. Rotaprint?
  242. Was mag hiermit gemeint sein? Die Gruppe Luftgeographie der 7. Abteilung? Die Forschungsstaffel z.b.V.? Oder war der Heeres-Geologe gemeint, den es gegeben haben muss?
  243. im Bundesarchiv unter RL 6/1 bis /10 gem. Bestand RL-6 Chef der Luftfahrt, aufgerufen am 28.05.2010
  244. Protokoll Busch
  245. siehe Auflistung der Vermessungsstellen
  246. prüfen!
  247. gem. Dienst- und Stellenplan 7.Abt "Lichtumdruckstelle"
  248. so bei Graf, bei Hänschen "Schulungsabteilung"
  249. Vorname gem. DVW-Nachr 10/00
  250. Ist der Zusatz "Kart. und (Sonder-?) Vermess." amtlich?
  251. Boog S. 596 f. (Anl. 4.1)
  252. gem. Protokoll Busch
  253. Am 01.05.1944 wurde Ministerialdirektor Dr. Dorsch, der Leiter der OT, Chef des Luftwaffenbauwesens; zur Seite stand ihm der General der Luftwaffenbautruppe (Boog S. 287 f.)
  254. gem. Randnotiz von Hänschen in Thoma S. 2
  255. Für November 1944 ist die Selbst. Gruppe I meß bei Boog S. 603 als Teil der 7. Abt. nachgewiesen.
  256. gem. Randnotiz von Hänschen in Thoma S. 2
  257. Thoma
  258. gemäß ???? nur in der Heimat, nicht bei den Feld-LgKdos
  259. Absatz und nachstehendes Organigramm nach Brief Hänschen s. 4 f.
  260. evtl. schon weiter oben, zu Kartenwesen?
  261. Protokoll Busch
  262. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Deutschland durch den Vormarsch der Alliierten in zwei getrennte Teile aufgespalten worden, den Nordraum (zuletzt nur noch etwa Schleswig-Holstein umfassend, mit der geschäftsführenden Reichsregierung unter Dönitz in Flensburg) und den Südraum (mit der sog. Alpenfestung als Kern).
  263. Die Arbeitsräume sollen sich in der dortigen Orangerie befunden haben. Die näheren Umstände wird der Autor demnächst im Archiv des Schlosses zu ergründen versuchen.
  264. Protokoll Busch
  265. Koller
  266. Thoma S. 4
  267. Chef WFSt/Org (I) Nr. 373/45 geh., Abschrift in Müller/Hubrich S. 33 ff.
  268. Lit.????
  269. Müller/Hubrich S. 42
  270. Müller/Hubrich S. 43
  271. Lit.????
  272. Thoma und Protokoll Busch
  273. Boog S. 335
  274. bei der Luftflotte Reich tätig
  275. Protokoll Busch; allerdings ist anzunehmen, dass diese Entlassungen im Rahmen des planmäßigen Personalabbaus und nicht wirklich ohne Genehmigung erfolgten.
  276. Boog S. 339
  277. Boog S. 339, Koller