4. April 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

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Chronik 45–49

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO & MIL INFO
Majaki Karte — map
als MG-ZugFhr zum I. Batl (BatlFhr: Hptm Degener) versetzt und der 4. Komp (KompFhr: Lt Max Müller) zugeteilt

Zusammenfassung der Namen und Positionen:
RegtKdr I.R.477 Oberst Taeglichsbeck,
RegtFhr: BatlKdr I.Btl Maj Haarhaus,
BatlFhr: KompChef 4.Komp. Hptm Degener,
KompFhr: KompOffz (u. MG-ZgFhr) Lt Müller

13. DivFhr: Oberst Püchler[1],WP

spätestens 23. de Angelis wieder zurück
20. m.d.F.b.[2]: Gen d Inf von Salmuth WP

••• S. noch 75, Teil E4 •••Die Russen geben keine Ruhe und berennen uns mit verbissener Wut. Wenige Tage, nachdem wir sie von der Hochfläche verdrängt haben, setzen sie zu einem Angriff auf das Dorf an. Plötzlich prasselt ein mörderischer Feuerüberfall auf das Dorf und unsere Stellungen. Der Erdboden zittert und bebt. Durch die Luft zischen Granaten mit wütendem Fauchen. Klirrend und krachend schlagen sie ihre glühenden Pranken in die Gebäude. Der Russe schießt mit allen Kalibern. Pak-Granaten schlagen große Löcher in die Backsteinwand unserer Scheune. Artilleriegeschosse zertrümmern von oben das Dach. Rote Blitze flammen auf, wenn die Granaten bersten. Schon brennt die lange Scheune in unserem Rücken. Ich muss meine MG-Stellung aufgeben und ziehe mich mit der Bedienung durch die brennende Scheune in das nächste Haus zurück, wo wir uns einer lauernden Schützengruppe anschließen. Das Strohdach der Scheune brennt lichterloh. Dichter, schwarzgrauer Qualm wälzt sich in quirlenden Schwaden über die Erde, die Scheune zeitweilig verdeckend. Oberleutnant Rasche taucht auf. Wir starren in den wabernden Qualm und erwarten den Angriff der sowjetischen Infanterie. Der Oberleutnant brüllt: „Sie kommen!“. Graue Schatten flitzen durch die Rauchschwaden, tauchen kurz auf, verschwinden wieder und kommen dann in sausendem Lauf auf uns zu. Ich kann gerade noch rechtzeitig schreien: „Es sind Deutsche!“. Es ist die leichte MG-Gruppe, die an der rechten Scheunenecke unsere Flanke sicherte. So warten wir weiter auf den Iwan, aber er kommt nicht. Dafür rast sein Artilleriefeuer mit unverminderter Wut über das sterbende Dorf. Ich blicke mich um. Das ganze Dorf liegt unter Beschuss. Ich unterscheide das harte Bellen der Pak und das fast gleichzeitige reißende Bersten des Einschlages. Dazwischen krachen in der Luft die Zeitzünder der Flak-Granaten und prasseln ihren Splitter••• S. 76 •••hagel herunter. Etwas seltener brummen die schweren Koffer[3] der schweren Artillerie heran, aber ihre Einschläge lassen die Erde erzittern. Hin und her springen die schwarz-roten Fontänen der einschlagenden Granaten. Wie Zackenkronen schießt dunkle Erde empor, wenn der rote Blitz einer krepierenden Granate aus der Erde fährt. Weißer Kalkstaub oder rötliche Staubwolken mischen sich dazwischen, wenn die Granaten in die Trümmer eines Bauernhauses prasseln. Bretter und Balken wirbeln durch die Luft, wenn die Stallgebäude getroffen werden. Eine Granate trifft die obere Kante einer Backsteinmauer, und mit den rasselnden Steinen zuckt eine rote Stichflamme herunter.

Einige Zivilisten sind noch zurückgeblieben. Diese Bauern konnten sich nicht entschließen, ihre Katen und ihr Dorf zu verlassen. Da ihre Häuser zerstört sind, hausen sie in Erdlöchern. Es sind dies mit Brettern und einer dicken Erdschicht überdachte Gruben, in denen sie sonst ihre Vorräte in den heißen Sommermonaten aufzubewahren pflegten. Jetzt kauern sie hier unten und lassen den Beschuss ihrer Volksgenossen über sich ergehen.

In einer kurzen Feuerpause springe ich über die Straße. Gewehrkugeln zischen um mich her. Ich weiß nicht, ob sie mir persönlich gelten. Ist auch egal, ich bin schon drüben. Hier liegen einige Männer meiner Kompanie. Sie liegen flach hinter einer Ruine, von der nur noch die Grundmauern stehen. Unteroffizier Kramm ist bei ihnen. Er hatte zu Beginn des Trommelfeuers keine Zeit mehr gefunden, seinen Stahlhelm aufzusetzen. Jetzt liegt er mit seiner Feldmütze da und macht ein unglückliches Gesicht. Das wundert mich, denn Kramm ist ein guter Soldat. Auf meine Frage antwortet er: „Herr Feldwebel, ohne Stahlhelm komme ich mir vor, als ob ich nackt wäre!“ Brrachch – da kracht schon wieder eine Granate auf die Mauer. Ein Teil wankt und bricht zusammen, während da, wo unsere Landser sich an die Mauer pressen, nur einige Backsteine herunterfallen und den Kriegern ins Kreuz schlagen. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Ich hocke zehn Meter entfernt in einem Granattrichter und blieb von dem Steinschlag verschont. Ich hatte mir diese Deckung gewählt eingedenk der alten Regel, dass Granaten selten in denselben Trichter schlagen. Ob das stimmt, weiß ich aber nicht.

Endlich flaut das Trommelfeuer ab. Auf den Infanterieangriff haben wir vergeblich gewartet.[4] Vielleicht hatten sie nach den zwei abgeschlagenen Vorstößen die Nase voll oder konnten mit ihren zusammengeschossenen Kompanien noch keinen neuen Angriff wagen. An den Preußen haben sie sich die Zähne ausgebissen.

Ich verlasse die Schützenkompanie wieder. Übrigens war ich hier zuletzt dem sMG-Zug zugeteilt, der unter Führung von Leutnant NN der Schützenkompanie unterstellt war. Ich habe inzwischen den Granatwerferzug unserer Kompanie wieder übernommen. Da nicht mehr viele Häuser bewohnbar sind, liege ich mit einer Granatwerfergruppe zusammen im Haus unseres Kompaniechefs. Wir bauen eifrig an unseren Werferstellungen[5] und schießen uns auf einige Ziele und Sperrfeuerräume ein. ••• S. -- Dieser Absatz (oder dieser und die nächsten zwei Absätze) würden wegen der gemeinsamen Unterkunft mit dem Kp.-Chef vor den oder zum 26.03. passen, wo genau dies erwähnt wird, aber dazwischen, am 28.3.42, habe ich den Angriff platziert, den er noch beim MG-Zug mitmacht. •••

Einmal muss ich mit einem Auftrag zum Bataillonsgefechtsstand. Ich steige zahlreiche Stufen in den tiefen Erdbunker hinunter. Der Schacht will gar kein Ende nehmen. Der ist bombensicher: Vier Lagen Baumstämme! Jeder Stamm einen halben Meter Durchmesser! Und darüber eine meterdicke Sanddecke!

Seit wir Krassnoarmeisk verteidigen, ist der Iwan noch nicht einen einzigen Schritt vorwärts gekommen. Es waren aber auch die härtesten Kämpfe und das tollste Artilleriefeuer, das ich bisher erlebt habe.

••• S. noch 79, Teil I •••Allmählich wird es ruhiger um die Stadt.[6] Von Zeit zu Zeit schießt die rote Artillerie einzelne Schüsse in die Stadt, aber die Versuche einer Eroberung ••• S. 80 •••werden immer seltener und schwächer. Die Sowjets haben ihr wichtigstes taktisches Ziel, die Eroberung von Slawjansk, nicht erreicht. Es ist ihnen nicht einmal gelungen, die Stadt völlig einzukreisen und von den rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden. Zwar waren wir zeitweilig abgeschnürt, und unsere Verpflegungsrationen waren empfindlich gekürzt worden, aber wir konnten unsere Nachschubwege immer wieder freikämpf en. Vor allem jetzt, nachdem der russische Großangriff zwischen Charkow und Slawjansk trotz seiner für uns bedrohlichen Anfangserfolge fehlgeschlagen ist und sich zu einer vernichtenden Niederlage entwickelt, lässt auch der Druck auf Slawjansk merklich nach. Jetzt fahren sogar schon die ersten Urlauber nach Hause. Die ersten seit Beginn des Feldzuges.

Unvermindert rührig sind jedoch die Partisanen. Immer wieder werden einzelne oder ganze Gruppen gefasst. Gestern wurde einer geschnappt, der schon seit Tagen mit einer Taschenlampe Blinksignale gibt. Man hatte ihn eine kurze Zeit beobachtet und dann verhaftet. Durch Verhöre und Ermittlungen wurde festgestellt, dass im Raum Slawjansk etwa 700 Partisanen tätig waren, von denen 400 gefasst werden konnten.

Der Winter geht allmählich seinem Ende entgegen, und damit verliert der Russe einen seiner mächtigsten Bundesgenossen: Den General Winter!

Die Russen waren ihn gewöhnt, wir aber hatten ihn noch nicht gekannt und waren nicht auf ihn vorbereitet. Und gerade in diesem Jahr war er besonders hart gewesen. So um die Mitte des Winters herum hatten wir noch Winterbekleidung bekommen.[7] Sie war auch gut, aber sie kam zu spät. Inzwischen waren Tausende von deutschen Soldaten wegen schwerer Erfrierungen zum Krüppel geworden. Nicht ganz zu Unrecht ist die zur Erinnerung an die „Winterschlacht im Osten“ geschaffene Medaille, die viele Soldaten mit berechtigtem Stolz tragen können, in spöttischem Landserjargon „Gefrierfleischorden“ genannt worden.

Wie die harten Winterkämpfe in und um Slawjansk, die ich hier als Zugführer im kleinen Rahmen eines Bataillons oder meiner Kompanie erlebt und geschildert habe, in größerem Zusammenhang gesehen und welche Bedeutung ihnen beigemessen wurden, zeigt der Auszug eines Berichts[8].

Der Winter ist überstanden. Der Schnee beginnt zu schmelzen.

Ich werde zur 4. Kompanie versetzt[9], packe mein Krämchen und melde mich bei dem Führer des I. Bataillons, Hauptmann Degener, in Majaki. Als ich in die niedrige Bauernstube eintrete, sitzt er breit und behäbig im Kreis seiner Kompanieführer. Ich mache Männchen und leiere meine Meldung herunter. Er sieht mich halb ernst, halb misstrauisch an und sagt nur: „Na, woll’n mal sehen, was Du für ein Scheich bist!“ Dann teilt er mich der 4. Kompanie zu, deren Führer zu meiner Überraschung Max Müller ist.[10] Der Leutnant blinzelt mir lächelnd zu. Max Müller habe ich ja in Kombornia kennengelernt, wo wir beide noch OA-Feldwebel waren. Inzwischen ist er Leutnant geworden. Auch Hauptmann Degener war damals noch als Oberleutnant[11] im selben Bataillon. Er war aktiver Zwölfender bei der Reichswehr.

Gebiet nördlich Slawjansk: Majaki, Waldstellung, Försterei, Karpowka. Montage aus KTB 257. I.D. und Heereskarte; Stand der Stellungen: 12./15.05.1942

Am nächsten Morgen gehe ich mit Max Müller die Stellungen ab. Majaki liegt am Rand eines ausgedehnten Waldgebietes, des Christischtscher Waldes. Das Dorf ist in unserer Hand, der Wald aber ist von Russen besetzt. Die letzten Häuser des Dorfes erstrecken sich in einem immer enger werdenden Tal[12] fast wie ein Keil in den Wald hinein. Hier ist der neuralgische Punkt der Front, eine sehr brenzliche Ecke. Deshalb sind die letzten Häuser zu starken MG-Nestern ausgebaut. Von hieraus läuft die Front nach rechts einen kahlen Talhang hinauf und nach links einen bewaldeten Hang hinauf. Diese Front[13] verläuft dann immer parallel zum Waldrand, liegt aber immer ca. dreißig Meter im Wald. Die Stellungen bestehen auch hier, wie fast immer, aus einzelnen Schützenlöchern oder MG-Nestern, die oft in großem Abstand voneinander liegen. Bei den MG-Nestern liegt noch ein Erdbunker als Unterkunft für die vier bis sechs Mann starke Bedienung.


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Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. Spitzname „Knödelhuber“; Benary S. 96; zuvor Kdr des I.R. 228, das im Januar 1942 der 257. I.D. unterstellt wurde
  2. Dienstantritt 25.04. (Dokumentsammlung IR 466 bei TsAMO)
  3. Soldatensprache für „Granate“
  4. Im April gab es täglich Störungsfeuer ohne infanteristische Kampftätigkeit, am 04.04.1942 einen besonders starken Feuerüberfall (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000731).
  5. Stellungsbau wird am 03.04. besonders erwähnt (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000724)
  6. KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000731; ab Frame 000724 vermerkt KTB meist nur Störfeuer und außer Spähtrupps keine infanteristische Kampftätigkeit
  7. Das Soldbuch S. 6/7 vermerkt leider erst am 14.12.1942 „1 kompl. Wintergarnitur erhalten“.
  8. Aus einem Bericht über die Kämpfe um Slawjansk (Winterschlacht im Osten 1941/42)
    „Seit Mitte Januar toben hier schwere Kämpfe. Das sowjetische Oberkommando versucht mit aller Kraft, in einem Zangenangriff Charkow zu packen. Der Stoß des nördlichen Zangenarms konnte zwar bei Bjelgorod und Woltschansk aufgefangen werden. Aber der südliche Zangenarm, die 57. sowjetische Armee, hatte die deutsche Donezfront beiderseits Isjum in einer Breite von achtzig Kilometern aufgesprengt. Die sowjetischen Divisionen hatten sich bereits einen Brückenkopf von hundert Kilometer Tiefe geschlagen. Die Spitzen des Angriffs bedrohten Djepropetrowsk, das Versorgungsherz der Heeresgruppe Süd.
    Ob sich der sowjetische Einbruch im Raum Isjum um zu einem Dammbruch mit unabsehbaren Folgen entwickeln würde, hing davon ab, ob die beiden Eckpfeiler nördlich und südlich der Einbruchstelle, Balakleja und Slawjansk, gehalten werden konnten. Hier fochten seit Wochen die Bataillone von zwei deutschen Infanteriedivisionen einen beinahe schon legendären Abwehrkampf. Von dem Ausgang hing die ganze Entwicklung an der Südfront ab. Die Berliner 257. Infanteriedivision hielt Slawjansk, die 44. Infanteriedivision aus Wien den Eckpfeiler Balakleja.
    In blutigen Kämpfen verteidigten die Berliner Regimenter unter General Sachs, später unter Oberst Püchler den Südrand des Isjumer Bogens. Die Kampfgruppe Oberst Drabbe, Kommandeur I.R. 457, focht mit einer Wendigkeit, Tapferkeit und Opferbereitschaft um die elenden Dörfer, Kolchosen und Gehöfte, daß selbst die sonst bei der Würdigung deutscher Leistungen sehr zurückhaltenden sowjetischen Kriegsberichte voller Bewunderung sind. Das Dorf Tscherkasskaja wurde zum blutigen Symbol dieses Kampfes. In elf Tagen verlor die Gruppe Drabbe hier von ihren tausend Mann fast die Hälfte. Sechshundert Kämpfer hielten eine Rundumfront von vierzehn Kilometern. Die Sowjets verloren vor diesem Nest 1100 gezählte Tote. Sie nahmen schließlich das Dorf, aber es hatte auch ihre Kraft, die Kraft von fünf Regimentern gefressen.
    Ehe Generaloberst Halder am Nachmittag des 28. März aus seinem Quartier in die ›Wolfsschanze‹ abgefahren war, hatte er sich den Gefechtsbericht der 257. I.D. über die nun bereits siebzig Tage währende Schlacht vorlegen lassen; denn die Division sollte im Wehrmachtsbericht genannt werden: Die Regimenter hatten 180 Feindangriffe abgeschlagen. 12500 gefallene Sowjets waren vor der Front der Division gezählt worden. Drei sowjetische Schützendivisionen, eine Kavalleriedivision waren aufgerieben, vier Schützendivisionen und eine Panzerbrigade hart mitgenommen worden. Allerdings zeigten auch die eigenen Verluste die Härte des Kampfes: 652 Tote, 1663 Verwundete, 1689 Erfrierungen, 296 Vermißte – insgesamt 4300 Mann, die Hälfte der Gesamtverluste, welche die Division in zehn Monaten Rußlandkrieg gehabt hatte: Slawjansk!

    (Auszug aus Carell 1963 S. 387 f.; Unterstreichungen durch den Autor)
  9. frühestens am 4. und lange vor dem 13. April
  10. Degener (am 25.01. noch Oblt.d.R., im Mai Hptm. gem. KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 001011) war Chef der 4. (MG-) Komp. (Frame 000082), die Leutnant Max Müller stellvertretend führte, während er als dienstältester Offizier des Batl. hier und auch sonst den Kommandeur des I. Batl. (Major Haarhaus) vertrat, bis Glaser das Batl. übernahm (vermutlich, als Haarhaus das Regt. übernahm).
  11. im Original irrtümlich (vgl. Offizierstellenbesetzung des Inf.-Rgt. 477 vom 20.05.1941) „Oberfeldwebel“
  12. gem. Heereskarte Rußland 1:100.000 M-37 111-112 die Wodjanaja-Schlucht
  13. die „Waldstellung“ gem. KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000950