30. März 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik 45–49

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Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO & MIL INFO
Kolchose[1] Karte — map
30.–31.: Nahkampftage gem. Soldbuch
Bedrohung von der Kolchose her
(die grünen Strichelchen symbolisieren die Obstplantage)

••• S. noch 73, Teil E1 •••30.3.42. Es geht wieder los! Die Russen greifen aus der Kolchose an![2] Scharen von Russen bewegen sich, weit auseinandergezogen, aus der Flanke auf uns zu. Wie ein riesiges Ameisenheer kommen sie über den verschneiten Hang hinab ins Tal, um das Dorf aus der linken Flanke zu packen. Unsere Artillerie schießt nur kleckernd in diese Massen hinein. Die Wirkung ist trotzdem nur gering, weil sie zu weit auseinandergezogen sind. Die vorderen Reihen der Angreifer haben schon die große Obstplantage erreicht, die hinter den Gärten der Bauernhäuser beginnt. Obgleich es schon zu dämmern beginnt, sind die braunen Gestalten zwischen den kahlen Obstbäumen auf dem weißen Schnee sehr deutlich zu sehen. Jetzt sind sie noch dreihundert Meter entfernt. Da fetzen unsere Maschinengewehre los und schlagen in die vordersten Reihen hinein. Die ersten Getroffenen brechen zusammen und kippen in den Schnee. Die Iwans sind übel dran. Die dünnen Obstbäumchen bieten keinen Schutz, und die Angreifer, die nicht durch die Plantage kommen, sind noch schlimmer dran. Aber auch unsere MG-Garben verpuffen großenteils im Schnee, weil die Lücken zwischen den weit aufgelockerten Haufen der Angreifer zu groß sind. Sie sind keine 200 m mehr entfernt. Jetzt beginnen auch unsere Karabiner- und MPi-Schützen mit gezielten Schüssen einzugreifen. Granatwerfer schmettern dazwischen. Nun wird der Angriff langsamer und kommt ins Stocken. Sie liegen fest. Sie beginnen, sich zurückzuziehen. Plötzlich versuchen sie noch einmal einen Vorstoß, dann aber geben sie auf. Das Knattern des Infanteriefeuers erstirbt. Der weite Hang liegt still in der hereinbrechenden Dunkelheit. Nur die schwarzen Flecken auf dem hellen Schnee sind die stummen Zeugen des gescheiterten Massenangriffs.

Da die Stellung meines MGs an der Straße lag, konnte es an dem ••• S. 74: Bilder, S. 75 •••Abwehrkampf nicht teilnehmen. Ich habe aber alles beobachten können.

Hier hat sich erneut eine russische Kampfesweise gezeigt, die wir schon im Ersten Weltkrieg erfahren hatten: Der Russe hat ein unerschöpfliches Menschenreservoir. Er kann daher seine Menschenmassen ohne Rücksicht auf Verluste in das feindliche Feuer werfen, und das tut er auch mit brutaler Rücksichtslosigkeit. So greift er dann stellenweise mit solchen Massen an, dass unsere Munition gar nicht ausreicht, um sie alle niederzumähen (sie wurden oft buchstäblich niedergemäht); oder wir können gar nicht so viele niederkämpfen, wie angestürmt kommen. Es sind eben zu viele, und so werden unsere Stellungen dann von den letzten Resten der Angreifer überrannt. Auf diese Weise bleiben sie dann trotz unvorstellbar hoher Verluste letzten Endes doch Sieger, manchmal wenigstens. Vielleicht liegt hier auch ein Grund für ihren Endsieg: Sie konnten eben Menschen und Material (mit kräftiger amerikanischer Hilfe!) ersetzen, wir aber nicht. Obgleich ich immer noch glaube, dass wir den Krieg gegen Russland gewonnen hätten, wenn Amerika seine massiven Unterstützung Russlands unterlassen hätte. Amerika hat uns das Genick gebrochen, nicht die Sowjetunion.


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  1. auf der Karte Russland 1:100.000 Blatt M-37 111-112 „Sowchose No. 5“, im KTB 257. I.D. „Kolchos 5“; heute heißt der Ort Schabelkiwka
  2. in Tages- und Morgenmeldung (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1805 Frame 000693/94), jedoch nichts im KTB (Roll 1804 Frame 000839/40)