20. August 1944
GEO INFO | ||||
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Neufahrwasser | ![]() |

Danzig-Neufahrwasser.[1] Das Verladen auf das Schiff geht sehr schnell, da wir weder Fahrzeuge noch schweres Gerät haben. In langer Reihe steigen die Männer zügig das Fallreep hinauf. In 45 Minuten ist das ganze Bataillon an Bord. Aber wir müssen uns noch etwas gedulden, denn wir fahren im Konvoi und müssen auf die Klarmeldung der anderen Schiffe warten. Inzwischen sitze ich an Deck und blicke über das weite Wasser der Danziger Bucht. Um mich herum ist der laute Betrieb der Docks mit den mir so wohlvertrauten Geräuschen des Hafens.[2] Links, weit hinten an der flachen, langgestreckten Küste, liegt Zoppot, das elegante Seebad Westpreußens[3].
Am Spätnachmittag verlassen wir den Hafen. Der Konvoi besteht aus drei Truppentransportern, die sich jetzt in Kiellinie formieren, während fünf Schnellboote[4] uns schützend umkreisen. Kurz nach Verlassen des Hafens wird ein Probealarm durchgeführt. „U-Boot-Alarm.“ Die Schiffe fahren im Zickzackkurs, während sämtliche Mannschaften an Deck zu den vorher bestimmten Kästen laufen und die dort verstauten Schwimmwesten anlegen. Anschließend folgt noch ein Probefliegeralarm. Jetzt verschwindet alles unter Deck, und die Bordflak wird lebendig. Die Bestückung des Schiffes besteht aus einer 8,8-Flak und vier 2-cm-Vierlingsflak. Die Bedienungen haben Zugstärke unter Führung eines Flak-Leutnants.[5] Wie wir sie wegen ihres bequemen Lebens beneiden!
Die Nacht senkt sich auf das Meer und breitet ihren schützenden Mantel über unseren Konvoi. Wenigstens vor Fliegern sind wir jetzt ziemlich sicher, und auch U-Bootangriffe sind bei Nacht wohl etwas schwieriger.
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- ↑ Das Datum ergibt sich aus dem KTB HGr N vom 21.08.1944 S. 434, dem zufolge „gestern“ vier Marsch-Bataillone in Danzig verladen wurden.
- ↑ dem Autor vertraut aus seiner Zeit in Hamburg; er hatte einst Handelsschiffsoffizier werden wollen und dazu die Seemannsschule in Hamburg-Finkenwärder besucht; in dieser Zeit und während der Reise auf dem Segelschulschiff „Padua“ hat er ebenfalls Tagebuch geführt.
- ↑ im Original irrtümlich „Ostpreußens“
- ↑ evtl. die 5. Schnellboots-Flottille
- ↑ Angehörige der 4. Kompanie/1. Marine-Bordflak-Abteilung