21. Juni 1944

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Inhaltsverzeichnis

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English

Bombenangriff auf Berlin![1] Wir stehen an den Fenstern der Kaserne und beobachten den Angriff. Der blaue Himmel ist übersät mit zahllosen silbernen ••• S. 204 •••Pünktchen, den Bombern. Ein ganzer Strom von vielhundert Maschinen fliegt über die Stadt und lässt einen Hagel von Sprengbomben und Brandkanistern auf die Stadt niederregnen. Wir sehen sie fallen. Als dunkle Punkte sausen sie zur Erde, manchmal in der Sonne aufblitzend oder einen langen, weißen Nebelstreif hinter sich herziehend. Aus der Stadt quillt langsam eine riesenhafte, dunkle Rauchwolke zum Himmel empor. Das dumpfe Grollen der Detonationen dringt bis nach Potsdam herüber, und die Luft zittert durch den Druck der Explosionen. Wie ein gewaltiger Pilz breitet sich eine dicke Wolkenmasse über dem Häusermeer aus, ein Gemisch aus Brandwolken und Kondensationsdampf.

Mit angstvollem Herzen starre ich in dieses Bild der Vernichtung. Carola war in Potsdam und ist vor einer Stunde abgefahren. Sie muss genau in diese Hölle hineingeraten sein! Dort, wo jetzt dieses Inferno krepierender Bomben tobt, wo die schwarzen Brandwolken zum Himmel quellen, dort sitzt jetzt meine Frau! Zum ersten Mal habe ich Angst um sie und spüre, wie sehr ich sie liebe.

Der Angriff ist vorüber, und die Sirenen verkünden die Entwarnung. Da hält es mich nicht mehr. Ich verlasse die Kaserne und laufe zu den Quartiersleuten, bei denen Carola gewohnt hat. Meine Hoffnung, dass sie vielleicht vor dem Angriff doch noch zurückgekommen sei, erfüllt sich nicht. Inzwischen wird bekannt, dass der Angriff hauptsächlich Ostberlin gegolten hat. Ich setze mich sofort auf die Bahn, um zu meinen Eltern zu fahren. Auf den Bahnhöfen hängen bereits Karten, auf denen die zerstörten Gleisstrecken eingezeichnet sind und Umsteigemöglichkeiten angegeben werden. Zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Ostkreuz ist die mehrgleisige Strecke zwischen allen Bahnhöfen an mehreren Stellen zerstört. Ich muss über Nordring fahren und komme nach drei Stunden zuhause an. Auch hier ist Carola nicht gewesen. Nun bin ich doch in großer Sorge. Für weiteres Suchen fehlt jeder Ansatzpunkt. Ich bleibe über Nacht bei den Eltern.

Sechs Stunden nach diesem vernichtenden Angriff fahren schon wieder die ersten Behelfszüge.••• im Original weiter ohne Zeilenumbruch •••


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  1. Während des Lehrgangs gab es Tagesangriffe auf Berlin am 19. und 24.5., aber entsprechend der Reihen¬folge der Erzählung müsste dieser Angriff gegen Ende des Lehrgangs stattgefunden haben – das wäre der Luftangriff (Eighth Air Force mission no. 428) vom 21.6. mit rund 1000 Bombern und ebensovielen Jägern (Zahlen schwanken wegen unterschiedlicher Zählweise), bei dem übrigens auch Potsdam getroffen wurde.