12. Juni 1946
12.6. Untersuchung durch einen russischen Arzt. Das ganze Bataillon, außer 80 Offizieren, wird plötzlich gesund geschrieben. Damit sind wir alle arbeitsfähig. Anschließend beginnt sofort der Abtransport in ein Arbeitslager, einschließlich der Ärzte und Geistlichen (Genf!). – Der Abtransport meiner Gruppe ist für den 12.6. 10 Uhr vorgesehen, erfolgt aber erst am 13.6. um 17 Uhr.
In diesem Lager Salaspils lassen wir eine ganze Reihe von Toten zurück. Es war ein scheußliches Lager. Wir nannten es deshalb auch immer Satanspils.
Verstöße gegen die Genfer Konvention, die wir selbst erlebt oder von denen wir erfahren haben: Kollektivstrafen, Wiederverschleppung bereits entlassener Gefangener, Entzug der zustehenden Verpflegung, Bestrafung geringer Arbeitsleistung durch Verpflegungsentzug, beschränkte Wortzahl auf RK-Karten (1 Zeile, 10 Worte), wenn es überhaupt Karten gab, Diebstahl von Privateigentum, politische Schulung unter Druck, Versammlungszwang, Verhöre mit brutaler Prügelei, Mord, Außenarbeit bei Niedrigst-Temperaturen, keine Meldung von Verstorbenen an die Heimat, Verschleppung spanischer Kinder (Riga, Polen)[1].
Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang |
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- ↑ Spanische Kinder kamen nach Mexiko und in die Sowjetunion, von Polen oder Riga ist aber nichts bekannt.