Verwaltungsgeschichte (Liste)
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Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Hombruch hat in seiner Geschichte zu verschiedensten Herrschaftsbereichen gehört. Dabei ergibt sich in etwa diese Abfolge.
- Germanen
- bis 7 v. Chr. Sugambrer
- 7 v.Chr. bis 14 n. Chr. Marser
- Tenkterer?
- 98 n. Chr. Brukterer (im "Brukterergau")
- spätestens ab 306 als fränkisch bezeichnet bis zum Sachsenkriege Karls des Großen (ab 772)[1]
- Ende des 6. Jh. evtl. von den Sachsen unterworfen[2]
- Sachsen
- um 694 Westfalen (sächsischer Stamm und sächsisches Stammesherzogtum im nunmehr so genannten Westfalengau)
- 775–804 Aus den Sachsenkriegen Karls des Großen entsteht sein Fränkisches Reich.
- Die Art der Verwaltung unseres Gebietes in der fränkischen Zeit ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Dortmunder Dekanat, mit der im 8. oder 9. Jh. erbauten Hauptpfarrkirche St. Reinoldi, wohl den Brukterergau umfasste, also von der Lippe bis an die Ruhr und von Werl und Dinker bis hinter Essen und Dorsten. Parallel dazu wird sich Dortmund auch als weltlicher, d. h. wirtschaftlicher Hauptort der Region entwickelt haben.
- 804: Nach den Sachsenkriegen wurden auch hier Königs- bzw. Reichshöfe gegründet. Die Siedlungen waren in Einzelhöfe, Bauerschaften und Dörfer gegliedert.[3]
- Einzelhöfe, schon im Mittelalter nachweisbar:
- Mentlers Hof an der großen Baroper Heide
- Overbecks Hof bei Persebeck
- Bauerschaften (meist nicht mehr als je 6 Höfe) und Dörfer (bei uns kleiner als in der Hellwegzone):
- Eichlinghofen (mehr als 6 Höfe), Salingen
- Großbarop (mehr als 6 Höfe), Kleinbarop
- Großholthausen, Kruckel
- Persebeck ("vor dem Holte"), Menglinghausen, Rüdinghausen, Brunebeck
- Kirchhörde, Löttringhausen, Kleinholthausen
- Einzelhöfe, schon im Mittelalter nachweisbar:
- um 1000 Westfalengau im Herzogtum Sachsen
- Grafen von Werl (evtl. schon seit Karl dem Großen im Amt); sie verlegten ihren Sitz später nach Arnsberg und verkauften 1369 den Rest an Kurköln, für dessen Herzogtum Westfalen es den Kern bildete.
- ab dem 11. Jh. Grafschaft Berg
- 1160/61 Graf Eberhard von Altena
- 1180 Hoftag zu Gelnhausen: Absetzung Heinrichs des Löwen, Teilung des Stammesherzogtums Sachsen; der Kölner Erzbischof wird Herzog von Westfalen.
- 1180/1200–1226 Arnold von Altena und Friedrich von Isenberg (Ältere oder Linie Altena-Isenberg)
- ab 1226 Adolf I. von der Mark (Jüngere oder Linie Altena-Mark)
- 1288 Schlacht bei Worringen begünstigte den Ausbau der Territorien der Grafen von der Mark: Mark erhielt Befestigungshoheit, Niedergang der kölnischen Lehnsherrschaft über die Grafen von der Mark (Erzbischof auf das westfälische Sauerland beschränkt)
- 1302[4] Gericht Eichlinghofen[5]
- 1328 begann die Entwicklung der Herrschaft Hörde, nachdem die Grafen von der Mark Anfang des Jh. in dieser Gegend ihre Landeshoheit gegenüber der Stadt Dortmund und den Grafen von Limburg durchgesetzt hatten[6][7]
- 1477–mind. 1705 Rentei Hörde
- bis etwa 1567 entstand das Amt Hörde aus den Bezirken
- Burg bzw. Freiheit Hörde
- Gericht Eichlinghofen (dem späteren Oberamt mit den Kirchspielen
- Reichshof Brackel (dem späteren Niederamt mit den Dörfern
- Schüren
- Brackel)
- Oberamt Hörde (nur die Orte usw. im heutigen Stadtbezirk)[8]
- Kirchspiel Wellinghofen
- Bauerschaft Lück-Lemberg
- Bauerschaft Brünninghausen
- Aus dem Kirchspiel Reinoldi zu Dortmund:
- Bauerschaft Renninghausen
- Bauerschaft Stüting zu Brünninghausen.
- Kirchspiel Kirchhörde
- Kirchdorf Kirchhörde
- Bauerschaft Großenholthausen
- Bauerschaft Lütgenholthausen
- Bauerschaft Löttringhausen
- Bauerschaft Kruckel
- Kirchspiel Eichlinghofen
- Kirchdorf Eichlinghofen
- Bauerschaft Salingen
- Bauerschaft Persebeck
- Bauerschaft Menglinghausen
- Kirchspiel Barop
- Bauerschaft Großbarop
- Bauerschaft Kleinbarop
- Kirchspiel Wellinghofen
- 1614 kommt die Grafschaft Mark an Brandenburg
- 1701 wird Brandenburg zu Preußen
- 1752/53 Kreis Hörde
- 09.07.1807 durch Frankreich annektiert
- (21.01. oder) 01.03.1808 Großherzogtum Berg[9]
- 14.11.1808 Departement Ruhr (Präfektur Dortmund, Präfekt: Gisbert von Romberg I.)
- Arrondissement Dortmund(Unterpräfektur Dortmund)
- 14.11.1808 Departement Ruhr (Präfektur Dortmund, Präfekt: Gisbert von Romberg I.)
- 14.11.1813 preußisches Generalkommissariat Weser-Rhein (einstweiliger Generalkommissar sämtlicher wiedergewonnener preußischer Gebiete in Westfalen: Freiherr Ludwig von Vincke)
- 19.11.1813 Preußisches Gouvernement zwischen Weser und Rhein (Militärgouverneur: Generalmajor von Heister; Zivilgouverneur: Ludwig von Vincke, ernannt am 21.11.1813)
- 11/1813 Kgl. Preußische Landesdirektion Dortmund ("Nachfolger" der Präfektur Dortmund; Landesdirektor: Gisbert von Romberg I.)
- Kreis Dortmund ("Nachfolger" der Unterpräfektur Dortmund)
- 11/1813 Kgl. Preußische Landesdirektion Dortmund ("Nachfolger" der Präfektur Dortmund; Landesdirektor: Gisbert von Romberg I.)
- 15.04.1815 Provinz Westfalen
- Regierungsbezirk Arnsberg
- 01.07.1817 Kreis Dortmund[10][11]
- Bürgermeisterei Hörde (Bürgermeister: Vahlkampf) 1832 7.431 Einwohner, davon
- Kirchhörde 794 Einwohner
- Ab 1827/47 entstand die Siedlung Hombruch auf dem Gebiet von Kirchhörde.
- Barop 453 Einwohner
- Eichlinghofen 425 Einwohner
- Kirchhörde 794 Einwohner
- Bürgermeisterei Hörde (Bürgermeister: Vahlkampf) 1832 7.431 Einwohner, davon
- 1843/45 werden die Bürgermeistereien zu Ämtern (s. Wikipedia); Ämter 1845:
- Amt Hörde (Amtmann: Vahlkampf)
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Kirchhörde
- Gemeinde Lücklemberg
- Amt Lütgendortmund
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- Amt Hörde (Amtmann: Vahlkampf)
- Ämter 1858[12]
- Amt Hörde[13] (Amtmann: Derwall?)
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Grossenholthausen
- Gemeinde Lücklemberg
- Amt Lütgendortmund
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- Amt Hörde[13] (Amtmann: Derwall?)
- 15.02.1875 Umbenennung in Landkreis Dortmund
- 19.06.1874 Auflösung des Amtes Hörde, Neubildung des Amtes Barop[14], 1878 bestehend aus:
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Kirchhörde
- Gemeinde Lücklemberg
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- 19.06.1874 Auflösung des Amtes Hörde, Neubildung des Amtes Barop[14], 1878 bestehend aus:
- 01.04.1887 Bildung des Kreises Hörde[15][16], Teilung des Amtes Barop
- Amt Barop [neu]
- Gemeinde Barop
- Gemeinde Eichlinghofen
- Gemeinde Menglinghausen
- Gemeinde Persebeck
- Gemeinde Salingen
- 1888 (01.07.?) Amt Kirchhörde
- Gemeinde Kirchhörde
- Amt Wellinghofen
- Gemeinde Lücklemberg
- 1895 mit Dorf Brünninghausen
- Amt Barop [neu]
- 01.04.1911 Umbenennung in Landkreis Hörde; bestand nach Eingemeindung folgender Orte zum 01.05.1922 aus:
- Amt Barop[17]
- Gemeinde Barop seit 1921 mit
- Amt Kirchhörde
- Gemeinde Kirchhörde
- Amt Wellinghofen
- Gemeinde Wellinghofen
- Per Gesetz v.27.12.1927 heißen die Amtmänner Bürgermeister.
- Amt Barop[17]
- 01.08.1929 Auflösung des Landkreises Hörde[18]; die vorgenannten Ämter wurden nach Dortmund eingemeindet. Dabei entstand aus der Amtsverwaltung Kirchhörde in Hombruch(!) eine städtische Verwaltungsstelle[19]
- 01.07.1817 Kreis Dortmund[10][11]
- Regierungsbezirk Arnsberg
- 23.08.1946 Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen[20]
- Regierungsbezirk Arnsberg
- Stadt Dortmund
- 1975 Stadtbezirk Hombruch mit den o.g. Ortsteilen
- Stadt Dortmund
- Regierungsbezirk Arnsberg
Siehe auch
- Zugehörigkeit der Orte des Stadtbezirks zu Ämtern usw. als sychronoptische Tabelle
- Zeittafel der gesamten Geschichte des Stadtbezirks
Weblinks
- Stadtbezirksportal Hombruch im Portal der Stadtverwaltung Dortmund
- ↑ gem. Artikel Brukterergau
- ↑ gem. Artikel Brukterer; gem. Artikel Brukterergau durchgehend fränkisch
- ↑ Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, S. 12
- ↑ Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, Lensingdruck, Dortmund 1987, S. 34
- ↑ kam nach 1400 nach Hörde und bildete den Vorgänger des Oberamts Hörde (Wilhelm Hücker |Die Entwicklung der ländlichen Siedlung zwischen Hellweg und Ardey (Oberamt Hörde). In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXII, Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landeskunde Bd. 2 |Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung (Reprint: Grüne Druck und Verlag) |Münster i.W. (Reprint: Dortmund) |1939 (Reprint: 1987) | |mit 10 Karten und 27 Textskizzen, S. 162)
- ↑ (vgl. WP)
- ↑ Namentlich bekannte Amtmänner/Drosten:
- 1338 Johann Sluc, Amtmann, Dapifer und officiatus in Brackel und Eichlinghofen, officialis in „Hurde“ (Hörde), Richter im Gericht Eichlinghofen.
- 1375 Brüder Johann und Dietrich Ovelacker, Amtmänner zu Schwarzenberg und Hörde
- 1531 Matthias von Altenbockum zu Sparrenberg, Ravensberg und Heyde, Amtmann zu Hörde
- 1550/55 Dietrich von Altenbockum zu Altenmengede, Amtmann zu Hörde
- 1570/89 Dietrich von Altenbockum zu Heyde und Herringen, Amtmann zu Hörde
- 1596 Johann von der Wenge zu Wenge, Drost zu Hörde
- 1604/09 Dietrich von Wenge
- 1617 Johann Ketteler, Drost zu Hörde
- ↑ die genannten Verwaltungseinheiten waren u. U. größer; vgl. die jeweils verlinkten Artikel
- ↑ 1808–1809 war Napoleon Bonaparte selbst Großherzog von Berg, 1809–1813 Regent für seinen minderjährigen Neffen Napoléon Louis Bonaparte gem. Wikipedia
- ↑ Die Kreise wurden von Beginn an in Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke, Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter) unterteilt. Diese Amtsverbandsgemeinden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten für Standesamt, Katasteramt, Amtsgericht, Polizei, Bauamt usw. Später kam es zu erheblichen Veränderungen der Zuständigkeiten bei Standesamts- und Pfarrbezirken, Katasterämtern usw.
- ↑ Landräte:
- 1816–1817 Konrad von der Leithen
- 1817–1833 Friedrich Hiltrop
- 1833–1856 Adolf Pilgrim
- 1860–1899 Otto Freiherr von der Heyden-Rynsch
- 1899–1916 Kurt Freiherr von der Heyden-Rynsch (Neffe des vorigen)
- 1918–1919 Adolph Overweg
- 1919–1928 Robert Klauser
- ↑ gem. Genwiki
- ↑ 1843 gebildet aus der Bürgermeisterei Hörde sowie den beiden Gemeinden Körne und Wambel
- ↑ Amtmann:
- 1874–1888: Oskar von Steinaecker
- ↑ Landräte:
- 1887–1900: Heinrich Spring
- 1900–1905: Karl von Starck
- 1905–1907: Felix Busch
- 1907–1919: Alfred Luckhaus
- 1919–1929: Wilhelm Hansmann
- ↑ Karte
- ↑ Namentlich bekannte Amtmänner/Bürgermeister:
- Freitag
- 13.02.1922: Beigeordneter Karl Wenk (kommissarisch)
- 21.02.1927: Beigeordneter Karl Wenk in Barop (endgültig)
- ↑ Von 52 Zechen, die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Gründen im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten, befanden sich 6 im Landkreis Hörde. Der daraus resultierende Steuerausfall war so erheblich, dass ein finanzielles Überleben des Landkreises nicht mehr gewährleistet werden konnte. Strothmann meint, dass die Eingemeindung wegen der bereits vorhandenen Ausrichtung der Landgemeinden auf Dortmund hin – als Einkaufs- und Kulturstätte – erfolgte.
- ↑ Quellen: Wikipedia und Archiv Karl-Heinz Strothmann
- ↑ 25.02.1947 Auflösung des Freistaats Preußen