https://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&feed=atom&action=history1940/Dezember/25 - Versionsgeschichte2024-03-29T08:13:00ZVersionsgeschichte dieser Seite in Westmärker WikiMediaWiki 1.35.1https://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=18362&oldid=prevAhnenfan am 2. Mai 2021 um 10:04 Uhr2021-05-02T10:04:29Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 2. Mai 2021, 10:04 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l11" >Zeile 11:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 11:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski begegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Beschenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre alte Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die <del class="diffchange diffchange-inline">de.utsche </del>Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kürze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski begegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Beschenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre alte Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die <ins class="diffchange diffchange-inline">deutsche </ins>Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kürze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause.<ref>11.10.1940–10.01.1041 wären drei Monate</ref> Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause.<ref>11.10.1940–10.01.1041 wären drei Monate</ref> Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16818&oldid=prevAhnenfan am 15. Dezember 2020 um 18:23 Uhr2020-12-15T18:23:17Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 15. Dezember 2020, 18:23 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l8" >Zeile 8:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 8:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:1940...1943 (Bild von 1945) Vincenz Müller verhandelte 55-56 die WIEDERVEREINIGUNG - Augsburger Allgemeine.jpg|miniatur|''Vincenz Müller, 1941 bis 1943 Chef des General&shy;stabes der 17. Armee (Foto von 1945)'']]</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:1940...1943 (Bild von 1945) Vincenz Müller verhandelte 55-56 die WIEDERVEREINIGUNG - Augsburger Allgemeine.jpg|miniatur|<ins class="diffchange diffchange-inline"><span class="TgbZ"></span></ins>''Vincenz Müller, 1941 bis 1943 Chef des General&shy;stabes der 17. Armee (Foto von 1945)'']]</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16740&oldid=prevAhnenfan am 13. Dezember 2020 um 12:27 Uhr2020-12-13T12:27:18Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 13. Dezember 2020, 12:27 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l14" >Zeile 14:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 14:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause.<ref>11.10.1940–10.01.1041 wären drei Monate</ref> Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause.<ref>11.10.1940–10.01.1041 wären drei Monate</ref> Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;"></ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">Jeder Soldat muss sich vor Antritt seines Urlaubs einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Hat sicher seinen Grund. Ich sitze also im Wartezimmer unseres Bataillonsarztes und blättere in den ausliegenden Zeitschriften. Da fällt mein Blick auf ein Reklamefoto: Frau Lotte mit kleiner Tochter! Dann bin ich dran und trete ins Arztzimmer. Nach der Begrüßung und einem kurzen Gespräch schickt mich der Arzt ohne Untersuchung wieder weg. Er ist auch katholisch, kennt mich einigermaßen – auch vom Kasino her – und traut mir nichts Böses zu, der Gute.</ins></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16726&oldid=prevAhnenfan am 12. Dezember 2020 um 18:52 Uhr2020-12-12T18:52:58Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 12. Dezember 2020, 18:52 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l5" >Zeile 5:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 5:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| ab 01.01.1941 [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. A.]</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| ab 01.01.1941 [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. A.]</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| OB: noch nicht anwesend; ChdGenSt: [[w:Vincenz_Müller|Oberst Müller]]<ref>TätBer 257. I.D. Frame 000191<br</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| OB: noch nicht anwesend; ChdGenSt: [[w:Vincenz_Müller|Oberst Müller]]<ref>TätBer 257. I.D. Frame 000191<br</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>/><del class="diffchange diffchange-inline">{{w|</del>Vincenz Müller<del class="diffchange diffchange-inline">}} </del>ist eine höchst interessante Persönlichkeit: Er war von der Aufstellung im Januar 1941 (noch als Oberst) bis 1943 Chef des Generalstabes der [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. Armee], also während der gesamten Zeit, in der der Autor zu dieser Armee gehörte. Als Generalleutnant ging er in sowjetische Gefangenschaft und trat umgehend dem {{w|NKFD}} bei. In der DDR leitete er den militärischen Wiederaufbau und war zuletzt Chef des Hauptstabes der NVA. 1955/56 verhandelte er mit Bundesfinanzminister Fritz Schäffer eine mögliche Wiedervereinigung. Am Ende fiel er wohl in Ungnade und beging Selbstmord.</ref></div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>/>Vincenz Müller ist eine höchst interessante Persönlichkeit: Er war von der Aufstellung im Januar 1941 (noch als Oberst) bis 1943 Chef des Generalstabes der [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. Armee], also während der gesamten Zeit, in der der Autor zu dieser Armee gehörte. Als Generalleutnant ging er in sowjetische Gefangenschaft und trat umgehend dem {{w|NKFD}} bei. In der DDR leitete er den militärischen Wiederaufbau und war zuletzt Chef des Hauptstabes der NVA. 1955/56 verhandelte er mit Bundesfinanzminister Fritz Schäffer eine mögliche Wiedervereinigung. Am Ende fiel er wohl in Ungnade und beging Selbstmord.</ref></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:1940...1943 (Bild von 1945) Vincenz Müller verhandelte 55-56 die WIEDERVEREINIGUNG - Augsburger Allgemeine.jpg|miniatur|Vincenz Müller, 1941 bis 1943 Chef des General&shy;stabes der 17. Armee]]</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>[[Datei:1940...1943 (Bild von 1945) Vincenz Müller verhandelte 55-56 die WIEDERVEREINIGUNG - Augsburger Allgemeine.jpg|miniatur|<ins class="diffchange diffchange-inline">''</ins>Vincenz Müller, 1941 bis 1943 Chef des General&shy;stabes der 17. Armee <ins class="diffchange diffchange-inline">(Foto von 1945)''</ins>]]</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16723&oldid=prevAhnenfan am 12. Dezember 2020 um 18:48 Uhr2020-12-12T18:48:15Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 12. Dezember 2020, 18:48 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l8" >Zeile 8:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 8:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>| | </div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>}}</div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">[[Datei:1940...1943 (Bild von 1945) Vincenz Müller verhandelte 55-56 die WIEDERVEREINIGUNG - Augsburger Allgemeine.jpg|miniatur|Vincenz Müller, 1941 bis 1943 Chef des General&shy;stabes der 17. Armee]]</ins></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16719&oldid=prevAhnenfan am 12. Dezember 2020 um 18:45 Uhr2020-12-12T18:45:11Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 12. Dezember 2020, 18:45 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l1" >Zeile 1:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 1:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernavigation}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernavigation}}</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">{{Geomilinfo | | </ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">| | </ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">| ab 01.01.1941 [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. A.]</ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">| OB: noch nicht anwesend; ChdGenSt: [[w:Vincenz_Müller|Oberst Müller]]<ref>TätBer 257. I.D. Frame 000191<br</ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">/>{{w|Vincenz Müller}} ist eine höchst interessante Persönlichkeit: Er war von der Aufstellung im Januar 1941 (noch als Oberst) bis 1943 Chef des Generalstabes der [http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Armeen/17Armee.htm 17. Armee], also während der gesamten Zeit, in der der Autor zu dieser Armee gehörte. Als Generalleutnant ging er in sowjetische Gefangenschaft und trat umgehend dem {{w|NKFD}} bei. In der DDR leitete er den militärischen Wiederaufbau und war zuletzt Chef des Hauptstabes der NVA. 1955/56 verhandelte er mit Bundesfinanzminister Fritz Schäffer eine mögliche Wiedervereinigung. Am Ende fiel er wohl in Ungnade und beging Selbstmord.</ref></ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">| | </ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">}}</ins></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16713&oldid=prevAhnenfan am 12. Dezember 2020 um 16:28 Uhr2020-12-12T16:28:35Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 12. Dezember 2020, 16:28 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l1" >Zeile 1:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 1:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernavigation}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernavigation}}</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><del style="font-weight: bold; text-decoration: none;">Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänse¬bra¬ten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware aus¬gegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</del></div></td><td colspan="2"> </td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><del class="diffchange diffchange-inline">Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne</del>, <del class="diffchange diffchange-inline">biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an</del>, <del class="diffchange diffchange-inline">wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche</del>, und ich <del class="diffchange diffchange-inline">ging auf mein Zimmer</del>. <del class="diffchange diffchange-inline">Zehn Minuten später klopft es </del>an <del class="diffchange diffchange-inline">meine Tür</del>. <del class="diffchange diffchange-inline">Auf mein Rufen tritt – </del>ich <del class="diffchange diffchange-inline">traue meinen Augen </del>nicht <del class="diffchange diffchange-inline">– die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein</del>. (<del class="diffchange diffchange-inline">Es ist die junge Frau Pollak</del>, <del class="diffchange diffchange-inline">die mir damals das Rasierwasser gab</del>.<del class="diffchange diffchange-inline">) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den </del>Rotwein <del class="diffchange diffchange-inline">für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[</del>w<del class="diffchange diffchange-inline">:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS</del>|<del class="diffchange diffchange-inline">SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note</del>-<del class="diffchange diffchange-inline">2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"</del>-<del class="diffchange diffchange-inline">Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was </del>aber <del class="diffchange diffchange-inline">nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, </del>und <del class="diffchange diffchange-inline">der </del>Wein <del class="diffchange diffchange-inline">werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘</del>, <del class="diffchange diffchange-inline">muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘</del>. <del class="diffchange diffchange-inline">Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis </del>zu <del class="diffchange diffchange-inline">meiner Rückkehr aus Berlin</del>, <del class="diffchange diffchange-inline">denn </del>ich <del class="diffchange diffchange-inline">fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder</del>.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins class="diffchange diffchange-inline">Heute</ins>, <ins class="diffchange diffchange-inline">am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet</ins>, <ins class="diffchange diffchange-inline">nämlich der Spieß Fritz Schulz</ins>, <ins class="diffchange diffchange-inline">der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann </ins>und ich. <ins class="diffchange diffchange-inline">Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns </ins>an <ins class="diffchange diffchange-inline">einem festlichen Gänsebraten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein</ins>. <ins class="diffchange diffchange-inline">So billig und schmackhaft habe </ins>ich <ins class="diffchange diffchange-inline">selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar </ins>nicht <ins class="diffchange diffchange-inline">fett, aber spottbillig</ins>. <ins class="diffchange diffchange-inline">Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty </ins>(<ins class="diffchange diffchange-inline">3</ins>,<ins class="diffchange diffchange-inline">50 M)</ins>. <ins class="diffchange diffchange-inline">Der </ins>Rotwein <ins class="diffchange diffchange-inline">war als {{</ins>w|<ins class="diffchange diffchange-inline">Marketender}}ware ausgegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50</ins>-<ins class="diffchange diffchange-inline">Liter</ins>-<ins class="diffchange diffchange-inline">Fass bekommen. Da </ins>aber <ins class="diffchange diffchange-inline">viele Kameraden in Urlaub waren </ins>und <ins class="diffchange diffchange-inline">andere den etwas sauren </ins>Wein <ins class="diffchange diffchange-inline">nicht mochten</ins>, <ins class="diffchange diffchange-inline">entfielen allein auf mich 12 Flaschen</ins>. <ins class="diffchange diffchange-inline">Aber auch mir war das </ins>zu <ins class="diffchange diffchange-inline">viel</ins>, <ins class="diffchange diffchange-inline">obgleich </ins>ich <ins class="diffchange diffchange-inline">nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank</ins>.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins class="diffchange diffchange-inline">Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski begegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Beschenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre alte Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die de.utsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kürze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</ins></div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div> </div></td></tr>
<tr><td colspan="2"> </td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause.<ins class="diffchange diffchange-inline"><ref>11.10.1940–10.01.1041 wären drei Monate</ref> </ins>Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16711&oldid=prevAhnenfan am 12. Dezember 2020 um 14:52 Uhr2020-12-12T14:52:40Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 12. Dezember 2020, 14:52 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l4" >Zeile 4:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 4:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Herzen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.<ins class="diffchange diffchange-inline"><ref>Der Autor hat nie auch nur geahnt, dass es sich um eine jüdische, in der Widerstandsbewegung aktive Familie handelte. Der Kontakt bedeutete also doppelte Gefahr für ihn, abgesehen davon, dass er Juden ablehnte.</ref></ins></div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=16696&oldid=prevAhnenfan am 11. Dezember 2020 um 10:58 Uhr2020-12-11T10:58:18Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 11. Dezember 2020, 10:58 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l4" >Zeile 4:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 4:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/26#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'>weiter unten</span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die <del class="diffchange diffchange-inline">Her¬zen </del>der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die <ins class="diffchange diffchange-inline">Herzen </ins>der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><del style="font-weight: bold; text-decoration: none;">Jeder Soldat muss sich vor Antritt seines Urlaubs einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Hat si¬cher seinen Grund. Ich sitze also im Wartezimmer unseres Bataillonsarztes und blättere in den auslie¬genden Zeitschriften. Da fällt mein Blick auf ein Reklamefoto: Frau Lotte mit kleiner Tochter! Dann bin ich dran und trete ins Arztzimmer. Nach der Begrüßung und einem kurzen Gespräch schickt mich der Arzt ohne Untersuchung wieder weg. Er ist auch katholisch, kennt mich einigermaßen – auch vom Kasino her – und traut mir nichts Böses zu, der Gute.</del></div></td><td colspan="2"> </td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>{{Kalendernaechste|1941/Januar/10}}</div></td></tr>
</table>Ahnenfanhttps://www.vexilli.net/w/index.php?title=1940/Dezember/25&diff=13242&oldid=prevAhnenfan am 18. November 2019 um 15:06 Uhr2019-11-18T15:06:38Z<p></p>
<table class="diff diff-contentalign-left diff-editfont-monospace" data-mw="interface">
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<col class="diff-marker" />
<col class="diff-content" />
<tr class="diff-title" lang="de-x-formal">
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 18. November 2019, 15:06 Uhr</td>
</tr><tr><td colspan="2" class="diff-lineno" id="mw-diff-left-l2" >Zeile 2:</td>
<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 2:</td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänse¬bra¬ten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware aus¬gegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir ein Festessen im kleinen Kreis veranstaltet, nämlich der Spieß Fritz Schulz, der Futtermeister Unteroffizier Jupp Zimmermann und ich. Zu dritt saßen wir im Quartier des Futtermeisters am weißgedeckten Tisch und erfreuten uns an einem festlichen Gänse¬bra¬ten mit Rotwein. Die Gans war polnisch und der Rotwein französischer Beutewein. So billig und schmackhaft habe ich selten gegessen. Die polnischen Gänse sind zwar nicht fett, aber spottbillig. Der Durchschnittspreis für eine Gans betrug 7 Zloty (3,50 M). Der Rotwein war als {{w|Marketender}}ware aus¬gegeben worden. Unsere Kompanie hatte ein 50-Liter-Fass bekommen. Da aber viele Kameraden in Urlaub waren und andere den etwas sauren Wein nicht mochten, entfielen allein auf mich 12 Flaschen. Aber auch mir war das zu viel, obgleich ich nun schon jeden Morgen zum Frühstück statt Kaffee Wein trank.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'>−</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/<del class="diffchange diffchange-inline">10</del>#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'><del class="diffchange diffchange-inline">in der übernächsten Fußnote</del></span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td><td class='diff-marker'>+</td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Als ich deshalb eines Tages vor dem Hause zufällig dem Schwiegersohn der Familie Kaczkowski be¬gegne, biete ich ihm spontan eine Flasche Wein an, wobei ich allerdings mehr an seine spröde Frau als an ihn dachte. Er nahm die Flasche, und ich ging auf mein Zimmer. Zehn Minuten später klopft es an meine Tür. Auf mein Rufen tritt – ich traue meinen Augen nicht – die auffallend schöne Frau des Be¬schenkten ein. (Es ist die junge Frau Pollak, die mir damals das Rasierwasser gab.) Sie bedankt sich für meine Menschenfreundlichkeit, denn sie ist der irrigen Meinung, ich hätte den Rotwein für ihre al¬te Mutter gestiftet. Ich erfahre, dass ihre Mutter von der Gestapo ins Gefängnis eingeliefert worden ist, weil sie im Verdacht steht, einem vom [[w:Sicherheitsdienst_des_Reichsführers_SS|SD]] gesuchten Polen zur Flucht verholfen zu haben<ref>nähere Vermutungen hierzu [[1941/Januar/<ins class="diffchange diffchange-inline">26</ins>#cite_note-2|<span title='anschließend&nbsp;zurück&nbsp;mit&nbsp;dem&nbsp;"zurück"-Button&nbsp;Ihres&nbsp;Browsers!'><ins class="diffchange diffchange-inline">weiter unten</ins></span>]]</ref>, was aber nicht wahr sei. Nun sei die Mutter im Gefängnis erkrankt, und der Wein werde ihr sicher gut tun. ‚Sieh mal an!‘, muss ich denken, ‚wie gut deutsch sie plötzlich sprechen kann!‘. Dann äußert sie den Wunsch, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Sie fragt, ob ich ihr wohl Unterricht geben würde. Ich sage sofort zu, vertröste sie aber bis zu meiner Rückkehr aus Berlin, denn ich fahre in Kür¬ze in Urlaub. Dann geht sie wieder.</div></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"></td></tr>
<tr><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Her¬zen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.</div></td><td class='diff-marker'> </td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Vier Monate wohne ich nun schon in diesem Hause. Jetzt endlich ist das Eis gebrochen. Ich erkenne, dass meine kleine menschenfreundliche Geste ihre Abneigung bezwungen hat, und dass man die Her¬zen der Menschen am sichersten mit Güte und Liebe gewinnt.</div></td></tr>
</table>Ahnenfan