25. Dezember 1941
| GEO & MIL INFO | ||||
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| Rai Gorodok | 
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| II./477 dem I.R. 466 unterstellt | ||||
••• S. 57: Haupttext mit 24.12. fortgesetzt ••• 24.12.41.[1] Fertigmachen zum Abmarsch. Ausgerechnet am Heiligen Abend! Ich bin stinkwütend. Wir fangen an zu packen. Als alles fast fertig ist, und mein Zug anzutreten beginnt, sind die Fahrzeuge noch nicht da. Sie waren nicht benachrichtigt worden. Ich rase zu den Fahrern, um das Versäumte nachzuholen. Hatten sie denn nicht bemerkt, dass die anderen Züge packen? Hatte der Spieß sie denn nicht benachrichtigt? Egal, es war auch meine Schuld, denn ich hätte meine Fahrer auf alle Fälle benachrichtigen müssen. So kommt es nun, dass das marschfertige Bataillon fast eine Stunde in der Kälte warten muss, bis mein Zug zur Stelle ist. Eine schöne Schweinerei. Am Spätnachmittag verlässt das Bataillon die Stadt. Die Sonne sinkt schon, und als wir aus der Stadt in die weite, verschneite Ebene hinausmarschieren, ist es schon dunkel. Weihnachtsstille liegt über der weißen Landschaft. Nur die knirschenden Geräusche der Fahrzeuge und der marschierenden Kolonne unterbrechen die Stille der Winternacht. Niemand spricht. Mir ist die Weihnachtsstimmung verleidet, denn wegen der Verspätung beim Abmarsch hat es Krach mit dem Chef gegeben. Ich meine, der Spieß hat auch ein bisschen Schuld, aber da Fritz Schulz ein anständiger Kerl ist, habe ich ihn nicht in die Affäre hineingezogen.
Nach mehrstündigem Marsch sehen wir im Halbdunkel der Winternacht den dunklen Streifen einer Siedlung in der weißen Schneelandschaft auftauchen. Es ist Rai Gorodok, unser Ziel. Das Dorf liegt am Rand der flachen Donezebene, etwa einen Kilometer vom Fluss entfernt. Am Ostrand des Dorfes fließt der Torez vorbei, ein Nebenflüsschen des Donez. Ich habe mich in einem winzig kleinen Häuschen einquartiert. Die Frau, die hier wohnt, ist äußerst mürrisch, aber da ich mich in derselben Stimmung befinde, macht es mir nichts aus. Ich sehe mir noch eines meiner Zugquartiere an und ziehe mich dann in meine Unterkunft zurück. Ich will endlich noch etwas vom Heiligen Abend haben. Es ist ohnehin schon spät. So krame ich mein kleines Weihnachtsengelchen aus dem Gepäck und stelle es auf den Tisch. Es ist ein winziges hölzernes Engelchen mit einem Lichthalter für Puppenkerzen. Ich zünde die kleine Kerze an und blicke träumend in den schwachen Lichtschein...
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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang |
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Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente |
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- ↑ Gem. KTB 257. I.D. war die Verlegung erst für die Nacht 25./26. angeordnet; Befehlsübernahme im für die Division neuen Abschnitt erfolgte am 26. 08.00 Uhr und Vollzugsmeldung am gleichen Abend (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1804 Frame 000746/747/979/981).