Anhang/Organigramme/Organisation sowjetischer Kriegsgefangenenlager 1945–1949: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Laufe der Zeit führten Veränderungen in der Verwaltungszuständigkeit oder Neuorganisationen zu Umnummerierungen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn dasselbe Lager verschiedene Nummern hat. | Im Laufe der Zeit führten Veränderungen in der Verwaltungszuständigkeit oder Neuorganisationen zu Umnummerierungen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn dasselbe Lager verschiedene Nummern hat. | ||
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Version vom 24. April 2021, 13:49 Uhr
Äußere Organisation
Die Lager unterstanden 1945 der Roten Armee, später dem Innenministerium (NKWD).
Lagernummern
Im Laufe der Zeit führten Veränderungen in der Verwaltungszuständigkeit oder Neuorganisationen zu Umnummerierungen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn dasselbe Lager verschiedene Nummern hat.
Zeitraum | Ort | Nr. im Tagebuch | Nr. (Seite) im Findbuch | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
12.–14.05.1945 | Krottingen | – | KAP-19 (387) | vom 10.02.–12.05. in Milašaičiai (M. lentpjuve, 5 km südlich von Plungė) nachgewiesen, ... |
14.05.–16.06.1945 | (Lager mit dem Korpskommando) | – | ... ab 05.05.[1] in Juodeikiai | |
16.05.–ca.03.06.1945 | (Lager des Bataillons) | – | FAÜL-23 (469) | nur ein Mal am 10.06.1945 in Libau nachgewiesen, also nur zutreffend, wenn es schon einen Monat vorher dort existierte |
14.06.–18.08.1945 | Windau | – | 350 (35) | gem. Findbuch ab 01.03.1946 zu UPVI-Lager umstrukturiert; der Autor stellt die Unterstellung unter das NKWD aber schon während seiner Aufenthaltszeit fest |
18.08.–12.09.1945 | Riga (Hauptlager) | – | 317 (317/1)? (32/33) | gem. Autor scheinbar eine ehemalige Kaserne. Bogg[2] beschreibt die Umgebung des Lagers: "Neben dem Lager steht eine kleine orthodoxe Kirche mit mehreren Zwiebeltürmen und -türmchen." Die einzige (heute noch existierende) derartige Kirche in der Nähe kasernenähnlicher Gebäude ist die Hl. Dreifaltigkeitskirche. In den Gebäuden befinden sich heute nordwestlich Teile der RTU und südostwärts die Fa. Northproject. |
12.09.1945–13.06.1946 | Salaspils | – | 277/5 oder 277/10 (34) | ehemaliges Stalag 350/Z1 oder Z2 |
13.06.–11.07.1946 | Riga (Brückenlager) | 350/II | 350/2 (33) | im Stadtteil Sarkandaugava (Zusatz: Rampa = (Bahn-) Rampe), also wohl im Hafengebiet, 3 km nördlich der Brücken[3] |
11.07.1946 | Riga (Hauptlager) | 277 | 277(/1?) (32) | gem. Mitteilung von Alexander Rshavin war [eines der] Hauptlager nahe am Bahnhof[4] |
14.07.1946–ca. März 1947 | Smolensk | 401/9 | 401/9 (148) | |
ab ca. März 1947–15.03.1948 | 7401/2 | 401/2 (150) | erweiterte Nummern (6000er, 7000er) ab Frühjahr 1947 bekannt, aber im Findbuch nicht erwähnt! | |
15.03.1948–31.05.1948 | Borissow | 401/12 | 401/12 (239) | |
01.06.1948–08.10.1949 | dem Lager Minsk angegliedert | 168/5 (238) | nur dieses Lager der Hauptverwaltung 168 bestand bis 1949 | |
im Juli 1948 | Sloboda | – | nicht zu finden | temporäres Außenlager? |
zw. 10. u. 12.10.1949 | Filzung in Brestlitowsk | – | Transitlager 286 (XXI) | |
13.10.1949 | Frankfurt/Oder (Horn-Kaserne) | – | Repatriierungslager 69 (XXI) | |
Deutsche Lager | ||||
13.–14.10.1949 | Frankfurt/Oder (Heimkehrerlager Gronenfelde) | – | – | |
17.–19.10.1949 | Heiligenstadt | – | – | |
19.–20.10.1949 | Friedland (Grenzdurchgangslager) | – | – |
Innere Organisation
Aus Erläuterungen und beiläufigen Bemerkungen im Tagebuch ergeben sich insgesamt folgende Organisationselemente. Da die Angaben des Tagebuchs allerdings den gesamten Zeitraum von 1945 bis 1949 umfassen, gab es sicher nicht alle Elemente zur gleichen Zeit oder in allen Lagern.
Lagerkommandant | ||||||||||
Politoffizier | Lagerleitung (Lagerleiter oder Lagerältester) | Kompaniechefs | Natschalniks | Bewachungstruppe | Lagerarzt | |||||
Antifa | Kulturgruppe | Wachkommando (WK) | Küche | Handwerker | Brigadiere | Revier | Zahnarzt | |||
|
Legende |
---|
Sowjets |
Deutsche, vorwiegend Kommunisten |
Deutsche Hilfskräfe (Kalfaktoren) |
Deutsche |
Anmerkungen
- Der Lagerkommandant war ein Offizier im Dienstgrad Leutnant (selten) bis (häufiger) Oberst.
- Als Kompaniechefs wurden ab 05.07.1947 Offiziere (darunter der Autor) eingesetzt, die große oder mehrere Brigaden leiteten.
- Die Natschalniks (Aufseher) gehörten oft zu den auftraggebenden Firmen.
- Die Kulturgruppe umfasste Musiker, Theaterspieler usw. und war entweder Teil der Antifa oder dieser angegliedert.
- An Handwerkern gab es zumindest einen Lagerschneider (der Antifa-Mitglied war).
Fragen
Noch ungesichert ist die hier postulierte Zuordnung
- des Zahnarztes zum Lagerarzt
- von Küche und Handwerkern zur Lagerleitung
Literatur
Weblinks
- Datenbank der Kriegsgefangenenlager
- Lagerorganisation und Nummerierung (Schwerpunkt Ukraine)
- Historischer und politischer Hintergrund
- Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs (Nummernangaben unzuverlässig)
Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang |
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente |
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen |
- ↑ wegen der zeitlichen Überschneidung nimmt der Herausgeber an, dass es sich um verschiedene Teileinheiten des KAP-19 handelt
- ↑ S. 29
- ↑ Das wäre dann derselbe Hafen, in dem im Herbst 1944 das Marschbataillon ausgeladen wurde, was der Autor aber nicht erwähnt. Ist er es doch nicht, oder hat er ihn nicht wiedererkannt, oder ist es ihm nicht aufgefallen?
- ↑ Das wäre dann derselbe Bahnhof, von dem im Herbst 1944 das Marschbataillon abgefahren war, was der Autor aber nicht erwähnt. Ist er es doch nicht, oder hat er ihn nicht wiedererkannt, oder ist es ihm nicht aufgefallen?