Postststion in Brünninghausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. Mai 2018, 23:59 Uhr

Die Vorgeschichte


Am Anfang des 19. Jahrhundert gehörten sämtliche bäuerliche Güter zum Hause Romberg. Als in der Grafschaft Mark, also unsere Heimat, die damals noch zum Großherzogtum Berg gehörten ein Gesetz erlassen wurde welches die Bauernbefreiung regeln sollte, verhinderte die Anwendung, der damalige Freiherr Gisbert von Romberg dies auf seinen Höfen. Dieses am 12 Dezember erlassenen Gesetz wurde von Romberg, der auch Präfekt des Ruhr-Departements war, nicht anerkannt. Romberg argumentierte das bei dem zum Hause Romberg gehörenden Höfe und Kotten die rechtliche Voraussetzung nicht vorlag und somit keine Ablösung der grundherrlichen Lasten erfolgen könne. Es gelang Romberg sogar diese Ansicht bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts aufrecht zu halten obwohl die Grafschaft Mark wieder an Preußen zurück gefallen war. Erst mit der Revolution von 1848 änderte Romberg seine Meinung.

Caspar von Romberg hatten schon in den Jahren vorher viele Güter, Höfe bewusst verkleinert um Kotten zu schaffen damit er viele abhängige Arbeitskräfte hatte. Meist 400px

Diese alte Ansicht zeigt das Stammhaus welches 1818 von Romberg erbaut wurde und den Namen Kaiserkrug trug und als Stammhaus der Kaiser Brauerei galt. Der Ziegelanbau ist um 1900 entstanden, in ihm war der Kaiser Saal untergebracht. Der Kaiser Saal wurde 1932 mit der Brauerei abgerissen. Dieser Abriss ist an dem zweiten Foto zu erkennen welches in den 50 Jahren des zwanzigsten Jahrhundert entstanden ist.

Brünninghausen Stammhaus.jpg

Auf dieser Ansicht ist das Stammhaus vor dem Abriss zu erkennen. Deutlich sind die Spuren des Kaisers Saales zu erkennen

Auf dieser Katasterkarte von 1927 ist oben das Thomas Haus zu erkennen. Rechts daneben geht die heutige Ardey Str. nach Dortmund ab. Nr. 1 ist die heutige Stockumer Straße und Nr. 2 die Hagener Str.

Thomas Haus.jpeg

Am 01.Januar 1822 war für das damalige Dorf Brünninghausen ein wichtiges Jahr: Es wurde hier eine Poststation eingerichtet, mit Postwärteramt und Posthalterei, verbunden mit der Gelegenheit für einen Pferdewechsel, denn damals war es ein Privileg, Reisende mit von Pferden gezogenen Postkutschen von Ort zu Ort zu befördern. Diese Strecke gehörte zum Hauptkurs einer Königlichen Fahrstrecke und war somit für Brünninghausen von großer Bedeutung Ein historischer Postkutschen-Meilenstein am Eingang zum Rombergpark und ein steinerner Wegweiser auf der Verkehrsinsel an der ehemaligen „Kreuzung Pieper“ zeugen von der ruhmreichen Vergangenheit des Dörfchens. Ein weiterer Meilenstein fand an der Hermannstraße in Hörde gegenüber dem Emscher Tor des ehemaligen Phönix-Stahlwerkes, wo Berghofer Straße und Schüruferstraße zusammenstoßen, seinen Platz. Die freie Reichsstadt Dortmund hatte es 1784 versäumt, die Landstraße über die „Steinerne Brücke“ nach Brünninghausen ( heute Ardeystr.) als Chaussee auszubauen. Dortmund hatte sich durch dieses Versäumnis selbst von der Haupt-Postkutschenstrecke abgeschnitten. Dabei hätte die Stadt mit dem Ausbau der eigenen Straßen zu gepflasterten Chausseen dagegen halten können. Doch der knausernde Rat und protestierende Bürger scheuten den finanziellen Aufwand und damit blieben sowohl die Ardeystraße wie der Hellweg zwischen Bochum und Dortmund einfache Landwege.

Dortmund erfüllte die Bedingungen für den Chausseebau nicht. Dortmund hatte sich durch dieses Versäumnis selbst von der Haupt-Postkutschenstrecke abgeschnitten. Zwischen Dortmund und Brünninghausen wurde später eine Nebenlinie eingerichtet, um wieder Anschluss an die Hauptlinie Köln-Berlin zu bekommen.

Der Straßenbau in unserer Heimat war ein wesentlicher Punkt und eine Notwendigkeit um die Wirtschaft anzukurbeln und um ein gut funktionierendes Postfahrwesen einzurichten. Friedrich der Große legte schon am 07.Januar 1789 in einer Verordnung für die Grafschaft Mark fest dass ein Ausbau der Straßen in seinem Reich notwendig war. Unterstützt wurde der „Chausseebau“ von seinen Ministern Freiherr von Heinitz sowie Freiherr von und zum Stein, welche diese Notwendigkeit förderten und einsahen. Der Ausbau der Chaussee in Brünninghausen wurde schon 1793 vorangetrieben Dies hatte zur Folge dass der „alte Salzweg“ über die heutige Stockumer Str. immer mehr verschwand. Für den Ausbau der Straßen war ein Maß von 48 Fuß also ca. 16 Meter vorgesehen.


Brünninghausen beendete den Ausbau der Straße um 1813 so das die Poststrecke von Unna-Aplerbeck-Hörde-Brünninghausen-Barop-Eichlinghofen-Witten-Bochum-Essen verlief, also durch Brünninghausen, vorbei an der Gaststätte von Heinrich Thomas. Im damaligen „Cursbuch“ sind von Brünninghausen wöchentlich 13 Kutschenverbindungen nach Cöln-Minden, Wesel, Unna, Elberfeld und Dortmund aufgelistet. Für Heinrich Thomas war diese Veränderung natürlich ein großer Gewinn. Das durch diese Poststation seine Schankwirtschaft auflebt ist mehr als verständlich. Ein weiterer Gewinn war es das der Posthalter Wortmann welcher einen kleinen Braubetrieb hatte, aufgab, da seine Scheune mit dem „Brauhaus“ abbrannte.

Hier entstand für den Ort Brünninghausen ein sehr wichtiger Knotenpunkt in der Verkehrs Geschichte von Brünninghausen welcher die weitere Entwicklung von Brünninghausen nur positiv beeinflussen konnte. Brünninghausen bekam durch diese Einrichtungen eine besondere Bedeutung im Dortmunder Süden.

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018