Stadtbezirk Hombruch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Westmärker Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(24 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{wp}}
 
{{wp}}
'''Hombruch''' ist ein Stadtbezirk im Süden von [[Wikipedia:de:Dortmund|Dortmund]].
+
Der im Südwesten der [[Wikipedia:de:Dortmund|Stadt Dortmund]] gelegene '''Stadtbezirk Hombruch''' - und nicht nur der [[Hombruch|Ortsteil gleichen Namens]] - ist das eigentliche Objekt der Sammel-, Forschungs- und Publikationstätigkeit unseres Hombrucher Geschichtsvereins.
  
Zum Stadtbezirk Hombruch gehören die 18 Ortsteile
+
== Lage und Größe ==
 +
 
 +
Der Stadtbezirk wurde nach Abschluss der kommunalen Gebietsreform in Jahre 1975 gebildet. Er umfasst 35&nbsp;km<sup>2</sup> und hat 56.900 Einwohner (Stand 2015).
 +
 
 +
=== Besonderes Kennzeichen: Rand- und Grenzlage ===
 +
 
 +
Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks hat ein besonderes Kennzeichen: Durch die gesamte erfassbare Geschichte hindurch befand es sich in einer auffälligen, oft bedeutenden geographischen und nicht selten auch politischen Rand- oder Grenzlage.
 +
* Im [[w:Geologie des Münsterlandes#Kreide|Zeitalter der Kreide]] war in der Dortmunder Gegend der Strand eines warmen Schelfmeeres, das die westfälische Bucht bedeckte.
 +
* Mitten durch das Gebiet läuft die Grenze zwischen der Norddeutschen Tiefebene und der Mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle.
 +
* Das Inlandeis der Saale-[[Eiszeit]] kam genau bis hierher; das Ardeygebirge hielt es auf.
 +
* In der Jungsteinzeit lag hier der Schnittpunkt der westfälischen, Soester und hessischen Megalithgräberkulturen.
 +
* Im zweiten Jahrtausend v. Chr. hatte die Urnenfelderkultur hier ihre nördlichen Ausläufer,
 +
* danach die Hallstadtkultur,
 +
* ab 250 v. Chr. eine keltisch beeinflusste Kultur.
 +
* Um 1000 n. Chr. verlief knapp östlich die Grenze des sächsischen gegen das fränkische Gebiet.
 +
* Das Gebiet gehörte zum nordwestlichen Zipfel der Grafschaft Mark.
 +
* Schon vor dem 14. Jh. ist die Emscher die Grenze zwischen Dortmund und der Mark<ref>1340 wurde das märkische Hörde zur Stadt erhoben</ref> bzw. den Landkreisen um Dortmund. Noch heute trennt sie die Stadtbezirke Innenstadt und Hombruch.
 +
 
 +
Hinsichtlich des Ruhrbergbaus lag hier eine zeitliche Grenze, nämlich die Keimzelle, von der aus der Bergbau sich rundum ausbreitete.
 +
 
 +
== Ortsteile ==
 +
 
 +
Zum Stadtbezirk Hombruch gehören die 18 Ortsteile<ref>gemäß der Angabe im [https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/stadtbezirke/stbzportal_hombruch/leben_in_hombruch/index.html Stadtbezirksportal]; die Wikipedia zählt anders</ref>
  
 
[[file:Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile.jpg|thumb|500px|link=file:Hombruch Stadtbezirk m OT 1zu20000.pdf|Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile]]
 
[[file:Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile.jpg|thumb|500px|link=file:Hombruch Stadtbezirk m OT 1zu20000.pdf|Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile]]
Zeile 23: Zeile 45:
 
* [[Schnee]]
 
* [[Schnee]]
 
* [[Schönau]]
 
* [[Schönau]]
 +
 +
'''Die Ortsteile der Stadt Dortmund und ihre Grenzen sind amtlicherseits nicht festgelegt''', im Unterschied zur Begrenzung der Stadtbezirke und der statistischen Bezirke. Die statistischen Bezirke haben aber mit den gewachsenen Ortsteilen nichts zu tun. Die o.a. Karte der Stadt Dortmund zeigt die Grenzen der Ortsteile, wie sie beim [https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/vermessungs_und_katasteramt/start_vermessung/index.html Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Dortmund] hinterlegt sind. Diese Darstellung wird noch nit der historischen Entwicklung abzugleichen sein.
  
 
== Wappen des Stadtbezirks ==
 
== Wappen des Stadtbezirks ==
Zeile 32: Zeile 56:
 
===Bedeutung===
 
===Bedeutung===
  
* Der silber-rote Schachbalken drückt die Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark aus.  
+
* Der silber-rote Schachbalken drückt die Zugehörigkeit zur [[Grafschaft Mark]] aus. Er ist in vielen Wappen des märkischen Gebietes zu finden.
 
* Das Eichenblatt erinnert an den Hombrucher Domänenwald, der dem aufstrebenden Industrievorort weichen musste.  
 
* Das Eichenblatt erinnert an den Hombrucher Domänenwald, der dem aufstrebenden Industrievorort weichen musste.  
 
* Das Zahnrad weist auf die industriellen Ursprünge im Zeichen Harkorts hin.  
 
* Das Zahnrad weist auf die industriellen Ursprünge im Zeichen Harkorts hin.  
Zeile 38: Zeile 62:
 
===Wappengeschichte===
 
===Wappengeschichte===
  
[[File:Wappen Hombruch neu.jpg|thumb|200px|Wappen des Stadtbezirks Hombruch]]
+
Entworfen wurde das Hombrucher Wappen durch den Heimatforscher [[Karl-Heinz Strothmann]]. Der Hombrucher Architekt Dieter Menzebach brachte Strothmanns Ideen zu Papier. Auftraggeber war die damalige [[Harkortgilde]]. Rechte zur Verwendung durch das [http://www.hombruch-forum.de/de/Aktuelles_2/Archiv/Der-Stadtbezirk-Dortmund-Hombruch-zeigt-Flagge.htm Hombruch-Forum e. V.] wurden durch den ehemaligen Vorsitzenden der Harkortgilde, Herrn Horst Bremer erteilt.
Entworfen wurde das Hombrucher Wappen durch den Heimatforscher und Heraldiker Karl-Heinz Strothmann. Der Hombrucher Architekt Dieter Menzebach brachte dann Strothmanns Ideen zu Papier. Auftraggeber war die damals noch existierende Hombrucher [[Harkortgilde]].
 
  
[[File:Wappen Hombruch svg.jpg|thumb|200px|Entwurf mit goldenem Zahnrad]]
 
 
Eine neue Fassung mit nach heraldischen Regeln geänderter Farbstellung - möglicherweise als eigenes Wappen des Hombrucher Geschichtsvereins - ist in Arbeit.
 
Eine neue Fassung mit nach heraldischen Regeln geänderter Farbstellung - möglicherweise als eigenes Wappen des Hombrucher Geschichtsvereins - ist in Arbeit.
 +
 +
<gallery widths="120" heights="150">
 +
Wappen Hombruch neu.jpg|Wappen des Stadtbezirks Hombruch. Das schwarze Zahnrad im grünen Feld ist heraldisch nicht ohne weiteres zulässig.
 +
Wappen Hombruch svg.jpg|Entwurf mit goldenem Zahnrad (Eichenlaub fehlerhaft)
 +
Wappen Hombruch silber svg.jpg|Entwurf mit silbernem Zahnrad
 +
Wappen Hombruch fimbriert svg.jpg|Kompromiss-Entwurf mit schwarzem goldfimbriertem Zahnrad
 +
</gallery>
  
 
== Administrative Zugehörigkeit ==
 
== Administrative Zugehörigkeit ==
  
Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Hombruch hat in seiner Geschichte zu verschiedensten Herrschaftsbereichen gehört. Dabei ergibt sich in Etwa diese Abfolge:
+
''Hauptartikel:''
 +
* [[Verwaltungsgeschichte (Liste)|Zugehörigkeit des Bezirks und der Orte zu Herrschaften, Ämtern usw. 7 v.Chr.–1975]]
 +
* [[Verwaltungsgeschichte (Tabelle)|Zugehörigkeit der Orte zu Ämtern usw. 1328–1974]]
  
* [http://wiki-de.genealogy.net/Grafschaft_Mark Grafschaft Mark]
+
== Weblinks ==
** 1477 - mind. 1705 Rentei Hörde
 
** 1752/53 [http://wiki-de.genealogy.net/Kreis_Hörde Kreis Hörde]
 
*** [http://wiki-de.genealogy.net/Amt_Hörde_(historisch) Amt Hörde]
 
**** Oberamt Hörde
 
* 21.01.1808 - 1813 [Großherzogtum Berg]
 
** [http://wiki-de.genealogy.net/Ruhrdepartement Ruhrdepartement] (Präfektur Dortmund, Präfekt: Gisbert I. Romberg)
 
*** [http://wiki-de.genealogy.net/Arrondissement_Dortmund Arrondissement Dortmund]
 
**** [http://wiki-de.genealogy.net/Kanton_Hörde Kanton Hörde]
 
***** [http://wiki-de.genealogy.net/Hörde Mairie Hörde]
 
* 1813 [http://wiki-de.genealogy.net/Königreich_Preussen preußische Hoheit]
 
* 1815 [http://wiki-de.genealogy.net/Provinz_Westfalen Provinz Westfalen]
 
** [http://wiki-de.genealogy.net/Regierungsbezirk_Arnsberg Regierungsbezirk Arnsberg] (erst in Dortmund?)
 
*** 01.07.1817 Kreis<ref>Die Kreise wurden von Beginn an in Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke, Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter) unterteilt. Diese Amtsverbandsgemeinden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten für Standesamt, Katasteramt, Amtsgericht, Polizei, Bauamt usw. Später kam es zu erheblichen Veränderungen der Zuständigkeiten bei Standesamts- und Pfarrbezirken, Katasterämtern usw.</ref> Dortmund, 15.02.1875 Landkreis Dortmund
 
**** Amt Hörde? Sp. 1832/35 Bürgermeisterei Hörde (Bürgermeister Vahlkampf) 7.431 Einwohner, davon
 
***** Kirchhörde 794 Einwohner
 
***** Barop 453 Einwohner
 
***** Eichlinghofen 425 Einwohner
 
**** sp. 1858 Amt Hörde (Amtmann Vahlkampf)
 
***** Gemeinde Barop,
 
***** Gemeinde Brüninghausen,
 
***** Gemeinde Grossenholthausen mit
 
****** Kirchhörde
 
****** Krukel
 
****** Löttringhausen
 
****** Lüttgenholthausen
 
***** Gemeinde Lücklemberg
 
**** Amt Lütgendortmund
 
***** Gemeinde Lütgendortmund,
 
***** Gemeinde Eichlinghofen
 
***** Gemeinde Menglinghausen
 
***** Gemeinde Persebeck
 
***** Gemeinde Rüdinghausen
 
***** Gemeinde Salingen
 
**** ab 1874 Amt Barop mit
 
***** Barop
 
***** Eichlinghofen
 
***** Kirchhörde
 
***** Lücklemberg
 
***** Menglinghausen
 
***** Persebeck
 
*** 01.04.1887 Landkreis Hörde
 
**** Amt Barop
 
**** Gem., ab 1888 Amt Kirchhörde
 
**** Amt Wellinghofen
 
***** 1895 mit Dorf Brünninghausen
 
*** 01.08.1929 Großteil des Landkreises Hörde wurde Teil der Großstadt Dortmund.
 
  
==Weblinks==
+
* [http://hombruch.dortmund.de Stadtbezirksportal Hombruch] im Portal der Stadtverwaltung Dortmund
  
* [https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/stadtbezirke/stbzportal_hombruch/start_hom/index.html Stadtbezirk Hombruch] im Portal der Stadtverwaltung Dortmund
+
== Fußnoten ==
 
 
== Einzelnachweise ==
 
 
<references />
 
<references />
  
 
[[Kategorie:Gebiet]]
 
[[Kategorie:Gebiet]]
 +
 +
<small>''Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018''</small>

Version vom 22. September 2020, 15:10 Uhr

Wikipedia logo
Grundlegende Informationen:
Stadtbezirk Hombruch in der Wikipedia

Der im Südwesten der Stadt Dortmund gelegene Stadtbezirk Hombruch - und nicht nur der Ortsteil gleichen Namens - ist das eigentliche Objekt der Sammel-, Forschungs- und Publikationstätigkeit unseres Hombrucher Geschichtsvereins.

Lage und Größe

Der Stadtbezirk wurde nach Abschluss der kommunalen Gebietsreform in Jahre 1975 gebildet. Er umfasst 35 km2 und hat 56.900 Einwohner (Stand 2015).

Besonderes Kennzeichen: Rand- und Grenzlage

Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks hat ein besonderes Kennzeichen: Durch die gesamte erfassbare Geschichte hindurch befand es sich in einer auffälligen, oft bedeutenden geographischen und nicht selten auch politischen Rand- oder Grenzlage.

  • Im Zeitalter der Kreide war in der Dortmunder Gegend der Strand eines warmen Schelfmeeres, das die westfälische Bucht bedeckte.
  • Mitten durch das Gebiet läuft die Grenze zwischen der Norddeutschen Tiefebene und der Mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle.
  • Das Inlandeis der Saale-Eiszeit kam genau bis hierher; das Ardeygebirge hielt es auf.
  • In der Jungsteinzeit lag hier der Schnittpunkt der westfälischen, Soester und hessischen Megalithgräberkulturen.
  • Im zweiten Jahrtausend v. Chr. hatte die Urnenfelderkultur hier ihre nördlichen Ausläufer,
  • danach die Hallstadtkultur,
  • ab 250 v. Chr. eine keltisch beeinflusste Kultur.
  • Um 1000 n. Chr. verlief knapp östlich die Grenze des sächsischen gegen das fränkische Gebiet.
  • Das Gebiet gehörte zum nordwestlichen Zipfel der Grafschaft Mark.
  • Schon vor dem 14. Jh. ist die Emscher die Grenze zwischen Dortmund und der Mark[1] bzw. den Landkreisen um Dortmund. Noch heute trennt sie die Stadtbezirke Innenstadt und Hombruch.

Hinsichtlich des Ruhrbergbaus lag hier eine zeitliche Grenze, nämlich die Keimzelle, von der aus der Bergbau sich rundum ausbreitete.

Ortsteile

Zum Stadtbezirk Hombruch gehören die 18 Ortsteile[2]

Datei:Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile.jpg
Karte mit den nicht amtlichen Grenzen der Ortsteile

Die Ortsteile der Stadt Dortmund und ihre Grenzen sind amtlicherseits nicht festgelegt, im Unterschied zur Begrenzung der Stadtbezirke und der statistischen Bezirke. Die statistischen Bezirke haben aber mit den gewachsenen Ortsteilen nichts zu tun. Die o.a. Karte der Stadt Dortmund zeigt die Grenzen der Ortsteile, wie sie beim Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Dortmund hinterlegt sind. Diese Darstellung wird noch nit der historischen Entwicklung abzugleichen sein.

Wappen des Stadtbezirks

Blasonnierung

Im grünen Schild ein rot-silber geschachter Schräglinks-Balken. Im oberen rechten Feld ein aus dem Balken wachsendes schwarzes (nach heraldischen Regeln besser silbernes oder goldenes) Zahnrad, im unteren linken Feld ein goldenes Eichblatt mit goldener Eichel.

Bedeutung

  • Der silber-rote Schachbalken drückt die Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark aus. Er ist in vielen Wappen des märkischen Gebietes zu finden.
  • Das Eichenblatt erinnert an den Hombrucher Domänenwald, der dem aufstrebenden Industrievorort weichen musste.
  • Das Zahnrad weist auf die industriellen Ursprünge im Zeichen Harkorts hin.

Wappengeschichte

Entworfen wurde das Hombrucher Wappen durch den Heimatforscher Karl-Heinz Strothmann. Der Hombrucher Architekt Dieter Menzebach brachte Strothmanns Ideen zu Papier. Auftraggeber war die damalige Harkortgilde. Rechte zur Verwendung durch das Hombruch-Forum e. V. wurden durch den ehemaligen Vorsitzenden der Harkortgilde, Herrn Horst Bremer erteilt.

Eine neue Fassung mit nach heraldischen Regeln geänderter Farbstellung - möglicherweise als eigenes Wappen des Hombrucher Geschichtsvereins - ist in Arbeit.

Administrative Zugehörigkeit

Hauptartikel:

Weblinks

Fußnoten

  1. 1340 wurde das märkische Hörde zur Stadt erhoben
  2. gemäß der Angabe im Stadtbezirksportal; die Wikipedia zählt anders

Kopiert aus dem Hombruch-Wiki am 18.04.2018