Tagebuch-Originalmanuskript: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Anhang/Tagebuch-Fotos/Originalmanuskript]]
Diese in der Gefangenschaft niedergeschriebene Seiten sind die einzigen, die der Autor als Beispiel und Erinnerung aufbewahrt hat. Er konnte sehr klein schreiben und spitzte den Bleistift ungern. So kann man sich einige Fehler erklären wie den falsch wiedergegebenen Ortsnamen '''Makarowka,''' der in Wirklichkeit '''Kalenniki''' hieß.
 
  
Welche Textteile auf diesen Blättern stehen, versuche ich derzeit herauszufinden. Vielleicht haben sie gar keinen Eingang in die endgültige Fassung gefunden; es scheint sich nämlich um philosophische Texte, vielleicht aus einer Arbeitsgemeinschaft, zu handeln, und der einzige bislang einer Typoskript-Seite zuzuordnende Text ist zudem durchgestrichen, als ob er "erledigt" wäre.
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[[Kategorie:Tagebuchfragmente]]
 
 
Der philosophische Inhalt macht darüber hinaus die Transskription erheblich schwieriger, da es keine vorhersehbaren Redewendungen gibt und immer wieder ungewöhnliche Wörter auftreten.
 
 
 
{| class=wikitable
 
|
 
==== Seitenzahlen des Originals (Typoskript) ====
 
<poem>Markierungen zeigen beispielhaft, wie der Autor diesen Urtext überarbeitete, während er in der Schreibmaschine das der Veröffentlichung zugrundegelegte Typoskript schuf:
 
<s>violett: nur im Urtext, nicht ins Typoskript übernommen</s>
 
<u>türkis: nicht im Urtext, im Typoskript neu hinzugefügt</u>
 
<b>gelb: unsichere oder tentative Transskription</b></poem>
 
|
 
__TOC__
 
Originalgröße: 103 &times; 148 mm
 
|-
 
| <span id="Manuskript1"></span>
 
==== Blatt 31 ====
 
<poem>
 
1: das ihr
 
2
 
3
 
4: Eingriffe
 
5
 
6
 
7: für den Vater? // Gott ... nur Gutes ...
 
8: all seine schreckliche Folgen... ... von Anfang an da (Mani-
 
9: chäer),
 
10: ....... 1. <b>s. ?</b> Engel + Menschen in die Welt // Oft wer-
 
11: den wir keine Antwort auf diese Frage finden. Und die
 
12: Gattung d. M. wird sich nach dessen ............. Ein-
 
13: <b>stellung</b> zu leben wissen. Die 1 [statt: einen] zerfallen mit Gott, die
 
14: anderen beugen sich seinem unerforschlichen Ratschluß. Aber
 
15: weder die 1 noch die anderen können ihr Schicksal zwingen
 
16: oder anwenden. Das Leben ... schon genug. Er läßt
 
17: kein Rache<b>werw</b>engel aus sich machen auf den kläglichen ...
 
18: ........ . Die ... ist sein ...
 
19: <b>Man Mann</b> u. Gottes Nähe suchen. Das ist die letzte
 
20: <b>Vüd</b>heit. // &emsp; &emsp; &emsp; &emsp; &emsp; &emsp; &emsp; Wir leben nicht, da in sei-
 
21: die <b>Ga...</b> v. Menschen. Das dürfte jedem nach diesen Kriegs-
 
22: jahren klar geworden sein. Wer soll leben <s>nicht</s> aber <s>Uzverbeben</s>
 
23: ............ <s>Raub? Staub?</s>. ... nicht ...! In-
 
24: dem ...
 
25: d. Antwort auf diese Frage. //
 
 
 
Die Frage ist nicht: Gibt es einen Gott
 
 
 
ungetrübtes Glück</poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 31.jpg|425px]]
 
|-
 
| <span id="Manuskript2"></span>
 
 
 
==== Blatt 32 ====
 
<poem>
 
Gefangenschaft -> Zwangsarbeit
 
 
 
2 ... ist das herrlichste Geheimnis
 
 
 
die Fähigkeit
 
 
 
Wille dazulegen
 
 
 
der Krieg</poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 32.jpg|425px]]
 
|-
 
| <span id="Manuskript3"></span>
 
==== Blatt 33 ====
 
<poem>
 
1: [Die ersten Worte lauten:] Symbol des Christentums … Russ-
 
2: land
 
 
 
Wünschen, Neigungen, xx + Leidenschaften
 
 
 
Gottes Wille und seinen Pflichten und Geboten
 
 
 
verschmäht
 
 
 
 
 
zu 1 Kampftag:
 
 
 
höhere Wonnen, als nur die, zu leben.</poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 33.jpg|425px]]
 
|-
 
| <span id="Manuskript4"></span>
 
==== Blatt 34 ====
 
<poem>
 
1: <span style="text-decoration: underline">zu Goldb.<ref>hier ist sicher der jüdische Oberinspektor oder Politkommissar Goldberg gemeint</ref>-Kirche:</span> Vielen heutigen Menschen fehlt der Sinn für
 
2: <b>Gegend</b>, Geistiges, <b>Überdaschur</b>. Überall da, wo die Tage
 
3: anfangen, geistig oder geistlich zu werden, wie i. <b>Luhren</b> Vor-
 
4: trägen, i. Philosophie und Religion, da hört ihr Interesse auf,
 
5: und weil es ihm "<b>zu fap</b>" ist▼. Und das in Offz- + sog. guten
 
6: <b>tugend.</b> Kreisen. Man kann mit ihm darüber <b>erz möge</b> reden,
 
7: nach jedem <b>..........</b> da selbst ...
 
8:
 
9: sehen. Ihr Begriffsvermögen geht über das was sie sehen
 
10: + erleben nicht hinaus. Ihr Denken bewegt sich in den
 
11: Dingen der eigenen Welt. Da sie nun ...
 
12:
 
13: ihnen auch 1 Märchen. Sie bringen sich ...
 
14:
 
15:
 
16: dazwischen. Es sind die glatten, ...
 
17: ... . // Man ist im allg. gewohnt, <span style="text-decoration: underline">das Wunder</span>
 
18: an dem zu messen, was wir als Naturgesetz erkannt
 
19: haben + das Wunder etwa als Durchbrechung der Naturges.
 
20: zu erklären. Das ist 1 Erklärung aus der <b>Narinfeuereral sehe lalnn-</b>
 
21: <b>gasten Standpauke (punk[t]?)</b>. Nur müssen wir im Grunde ...
 
22: + ihrem Erfolgen? Vom Wesen d. Natur wissen wir <b>überhaupt</b>
 
23: weniger + was wir Naturgesetz nennen, dürften
 
24: <b>fünfzig</b> verbesserungsfähige Erkenntnisse haben. .. .. denn
 
25: .. .. indes Wunder .. .
 
26: wieder zu tun. Das W. ist nicht an der Natur, sondern
 
27: an Gott gemessen werden. W. sind göttliche <b>Unmittel-</b>
 
28: barkeit. W. können nicht erklärt werden, weil .. Geist
 
29: nicht erklären oder beweisen können, weil wir mit unserem
 
30: Denken <b>einstweilen</b> sinnlich .. an Raum, Zeit + <b>Ort/Art</b>
 
31: gebunden sind. Aber W. kann man verstehen, weil
 
32: wir <b>Geist</b> sind + .. .. Gottes sind. W. sind nur
 
33: dem verständlich, der sie erlebt und <b>bewirkt</b>. Es ist, als
 
34: öffne sich solchem im W. ein Blick in das Wesen des
 
</poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 34.jpg|425px]]
 
|-
 
| <span id="Manuskript5"></span>
 
==== Blatt 35 ====
 
<poem>
 
1: Seins, heraus aus der sinnlichen Gebundenheit in die
 
2: göttliche Weite. //
 
 
 
göttliche
 
 
 
Religion</poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 35.jpg|425px]]
 
|-
 
| <span id="Manuskript6"></span>
 
==== Blatt 36 ====
 
<poem>
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[[1946/April/15|S. 297]] 15.4.46 Heute sind wir 2 Jahre verheiratet. Aber 1 3/4 Jahre davon bin ich
 
fern der Familie. Und während dieser Jahre ist die große Katastrophe
 
über <s>uns</s> <u>Deutschland</u> hereingebrochen. <s>D. hat den Krieg verloren.</s> Von seinen
 
Feinden zerstückelt + ausgeplündert, ist es bitter arm geworden.
 
Und ich habe heute, fast 1 Jahr nach der Kapitulation, noch keine
 
Nachricht aus d. Heimat. Aber <s>aus der ganzen Situation +</s> den
 
zu uns gelangenden Nachrichten weiß ich, daß ich den
 
größten Teil meines Besitzes<s>, Wohnung, Geld und anderes Gut</s> verloren habe. Auch ich bin
 
arm geworden. // <s>Ich habe mich damit getröstet, daß es meinem
 
Seelenheil vielleicht förderlicher ist, wenn ich nicht mehr so
 
reich bin, wie früher▼. Über dem <b>Sambuge? das in 1 xxx trös</b>
 
<b>tung</b> der Gedanke, daß mit <b>ifizg</b> sämtliche Gegen-
 
stände vernichtet sind, denn ...................................
 
............................ nur daß ich mir nun 1
 
......................... aufbauen kann</s>, das allein aus <s>meiner</s> <u>Carolas</u>
 
+ <s>Carolas</s> <u>meiner</u> Arbeit geschaffen ist <u>wenn ich heimkehren sollte.</u> + ausschließlich unseren
 
<b>Ehe- + Gedankengütern</b> gehört. .........................
 
 
 
........................., dann <span style="text-decoration: underline">1 Ehe</span> im
 
▼: <b>Pr.Bl..</b></poem>
 
| [[File:Originalmanuskript Seite 36.jpg|425px]]
 
|}
 

Aktuelle Version vom 27. April 2020, 14:04 Uhr