Tagebuch-Originalmanuskript

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Diese in der Gefangenschaft niedergeschriebene Seiten sind die einzigen, die der Autor als Beispiel und Erinnerung aufbewahrt hat. Er konnte sehr klein schreiben und spitzte den Bleistift ungern. So kann man sich einige Fehler erklären wie den falsch wiedergegebenen Ortsnamen Makarowka, der in Wirklichkeit Kalenniki hieß.

Welche Textteile auf diesen Blättern stehen, versuche ich derzeit herauszufinden. Vielleicht haben sie gar keinen Eingang in die endgültige Fassung gefunden; es scheint sich nämlich um philosophische Texte, vielleicht aus einer Arbeitsgemeinschaft, zu handeln, und der einzige bislang einer Typoskript-Seite zuzuordnende Text ist zudem durchgestrichen, als ob er "erledigt" wäre.

Der philosophische Inhalt macht darüber hinaus die Transskription erheblich schwieriger, da es keine vorhersehbaren Redewendungen gibt und immer wieder ungewöhnliche Wörter auftreten.

Seitenzahlen des Originals (Typoskript)

Markierungen zeigen beispielhaft, wie der Autor diesen Urtext überarbeitete, während er in der Schreibmaschine das der Veröffentlichung zugrundegelegte Typoskript schuf:
violett: nur im Manuskript, nicht ins Typoskript übernommen
türkis: nicht im Manuskript, im Typoskript neu hinzugefügt
gelb: unsichere oder tentative Transskription

Originalgröße: 103 × 148 mm

Blatt 31

1: das ihr/ist ... Schon die zweifelnde Frage nach dem Gergig
2: ... + Gut Gottes ist ... aus der Über... mit ..., ...
3: ........................................... 1 blinder Glaube
4: ... unbegrifliche Eingriffe gedenkender ... ... .
5: Man kann + soll darüber nachdenken, aber es muß mit Ehrerbie-
6: tung geschehen. Nicht ist die Frage: Gibt es 1 Gott, sondern: Wo ist
7: Er unser Vater
? // Gott schuf nur Gutes. Das Böse mit
8: all seine schreckliche Folgen war nicht von Anfang an da (Mani-
9: chäer), sondern kam erst durch den Mißbrauch des freien
10: Willens durch die 1. Engel + Menschen in die Welt // Oft wer-
11: den wir keine Antwort auf diese Frage finden. Und die
12: Gattung d. M. [des Menschen] wird sich nach dessen ... Ein-
13: stellung zu leben ... . Die 1 [Einen] zerfallen mit Gott, die
14: anderen beugen sich seinem unerforschlichen Ratschluß. Aber
15: weder die 1 noch die anderen können ihr Schicksal zwingen
16: oder anwenden. Das Leben geht seinen Gang. Er läßt
17: kein Rachewerwengel aus sich machen auf den kläglichen ...
18: ........ . Die Vernunft ist hier ...
19: sein kann u. Gottes Nähe suchen. Das ist die letzte
20: Vüdheit. //               Wir leben nicht, da in sei-
21: die Ga... v. Menschen. Das dürfte jedem nach diesen Kriegs-
22: jahren klar geworden sein. Wer soll leben nicht aber Uzverbeben
23: ............ Raub? Staub?. ... nicht ...! In-
24: dem ...
25: d. Antwort auf diese Frage. // Wer kann nun das Inschache ...
26: Brüder nicht senden, mögen die Menschen oft den ... an ihn
27: verschließen wollen. Er gibt kein ungetrübtes Glück auf dieser
28: Erde. Auch sie offenbart sich die ... d. Lebens. Wie
29: der Gute erst wird, wird auch das Böse möglich ..., so ist das
30: Leiden die Vorstufe zur Seligkeit. Kreuz + Verklärung
31: sind jedes für sich undenkbar und sinnlos. Großes
32: wächst uns nur durch Mühe und Arbeit. Auch an den gemein-
33: lichen R... hat Gott den Sch..., das Leid gefügt. Wre
34: für würdig befunden werden will, muss sich Prüfungen
35: + Versuchungen unterziehen. In diesem Sinn trage ich

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Blatt 32

Gefangenschaft -> Zwangsarbeit

2 ... ist das herrlichste Geheimnis

die Fähigkeit

Wille dazulegen

der Krieg

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Blatt 33

1: [Die ersten Worte lauten:] Symbol des Christentums … Russ-
2: land

Wünschen, Neigungen, xx + Leidenschaften

Gottes Wille und seinen Pflichten und Geboten

verschmäht


zu 1 Kampftag:

höhere Wonnen, als nur die, zu leben.

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Blatt 34

1: zu Goldb.[1]-Kirche: Vielen heutigen Menschen fehlt der Sinn für
2: Gegend, Geistiges, Überdaschur. Überall da, wo die Tage
3: anfangen, geistig oder geistlich zu werden, wie i. Luhren Vor-
4: trägen, i. Philosophie und Religion, da hört ihr Interesse auf,
5: und weil es ihm "zu fap" ist▼. Und das in Offz- + sog. guten
6: tugend. Kreisen. Man kann mit ihm darüber erz möge reden,
7: nach jedem .......... da selbst ...
8:
9: sehen. Ihr Begriffsvermögen geht über das was sie sehen
10: + erleben nicht hinaus. Ihr Denken bewegt sich in den
11: Dingen der eigenen Welt. Da sie nun ...
12:
13: ihnen auch 1 Märchen. Sie bringen sich ...
14:
15:
16: dazwischen. Es sind die glatten, ...
17: ... . // Man ist im allg. gewohnt, das Wunder
18: an dem zu messen, was wir als Naturgesetz erkannt
19: haben + das Wunder etwa als Durchbrechung der Naturges.
20: zu erklären. Das ist 1 Erklärung aus der Narinfeuereral sehe lalnn-
21: gasten Standpauke (punk[t]?). Nur müssen wir im Grunde ...
22: + ihrem Erfolgen? Vom Wesen d. Natur wissen wir überhaupt
23: weniger + was wir Naturgesetz nennen, dürften
24: fünfzig verbesserungsfähige Erkenntnisse haben. .. .. denn
25: .. .. indes Wunder .. .
26: wieder zu tun. Das W. ist nicht an der Natur, sondern
27: an Gott gemessen werden. W. sind göttliche Unmittel-
28: barkeit. W. können nicht erklärt werden, weil .. Geist
29: nicht erklären oder beweisen können, weil wir mit unserem
30: Denken einstweilen sinnlich .. an Raum, Zeit + Ort/Art
31: gebunden sind. Aber W. kann man verstehen, weil
32: wir Geist sind + .. .. Gottes sind. W. sind nur
33: dem verständlich, der sie erlebt und bewirkt. Es ist, als
34: öffne sich solchem im W. ein Blick in das Wesen des

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Blatt 35

1: Seins, heraus aus der sinnlichen Gebundenheit in die
2: göttliche Weite. //

göttliche

Religion

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Blatt 36

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15. [S. 297] 15.4.46 Heute sind wir 2 Jahre verheiratet. Aber 1 3/4 Jahre davon bin ich
16. fern der Familie. Und während dieser Jahre ist die große Katastrophe
17. über uns Deutschland hereingebrochen. D. hat den Krieg verloren. Von seinen
18. Feinden zerstückelt + ausgeplündert, ist es bitter arm geworden.
19. Und ich habe heute, fast 1 Jahr nach der Kapitulation, noch keine
20. Nachricht aus d. Heimat. Aber aus der ganzen Situation + den
21. zu uns gelangenden Nachrichten weiß ich, daß ich den
22. größten Teil meines Besitzes, Wohnung, Geld und anderes Gut verloren habe. Auch ich bin
23. arm geworden. // Ich habe mich damit getröstet, daß es meinem
24. Seelenheil vielleicht förderlicher ist, wenn ich nicht mehr so
25. reich bin, wie früher▼. Über dem Sambuge? das in 1 xxx trös
26. tung der Gedanke, daß mit ifizg sämtliche Gegen-
27. stände vernichtet sind, denn ...................................
28. ............................ nur daß ich mir nun 1
29. ......................... aufbauen kann
, das allein aus meiner Carolas
30. + Carolas meiner Arbeit geschaffen ist wenn ich heimkehren sollte. + ausschließlich unseren
31. Ehe- + Gedankengütern gehört. .........................
32.
33.
34. ........................., dann 1 Ehe im
35. ▼: Pr.Bl..

Originalmanuskript Seite 36.jpg
  1. hier ist sicher der jüdische Oberinspektor oder Politkommissar Goldberg gemeint