D 15/16 (1914)

Aus Westmärker Wiki
Version vom 3. August 2017, 14:16 Uhr von Ahnenfan (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „[[File:Hendschels Telegraph, Mai 1914 Fernverkehr.jpg|300px|thumb|[http://www.deutsches-kursbuch.de/1914/250_hoch.htm Fahrplan] aus [http://www.deutsches-kursb…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Schnellzug D 15 des Jahres 1914 verließ Cöln H.B. (heutige Schreibweise: Köln Hbf) um 10:14 Uhr, passierte Barop kurz vor 12 Uhr und erreichte Berlin Schlesischer Bahnhof (heute Ostbahnhof) um 18:27 Uhr. Die Reisezeit auf der 606 km langen Strecke betrug also 8h 13min, was eine Reisegeschwindigkeit von ca. 74 km/h ergibt. (Der heutige IC benötigt auf einer leicht abweichenden Streckenführung zwei Stunden weniger.)

Der Gegenzug D 16 verließ Berlin Schlesischer Bahnhof um 12:07 Uhr und erreichte Cöln H.B. um 20:36 Uhr. Die Reisezeit betrug 8h 29min.

Es war der einzige Zuglauf, der auf dieser Relation nicht die Cöln-Mindener, sondern die Bergisch-Märkische Eisenbahn befuhr. Es war 1914 auch der einzige Schnellzug, der überhaupt durch Barop fuhr.

D 15/16 führte 1914 abweichend von den meisten anderen Schnellzügen nur die 1. und 2. Wagenklasse.

Zugbildung

Zur Bildung von Schnellzügen der Epoche I schreibt Andreas Lange:

"Epoche I interssiert mich nur am Rande, ich bin auch Epoche-II-Bahner im Jahre 1928. Mal so ein paar Anmerkungen:

Schnellzüge in der Epoche I waren kurz und fuhren häufig. Deshalb genügten bis zum Weltkrieg auch noch die zahlreichen B-Kuppler für das Flachland.

Die kurzen Züge führten Packwagen und die drei Klassen, für mich war auch überraschend, daß das von GFN gegebene Verhältnis "1 Wagen ABCü + 1 Wagen C4ü" ziemlich exakt das Verhältnis der vorhandenen Sitzplätze der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen wiedergibt. Der kürzeste D-Zug kann im Modell also problemlos mit nur zwei Sitzwagen verkehren, bei längeren Zügen (10 Wagen war um 1910 das Maximum) sollte man versuchen, das Verhältnis der drei Klassen zueinander einzuhalten. [Beachte: D 15/16 führte nur zwei Klassen.]

Ein typischer Schnellzug für die späten 20er Jahre sieht nach meinem Kenntnisstand so aus: Vorneweg der PW4ü, manchmal auch zwei (Einer davon als Expreßgutwagen. Das Verhältnis von Sitzwagen zu Pw4ü ist 3:1 im Jahre 1930!) und der Postwagen. Bleiben noch drei C4ü, ein BC4ü oder ABC4ü, ein (weiterer) ABC4ü/AB4ü und ein WR. [Für D 15/16 würde ich daraus abzuleiten: Pw4ü Pw4ü B4ü A4ü RW B4ü]

Die erste Klasse war bevorzugt in der Mitte eingestellt. Dafür gab es eine Reihe Gründe, einmal war die Zugmitte der Platz mit der höchsten Überlebenswahrscheinlichkeit im Unglücksfalle und die Fahrgäste 1. Klasse haben dafür schließlich bezahlt. Dann war der Weg zum Speisewagen am kürzesten und auch auf den Bahnhöfen waren die Wege von Zugmitte am kürzesten, Gepäckträger und Dienstleute tummelten sich ebenfalls dort.

Generell würde ich auch möglichst Wagen ähnlicher Baujahre zusammen einstellen, aber außer bei sehr hochwertigen Zügen niemals alles einer Bauart, so wie man es uns gern in den Zugpackungen andrehen will.

Noch ein Wort zum stählernden Pw4üpr in Hechtform, 1910 kam er mit eisernen Rahmen, aber hölzerner Wagenkastenverkleidung, 1916 gab es den Preußen dann auch mit Blechhaut.

Ein paar Gedanken (auch mit Stückzahlen) habe ich mal vor längerem auf dieser Seite zusammengetragen, aber nie abgeschlossen. Vielleicht hilft es trotzdem."