Zugverkehr in Barop

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Mit Fotos und Fahrplänen lässt sich ein Teil des Zugverkehrs in Barop rekonstruieren und nachbilden.

Eine Güterzuglok vor einem Reisezug - das ist ungewöhnlich. Was war da los?

Anfang der 1970er Jahre "gewöhnten sich unsere Loks das Rauchen ab", wie der gängige Slogan der Deutschen Bundesbahn (DB) damals lautete. Wenn auch die Begeisterung für die alte Dampflok-Technologie in der Bevölkerung damals noch nicht so groß war wie heute, so lohnte es sich doch, etappenweise Abschiedsfahrten mit den bald verschwindenden Dampflokomotiven zu veranstalten. So geschah es auch seitens des Bahnbetriebwerks Gelsenkirchen-Bismarck, das für die Güterzug-Lokomotiv-Baureihe 044 zuständig war.

Es ist belegt, das die Lok Nr. 044 508 von Herbst 1976 bis Mai 1977 im Großraum Nordrhein Westfalen viele Dampflokabschiedsfahrten gezogen hat.[6]

Datei:44 508 in Farbe 1.JPG
Der Sondezug E 28162/28163 irgendwo unterwegs, 24.05.1977
Datei:44 508 in Farbe 2.JPG
Der Sonderzug E 28163 zwischen Schönau und Dorstfeld, 24.05.1977
Foto: Pseudonym "Bahnwärter" auf www.drehscheibe-online.de
044 508, Tender voraus, mit Sonderzug E 28162/28163 bei Brilon, 24.05.1977
Foto: Wolfgang_Bügel, Eisenbahnstiftung.de

Am 24. Mai 1977 wurde die 044 508, noch einmal aufgeputzt zur Starlok ihres Bahnbetriebswerks, als Zuglok des Sonderzuges E 28162/28163 auf die Reise von Dortmund nach Brilon und zurück geschickt.[7]

So lässt sich (mit an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit) sagen, das das Foto ganz oben am 24. Mai 1977 auf der Rückfahrt dieses Sonderzuges E 28163 von Brilon über Witten nach Dortmund Hbf aufgenommen wurde.

Die Lokomotive 44 508

Die Lokomotiven der Baureihe 44 der waren schwere, fünffach gekuppelte Güterzug-Einheits­dampf­lokomotiven der Gattung G 56.20 mit Drillings­triebwerk. Sie wurden von 1926 bis 1949 produziert. Bis zum Ende des Zweiten Eeltkriegs waren 1753 Maschinen fertiggeworden. 226 weitere wurden nach Kriegsende in den französischen Werken für die SNCF gebaut und 10 in Hennigsdorf für die DR in der Ostzone. Die kohlegefeuerten Loks der DB erhielten 1968 die Baureihen­bezeichnung 044; 36 Loks waren inzwischen auf Ölhaupt­feuerung umgestellt und in Baureihe 043[8] umgezeichnet worden.

Diese bärenstarken Loks waren mit ihren fünf Treibachsen und dem gleichmäßig drehenden Drei­zylinder­triebwerk bestens für den schweren Güterzugdienst auf schwierigen Mittel­gebirgs­strecken geeignet. Seit ihrem Erscheinen auf deutschen Schienen war die auch als "Jumbo" bezeichnete Baureihe die "Königin der Mittel­gebirge".[9]

Heute ist die 44 508 nicht mehr fahrbereit, aber noch bei den Westerwälder Eisenbahnfreunden 44 508 e.V. zu besichtigen.

Quellen

Fußnoten

  1. Am 3. Juni 1956 wurde die 3. Klasse europaweit abgeschafft.
  2. D.h. zwischen der Einführung der Silberlinge 1956 und der Ausmusterung der Baureihe 042 im Jahre 1975, wobei der Einsatz vor einem Nahverkehrs- oder Abschieds-Sonderzug eher auf das Ende dieser Periode verweist.
  3. Diese Farbgebung galt bis 1974, wurde aber teilweise auch noch länger beibehalten.
  4. Diese Farbgebung galt ab 1974 bis 1987, wurde aber teilweise auch noch länger beibehalten.
  5. Typ unbekannt; die Schrift könnte "HOESCH" lauten, die Farbgebung erinnert an die Dortmunder Eisenbahn GmbH hin.
  6. E-Mail Wolfgang Steffen, Westerwälder Eisenbahnfreunde 44 508 e.V. vom 01.10.2016
  7. Der Bericht von der abgebildeten Sonderfahrt: Pseudonym "Bahnwärter": Dortmund Bbf, heute vor 35 Jahren: 044 508-0 (3 Bilder)
  8. Eine 043er erbrachte 1977 die überhaupt letzte planmäßig mit Dampflok beförderte Zugleistung der DB.
  9. Ulrich Budde: Ottbergen und die Königin der Mittelgebirge