Ur- und Vorgeschichte des Stadtbezirks Hombruch

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Auf dem Gebiet des Stadtbezirks Hombruch gibt es kaum prähistorische Funde.[1] Funde aus der näheren und weiteren Umgebung lassen mit Sicherheit annehmen, dass sich ähnliches auch bei uns abgespielt hat.

350.000 Jahre vor heute

Dem Homo heidelbergensis wird das älteste Artefakt Westfalens, der 350.000 bis 300.000 Jahre alte Faustkeil von Bad Salzuflen, zugeschrieben.

126.000 bis 40.000 v. h.

Während der Mittleren Altsteinzeit entstanden Jagdlager von Neandertalern. In der Balver Höhle wurden Nutzungsphasen durch ihre Jägergruppen in einem Zeitraum von rund 50.000 Jahren von der Eem-Warmzeit vor etwa 126.000 - 115.000 Jahren bis vor rund 40.000 Jahren nachgewiesen.

Während der letzten Phase der Weichsel-Kaltzeit war die Region lange nicht für Menschen bewohnbar.

40.000 v. h. bis 6.000 v. Chr.

In der Späten Altsteinzeit und vor allem der Mittelsteinzeit kam es zu einer Besiedlung durch Rentierjäger, um 12.000 bis 11.000 v. Chr. durch Jäger und Fischer der Federmesser-Gruppen.

Um 9900 bis 9950 v. Chr., in der Jüngeren Dryas-Zeit, einer letzten Kaltphase, wurden im Kreis Soest Rentierherden bejagt. Dort und in der Blätterhöhle bei Hagen fanden sich auch Artefakte aus dem Mesolithikum, der nachkaltzeitlichen Epoche der Jäger und Sammler.

Ein anderer Fundort bei Hagen barg 700 Steinartefakte, die für 8600 v. Chr. Handelsbeziehungen nach Brandenburg und Süddeutschland nahelegen.

6. Jt. v. Chr.

Im 6. Jahrtausend v. Chr. begann im Hellweggebiet der Übergang zur Landwirtschaft und zur Viehzucht.

Aus der Jungsteinzeit sind Siedlungen der Linienbandkeramischen, Rössener und Michelsberger Kultur belegt. Aus der späten Michelsberger Kultur wurden besonders gut erhaltene Skelettreste von Menschen in der Blätterhöhle gefunden.

4. Jt. v. Chr.

In der Blätterhöhle wurden neben mesolithischen auch jungsteinzeitliche Menschenreste entdeckt, die auf den Übergang vom späten Jung- zum Spätneolithikum, d. h. in das 4. Jt. v. Chr. datiert werden. Damals lebten weiter im Norden und Osten Ackerbauern und Viehzüchter der Trichterbecher- bzw. Wartberg-Kultur, die ihre Toten in großen Gemeinschaftsgräbern bestatteten, die sie aus eiszeitlichen Findlingen bzw. Kalksteinplatten errichteten. [2]

Die Hellwegbörden waren der Grenzraum zwischen den Anlagen Trichterbecherkultur im Norden und den hessisch-westfälischen Megalithgräbern (Galeriegräbern) der Wartberg-Kultur im Süden (Osten?). Zwischen diesen Gebieten bestand die Soester Gruppe mit Megalithanlagen, die ab 3700 v. Chr. errichtet wurden.

Ganz offensichtlich diente die Blätterhöhle als Grabkammer, analog zu den Monumenten aus Großsteinen. Kollektivbestattungen in Höhlen sind zu dieser Zeit auch aus Belgien, Luxemburg und den Britischen Inseln bekannt. Demnach bestanden also unter den in die westfälischen Mittelgebirge vorgedrungenen neolithischen Gruppen weiträumige Kontakte.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.. Vor allem dort entwickelte sich eine differenzierte Gesellschaft mit einer Adelsschicht, größeren Gütern, einer Gauherrschaft und Orten mit zentraler Bedeutung. Seit etwa 250 v. Chr. entstanden dort zahlreiche Fliehburgen, einige davon möglicherweise ständig besiedelt, und keltisch beeinflusste oppidae, die sich der Expansion germanischer Stämme - nicht immer erfolgreich - entgegenstellten.

Fortsetzung: Germanen, Römer, Franken

Quellen

Einschlägige Museen in der Umgebung

Fußnoten

  1. Einige Faustkeile sollen gefunden worden sein. Wer weiß, wo sie aufbewahrt werden?
  2. Jörg Orschied, Wolfgang Heuschen, Michael Baales: Blätterhöhle - Bilanz von zehn Jahren Ausgrabung. In: Archäologie in Deutschland 2/2017 S. 61 f.