Verwaltungsgeschichte (Liste): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Westmärker Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
  
 
* '''Germanen'''
 
* '''Germanen'''
** bis 7 v.Chr. {{w|Sugambrer}}
+
** bis 7 v. Chr. {{w|Sugambrer}}
** 7 v.Chr. bis 14 n.Chr. [[w:Marser (Germanien)|Marser]]
+
** 7 v.Chr. bis 14 n. Chr. [[w:Marser (Germanien)|Marser]]
 
** {{w|Tenkterer}}?
 
** {{w|Tenkterer}}?
** 98 n.Chr. {{w|Brukterer}} (im "{{w|Brukterergau}}"), im 3. Jh.
+
** 98 n. Chr. {{w|Brukterer}} (im "{{w|Brukterergau}}")
 
*** spätestens ab 306 als '''fränk'''isch bezeichnet bis zum {{w|Sachsenkriege Karls des Großen}} (ab 772)<ref>gem. Artikel {{w|Brukterergau}}</ref>
 
*** spätestens ab 306 als '''fränk'''isch bezeichnet bis zum {{w|Sachsenkriege Karls des Großen}} (ab 772)<ref>gem. Artikel {{w|Brukterergau}}</ref>
 
*** Ende des 6. Jh. evtl. von den '''Sachsen''' unterworfen<ref>gem. Artikel {{w|Brukterer}}; gem. Artikel {{w|Brukterergau}} durchgehend fränkisch</ref>
 
*** Ende des 6. Jh. evtl. von den '''Sachsen''' unterworfen<ref>gem. Artikel {{w|Brukterer}}; gem. Artikel {{w|Brukterergau}} durchgehend fränkisch</ref>
 
* '''Sachsen'''
 
* '''Sachsen'''
** um 694 '''[[w:Westfalen#Frühmittelalter|Westfalen]]''' ('''sächsisch'''er [[w:Sachsen_(Volk)|Stamm]] und [[w:Stammesherzogtum Sachsen#Eroberung Sachsens|Herrschaft]] im nunmehr so genannten Westfalengau)
+
** um 694 '''[[w:Westfalen#Frühmittelalter|Westfalen]]''' ('''sächsisch'''er [[w:Sachsen_(Volk)|Stamm]] und [[w:Stammesherzogtum Sachsen#Eroberung Sachsens|sächsisches Stammesherzogtum]] im nunmehr so genannten Westfalengau)
* 775 '''{{w|Fränkisches Reich}}''' Karls des Großen.
+
* 775–804 Aus den Sachsenkriegen Karls des Großen entsteht sein '''{{w|Fränkisches Reich}}'''.
 
: Die Art der Verwaltung unseres Gebietes in der fränkischen Zeit ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Dortmunder Dekanat, mit der im 8. oder 9. Jh. erbauten Hauptpfarrkirche [[w:St. Reinoldi (Dortmund)|St. Reinoldi]], wohl den Brukterergau umfasste, also von der Lippe bis an die Ruhr und von Werl und Dinker bis hinter Essen und Dorsten. Parallel dazu wird sich Dortmund auch als weltlicher Vorort der Region entwickelt haben.
 
: Die Art der Verwaltung unseres Gebietes in der fränkischen Zeit ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Dortmunder Dekanat, mit der im 8. oder 9. Jh. erbauten Hauptpfarrkirche [[w:St. Reinoldi (Dortmund)|St. Reinoldi]], wohl den Brukterergau umfasste, also von der Lippe bis an die Ruhr und von Werl und Dinker bis hinter Essen und Dorsten. Parallel dazu wird sich Dortmund auch als weltlicher Vorort der Region entwickelt haben.
 
* 804: Nach den Sachsenkriegen wurden auch hier Königs- bzw. Reichshöfe gegründet. Die Siedlungen waren in Einzelhöfe, Bauerschaften und Dörfer gegliedert.<ref>Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, S. 12</ref>
 
* 804: Nach den Sachsenkriegen wurden auch hier Königs- bzw. Reichshöfe gegründet. Die Siedlungen waren in Einzelhöfe, Bauerschaften und Dörfer gegliedert.<ref>Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, S. 12</ref>
Zeile 23: Zeile 23:
 
*** Persebeck ("vor dem Holte"), Menglinghausen, Rüdinghausen, Brunebeck
 
*** Persebeck ("vor dem Holte"), Menglinghausen, Rüdinghausen, Brunebeck
 
*** Kirchhörde, Löttringhausen, Kleinholthausen
 
*** Kirchhörde, Löttringhausen, Kleinholthausen
* um 1000 '''Westfalengau''' im '''Herzogtum Sachsen'''
+
* um 1000 Westfalengau im '''Herzogtum Sachsen'''
 
** '''{{w|Grafen von Werl}}''' (evtl. schon seit Karl dem Großen im Amt); sie verlegten ihren Sitz später nach Arnsberg und verkauften 1369 den Rest an {{w|Kurköln}}, für dessen {{w|Herzogtum Westfalen}} es den Kern bildete.
 
** '''{{w|Grafen von Werl}}''' (evtl. schon seit Karl dem Großen im Amt); sie verlegten ihren Sitz später nach Arnsberg und verkauften 1369 den Rest an {{w|Kurköln}}, für dessen {{w|Herzogtum Westfalen}} es den Kern bildete.
 
** ab dem 11. Jh. '''[[w:Herzogtum Berg#Geschichte|Grafschaft Berg]]'''
 
** ab dem 11. Jh. '''[[w:Herzogtum Berg#Geschichte|Grafschaft Berg]]'''
 
** 1160/61 [[w:Eberhard I. von Berg-Altena|Graf Eberhard von '''Altena''']]
 
** 1160/61 [[w:Eberhard I. von Berg-Altena|Graf Eberhard von '''Altena''']]
* ''1180 {{w|Hoftag zu Gelnhausen}}'': Absetzung Heinrichs des Löwen, Teilung des Stammesherzogtums Sachsen; der [[w:Erzbistum Köln|Kölner Erzbischof]] wird '''[[w:Herzogtum Westfalen|Herzog von Westfalen]]''' und somit mächtigster weltlicher Herr zwischen Ruhr und Lippe<ref>Schilp, Stauffer S. 65</ref>
+
* ''1180 {{w|Hoftag zu Gelnhausen}}'': Absetzung Heinrichs des Löwen, Teilung des Stammesherzogtums Sachsen; der [[w:Erzbistum Köln|Kölner Erzbischof]] wird '''[[w:Herzogtum Westfalen|Herzog von Westfalen]]'''.
** 1180/1200–1226 {{w|Arnold von Altena}} und {{w|Friedrich von Isenberg}} (Ältere oder Linie Altena-'''Isenberg''')
+
* 1180/1200–1226 {{w|Arnold von Altena}} und {{w|Friedrich von Isenberg}} (Ältere oder Linie Altena-'''Isenberg''')
* ab 1226 {{w|Adolf I. von der Mark}} (Jüngere oder Linie Altena-'''Mark''')
+
* ab 1226 {{w|Adolf I. von der Mark}} (Jüngere oder Linie Altena-'''[[Grafschaft Mark|Mark]]''')
** Ende der 1220er Jahre Zusammenbruch der staufischen Reichsgewalt, Zunahme weltlicher Konkurrenten des Erzbischofs<ref>Schilp, Stauffer S. 65 f.</ref>
+
* 1288 [[w:Schlacht von Worringen#Die Auswirkungen der Schlacht|Schlacht bei Worringen]] begünstigte den Ausbau der Territorien der Grafen von der Mark: Mark erhielt Befestigungshoheit, Niedergang der kölnischen Lehnsherrschaft über die Grafen von der Mark (Erzbischof auf das westfälische Sauerland beschränkt)
** nach 1250 verdrängten die Grafen von der Mark Zug um Zug den Erzbischof aus der Region<ref>Schilp, Stauffer S. 68</ref>
+
** 1302<ref>Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, Lensingdruck, Dortmund 1987, S. 34</ref> Gericht Eichlinghofen<ref>kam nach 1400 nach Hörde und bildete den Vorgänger des Oberamts Hörde ({{:Bibliothek}}, S. 162)</ref>
** 1275/1280 Bau der [[Margarethenkapelle]] neben dem [[Barop]]er Schultenhof (später Eigentum des Kölner St.-Andreas-Stifts) durch den Erzbischof
 
* ''1288 [[w:Schlacht bei Worringen#Die Auswirkungen der Schlacht|Schlacht bei Worringen]]'' begünstigte den Ausbau der Territorien der Grafen von der Mark: Mark erhielt Befestigungshoheit, Niedergang der kölnischen Lehnsherrschaft über die Grafen von der Mark (Erzbischof auf das westfälische Sauerland beschränkt)
 
** 1297 kaufte Graf {{w|Eberhard I. von der Mark}} als Landesherr die [http://wiki-de.genealogy.net/Amt_Hörde_(historisch) Burg Hörde]
 
** 1300 erhalten die Märker die 3 Reichshöfe der Region (außer Dortmund) zu Lehen.
 
 
** 1328 begann die Entwicklung der Herrschaft Hörde, nachdem die Grafen von der Mark Anfang des Jh. in dieser Gegend ihre Landeshoheit gegenüber der Stadt Dortmund und den Grafen von Limburg durchgesetzt hatten<ref>[[w:Kirchhörde#Administrative Zugehörigkeit|''(vgl. WP)'']]</ref><ref>Namentlich bekannte Amtmänner/Drosten:
 
** 1328 begann die Entwicklung der Herrschaft Hörde, nachdem die Grafen von der Mark Anfang des Jh. in dieser Gegend ihre Landeshoheit gegenüber der Stadt Dortmund und den Grafen von Limburg durchgesetzt hatten<ref>[[w:Kirchhörde#Administrative Zugehörigkeit|''(vgl. WP)'']]</ref><ref>Namentlich bekannte Amtmänner/Drosten:
 
# 1338 Johann Sluc, Amtmann, Dapifer und officiatus in Brackel und Eichlinghofen, officialis in „Hurde“ (Hörde), Richter im Gericht Eichlinghofen.  
 
# 1338 Johann Sluc, Amtmann, Dapifer und officiatus in Brackel und Eichlinghofen, officialis in „Hurde“ (Hörde), Richter im Gericht Eichlinghofen.  
Zeile 46: Zeile 42:
 
# 1617 Johann Ketteler, Drost zu Hörde
 
# 1617 Johann Ketteler, Drost zu Hörde
 
</ref>
 
</ref>
*** Gericht Eichlinghofen<ref>kam nach 1400 nach Hörde und bildete den Vorgänger des Oberamts Hörde ({{:Bibliothek}}, S. 162)</ref>
 
 
** 1477 - mind. 1705 Rentei Hörde
 
** 1477 - mind. 1705 Rentei Hörde
 
** bis etwa 1567 entstand das Amt Hörde aus den Bezirken
 
** bis etwa 1567 entstand das Amt Hörde aus den Bezirken
*** Burg bzw. Freiheit Hörde
+
*** Burg bzw. Freiheit Hörde
 
*** Gericht Eichlinghofen (dem späteren Oberamt mit den Kirchspielen
 
*** Gericht Eichlinghofen (dem späteren Oberamt mit den Kirchspielen
 
**** [[Kirchhörde]]
 
**** [[Kirchhörde]]

Version vom 25. Oktober 2020, 21:35 Uhr

Westfalon im Herzogtum Sachsen um 1000

Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Hombruch hat in seiner Geschichte zu verschiedensten Herrschaftsbereichen gehört. Dabei ergibt sich in etwa diese Abfolge.

Die Art der Verwaltung unseres Gebietes in der fränkischen Zeit ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Dortmunder Dekanat, mit der im 8. oder 9. Jh. erbauten Hauptpfarrkirche St. Reinoldi, wohl den Brukterergau umfasste, also von der Lippe bis an die Ruhr und von Werl und Dinker bis hinter Essen und Dorsten. Parallel dazu wird sich Dortmund auch als weltlicher Vorort der Region entwickelt haben.

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. gem. Artikel Brukterergau
  2. gem. Artikel Brukterer; gem. Artikel Brukterergau durchgehend fränkisch
  3. Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, S. 12
  4. Walter Gronemann: Kleine Geschichte der Ämter Barop und Kirchhörde, Lensingdruck, Dortmund 1987, S. 34
  5. kam nach 1400 nach Hörde und bildete den Vorgänger des Oberamts Hörde (Wilhelm Hücker |Die Entwicklung der ländlichen Siedlung zwischen Hellweg und Ardey (Oberamt Hörde). In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXII, Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landeskunde Bd. 2 |Aschendorffsche Verlags­buchhandlung (Reprint: Grüne Druck und Verlag) |Münster i.W. (Reprint: Dortmund) |1939 (Reprint: 1987) | |mit 10 Karten und 27 Textskizzen, S. 162)
  6. (vgl. WP)
  7. Namentlich bekannte Amtmänner/Drosten:
    1. 1338 Johann Sluc, Amtmann, Dapifer und officiatus in Brackel und Eichlinghofen, officialis in „Hurde“ (Hörde), Richter im Gericht Eichlinghofen.
    2. 1375 Brüder Johann und Dietrich Ovelacker, Amtmänner zu Schwarzenberg und Hörde
    3. 1531 Matthias von Altenbockum zu Sparrenberg, Ravensberg und Heyde, Amtmann zu Hörde
    4. 1550/55 Dietrich von Altenbockum zu Altenmengede, Amtmann zu Hörde
    5. 1570/89 Dietrich von Altenbockum zu Heyde und Herringen, Amtmann zu Hörde
    6. 1596 Johann von der Wenge zu Wenge, Drost zu Hörde
    7. 1604/09 Dietrich von Wenge
    8. 1617 Johann Ketteler, Drost zu Hörde
  8. die genannten Verwaltungseinheiten waren u. U. größer; vgl. die jeweils verlinkten Artikel
  9. 1808–1809 war Napoleon Bonaparte selbst Großherzog von Berg, 1809–1813 Regent für seinen minderjährigen Neffen Napoléon Louis Bonaparte, 1809–1813 Großherzog von Berg gem. Wikipedia
  10. Die Kreise wurden von Beginn an in Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke, Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter) unterteilt. Diese Amtsverbandsgemeinden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten für Standesamt, Katasteramt, Amtsgericht, Polizei, Bauamt usw. Später kam es zu erheblichen Veränderungen der Zuständigkeiten bei Standesamts- und Pfarrbezirken, Katasterämtern usw.
  11. Landräte:
    1. 1816–1817 Konrad von der Leithen
    2. 1817–1833 Friedrich Hiltrop
    3. 1833–1856 Adolf Pilgrim
    4. 1860–1899 Otto Freiherr von der Heyden-Rynsch
    5. 1899–1916 Kurt Freiherr von der Heyden-Rynsch
    6. 1918–1919 Adolph Overweg
    7. 1919–1928 Robert Klauser
  12. gem. Genwiki
  13. Landräte:
    1. 1887–1900: Heinrich Spring
    2. 1900–1905: Karl von Starck
    3. 1905–1907: Felix Busch
    4. 1907–1919: Alfred Luckhaus
    5. 1919–1929: Wilhelm Hansmann
  14. Karte
  15. Namentlich bekannte Amtmänner/Bürgermeister:
    1. Freitag
    2. 13.02.1922: Beigeordneter Karl Wenk (kommissarisch)
    3. 21.02.1927: Beigeordneter Karl Wenk in Barop (endgültig)
    (Quelle)
  16. Von 52 Zechen, die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Gründen im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten, befanden sich 6 im Landkreis Hörde. Der daraus resultierende Steuerausfall war so erheblich, dass ein finanzielles Überleben des Landkreises nicht mehr gewährleistet werden konnte. Strothmann meint, dass die Eingemeindung wegen der bereits vorhandenen Ausrichtung der Landgemeinden auf Dortmund hin - als Einkaufs- und Kulturstätte - erfolgte.
  17. Quellen: Wikipedia und Archiv Karl-Heinz Strothmann
  18. 25.02.1947 Auflösung des Freistaats Preußen