Oskar Freiherr von Steinaecker
Oskar (auch: Oscar) Luis Joseph Wilhelm Freiherr von Steinaecker (Eigenschreibweise; sonst auch: Steinäcker)[1] (* 11. April 1831 in Mainz; † 26. April 1893 in Engers) war von 1874 bis 1888 Amtmann des Amtes Barop.
Ihm zu Ehren wurde im Zuge der durch die Eingemeindung nach Dortmund erforderlichen Straßenumbenennungen 1930 die frühere Schmiedestraße in Steinäckerstraße umbenannt.
Lebenslauf
Jugend
Oscar Luis Joseph Wilhelm von Steinaecker wurde am 11. April 1831 in Mainz als Kind von Heinrich Julius Friedrich Bruno Freiherr von Steinaecker (42 Jahre alt) und Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (24 Jahre alt) geboren.[2]
Da nicht bekannt ist, ob Oscar ein Internat besuchte oder die Familie an einem Ort blieb, während der Vater auswärts Dienst tat, müssen wir davon ausgehen, dass er zunächst an den Dienstorten seines Vaters lebte:
- zunächst in Mainz (Vater im 36. Infanterie-Regiment)
- ab 30.03.1835 in Borken (Vater Kommandeur des II. Bataillons des 13. Landwehr-Regiments)
- ab 30.03.1837 in Münster (Vater Kommandeur des I. Bataillons)
- ab (vermutl. Ende März) 1839 in Köln, Thieboldsgasse (Vater im Infanterie-Regiment „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16, sicher Kdr. III. Batl.)
Militärkarriere
- 21.10.1848 in die Armee, vermutlich in die 7. Jäger-Abteilung in Düsseldorf, eingetreten[3]
- 1849 zum Portepee-Fähnrich ernannt[4][5]
- 20.01.1849 zum Seconde-Lieutenant ernannt[6]
- ab März 1849[7] in der 2. Kompanie des 7. Jäger-Bataillons aus Düsseldorf – wohl als Zugführer – den Feldzug des Deutschen Bundes gegen Dänemark mitgemacht[8]
- anschließend ab 17.08.1849 als Besatzungstruppe in Hamburg-Altona
- am 05.11.1850 wegen des Kurhessischen Verfassungskonflikts nach Thüringen, später nach Kassel verlegt; Rückkehr nach Düsseldorf am 10.02.1851
- Ende 1851 oder Anfang 1852[9] die Hohenzollernsche Denkmünze erhalten für die Teilnahme am Feldzug gegen Dänemark; es war möglicherweise die einzige Auszeichnung, die Oskar von Steinaecker je bekam; jedenfalls ist keine andere festzustellen[10]
- Anfang Mai 1853 durch Tausch vom 7. nach Wetzlar ins 8. Jäger-Bataillon versetzt[11]
- 1855[12] für ein Jahr nach Kolberg kommandiert, wo der Vater seit 09.12.1848 Kommandant ist (bis 31.05.1856), zur Dienstleistung beim 2. Artillerie-Regiment, trotz oder wegen der Mobilisierung während des Krimkrieges, die von Juli 1854 bis April 1856 herrschte
- Ende 1858 verabschiedet mit Pension und bedingter Berechtigung zur Anstellung im Civil-Dienst[13]
- Ende 1859 charakterisiert als Premier-Lieutenant mit der Erlaubnis zum Tragen der Armeeuniform[14]
Oskar von Steinaecker stotterte von Hause aus. Da Heilungsversuche misslangen, war er gezwungen, aus der Armee auszuscheiden.[15] Zunächst fand er Anstellung in der dem Kriegsministerium nachgeordneten Generalmilitärkasse, wo er 1860 nach einem Jahr [Probezeit?] zum Geheimsekretär[16] ernannt wurde.
Am 22.11.1862 verlobt Oskar von Steinaecker sich mit der ca. 7 Jahre älteren Agnes von Moisy aus Halberstadt. Danach verliert sich seine Spur.
(unten) Oberjäger des 8. Jäger-Bataillons um 1840[18]
Datum der Ernennung Oskar von Steinaeckers (beim 7. Jäger-Bataillon) zum Seconde-Lieutenant: 1894, Januar, 20., in der Rang- und Quartier-Liste 1849 S. 442 (436)
Die Fahne wurde dem 8. Jäger-Bataillon 1860 kurz nach v.St.s Ausscheiden verliehen. Ob es vorher eine andere hatte, ist ungewiss.[20]
01.01.1860 charakterisierter Premier-Leutnant[21]
22.11.1862 als Geheimer Sekretär der General-Militär-Kasse Verlobung mit Agnes von Moisy
Amtmann in Westfalen
Oskar von Steinaecker taucht erst 1872 wieder auf als Amtmann und stellvertretender Bürgermeister in Lünen. Am 14.05.1872 war er mit der Verwaltung des Amtes Lünen betraut worden; den Dienst trat er am 22.05.1872 an.[3]
Am 14. Juli 1874, im Alter von 43 Jahren, wurde Oskar von Steinaecker zum Amtmann des aus Teilen der bisherigen Ämter Hörde und Lütgendortmund neu gebildeten Amtes Barop gewählt, wo er sich finanziell recht gut stand. Die Amtmanns-Stelle wurde ihm am 30.07.1874 von der königlichen Regierung in Arnsberg zunächst commissarisch übertragen. Am 24.09.1874 wurde er in das Amt eingeführt und zog nach Station Barop, wo ihm im Amtshaus freie Wohnung gewährt worden war.
29.09.1874 Bekanntgabe der Amtmänner der neuen Ämter im Kreis Dortmund
von Steinaeckers Autogramm (1875)[22]
von Steinaeckers Autogramm (1884)[23]
Die Amtseinführung wurde von einem Comitee vorbereitet, das eine rege Tätigkeit entfaltete, und von zwei unabhängigen Festen mit Ball begleitet.
Den Zeitungsberichten zufolge war Oskar von Steinaecker sehr beliebt.
v.St. hat es verstanden, sich die Liebe und Achtung seiner Amtseingesessenen zu erwerben, zum Geburtstag wird ihm ein imposanter Fackelzug gebracht | |
11.09.1884 große Beteiligung am Leichenbegräbnis wurzelt in der Liebe und Verehrung, welche die Amtseingesessenen ... unserem Amtmann entgegen bringen. | |
Bei der Einrichtung einer Viehversicherung durch den Landwirtschaftlichen Verein im Amte Barop gebührt v.St. das größte Verdienst | |
v.St. hält eine ausgezeichnete patrioitische Ansprache zur Wahl, die stürmischen Beifall erntete, und richtete von Herzen kommende und zu Herzen gehende Worte an die Arbeiter und Handwerker ... das Wohl des Vaterlandes und des Einzelnen [werde] gefördert ... durch eine ruhige Fortentwicklung, durch ein Hand in Handgehen | |
Einer der stärksten Vereine im Amte Barop ist wohl der hiesige landwirtschaftliche Verein ... dies brillante Ergebnis ist lediglich der energischen, rastlosen und unermüdlichen Thätigkeit des Vereinsdirektors [v.St.] zu verdanken ... Die Landwirte wissen diese rastlose Thätigkeit auch wohl zu schätzen und würdigen ... Dank des Vereins ... im ganzen Kreise hat seine Wirksamkeit im landwirtschaftlichen Interesse Aufmerksamkeit erregt und Anerkennung gefunden ... Möge sein Interesse uns ... noch lange erhalten bleiben | |
Pechfackelzug zu Ehren des Präses des Krieger- [und Landwehr-] Vereins resp. Chefs der [Feuer-] Wehr [am Vorabend des] 56. Geburtstag ... mit Hurra empfangen ... am Geburtstage selbst erschienen ... eine Menge Personen, die dem verdienten Manne ihre herzlichen Glückwünsche darbrachten, ein Zeichen, daß sich unser Amtmann die Liebe und Verehrung seiner Eingesessenen in vollstem Maße erworben hat | |
das Amt 14 J. lang verwaltet und sich in der Zeit große Verdienste erworben | |
Geburtstag ... [zehn Vereine] hatten sich zu einem großartigen Fackelzuge vereinigt ... seine Verdienste in herzlichster Weise feierte, mit einem dreifachen Hoch | |
Daß [v.St.] sich die Sympathie der Eingesessenen in vollstem Maße erworben hat, haben die aus Anlaß seines Amtsaustritts stattgehabten Ovationen so recht bewiesen ... Etwas großartigeres und glänzenderes haben wir hierselbst seither noch nicht gesehen, befanden sich doch im [Fackel-] Zuge nicht weniger als vier Musik-Chöre, und nahmen außer dem großen Teil der Bürgerschaft etwa 25 Vereine in corpore teil. Tausende von Menschen hatten sich eingefunden am Amtshause, woselbst durch eine herzliche Ansprache, Musik- und Gesangsvorträge der Orchestervereine aus Dortmund und Hombruch, und der vereinigten Gesangvereine aus dem Amte, sowie durch ein prachtvolles Feuerwerk der Scheidende gefeiert wurde ... Rückblick auf die ... geschaffenen wohlthätigen Einrichtungen, als Wasserleitung, Sparkasse, Schule u.s.f. ... unermüdliches Wirken ... die Thaten eines wirklich edeldenkenden und pflichttreuen Mannes |
Seine Beliebtheit kann aber nicht auf einer besonders milden Verwaltung beruht haben, da er gerade wegen seiner Strenge, aber auch wegen seiner Arroganz gegenüber Vorgesetzten im Laufe seiner Amtszeit mindestens dreimal in Auseinandersetzungen mit der Bezirksregierung geriet, die auch Ordnungsstrafen nach sich zogen.
Oskar von Steinaecker war als liberaler Politiker tätig und hat, wenn auch erfolglos, für den Land- bzw. Reichstag kandidiert.
1877 Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins in Rüdinghausen[24]
1878 v.St. regt an, dass der Deutsche Verein sich dem anti-socialistischen Arbeitercongress in Berlin anschließt
(was der Verein am 17.02.1878 beschließt)1878 v.St. hilft bei der Wahlagitation des Deutschen Vereins für die liberale Partei[25]
Am 17. Mai 1882, im Alter von 51 Jahren, heiratete Oskar von Steinaecker die halb so alte Clara Maria Auguste Ferié. Sein erster Sohn Heinrich Gottfried Oskar wurde am 17. Mai 1883 geboren. Am 7. September 1884 starb seine Mutter Agnes Caroline Adelaide im Alter von 77 Jahren am Schlagfluß während eines Erholungsaufenthalts im Gasthaus Hobertsburg (auch Schützenhof genannt) am Fredenbaum bei Dortmund. Seine Frau Clara starb am 1. November 1885 in Barop im Alter von nur 29 Jahren an der Schwindsucht.
1888 wurde das Amt Barop aufgeteilt in die neuen Ämter Barop, Wellinghofen und Kirchhörde. Möglicherweise war es ein Anlass für ihn, von seinem Amt zurückzutreten. Ein anderer Grund mag in zunehmender Unzufriedenheit gelegen haben; er hatte sich bereits 1876, vor allem aber 1886/87 und nochmals Ende 1887 mit seinen Vorgesetzten angelegt und entkam nur knapp einem Disziplinarverfahren, das seine Entlassung bezweckt hätte. Jedenfalls bat er am 26.01.1888 unter Vorlage eines ärztlichen Attests um die Dienstentlassung zum 01.06.1888.[3] Die Amtsversammlung bewilligte ihm nach 14 Jahren wegen seiner großen Verdienste eine Pension von 1500 Mark[26]
Umzug nach Düsseldorf
Oskar von Steinaecker heiratete dann im Alter von 58 Jahren am 26. Juni 1889 in Benrath nochmals, wiederum eine halb so alte Frau, nämlich Elise Leysieffer. Sie war die Tochter eines wohl überaus reichen Holzhändlers und Besitzers eines bedeutenden Holzsägewerkes in Düsseldorfs Nähe, der seinem Schwiegersohn Oskar als Morgengabe für 1,5 Mill. Mark in Düsseldorf eine chemische Fabrik erbaut und geschenkt haben soll. Zumindest war er einer von je zwei Prokuristen der "G. und E. Leysieffer Dampfsäge Düsseldorf" und der 1889 neu gegründeten "Rheinischen Gerbstoff- und Farbholz-Extrakt-Fabrik Gustav Leysieffer" in Urdenbach, die allerdings schon 1891 wieder geschlossen wurde. Am 31. Oktober 1890 wurde in Düsseldorf sein zweiter Sohn Gustav Heinrich Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius geboren.
Eine Verbindung zu Düsseldorf bestand durch seine Militärzeit beim 7. Jäger-Bataillon; man kann nur mutmaßen, ob er seinerzeit hier entsprechende Bekanntschaft gemacht hat.
Oscar von Steinaecker starb nach kurzem schweren Leiden am 26. April 1893, im Alter von 62 Jahren, in Engers am Rhein an Lungenentzündung. Bald darauf wurde überlegt, ihm auf dem Hombrucher Marktplatz ein Denkmal zu errichten.
Aufgaben als Amtmann
Was ist ein Amt?
Die Begriffe "Amt" und "Amtmann" haben viele Bedeutungen. Den Amtmann kennen wir heute als einen gehobenen Beamten in einem kommunalen oder staatlichen Amt, der im Rang zwischen dem Oberinspektor und dem Amtsrat steht. Ein Amtmann, wie Steinaecker es war, leitete eine untere staatliche und zugleich kommunale Verwaltungsbehörde, die zwischen den Gemeinden und den Landkreisen stand.
Dafür standen ihm ein Sekretär und drei Polizeibeamte zur Verfügung. Als „Parlament“ für kommunale Angelegenheiten diente die Amtsversammlung, die neben ihm aus den 12 Gemeindevorstehern, 2 Gutsbesitzern und 26 von den Gemeinde-versammlungen im Verhältnis ihrer Einwohnerzahl gewählten Amtsverordneten bestand (z.B. Kirchhörde: 6, Persebeck: 1).
Diese Ämter entstanden 1843/44 aus den während der französischen Herrschaft gebildeten Mairien, die bis dahin als Bürgermeistereien weiterbestanden. Das Amt Hörde, das möglicherweise noch in der Tradition des früheren märkischen Oberamts Hörde stand, wurde 1874 in die Ämter Barop und Brackel aufgeteilt. Die soeben einsetzende Hochindustrialiserung brachte ein starkes Bevölkerungswachstum mit sich. Dies führte zu ebenfalls wachsenden und zugleich komplexer werdenden Verwaltungsaufgaben. Daher wurde es erforderlich, das Amt Barop 1888 in die Ämter Wellinghofen, Kirchhörde und Barop aufzuteilen.
Die Teilungsgrenze zwischen den beiden letzteren verlief quer über die Steinäckerstraße nicht etwa an der tiefsten Stelle, wo früher der Eierkamps Siepen floss und noch heute die Ortstafeln "Barop" bzw. "Hombruch" stehen, sondern entlang von Luisenschachtstraße und Baroper Landwehr, wie man noch heute an den Grundstücksgrenzen sehen kann. Die Ämter sind schließlich durch die Eingemeindung 1929 weggefallen.[27]
Was machte ein Amtmann?
Zeitungsnachrichten geben einen Einblick in die vielfälgtigen Aufgaben, Ämter und Ehrenämter eines preußischen Amtmanns.
v.St.s Mutter ist Vorsitzende des von ihr ins Leben gerufenen Baroper Frauenvereins
1879 v.St. nimmt teil an der Abnahme der Rheinischen Eisenbahn-Strecke Hörde–Hagen
v.St. beteiligt sich am Aufruf für ein nationales Ehrengeschenk an Fürst Bismarck zum 70. Geburtstag
Organisation der Urwahl zum Abgeordnetenhaus
1892 noch Ehrenpräses des Krieger- und Landwehrvereins Barop, an dessen 25-jährigem Jubiläum am 01.08.1892 er als Ehrengast teilnahm
Stammbaum[2]
Nicolaus Steinecker
* 1539/47, † 1580 | |||||
Dieterich (Theodorus) Steinecker
* 09.03.1572, † 15.02.1638 | |||||
Otto Johann (von) Steinaecker
* 1607, † 15.10.1667 ⚭ Agnese Margarete von Vincke zu Hunteburg[30] |
Joachim (von) Steinaecker
* 17.02.1606, † 16.07.1679 1.⚭ NN 2.⚭ Catharina von Jordans |
Sabina Dorothea
* 04.08.1610, † 1679 |
Christoph Georg (von) Steinaecker
* 13.08.1612, † 12.02.1671 1.⚭ Agnese von Trampe 2.⚭ Elis. Tugendreich von Horn |
Margaretha
* 08.05.1614 |
Andreas
* 26.12.1617, † 13.04.1618 |
Eltern der folgenden Stammlinie | |||||
Anton Christian
* 1647, † 08.12.1703 ⚭ Elis. Tugendreich von Horn | |||||
Johann Alexander
* 13.05.1678, † 25.03.1743 ⚭ 18.05.1700 Catharina von Mengersen | |||||
Frantz Christian Bruno
* 24.04.1704, † 23.10.1750 ⚭ Anna Louise von Sydow | |||||
Friedrich Wilhelm
* 31.07.1745, † 21.10.1824 ⚭ Henriette von Blomberg |
Franz Christian Gottlob Bruno
* 14.12.1750, † 31.03.1832 1.⚭ 14.12.1772 Henriette Gräfin von Sparr 2.⚭ Maria Sophia Stelter, geb. Jahn Stammeltern der noch existierenden Rosenfelder Linie |
5 weitere Kinder | |||
Stammeltern der folgenden, im Mannesstamm erloschenen Brumbyer Linie | |||||
Heinrich Julius Friedrich Bruno
* 11.01.1789, † 10.01.1861 ⚭ Agnes Caroline Adelaide Freiin von der Asseburg (ihr Stammbaum s.u.) | |||||
Oskar Karl Friedrich Josef Wilhelm
* 11.04.1831, † 26.04.1893 |
14 weitere Kinder | ||||
mit Agnes von Moisy
* 03.12.1824, † 26.09.1880 Verlobung 22.11.1862 |
1.⚭ Klara Ferié
* 1856 in Dortmund, † 1885 in Barop |
2.⚭ Elise Leysieffer
* 1855, † 09.05.1925 in Berlin | |||
Heinrich Gottfried Oskar
* 17.05.1883, † 22.02.1963 ⚭ 1916[37] Magdalene Philippine Caroline Auguste Erika Wilhelmine von Walsleben |
Gustav Oskar Bruno Richard Eugen Emil Julius
* 31.10.1890, † 1945 ⚭ Käthe Mautner | ||||
Walter
† 2016 ⚭ Sophie Alt | |||||
(Sohn) | |||||
Ulrike |
Nobilitierung
Die Nobilitierung von Otto Johann, Joachim und Christoph Georg erfolgte mitten im Dreißigjährigen Krieg durch Kaiser Ferdinand III. am 12. September 1637, und zwar obwohl sie in schwedischen Diensten, also auf der feindlichen Seite standen und gegen ihn kämpften.
Bald bezeichneten sie sich als Freiherren. Karl Philipp Joachim von Steinaecker, fürstlich halberstädtischer Oberförster und Herr auf Haldem, erhielt am 12. Mai 1651 die kurbrandenburgische Bestätigung des Freiherrentitels.
Die unbeschränkte Anerkennung des Freiherrentitels gewährte Wilhelm I., König von Preußen am 27. April 1861 für die gesamte I. Linie auf Burg-Brumby; am 27. April 1871 erteilte er, mittlerweile Deutscher Kaiser, die Erlaubnis zur Fortführung des Freiherrentitels auch für die II. Linie auf Rosenfelde in Pommern.
Stammbaum der Mutter
In Oskars Stammbaum habe ich hauptsächlich nur die Väter aufgenommen. Da aber über die Herkunft seiner Mutter, die doch aus dem alten Adelsgeschlecht derer von der Asseburg stammt, nur schwer etwas zusammenhängendes zu finden ist, gebe ich hier ihre Vorfahren wieder, zunächst auch hauptsächlich nur die Väter. Eine Nebenlinie führt zur Familie Haxthausen in Brakel-Bökendorf-Abbenburg, mütterlichen Vorfahren der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die dort zu ihrer Novelle „Die Judenbuche“ inspiriert wurde und die sich als eine entfernte Cousine von v.St. erweist.
Weitere vermutete Verbindungen konnten hingegen keine Bestätigung finden.
- In die Familie Ferié hat eine Hülshoff eingeheiratet, die aber nichts mit der Familie Droste-Hülshoff zu tun hat.
- Einige Mitglieder der Familie von der Asseburg haben ein Gut Brumby bei Groppendorf besessen, das aber nicht mit dem Steinaecker'schen Brumby bei Calbe identisch ist.
Edle (Edelfreie) und Grafen von Schladen (auch: Edle von Dorstadt) WP WP
Diese Familie ist (zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit) der Stamm der Familie von Wolfenbüttel. | |
Wittekind I von Wolfenbüttel (auch: Widekind, Widekindus de Wolferbutle) AF WP
* nach 1089WP, † 1118 Begründer der "Familie von Wolfenbüttel" (erstmals urkundlich erwähnt als „Herren von Wulferesbutle“ 1118) | |
Burchard I von Wolfenbüttel AF WP
† 1142 | |
Ekbert I von Wolfenbüttel AF WP
† 1191 ⚭ von Bienwinde[39] | |
Gunzelin (auch: Guncelin, von: Gunther) I von Wolfenbüttel, von Peine, von Asseburg AF WP
* um 1170, † 02.02.1255 Begründer der "Linie derer von der Asseburg" | |
Burchard III "Busso" von Wolfenbüttel-Asseburg AF
† 1261 | |
Burchard IV von der Asseburg (auch: von Moringen) AF AF
† vor 1297 Stifter der niedersächsich-ostfälischen "Moringer Linie" | |
Burchard VII Longus von Moringen AF
† 1342 | |
Burchard XIV Vasold AF
† 1368 | |
Kurt III AF
† 1399 | |
Kurt IV AF
† 1430 | |
Kurt V AF
† 1478 | |
Ludwig II AF WP
* 1463, † 1515 ⚭ Gisela von Dannenberg | |
Johann VIII (auch: Hans) AF WP
* 1503 † (gefallen) 17.05.1567 Stammvater der vier nachmaligen Hauptlinien seines Geschlechts:
⚭ 1538 Klara von Cramm | |
Asche (auch: Aschwin) AF AF WP
* 1548, † 07.10.1580 ⚭ 1579 Anna von Steinberg |
Ludwig "der Alte" von der Asseburg (auch: von Asseburg), III
* 16.07.1546 Wolfsburg, Niedersachsen, † 27.08.1633 Schloss Schermcke ⚭ 12.06.1575 Anna Gertrud von Westphalen |
Christoph Johann AF
* 01.05.1580, † 15.04.1651 (Herr) auf Ampfurth-Eggenstedt ⚭ Elisabeth van Münchhausen Vrouwe van Almstedt |
Ludwig von der Asseburg, zu Hinnenburg
* 06.06.1583 Hinnenburg, † 17.03.1669 Hinnenburg ⚭ Maria Elisabeth von Erffa |
Johann August AF
* 11.08.1611, † 02.02.1660 (Herr) auf Ampfurth-Eggenstedt ⚭ Bertha Sophie von Krosigk |
Burchard von der Asseburg
* 1627, † 1677 ⚭ Agnes Elisabeth von Schilder |
Friedrich Asche (auch: Aswin) von der Asseburg WP AF
* 1653, † 03.03.1720 (Herr) auf Ampfurth (Eggenstedt ging an seinen Bruder), Domherr zu Magdeburg ⚭ Johanna Sidonia von Hagen genannt Geist |
Hermann Ludwig von der Asseburg
* 1662, † 1718 ⚭ Marie Elisabeth von Schell |
Moritz Wilhelm von der Asseburg (I) OFB OFB AF AF AF WP
* 08.08.1698 auf Schloss Ampfurth (vorehelich), † 11.04.1780 in Magdeburg Mitglied der "jüngeren Ampfurther Linie", oder ist die gegenüber der Eggen- ⚭ 28.05.1767 (seit 1751 zusammenlebendAF) Ehrentraut Dorothee Magdalene von Jungen |
Christine Therese von der Asseburg
* 1701, † 1775 ⚭ Caspar Moritz von Haxthausen |
Moritz Wilhelm von der Asseburg (II bzw. d.J.) OFB OFB AF WP
* 31.03.1756 in Magdeburg, † 19.11.1811 ⚭ 1796 Louise Henriette Sophie Hertel |
Werner Adolph Moritz Leopold Maria von Haxthausen
* 11.10.1744 Bellersen bei Paderborn, † 23.04.1823 Bökendorf bei Brakel ⚭ Amalie Maria Anna (Marianne) Dorothea Freiin von Wendt zu Papenhausen |
Agnes Caroline (auch: Karoline) Adelaide von der Asseburg OFB AF
* 21.12.1806 in Genthin ⚭ Heinrich Julius Friedrich Bruno von Steinaecker |
Maria Therese* Luise von Haxthausen
* 07.05.1772, † 01.03.1853 ⚭ Clemens-August II von Droste zu Hülshoff |
Oskar Karl Friedrich Josef Wilhelm von Steinaecker
* 11.04.1831, † 26.04.1893 |
(Annette) Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica (Freiin) von Droste (zu oder -) Hülshoff
* 12.01.1797 Burg Hülshoff, † 24.05.1848 Burg Meersburg |
Quellen
- OFB: Familiendatenbank Genthin
- AF: Asseburger Familiengeschichte
- WP: Wikipedia
Literatur
Begrenzte Angaben zum Geschlecht derer von Steinaecker finden sich im Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, dem sog. "Gotha", der nun auch online verfügbar ist.
Eine wesentlich umfassendere Familiengeschichte (sieben Bände zu je ca. vierhundert Seiten) hat Frau Susanna von Steinaecker geschrieben; sie ist jedoch nicht öffentlich zugänglich. Freundlicherweise zur Verfügung gestellte Auszüge bilden die Grundlage für Lebenslauf und Stammbaum.
Der Familie Gert und Susanna (Suzanne) von Steinaecker liegen auch ca. 100 vom Historiker Dr. Warlich transskribierte Briefe aus dem 30-jährigen Krieg von Christoph von Steinaecker an Wrangel (hier online), Oxenstierna, Königin Christina u. a. vor, die ein gutes Bild der damaligen Vorkommnisse malen.
Weblinks
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1867 (erstmalige Aufnahme der Familie von Steinaecker)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1879 (hierin ist nur die "geschichtliche Notiz" von Interesse)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1919 (hier sind alle Korrekturen gegenüber den vorhergehenden Ausgaben enthalten)
- Zeitungsportal zeit.punkt NRW (variantenreiche Volltextsuche möglich)
- Deutsches Zeitungsportal der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Portal "Eine große Familie"
- Wikipedia
- Stammbaum bei Ancestry (zunächst nur als Hilfsmittel gedacht, unvollständig und fehlerhaft, daher noch nicht freigegeben)
Siehe auch
- ↑ Von der Eigenschreibweise Steinaecker der gesamten Familie zeugt das Internet; Oskars Eigenschreibweise ist dokumentiert durch seine Unterschriften in den im Stadtarchiv Dortmund vorhanden Akten (Bestände Nr. 10 lfd.Nr. 22, Nr. 12 lfd.Nr. 66, 17 lfd.Nr. 58); nur bei Nennungen durch Dritte oder in Abschriften liest man auch Steinäcker
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Die meisten Angaben zu Lebenslauf und Stammtafel sowie die gekennzeichneten Abbildungen wurden freundlicherweise von Herrn Gert H. v. Steinaecker zur Verfügung gestellt.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Entlassungsgesuch vom 26.01.1888 (Stadtarchiv Dortmund Best.-Nr. 12 Lfd.Nr. 66)
- ↑ Offizieranwärter im Unteroffiziersrang; einen vergleichbaren Werdegang, wenn auch 20 Jahre früher, zeigt die Vita von Adolf von der Horst: 01.12.1826 als Einjährig Freiwilliger Eintritt ins Regiment; 15.01.1827 (nach 6 Wochen) Beförderung zum Portepee-Fähnrich; 15.07.1828 (nach 6 Monaten) Beförderung zum Seconde-Lieutenant; demnach könnte Oskar von Steiaecker zwar statt 1849 bereits Anfang Dezember 1848 zum Portepee-Fähnrich ernannt worden sein, aber seine Beförderung zum Seconde-Lieutenant nach insgesamt nur drei Monaten bleibt überraschend.
- ↑ diese und weitere Zeilen gem. dem mir von H.v.Steinaecker überlassenen Auszug aus der Familiengeschichte), S. 306
- ↑ nicht 1850 wie in Familiengeschichte angegeben, sondern entscheidend der Eintrag in der Rang- und Quartier-Liste 1849 S. 442 (436); s.a. Eintrag beim 7. Jäger-Bataillon, Nennung in der Kriegsrangliste vom 29.03.1849 als Lieutenant im 7. Jäger-Bataillon
- ↑ Mobilmachung ab 14., Abfahrt im Extrazug am 29.03.1849
- ↑ Bericht über seinen Kampfeinsatz bei Aarhus am 31.05.1849
- ↑ gestiftet am 23.08.1851, wurde sie z.B. am 07.02.1852 den Angehörigen des 8. Jäger-Bataillons verliehen
- ↑ Die für die Dienstauszeichnung benötigten 25 Jahre erreichte er nicht, selbst wenn Kriegsjahre doppelt gezählt wurden. Da er sich später als Amtmann widerspenstig gegenüber seinen Vorgesetzten verhielt, wurde Oskar von Steinaecker womöglich eines Ordens für nicht würdig gehalten; andere Amtmänner erhielten den Roten Adlerorden 4. Klasse oder den Königlichen Kronenorden 4. Klasse.
- ↑ nicht 1855 wie in Familiengeschichte angegeben, sondern 1853 gem. Düsseldorfer Journal vom 10.05.1853 und Rang- und Quartier-Liste 1853 S. 132 (124); im 8. Jäger-Bataillon ab 1855 "Nr. 2", als ein Verwandter, Bruno Friedrich Carl Moritz von Steinaecker auch dorthin kam und als Dienstälterer die "Nr. 1" erhielt
- ↑ nicht 1854 wie in der Familiengeschichte angegeben, vgl. die entsprechenden Angaben nur für 1855 in der Rang- und Quartier-Liste S. 146 (140) (vom 8. Jägerbataillon commandirt zum 2. Art.-R.) und 182 (176) (zum 2. Artillerieregiment commandirt zur Dienstleistung vom 8. Jäger-Bat.)
- ↑ Kölnische Zeitung vom 13.12.1858 unter Berufung auf das "neueste Militärverordnungsblatt" (vom 11.12.?), s.a. Rang- und Quartier-Liste 1859 S. 152 (147)
- ↑ Kölnische Zeitung vom 01.01.1860
- ↑ Wenn später seine Reden gelobt werden, die er als Amtmann hielt, zeugt das von einer doch noch eingetretenen Besserung oder von respektvoller Akzeptanz.
- ↑ Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs entsprach der Rang des Sekretärs dem des Leutnants (Offizier), heute dem des Feldwebels (Unteroffizier).
- ↑ Quelle: richter-historica.de
- ↑ Quelle: www.abebooks.com
- ↑ Quelle: Flickr
- ↑ Quelle: www.universalhandel24.de
- ↑ Alle Screenshots stammen aus dem Zeitungsportal zeit.punkt NRW.
- ↑ aus Akten im Stadtarchiv Dortmund, Bestand 10, Lfd.Nr. 22
- ↑ aus Akten im Archiv der Kirchengemeinde St. Clemens in Hombruch
- ↑ Über den Deutschen Verein ist kaum etwas im Internet zu finden. Er war jedenfalls regional organisiert. Als Vereinszweck galt in Essen die Bekämpfung aller reichsfeindlichen Bestrebungen und Förderung wahren Patriotismus, im Rheinland vor allem die Vernichtung des Ultramontanismus.
- ↑ damit ist keine der großen liberalen Parteien gemeint, sondern die Gruppe Löwe–Berger, die sich zwischen Fortschrittlichen und Nationalliberalen positioniert hatte; möglicherweise trug zur politischen Sympathie die Tatsache bei, dass Löwe aus Calbe kam (daher im Parlamentsbetrieb "Löwe-Calbe" genannt), wo ein Onkel und ein Cousin v.St.s Landräte waren
- ↑ entspricht gem. Bundesbank ca. 11.000 €, ist also ein Jahresbetrag
- ↑ In den ländlichen Gebieten Nordrhein-Westfalens bestanden die Ämter bis zur kommunalen Gebietsreform 1975.
- ↑ im Landkreis Calbe a./S. (heute Sachsen-Anhalt), spätestens 1670 erworben (Archiv Brumby, Burg-Brumby, Ahnenforschung in Brumby)
- ↑ im Mindener Land nahe Osnabrück (heute Nordrhein-Westfalen), 1641 erworben, 1775 an Julius August von der Horst zurückgegeben (die Website ist mir jedoch als unzuverlässig bezeichnet worden)
- ↑ ihre Mutter war eine geb. von der Horst, daher auch der Erbanteil an Haldem
- ↑ in schwedischen Diensten hatte er es offenbar bis zum Obristwachtmeister gebtracht, bis er 1650 nach Haldem kam (Visitationsbericht S. 241, Fußnote)
- ↑ im Magdeburgischen, 1680 eworben
- ↑ in Pommern, 1638 erworben
- ↑ beide im Landkreis Greifenhagen (Heimatkreis Greifenhagen)
- ↑ Rhein und Düssel, illustrierte Wochenschrift zum Düsseldorfer General-Anzeiger, vom 27.06.1909
- ↑ 36,0 36,1 Festschrift 150 Jahre Evangelische Kirchengemeinde St. Andreas S. 36 ff.
- ↑ 37,0 37,1 Geschichte der Stranddiestel
- ↑ Digitalisat ihres Berichts über ihre Tätigkeit als "Engel von Sibirien"
- ↑ http://www.vogel-soya.de/Adel/Asseburg.htm