26. Juli 1942

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Inhaltsverzeichnis

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

Chronik

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

English
GEO & MIL INFO
Dimitriewka Karte — map
Halt[1]
./. ./. Div unmittelbar dem OKH unterstellt[2]
OB des Heeres: Hitler

Unser heutiges Marschziel ist erreicht: Dimitriewka. Ebenfalls eines dieser Riesendörfer. Wir sind aus dem Siedlungsgebiet der Ukraine heraus. Die Bevölkerung ist russisch, aber sie ist genau so freundlich wie in der Ukraine.

Mein Quartier ist sauber und wird von einer alten Frau und ihrer etwa zwölfjährigen Enkelin bewohnt. Ich habe, wie wir das immer tun, das Wohnzimmer belegt, während die Russen in der Küche wohnen. Nach unserer Ankunft haben wir es uns bequem gemacht. Da es sehr heiß ist, laufe ich wieder in Sporthose über die breite Dorfstraße. Hinter mir kommt eine Gruppe junger, fröhlicher Russenfrauen. Sie haben sich eingehakt und nehmen die ganze Breite der Dorfstraße ein. Als sie mich überholen, hakt sich die letzte bei mir ein und zieht mich mit. Wir gehen gemeinsam in ein Haus, in dem schon einige junge Russen sitzen. Es entspinnt sich eine muntere Unterhaltung, aber ich habe, ehrlich gesagt, von dem Redeschwall nicht viel verstanden.

Wir machen hier einen Stopp, Ruhetage. Außer dem notwendigen Tagesdienst und den nächtlichen Quartier- und Fahrzeugwachen genießen wir die Ruhe und den Sommer. Nach der Gluthitze des Tages bringt aber erst der Abend etwas milde Entspannung. Schwermütig senkt sich die laue Nacht über das Dorf. Ich schlendere langsam durch die Straße zu einem Haus. Es ist schon dämmerig. Aus dem Haus dringt Lachen und Kichern. Ich blicke durch das erleuchtete Fenster in die Stube. Da sitzt ein Mädchen und kokettiert mit den hier einquartierten Landsern, die im Kreis um sie herumsitzen. Mit diesem Mädchen bin ich verabredet. Sie kommt heraus, und wir schlendern plaudernd die dunkle Dorfstraße hinunter. Das Mädchen versichert mir, dass sie zwar Russin sei, aber doch genauso lieb wie die Ukrainerinnen. Am Rande eines Gartens setzen wir uns auf die Erde. Es ist immer noch warm. Wir liegen im Gras und haben den Krieg vergessen. Im Garten raschelt der reifende Mais. Und dahinter wispert leise das wogende Weizenfeld. Über uns steht schweigend der nachtdunkle Himmel der Donsteppen. –

Später erhebe ich mich. Ich muss noch die Posten kontrollieren. Es ist stockdunkel. Sicherheitshalber ziehe ich meinen Trommelrevolver. Ich verlasse den Garten und taste mich in der Dunkelheit vorwärts. An einem Wegrand muss ich einen kleinen Graben überspringen. Dabei verschätze ich mich in der Breite, gleite aus und verstauche mir den Fuß. Humpelnd erreiche ich meine Dorfstraße und dann mein Quartier. Vor meiner Unterkunft stehen einige unserer Fahrzeuge, zwischen denen ich Stimmengemurmel höre. Ich gehe hin und überrasche die beiden Posten, die gemütlich auf der Deichsel sitzen und sich unterhalten. Sie haben mich selbst in dieser stillen Nacht nicht kommen hören. Das nennen die aufpassen! Ich verpasse den Burschen ••• S. 103 •••gleich noch zwei Stunden Wache im Anschluss an die jetzige.


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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Eine Art Bilanz Gedankensplitter und Betrachtungen Personen Orte Abkürzungen Stichwort-Index Organigramme Literatur Galerie:Fotos,Karten,Dokumente

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.

Erfahrungen i.d.Gefangenschaft Bemerkungen z.russ.Mentalität Träume i.d.Gefangenschaft

Personen-Index Namen,Anschriften Personal I.R.477 1940–44 Übersichtskarte (Orte,Wege) Orts-Index Vormarsch-Weg Codenamen der Operationen im Sommer 1942 Mil.Rangordnung 257.Inf.Div. MG-Komp.eines Inf.Batl. Kgf.-Lagerorganisation Kriegstagebücher Allgemeines Zu einzelnen Zeitabschnitten Linkliste Rotkreuzkarte Originalmanuskript Briefe von Kompanie-Angehörigen

  1. KTB HGr A (TsAMO) erwähnt bereits den Befehl zur Verlegung nach dem Westen; H.Gr. A übermittelt am 26. Befehl des OKH über Bahntransport (ab 29. 6 Tage lang je 1 Zug, dann täglich 6 Züge) zum O.B. West (KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1804 Frame 000935)
  2. KTB 257. I.D., NARA T-315 Roll 1804 Frame 000742/932