29. Februar 1944

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Editorial 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 Epilog Anhang

Chronik 40–45

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Chronik 45–49

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English
GEO & MIL INFO
Jassy Karte — map
Lemberg Karte — map
OKW-Lagekarte März 1944 Karte — map
Behelfsmäßiger Lazarettzug, Nr. unbekannt
H.San.Insp. OKW/Wm.San.Insp.
Beladen eines aus Güterwagen gebildeten Hilfslazarettzuges an einem Haltepunkt ohne Bahnsteig (Bild vom 25.10.1943 mit freundlicher Genehmigung von eisenbahnstiftung.de)[1]
Hilfslazarettzüge wurden hauptsächlich aus Güterwagen der Bauart „Oppeln“ gebildet

Wieder liege ich mit drei Kameraden im Sankra und höre, wie er sich durch das Gewühl des Straßen••• S. 196 •••verkehrs schlängelt. Wenn er um eine Ecke biegt, drückt uns die Fliehkraft nach rechts oder links auf die Bahre. Plötzlich stoppt der Sankra. Die Tür wird geöffnet. Wir sind auf dem Bahnsteig. An der Rampe steht eine lange Reihe von Güterwaggons, die alle mit einem großen Rotkreuzzeichen bemalt sind. Jetzt fassen zwei Mann meine Bahre und ziehen sie heraus. Quietschend gleitet sie nach vorn. Dann werde ich in einen Waggon hinein gehoben und auf ein Bett gelegt. Das Verladen geht schnell. Der Zug verlässt den Bahnhof.

Wir rollen durch Rumänien nordwärts. In unserem Waggon liegen zwanzig Verwundete, darunter zwei Russen. Ein Leichtverwundeter hat unsere Betreuung übernommen. Er verteilt das Essen und die kalte Verpflegung und kümmert sich auch sonst um unsere Bedürfnisse. Plötzlich zieht ein pestilenzartiger Gestank durch den Waggon. Es stellt sich schnell heraus, dass er aus der Ecke kommt, in der die beiden Russen liegen. Sie hatten ein dringendes Bedürfnis, hatten es aber aus unerfindlichen Gründen nicht gesagt, sondern das Geschäft einfach an ihrem Liegeplatz verrichtet, was nicht zu verheimlichen war. Die Landser schimpfen fürchterlich, und die Iwans sind ganz kleinlaut.

Dnjestr-Brücke bei Bender an der Bahnstrecke Rosdilna-Jassy zwischen 1941 und 1944 (Quelle: Daniel Siegfriedsohn - Flickr)

Langsam und vorsichtig rollt der Zug über die haushohe, viaduktartige Brücke des Dnjestr. Tief unter uns fließt der gewaltige, breite Strom in einem steilwandigen Tal.

Wir kommen überhaupt nicht vorwärts. Jetzt rangieren wir schon wieder drei volle Stunden auf einem Bahnhof herum, nur um noch einige Waggons anzuhängen. Auf der Strecke fahren wir im Schneckentempo, auf den Stationen liegen wir halbe Tage herum. Einmal ist die Strecke nicht frei, ein andermal fehlt die Lok, die gewechselt werden soll. Man munkelt von Sabotage der Rumänen.[2]

Wir passieren Jassy. Die recht weitläufige Stadt füllt den Talkessel aus, zieht sich an den Hängen hinauf und setzt sich auch noch auf der Hochfläche fort. Einige Kirchtürme überragen das Häusermeer.

Eine volle Woche haben wir gebraucht, um Rumänien zu durchqueren. Das geht nicht mit rechten Dingen zu!

Wieder einmal fahren wir durch Lemberg. Die Waggontüren sind offen. Wer sich bewegen kann, ist an die Tür gekrochen und lässt die Häuserreihen an sich vorübergleiten. Sobald unten auf der Straße ein Mädchen auftaucht, winken und rufen die Landser. Manche Mädchen erwidern den Gruß, andere machen eisige Gesichter.


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  1. Offizieller Bildtext des Reichsverkehrsministeriums: "Der Abtransport Verwundeter geschieht mit Umsicht und Fürsorge. Ohne Hast und in aller Ruhe werden unsere Verwundeten, die in Feldlazaretten in Ortschaften des Ostens lagen und die planmäßig geräumt werden, mit der Feldeisenbahn in das rückwärtige Depot gebracht."
  2. Ende August 1944 fällt Rumänien tatsächlich ab (Wikipedia).