Kühl
Bernhard Kühl (25.05.1886–22.02.1946) trat am 28.02.1905 als Fähnrich in das preußische 140. Infanterieregiment ein. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg trat er in die Fliegertruppe über und wurde ab 01.07.1914 zum Flugzeug-Beobachter ausgebildet.
Nach verschiedenen Verwendungen in der Fliegertruppe wurde er am 17.10.1918 als Hauptmann Leiter der Versuchsabteilung der Inspektion des Lichtbildwesens (Idlicht)[2] und wurde im Dezember 1918 Nachfolger von Hauptmann Drechsel als Inspekteur der Idlicht[3].
In der Zwischenkriegszeit, während der er in der geheimen Liste der Fliegeroffiziere des Reichsheeres geführt wurde[4], hatte er verschiedene Verwendungen inne, darunter auch die des Offiziers z.b.V. bei der 2. Division; dies war die Tarnbezeichnung für den Fliegerverbindungsoffizier im Divisionsstab.
Am 01.02.1933 wurde er als Oberstleutnant Abteilungschef[5] im Reichswehrministerium.
Am 01.06.1933 (sp.) trat Kühl ins RLM über als Chef der Flieger-Führungsabteilung (LA 1) im Luftschutzamt (LA) und wurde am 01.04.1934 zum Oberst befördert.[6] Nach einer Zwischenverwendung (01.10.1935–30.06.1937) als Befehlshaber des Luftkreiskommandos II, während der er am 01.04.1936 zum Generalmajor befördert wurde, war er vom 01.07.1937 bis zum 31.01.1938 Chef des Luftwaffen-Führungsstabes; als Chef der LA 1 sowie jetzt als Chef des LwFüSt war ihm Oberst (E) Ernst Drechsel mit der Gruppe Kartenwesen und Bildplanwerk des GenstLw unmittelbar unterstellt.[7]
Mit seiner Beförderung zum Generalleutnant am 01.02.1938 wurde er Generalinspekteur der Luftwaffe; noch vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, am 01.02.1939, wurde er Chef des Ausbildungswesens der Luftwaffe und am 01.04.1939 General der Flieger. Ihm unterstand dabei u.a. die Abteilung Luftbildwesen – 1939 von Oberstleutnant d.G. Richard Schimpf geführt –, in der der ihm 1918 bereits unterstellt gewesene Kallab Dienst tat.[8] Diese Position hatte er bis 21.07.1943 inne.[9]
Am 28.10.1943, kurz vor seiner Verabschiedung am 31.d.M., erhielt er das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern.[10]
Kühl starb am 22.02.1946 im russischen Kriegsgefangenenlager Sachsenhausen.
Quelle:[11]
- ↑ Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, gefunden im Axis Biographical Forum am 29.07.2010
- ↑ Jäger 2007 S. 252
- ↑ Drechsel 1966 S. 88
- ↑ Völker 1962 S. 255 (Anlage 15): Liste der Fliegeroffiziere des Reichsheeres nach dem Stand von 1.11.1930
- ↑ möglicherweise bereits Abt.-Chef der Abt. L 1 oder L 1 Heer des LS-Amtes
- ↑ Völker 1967 S. 228 (Anlage 4: Besetzung der wichtigsten militärischen Planstellen im Reichsluftfahrtministerium, Stand 1. Juni 1933); Orion47 datiert diesen Wechsel – vielleicht aufgrund der Personalakte – auf den 01.09.1933
- ↑ Völker 1967 S. 260 (Anlage 33)
- ↑ Völker 1967 S. 304 (Anlage 57)
- ↑ s.a. Boog S. 596 (Anlage 4.1)
- ↑ Axis History Forum, aufgesucht am 29.07.2010
- ↑ Axis Biographical Research