Personal und Organisation der Forschungsstaffel z.b.V. 1943–1945
Die folgende Gliederung galt von April 1943 bis zum Kriegsende 1945. Die Untergliederung in Einsatzgruppen und der Forschungskommandos änderte sich mit der Zeit; sie ist in einer separaten synchronoptischen Übersicht zu finden.
Vom Personal sind bis auf wenige Ausnahmen lediglich die Namen der Wissenschaftler aufgeführt, soweit sie sich aus der benutzten Literatur ergaben. Weitere Recherchen sind möglich.
Quelle:[1]
Gliederungsebene |
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Aufgaben |
Personal |
Forschungsstaffel z.b.V.[3] |
Staffelführer (militärische und wissenschaftliche Gesamtführung) |
GeographLeutnant (ab Dezember 1943 Oberleutnant) Dr. Otto Schulz-Kampfhenkel | ||
Staffelführung April–August 1943: Berlin | ||||
Stellvertretender Staffelführer und Chef des Stabes[4] |
Stellvertreter für militärische Belange: Personal, Ausrüstung, Kraftfahrzeuge, Organisation |
Leutnant Brockob Geograph Hauptmann Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Grotelüschen | ||
Wissenschaftlicher Verbindungsoffizier |
Verbindung zu den Forschungskommandos und zur zivilen Wissenschaft Beratung des Staffelführers bezüglich des Einsatzes der wiss. Mitarbeiter Einarbeitung neuer Mitarbeiter |
Geograph Sonderführer Dozent Dr. Josef Schmithüsen | ||
Verbindungskommando Heimat (Januar–August 1944)[5] Nachschuboffizier (ab August 1944) bis Januar 1945: Neudorf am Grödnitzberg |
Beschaffung, Verteilung und Versendung der wissenschaftlichen Geräte und Verbrauchsmaterialien Beschaffung, Archivierung und Versendung der Luftbilder Stellvertreter des Staffelführers in Verwaltungsfragen Abwicklung der Aufträge des Reichsforschungsrats |
Kaufmann Sonderführer Günter Caulier-Eimbcke | ||
Kartenoffizier |
Überwachung der Einheitlichkeit und methodische Weiterentwicklung der Kartenproduktion |
Geograph Unteroffizier Univ.-Prof. Dr. Hans Bobek Geograph, Kartograph und Glaziologe Leutnant Dr. Wolfgang Pillewizer | ||
Panzerverbindungsoffizier (Mai bis Ende 1944) |
Verbindung zur Panzertruppe Mitarbeit bei der Entwicklung und Bearbeitung der Panzerkarten Mitarbeit bei der Durchführung der Panzerversuche[7] |
Stegner | ||
Forstlicher Verbindungsoffizier (ab Juni 1944) |
Verbindung zur Forstverwaltung Beschaffung forstlicher Unterlagen Entwicklung der forstlichen Luftbildauswertung |
Oberforstmeister Dr. Wilhelm von Laer | ||
Mitarbeiter des Staffelführers (ab September/Oktober[8] 1944) |
Vertretung des Staffelführers in organisatorischen Verhandlungen Zusammenarbeit mit dem Kommando Theo Erarbeitung von Entwürfen für den Ausbau der Tätigkeit und Organisation der Staffel |
Geograph Hauptmann Dozent Dr. Friedrich Huttenlocher | ||
Verwalter des Kartenarchivs |
Verwaltung der Kartensammlung und der wissenschaftlichen Unterlagen Leihverkehr mit den Kommandos |
Feldwebel Künoldt[9] | ||
Heimatstab der Forschungsstaffel (bis Januar 1944)[10] April–September 1943: Berlin s.o. unter "Verbindungskommando Heimat/ |
Sonderführer Günter Caulier-Eimbcke | |||
Kommando Infanterie mot. (bis März 1944)[11] April–Juni 1943: Berlin |
Verwaltung der Kraftfahrzeuge Verwaltung der militärischen Ausrüstung Fahrerausbildung |
Leutnant Brockob | ||
Kommando Flugbereitschaft 1943: Ukraine |
Meteorologe und Pilot Leutnant Dr. Ernst Frowein | |||
Kommando Bildoffizier |
Durchführung von Bildflügen (mit der Flugbereitschaft) Erprobung von Luftbild-Hilfsgeräten Schulung des wiss. Personals in stereoskopischer Luftbildauswertung |
Leutnant (Ing.) Dipl.-Ing Walter A. Brucklacher | ||
Bildstelle Kiew[17] (Juni–November 1943) Juni–September 1943: Kiew (bei FOK Ost) |
Fliegerfilmentwicklung Herstellung von Kontaktabzügen, Duplikatfilmen, Bildtriangulationen, Bildskizzen, Bildplänen, Raumbildplänen und Anaglyphenbildern |
Gefreiter Bauer | ||
Bildstelle Riga (August 1943–Juli 1944) |
Gefreiter Göpner | |||
Bildstelle Saloniki (ab Januar 1944) Januar–September 1944: Saloniki |
Leutnant (Ing.) Dipl.-Ing. Walter A. Brucklacher | |||
Kartographengruppe Waltershausen |
durch den Kartenoffizier je nach Arbeitslage bei den Forschungskommandos eingesetzt Reinzeichnung und Druckvorbereitung der "Karten zur Geländebeurteilung" |
abwechselnd geleitet durch Unteroffizier Harry Hiller und Inspektor Max Schlarbaum[19] Zusammenarbeit mit Angestellten des Reichsamts für Landesaufnahme (RfL) | ||
Einsatzgruppe Ukraine (Juni–November 1943) Juni–September 1943: Kiew |
Hauptaufgaben der Forschungskommandos und Einsatzgruppen: Pflanzensoziologische Luftbildauswertung Militärgeographisch-wehrgeologische Geländererkundung Herstellung von Karten zur Geländebeurteilung[21] |
Leiter: Leutnant Dr. Otto Schulz-Kampfhenkel Wissenschaftliche Mitarbeiter: 7 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und 2 russische Wissenschaftler Unterstützung durch Wehrgeologengruppe[22] | ||
Einsatzgruppe Rußland Nord (Ende Mai–November 1943, anschließend als Einsatzgruppe Riga dem Forschungskommando Ost unterstellt) Sitz: Riga |
Militärischer Leiter: Pflanzensoziologe Leutnant Richard Hölscher Wissenschaftlicher Leiter: Pflanzensoziologe Sonderführer Dr. Ernst Preising | |||
Auswertekommando Posen (ab Ende Oktober) Forschungskommando Ost (ab Oktober/November 1943) Oktober 1943–Januar 1945: Posen |
Leiter (nacheinander): Astronom, Astrophysiker, Meteorologe, Klimatologe Sonderführer Dr. Nikolaus Benjamin Richter Pflanzensoziologe Oberleutnant Dr. Heinz Ellenberg Geograph Leutnant Dozent Dr.habil. Erich Otremba Geograph Leutnant Dr. Sigfrid Schneider | |||
Einsatzgruppen |
Leiter der Einsatzgruppen: Pflanzensoziologe Oberleutnant Dr. Heinz Ellenberg Oberleutnant Forstassessor Ewald Geograph Hauptmann Gewehr Pflanzensoziologe Sonderführer Dr. Ernst Preising Geologe Oberleutnant Dozent Dr. Steinlein Pflanzensoziologe Hauptmann Studienrat Johann "Hans" Tabken | |||
Forschungskommando Süd (ab Januar 1944) Sitz: Laibach |
Militärischer Leiter bis April 1944: Oberleutnant Mortag Wissenschaftlicher Leiter bis April 1944: Geograph Feldwebel Dr. Wolfgang Pillewizer Militärischer und wissenschaftlicher Leiter ab April 1944: Geograph und Panzergrenadier-Hauptmann Dr. Erwin Boehm Panzerverbindungsoffizier: Leutnant Klemm Wissenschaftliche Mitarbeiter:[24] | |||
Geographen: Inspektor Dr. Karl Ilg Regierungsrat Dr. Herbert Paschinger Leutnant Dr. Sigfrid Schneider (ztw.) | ||||
Pflanzensoziologen: Oberleutnant Dr. Heinz Ellenberg Landschaftsarchitekt Unteroffizier Dipl.-Gärtner Hansen Unteroffizier Dr. Krause Feldwebel Univ.-Prof. Dr. Markgraf Feldwebel Dr. Erich Oberdorfer Sonderführer Dr. Ernst Preising Rössler[25] Unteroffizier Dr. Kurt Walther Feldwebel Dr. Hans Zeidler[26] | ||||
Geologen:[27] Geologe und Geomorphologe Feldwebel Dr. Jörg Schütze Keil[28] Leutnant Lohr Hauptmann Dr. Ernst Nowack Feldwebel Dr. Rest[29] | ||||
Geodäten: Geodät und Gebirgsstraßenbauexperte (Dipl.-) Ing. Josef Bardodej[30] Geodät und Photogrammeter Unteroffizier Dipl.-Ing. Heinrich (Heinz) Gänger Feldwebel (Dipl.-) Ing. Heller[31] Geodät und Photogrammeter Feldwebel Dipl.-Ing. Walter Polland | ||||
Kartographen: Kartograph und Topograph Unteroffizier Dipl.-Ing. Dr. Leonhard Brandstätter Inspektor Max Schlarbaum (Leiter der Druckerei Laibach) 10 Kartographen 1 Kopierer | ||||
Weitere Wissenschaftler: 2 Slawisten 2 Luftbildauswerter 1 Karstspezialist | ||||
Militärisches Personal des Stabes:[32] 1 Hauptfeldwebel 1 Unteroffizier 2 Ordonnanzen 5 Fahrer | ||||
Einsatzgruppe West September–Oktober 1944: Metz Forschungskommando West (ab Februar 1945) |
Leiter der Einsatzgruppe West: Geograph Sonderführer Dozent Dr. Josef Schmithüsen Leiter des Forschungskommandos West, zugleich Leiter der Einsatzgruppe Erlangen: Leutnant Dr.habil. Erich Otremba Leiter der Einsatzgruppe Nord-West: Pflanzensoziologe Oberleutnant Dr. Scheerer[33] | |||
Einsatzgruppe Lappland (Juli–Dezember 1944) Ende Juli–Anfang August: Verlegung nach Finnisch Lappland |
Geländeerkundung Geodätische Passpunktbestimmung im Gelände Bildbefliegung mit He 111, auch mit Zeiss Pleon-Kammer Radialtriangulation Luftbildentzerrung mit Kleinentzerrungsgeräten bzw. Pleon-Entzerrungsgerät Formlinienbestimmung mit Aeroprojektor Multiplex Kartendruck (Karte zur Geländebeurteilung Vuotso in 4 Blättern, 1 Blatt Lätäseno) |
Leiter: Geologe Dr. Nietsch, Kartograph Leutnant Dr. Wolfgang Pillewizer Wissenschaftliche Mitarbeiter insgesamt: 4 Geodäten/ 2 Geographen Mobile Druckerei: 15 Soldaten 33 Hilfskräfte | ||
Kommando Tarnung (ab April 1944) April–Ende August: Paris |
Bearbeitung und Herausgabe von Tarnanleitungen Lehrgänge über landschaftsgerechte Tarnung Zusammenarbeit mit OKM/MarRüst/PiWa und Festungspionierstab der Marine |
Leiter: Pflanzensoziologe Oberleutnant Dipl.-Gärtner Gert Kragh Wissenschaftliche Mitarbeiter: Diplomgärtner Pflanzensoziologen Bodenkundler | ||
Tarntrupps (an Küsten und Ostfront) |
Tarnungsberatung bei Stellungsbauten |
- ↑ Quelle für Organisation und Aufgaben: Häusler S. 89 ff, für Namen S. 167 ff, für die näheren Angaben zu den Personen: S. 169 ff, ferner Internet-Recherchen und Beiträge von im Internet ermittelten Verwandten. Die biographischen Angaben werden noch auf die Seite Biographien übertragen.
- ↑ aus Häusler S. 76
- ↑ unterstand (Häusler S. 63-66 bzw. 74-75) dem Sonderkommando Dora, dieses
- ab der Aufstellung am 02.05.1943 dem Oberkommando der Wehrmacht, Wehrmachtführungsstab, Amt Ausland/Abwehr, Abt. I
- ab Anfang Juni 1944 dem Reichssicherheitshauptamt, Militärisches Amt - ↑ Häusler S. 171 unter Berufung auf Boehm
- ↑ zuvor mit der Bezeichnung "Heimatstab der Forschungsstaffel" als Kommando außerhalb der "Staffelführung" organisiert
- ↑ Am 11.04.1945 gelangte Günter Caulier-Eimbcke mit dem restlichen Personal, dem Luftbildmaterial und der Geräteausstattung der Forschungsgruppe und einigen Soldaten der Forschungsstaffel noch von Clausthal nach Hamburg.
- ↑ Weitere Panzerverbindungsoffiziere (und Pionierverbindungsoffiziere) befanden sich bei den Forschungskommandos Ost und Süd
- ↑ gem. Häusler S. 90 ab September, S. 172 ab Oktober
- ↑ identisch oder verwandt mit Regierungslandmesser (Karl Günther) Hermann Künoldt, Prüfungsjahrgang 1897?
- ↑ ab 1944 als "Verbindungskommando Heimat", später "Nachschuboffizier" in die Staffelführung eingegliedert
- ↑ ab März 1944 Sachgebiet beim Stellvertreter des Staffelführers
- ↑ welcher????
- ↑ Wikipedia
- ↑ Wikipedia
- ↑ Wikipedia
- ↑ Wikipedia, Lfz-Muster angegeben bei Häusler S. 62, 91
- ↑ später in Winniza
- ↑ Die zeitlichen und örtlichen Details über den Sitz der Bildstelle sind zwar Vermutungen, werden aber durch Andeutungen bei Häusler S. 91 durchaus gestützt.
- ↑ nicht zu verwechseln mit Emil Schlarbaum, 1922-1955 Obervermessungsrat im Stadtvermessungsamt bzw. Vermessungs- und Katasteramt Gelsenkirchen (Institut für Stadtgeschichte, Stadtarchiv Gelsenkirchen, Bestand Karten und Pläne, Findbuch, aufgesucht am 15.09.2010, und E-Mail des Instituts für Stadtgeschichte vom xx.10.2010)
- ↑ Zusammenhang mit Führerhauptquartier prüfen!
- ↑ Übersichtskarten zur Geländebeurteilung
Truppenkarten zur Geländebeurteilung
Spezialkarten und -plänen
Sonderausgaben (Panzerkarte, Luftlandekarte, Wasserkarte, Tarnungsplan, Flusskarte für Pioniere, Stellungsbaukarte/-plan)
Bildplan zur Geländebeurteilung
Gefugter Raumbildplan
(Einzelheiten s. Häusler S. 107 ff) - ↑ des Heeres
- ↑ Häusler S. 180
- ↑ tlw. Leiter von Einsatzgruppen; dazu kamen "auswärtige" Mitarbeiter.
- ↑ gem. Häusler S. 97 "Pflanzensoziologe Rössler", auf S. 168 ist aber lediglich ein "Geologe und Geophysiker Gefreiter Dr. Per Rössle" aufgeführt.
Dr. Helmut Roessler war sp. Oktober 1977–mind. Mai 1979 Landeskonservator und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Botanischen Staatssammlung München (Mitteilungen... gefunden am 10.11.2010), und zwar 1959-1988 als Konservator in der Gefäßpflanzen-Abteilung (Geschichte der botanischen Staatssammlung gefunden am 03.11.2011).
Prof. Wilhelm Rössler (10.10.1909–14.09.1995), aufgrund seiner Gehbehinderung vom Wehrdienst befreit (gem. Bericht Bibliothek des Instituts für Botanik an der Universität Graz gefunden am 10.11.2010), arbeitete ab Februar 1939 am Institut für systematische Botanik der Universität Graz (Nachruf mit Biographie in Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Steiermark Jg. 126 S. 17-19 gefunden am 03.11.2011). - ↑ 1915-2003
- ↑ Häusler S. 96-97 lässt es im Unklaren, ob noch 2-3 weitere Geologen dort waren.
- ↑ evtl.:
K., Dresden
Karl, 1931 in Freiberg
Martin, 1950 in Hessen - ↑ evtl., falls nicht identisch,
Dr. Rest, 1939 Assistent am Landesmuseum Bonn, 25 Jahre alt, oder
Dr. Rest, 1980 beim Schluchseewerk, Freiburg i. Br. - ↑ gem. Häusler S. 167 "Dipl.-Ing. Bardodej", S. 97 "Ing. Bardodey"; letztere Schreibweise ist bei Google aber nicht zu finden
- ↑ gem. Häusler S. 97 "Ing.", S. 167 "Dipl.-Ing."
anfragen bei aktuellen Namensträgern, z.B. Dr. Armin Heller, GIS-Experte, DI Matthias Heller, GIS-Experte, DI Eckhart Heller, Internetkartograph; Verbindung mit Major Dipl.-Ing. Emil Heller vom OKH ????? - ↑ Es ist anzunehmen, dass militärisches Personal in gleicher Weise auch bei den anderen Forschungskommandos vorhanden war.
- ↑ vermutl. Hans Scheerer (31.10.1912–01.11.2001), Naturschutz-Info 2001 Heft 3 aufgesucht am 30.08.2011